Hayabusa 2

Den Fall hatten wir schon einmal - die Daten waren nicht synchronisiert. Hier der Schnappschuss von 13:18

Link zur Grafik: https://dl.dropbox.com/s/ujwnzsoe152biq0/hayabusa_24Jun18.jpg

Thomas

P.S. Ich glaube es herrscht etwas Konfusion "in der Community". Geplant war bei dem Manöver eigentl ein Abbremsen auf 1 cm/s. Dann freier Fall und ein letztes Abbremsen auf 0 cm/s. Die Webseite zeigte diese Werte auch ein paar Stunden nach dem geplanten Manöverzeitpunkt (außerdem viel niedrigere Distanzen) - wurde aber anscheinend wieder zurückgesetzt, mit einer viel größeren Distanz. :augenrubbel:
 
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Erklärungsversuch: Mit Hilfe der optischen Navigation kam man zum Schluss, dass man weiter entfernt als vorausberechnet war. (Das kann z.B. daran liegen, dass die Masse von Ryugu geringer ist als angenommen ist und man im freien Fall "weniger Boden gut gemacht hat"). Daher entschloss man sich, noch längere Zeit als geplant mit "höherer" Geschwindigkeit fortzufahren. Die Wirklichkeit schlägt also jede Theorie... :gutefrage:

Thomas
 
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Ryugu aus etwa 40km Entfernung:

Link zur Grafik: http://www.hayabusa2.jaxa.jp/topics/20180625je/img/fig20180625-2_L.jpg
Credit : JAXA, University of Tokyo, Kochi University, Rikkyo
University, Nagoya University, Chiba Institute of Technology,
Meiji University, Aizu University, AIST


Asteroid Ryugu seen from a distance of around 40km

Die Original-Aufnahme hat eine Auflösung von 256x256 Pixel. Der Asteroid nach meiner Berechnung einen Durchmesser von ca. 210 Pixeln und eine scheinbare Größe von Bord Hayabusa aus gesehen von etwa 1,3°.

Zur Zeit, 10:18, ist die Entfernung (laut Rechenmodell!) 27,6 km. Die Annäherungsgeschwindigkeit 10 cm/s. Noch 1 Tag bis zur Ankunft!

Thomas
 
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Stand heute 9:48

Link zur Grafik: https://dl.dropbox.com/s/oksn47vpttprk4d/hayabusa_26Jun18.jpg

Die Annäherung wieder nur noch 3 cm/s. Mal sehen ob sich das bestätigt. Man sieht einen horizontalen Versatz (im Bild ist er 10x übertrieben). Könnte sein, dass es sich um eine Positionskorrektur auf Grund einer optischen Navigation (nach den Sternen) handelt.

Bei der Geschwindigkeit, ca. 100m pro Stunde, brauchts aber noch 20 Stunden bis zur Ankunft.

Thomas
 
Also, mit dem Lidar (opt. Analog zu Radar) an Bord gelang jetzt im Abstand von 22,4 km erstmals eine zuverlässige Messung der Entfernung zwischen der Sonde und dem Asteroiden. Dafür muss natürlich die Ausrichtung des Lasers zum Asteroiden stimmen und die Entfernung muss hinreichend klein sein.

www.perc.it-chiba.ac.jp/project/hayabusa2/index.html

https://twitter.com/haya2_jaxa



 

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Moin,

ich warte ja noch immer darauf dass das Tarnfeld abgeschaltet wird und der Borg-Kubus sichtbar wird, das Ding ist ja wirklich fast ein Würfel. Mit der Oberfläche könnte es natürlich auch ein panierter Borg-Kubus sein, der von einer fremdem Macht (Q?) frittiert wurde.

Quatsch beiseite - eindrucksvoll wie der Winzling näher kommt und immer detailreicher wird, bin wirklich gespannt wie es jetzt in der heißen Phase weitergeht. Die Sonde müßte ja im Laufe des Tages dort ankommen.

CS
Jörg
 
http://www.hayabusa2.jaxa.jp/ meldet jedenfalls schon die Ankunft am Ziel in 20km Entfernung und Annäherung 0,0 m/s.

Die Meldung der LIDAR-Messung von 22.4 km war gestern um 14:32 unserer Zeit (leider meldete der engl. Hayabusa-Twitterkanal das nicht). Mit einer Annäherung von ca. 100 m/h könnte es also angehen, dass das Ziel schon erreicht wurde - wenn es denn wirklich so genau auf die 20km ankommt.

