Frage zu Swarovski Spektiv

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Zitat von holger_merlitz:
Du argumentierst also: Ein Amici wie das Baader T2 ist praktisch so gut, wie man es überhaupt machen kann. Ein von Zeiss/Leica/Swaro verwendetes Dachkantprisma mit Totalreflexion + P-Belag kann im Prinzip auch nicht besser sein, und daher ist so ein Spektiv für Planeten quasi gestorben. Sehe ich das richtig?
Hallo Holger, naja, jedenfalls sollte man mit den bezeichneten Artefakten rechnen. Ob man das dann akzeptiert oder eher nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden. - Gruß, Peter

 
Zeiss/Leica/Swaro verwendetes Dachkantprisma mit Totalreflexion + P-Belag

verwendet werden n.m.I. für geradsichtige Spektive 2-teilige Schmidt-Pechan-Primen und für Winkeleinblick Schmidt-Prismen.
Der Glasweg ist hier also kürzer, mehr Transmission (marginal?) etc.

Ich weiß nur nicht das obwohl sehr interessante Fortführen dieses Fadens sein Kardinalthema ist (bitte immer sehr gern) aber es ging im Wesen um eine andere Tatsache, als jene, ein Spektiv sei ein Planetengerät.

Das ist es nicht, selbstklärend.

Es wurde die mehrmals zitierte und nachzulesende Aussage geäußert,
Spektive der Hight End Klasse seien auf Grund des terrestrischen Einsatzzweckes mit seeingbegrenzter Auflösung hinsichtlich der optischen Qualität auf diesen Faktor ausgelegt. Niederige Qualität, niedrigerer Qualitätsstandard. Auch ohne APO Vergleich und isoliert betrachtet.

Sie ist falsch.

Und ich denke Holger hat es sehr gut auf einen Punkt formuliert.

Abseits dessen wäre es interessant das Objektiv eines Spektives von seinen Baugruppen zu entfesseln und mit einem Okular 1:1 als Refraktor für Astroeinsatz zu testen. Rein aus Wissbegier, wie pur wäre die Abbildungsqualität?

Danke für eure interessanten Beiträge!
 
Zitat von leicam62003:
Es wurde die mehrmals zitierte und nachzulesende Aussage geäußert, Spektive der Hight End Klasse seien auf Grund des terrestrischen Einsatzzweckes mit seeingbegrenzter Auflösung hinsichtlich der optischen Qualität auf diesen Faktor ausgelegt. Niederige Qualität, niedrigerer Qualitätsstandard.
Das hat hier wohl auch niemand ernsthaft für möglich gehalten, nicht zuletzt wegen der Reputation der Hersteller und angesichts der Preise solcher Edelspektive.
Abseits dessen wäre es interessant das Objektiv eines Spektives von seinen Baugruppen zu entfesseln und mit einem Okular 1:1 als Refraktor für Astroeinsatz zu testen. Rein aus Wissbegier, wie pur wäre die Abbildungsqualität?
Das dürfte schwierig sein, denn wer wäre schon bereit, so ein teures Spektiv nur aus Wissbegier für solch einen Test zu zerlegen. Im übrigen muss man davon ausgehen, dass das Objektiv des Spektivs so ausgelegt ist, dass es die vom Glasweg der Prismen verursachten Aberrationen weitgehend kompensiert. Also müsste man für einen sinnvollen Test dann mindestens ein Zenitprisma mit ähnlich langem Glasweg einsetzen ...



 
Zitat von P_E_T_E_R:
Zitat von leicam62003:
Es wurde die mehrmals zitierte und nachzulesende Aussage geäußert, Spektive der Hight End Klasse seien auf Grund des terrestrischen Einsatzzweckes mit seeingbegrenzter Auflösung hinsichtlich der optischen Qualität auf diesen Faktor ausgelegt. Niederige Qualität, niedrigerer Qualitätsstandard.
Das hat hier wohl auch niemand ernsthaft für möglich gehalten, nicht zuletzt wegen der Reputation der Hersteller und angesichts der Preise solcher Edelspektive.
Abseits dessen wäre es interessant das Objektiv eines Spektives von seinen Baugruppen zu entfesseln und mit einem Okular 1:1 als Refraktor für Astroeinsatz zu testen. Rein aus Wissbegier, wie pur wäre die Abbildungsqualität?
Das dürfte schwierig sein, denn wer wäre schon bereit, so ein teures Spektiv nur aus Wissbegier für solch einen Test zu zerlegen. Im übrigen muss man davon ausgehen, dass das Objektiv des Spektivs so ausgelegt ist, dass es die vom Glasweg der Prismen verursachten Aberrationen weitgehend kompensiert. Also müsste man für einen sinnvollen Test dann mindestens ein Zenitprisma mit ähnlich langem Glasweg einsetzen ...


Vielleicht könnte jemand sein Spektiv einmal bei Wellenform oder Rohr testen lassen - ich wäre gespannt, was für einen Strehl man dabei erhalten würde ...

Viele Grüße,
Holger


P.S.: Noch immer keine Antwort von den Herstellern ...
 
Hallo,
ich habe mir mit einem Objektiv eines älteren Zeiss Fernrohrs ein Spektiv gebaut. Dazu habe ich ein bei eBay billig erstandenes Objektiv eines grauen Zeiss-Jena Asiola verwendet.
Für astronomische Beobachtungen verwende ich das Objektiv mit einem Zenitprisma, das fast den Glasweg des originalen Porro II Umkehrsystems hat. Das Objektiv ist ein zweilinsiger Fraunhofer Achromat mit f/6,7. Obwohl das Objektiv die alte Achromasiebedingung nicht ganz erfüllt, ist es im Vergleich zu einem Fernrohr mit Telementorobjektiv und einemn AS 63/840 gar nicht so schlecht. Es zeigt natürlich größeres sekundäres Spektrum. Mit einem Okular mit 3,2mm Brennweite ist die Detailsichtbarkeit auf Jupiter etwas schlechter, im Vergleich mit den beiden 63/840 mit 6mm Okular. Am Mond muss man schon sehr genau hinsehen um bei guter Luft einen Unterschied festzustellen.
Für terrestrische Beobachtungen nutze ich das Fernrohr mit einem Dachkantprisma, ausgebaut aus einem alten militärischen Zielfernrohr, ohne Phasenbelag. Das funtioniert bei höheren Vergrößerungen nicht gut.
Dass das Zeis Objektiv sehr gut ist, war zu erwarten. Zeiss-Jena hat die Optik noch selbst gefertigt. Da gab es feste technologische Abläufe, die durchoptimiert waren. Für die Produktion minderwertiger Linsen hätte man die Technologie ändern müssen. Das Asolia-Objektiv hatte einen Luftabstand, Brechzahlunterschiede der einzelnen Schmelzen wurden durch den Abstand ausgeglichen (für Systeme mit freien Abständen wurden Schmelzrechnungen in Jena gemacht).
Das original Asiola war allerdings in der Vergrößerung begrenzt. Es war für die Nutzung Astronomischer Okulare ausgelegt. Es liesen sich Okulare mit kürzerer Brennweite als 10mm nicht benutzen (man kam nicht in den Fokus). Das lag aber