Aber die Naherkundung beginnt ja jetzt erst in den nächsten Wochen und Monaten. Dabei wird der Asteroid ausgespäht und dann mit allerlei "Krabbeltier" (Schweber, Lander, Impaktor usw.) verseucht und malträtiert... :pfeif:

Thomas

 
Schade, es gab zwar eine Pressekonferenz über die Ankunft. Aber nur auf japanisch. Die Pressemitteilungen sehr dürr. Mal sehen was noch kommt. Ich gucke mir jetzt sogar den japanischen Twitterkanal @haya2_jaxa und die Seite http://www.perc.it-chiba.ac.jp/researcher an - Peter hats vorgemacht.

Ich schätze mal zur Zeit betreibt man "Housekeeping" auch mit Hilfe von LIDAR-Messungen um die Höhe von 20km zu halten. Gegen Ende Juli will man sich allerdings bis auf 5km genähert haben.

Thomas
 
Statusmeldung von heut Mittag:

In the days since our arrival, Hayabusa2 has been confirming the performance of the onboard instruments while maintaining the 20km “home position” from Ryugu. This will prepare us for the next set of observations.

Quelle: https://twitter.com/haya2e_jaxa

Thomas
 
Heute auf der japanischen Seite:
http://www.hayabusa2.jaxa.jp/topics/20180710je/index.html.

Übersetzung

Link zur Grafik: http://www.hayabusa2.jaxa.jp/topics/20180710je/img/stereoMovie_20180623.gif
Credit: JAXA, Aizu Univ, Tokyo University, Kochi Univ, Rikkyo University,
Nagoya University, Chiba Institute of Technology, Meiji Univ, AIST


3D-Animation für Rot-Blau-Brille. Beeindruckend. Tipp: Grafik anzeigen und tüchtig vergrößern.

Thomas
 
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Vor zwei Stunden rein via Twitter @haya2_jaxa und Microsoft-Übersetzer aus dem Japanischen:

Status von "Hayabusa 2" (2018.7.16 Woche) in der vergangenen Woche ist es uns gelungen, zeitweise auf etwa 6 km Höhe abzusteigen. Näherte sich und machte eine detailliertere Beobachtung der lyuguw. Der Daten-Down-Link ist jetzt. (1/2)

Bei dieser Operation wird "Box-C"-Betrieb genannt, dass die Wartungs Höhe für die übliche "Box-a"-Operation unterschiedlich ist. Ich habe die Reihenfolge übersprungen, "Box-b" so genieße die Operation sowieso. 2018.7.22 S. N (2/2)


Soll ich das jetzt posten? :gutefrage: Ja, warum nicht? :super:

Edit: Hier ist eine evtl verständlichere Übersetzung aus dem Status-Report:

Letzte Woche haben wir vorübergehend auf ca. 6 km Höhe gearbeitet.
Wir haben Ryuguu näher betrachtet. Daten Downlink ist jetzt.
Für den Betrieb von "BOX-A" wie üblich wird dieser Betrieb mit unterschiedlicher Wartungshöhe als "BOX-C" -Betrieb bezeichnet.
Ich habe die Bestellung übersprungen, aber ich werde auch "BOX-B" -Betrieb machen, also bitte freuen Sie sich darauf.


Thomas
 
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Also im Klartext:

Sie sind bis auf 6km ran, haben irgendwas detailliert beobachtet und aktuell läuft die Datenübertragung ...

Der Rest ist Kauderwelsch.

Na dann bin ich ja mal gespannt WAS sie da beobachtet haben.
Bilder gab's ja keine.

CS
Jörg
 
Es gibt jetzt Fotos aus 6km Höhe: (Microsoft-Übersetzung)

Die http://www.hayabusa2.jaxa.jp/topics/20180725je/index.html … Operation (Box-c-Betrieb), die die Höhe von der lyuguw-Heimniederlage (20 km Höhe) aus etwa 6 km Höhe senkt, wurde durchgeführt. Eine große Anzahl von Felsmassen (Boulder) ist in dem Bild aus der Höhe von 6km zu sehen.

Link zur Grafik: https://pbs.twimg.com/media/Di8yn4NU8AE37KO.jpg
Credit: JAXA, Tokyo Universität, Kochi Universität, Rikkyo Universität, Nagoya Universität,
Chiba Institut für Technologie, Meiji Univ., Aizu Univ., AIST


Edit: In dem Statusbericht (autom. Übersetzung) wird auch erklärt, was "Box-A/B/C-Betrieb" ist. (Hab's noch nicht ganz verstanden).

Thomas
 
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Hallo

Da kommen die Riguianer mal dazu ein Freundschaftsspiel mit Aliens auszutragen, schon kassieren sie eine Heimniederlage.
Aus 20 km Höhe ein 6 km hohes Tor unter Mikrografitation zu treffen ist schon eine Leistung.
Hat da der Erdmeister gespielt oder eine globale Auswahl der besten Spieler?
spannend das ganze
Felix

 
In der Zwischenzeit hat sich einiges getan. Am 6. August war ein Abstieg im freien Fall auf ca. 850m Höhe über der Oberfläche um das Schwerefeld zu vermessen.

Sie haben der Sonde in ca. 6000m Höhe eine Anfangsfallgeschwindigkeit von 8,5 cm/s = 306 m/h gegeben und sie dann frei fallen lassen. Ich nehme mal an, dass dann Geschwindigkeit und Höhe mit dem LIDAR gemessen wurde.

Edit: Nach 3 Stunden : Höhe = 5000m

Nach 5,75 Stunden war die Sonde dann bereits auf 4000m gefallen.

Nach 9,5h : Hohe = 2300m

Nach 12h 12m : Höhe = 851 m.

Das war die minimale Höhe. Wer Lust hat, kann mal versuchen aus diesen Daten, Masse und Dichte von Ryugu (Durchmesser ca. 900m) abzuschätzen!

Danach wurde der Fall abgebremst und die Sonde wurde in den "freien Aufstieg" mit anfänglich ca. 0,2 m/s = ca. 700 m/h versetzt. Die Messungen gingen weiter - man will natürlich die Masseverteilung und evtl. Dichteschwankungen über mehrere Rotationsperioden messen.

Nach etwa 22 Stunden wurden die Messungen dann beendet und man gab der Sonde einen Delta-v-Schub um sie wieder in die Home-Position zu bringen.

Thomas

P.S. Start der Parker Solar Probe auf Sonn(!)tag, 12.8. 9:31 MESZ verschoben
 
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OK - Eine ganz ganz grobe erste Schätzung ergibt eine Masse zwischen 630 und 880 Mio. Tonnen und eine Dichte von ca. 1,6 bis 2,3 Tonnen pro Kubikmeter. Aber Vorsicht! Da steckt noch eine dicke Fehlermarge drin, vor allem wegen der verdächtig glatten Zeitangaben (aus dem englischen Hayabusa Tweet).

In den ersten drei Stunden ist die Sonde 1000m gefallen. Allerdings sind 3x306 = 918m verursacht durch die anfängliche Fallgeschwindigkeit von 306 m/h. Dann bleiben noch 82m aufgrund des freien Falls. Wenn ich jetzt der Einfachheit von einer konstanten Beschleunigung g ausgehe komme ich auf die Gleichung s = (g/2) * t^2 mit s = 1000m, t = 3x3600 = 10800s

g ~= (2*82)/10800^2 m/s^2 ~= 1,41E-6 m/s^2

Das ist eine durchschnittliche Beschleunigung während der Fallstrecke zwischen 6000m und 5000m Höhe. Der Wert ist daher eine obere Schranke für die Schwerebeschleunigung in 6000m Höhe. Mit dem Newtonschen Gravitationsgesetz bekomme ich:

G*M / R^2 < g

Dabei ist M die Masse des Asteroiden, G die Gravitationskonstante und R der Abstand zum Schwerpunkt des Asteroiden. In kg-m-s-Einheiten bekomme ich


(G*M)/6450^2 < 1,41E-6


(die extra 450m sind der halbe Durchmesser von Ryugu). Ich komme dann auf:

G*M < 1,41E-6 x 6450^2 = ca. 58 (m^3/s^2)

Mit G = 6,67E-11 komme ich dann auf

M < 58 / 6,67E-11 = ca. 8,8E11 kg

Auf ähnliche Weise bekomme ich auch

G*M > 1,41E-6 x 5450^2 = ca. 42 (m^3/s^2)

M > 42 / 6,67E-11 = ca. 6,3E11 kg


Also 6,3E11 kg < M < 8,8E11 kg

Bin schon gespannt auf die offiziellen Werte!

Thomas
 
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Am 3. Oktober soll der MASCOT landen. Und zwar hier:

Link zur Grafik: https://www.dlr.de/dlr/de/Portaldata/1/Resources/portal_bilder/2018/2018_3/ONCimage_MA-9_xl.jpg
Quelle: dlr.de

Nicht zu heiß und nicht zu kalt. Nicht zu viele Brocken, aber auch nicht zu wenige. Gut erreichbar und wissenschaftlich spannend. Die Ansprüche, die das Team des Landers MASCOT (Mobile Asteroid Surface Scout) an die Landestelle auf dem Asteroiden Ryugu hatte, waren nicht einfach zu bedienen. "Aber wir haben die fast perfekte Landestelle jetzt festgelegt", sagt Prof. Ralf Jaumann vom DLR-Institut für Planetenforschung, zuständig für das Kamera-Experiment MASCAM auf dem Lander und wissenschaftlicher Leiter der Landesonde MASCOT.


Siehe: Landestelle auf dem Asteroiden Ryugu festgelegt

Thomas
 
Ja, die Stelle sieht wirklich noch einen Tick "besser" aus als alle anderen. :augenrubbel:

Ok, ich finde die sehen alle gleich aus, aber die Fachleute haben da offensichtlich ihre detallierten Kriterien.
Seien wir gespannt wie das Manöver abläuft und ob die Erkenntnisse interessant sind.
Das ist übrigens mitten während des IAC in Bremen, ob das wohl Absicht war? :gutefrage:

Gruss
Thorsten
 
Moin,

vor allem bin ich gespannt, ob das alles klappt.

Drei Lander absetzen, dann der Touch-Down auf dem Brocken samt Rückflug, nicht eben wenig.

Ich drücke dem Missionsteam alle verfügbaren Daumen!

CS
Jörg
 
Zitat von ThN:
OK - Eine ganz ganz grobe erste Schätzung ergibt eine Masse zwischen 630 und 880 Mio. Tonnen und eine Dichte von ca. 1,6 bis 2,3 Tonnen pro Kubikmeter. Aber Vorsicht! Da steckt noch eine dicke Fehlermarge drin

Und die wirkliche Masse beträgt:

Link zur Grafik: https://dl.dropboxusercontent.com/s/79tqu5nd09dt39x/haya2_tweet.jpg

Also 450 Mio Tonnen. Ich nehme mal an, dass das aus ziemlich offizieller Quelle kommt. Meine Schätzung ist da schon a bisserl daneben :blush: Aber ich hatte auch nur schlechtes Zahlenmaterial! :pfeif: Jetzt müsste ich die Dichte auch noch mal überarbeiten. Ich ging der Einfachheit von Kugelgestalt aus. Da die Kugel mathematisch gesehen aber der kompakteste Körper (größtes Volumen bei gegebenem Durchmesser, bzw. kleinster Durchmesser bei gegebenem Volumen) ist, unterschätzt man auf diese Weise die Dichte.

Thomas
 
OK! Auch unter der Gefahr mich in die Nesseln zu setzen: Ich komme auf eine Dichte von unter 2 Tonnen / m^3, aber mehr als 1 Tonne / m^3. Also ein Rubble pile, Geröllhaufen? :gutefrage:

Thomas
 
Hallo Thomas,

das würde ja auch zur Logik der Mission passen, einen kompakten Körper könnte die Sonde nur minimal penetrieren, wenn das Teil wirklich ein rel. loser Geröllhaufen ist dürfte das besser gehen ...

CS
Jörg
 
Zitat von ThN:
Ich komme auf eine Dichte von unter 2 Tonnen / m^3, aber mehr als 1 Tonne / m^3.
Mit einer Masse von 4,5 x 10^11 kg und einem mittleren Durchmesser von 865 ± 15 m bekommt man für eine Kugelgestalt eine Dichte von 1,33 g/cm³.
Also ein Rubble pile, Geröllhaufen?:gutefrage:
Das deckt sich ja auch gut mit den Photos!

Bleibt zu hoffen, dass Hayabusa in dem Geröll nicht versinkt, wenn er zur Probengewinnung darin rumwühlt ...





 
Zitat von P_E_T_E_R:
Bleibt zu hoffen, dass Hayabusa in dem Geröll nicht versinkt, wenn er zur Probengewinnung darin rumwühlt ...
Ganz bestimmt nicht.
Versuch du mal wühlenderweise in einem Sandstrand zu versinken.
Schon mit Erdschwerkraft mühsam,
mit der geringen Anziehung vom Asteroiden erst...

Eher fürchte ich das Gegenteil, wie bei Philae.
Dass das Dingens zwar ein Geröllhaufen ist,
aber eine harte Oberfläche hat.

Gruss
Thorsten
 
Zitat von MiMeDo:
Zitat von P_E_T_E_R:
Bleibt zu hoffen, dass Hayabusa in dem Geröll nicht versinkt, wenn er zur Probengewinnung darin rumwühlt ...
Ganz bestimmt nicht. Versuch du mal wühlenderweise in einem Sandstrand zu versinken. Schon mit Erdschwerkraft mühsam, mit der geringen Anziehung vom Asteroiden erst ...
Ja eben, deshalb kann man das überhaupt nicht mit einem vermutlich auch noch feuchten Sandstrand auf der Erde vergleichen.

Die Schwerebeschleunigung auf Ryugu beträgt nur 0,00016 m/s², das ist also 1,64 x 10^-5 des irdischen Wertes. Und die Fluchtgeschwindigkeit ist 0,37 m/s, das ist 3,3 x 10^-5 vom irdischen Wert. Dazu kommt noch eine beträchtliche Zentrifugalbeschleunigung aufgrund der schnellen Umlaufperiode von 7,5 h, welche am Äquator 20% der Schwerebeschleunigung ist.

Die Schwerkraft und die Kohäsion des Materials ist dort unvorstellbar gering. Was bedeutet, dass selbst ein äußerst behutsames Anrempeln dort einen gewaltigen Auswurf von Staub und Geröll verursachen wird, welcher dann sehr langsam wieder zu Boden sinkt. Man sieht ja an dem großen Krater mit seinen stark verschütteten Konturen, wie sowas abläuft.

Siehe dazu auch: WHAT WOULD IT BE LIKE TO STAND ON THE SURFACE OF RYUGU?

Eher fürchte ich das Gegenteil, wie bei Philae. Dass das Dingens zwar ein Geröllhaufen ist, aber eine harte Oberfläche hat.
Jedenfalls sollte die Erfahrung mit der Landesonde Philae eine Warnung sein, was in solch niedriger Schwerkraft alles passieren kann.
 
Zitat von P_E_T_E_R:
Kurioser Artikel.
(Abgesehen von dem Lapsus mit der Zedntripetalkraft.
Da ist die Zentrifugalkraft gemeint.)
Insbesondere kann man den Schluss daraus ziehen,
dass so ein Geröllhaufen mit dieser Doppelkonusform in gewissem Sinne
sich schon nahezu in seinem hydrostatischen Gleichgewicht befindet.
Wenn also Pluto doch ein Planet sein soll, dann auch Ryugu! :biggrin:

Schwerelose Grüsse
Thorsten
 
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Zitat von P_E_T_E_R:
Mit einer Masse von 4,5 x 10^11 kg und einem mittleren Durchmesser von 865 ± 15 m bekommt man für eine Kugelgestalt eine Dichte von 1,33 g/cm³.
Im Handout der Pressekonferenz von gestern, S. 23 schreiben sie:

Link zur Grafik: https://dl.dropbox.com/s/6yzy3lu22d60tcn/pressconf.jpg

Wenn ich mal von einem Rotationsellipsoid ausgehe komme ich auf ein Volumen von:

V = (4/3)*Pi*(R_Eq)^2*R_Pol =ca. 4,61E+8 m^3

und auf eine Dichte von 0,98 t / m^3.

Geht man aber mehr von einer "Kreiselform" (engl. Kreisel = Top) aus, also von 2 Kegeln die in der Äquatorialebene zusammengeklebt sind kommt man auf genau das halbe Volumen (in der Formel ein Faktor (2/3) statt (4/3)) und damit die doppelte Dichte von 1,96 t / m^3. Das war die Basis meiner Schätzung.

Das Kreiselmodell ist natürlich auch sehr extrem. Die Wirklichkeit liegt dazwischen. Emily Lakdawalla nennt ihrem Blog die Zahl 1,2 t / m^3 (entspr. 1,2 g /cm^3). Das kann ich so nicht nachvollziehen (ich finds auch nicht im Handout). Vllt. gibts noch mehr Unterlagen / Aufzeichnungen. Ich kann aber gut damit leben! ;)

Thomas

P.S. Es gibt ja auch ein gutes "Shape model" von Ryugu. Es sollte JAXA also keine Schwierigkeiten bereiten, das Volumen von Ryugu ausreichend genau zu berechnen.
 
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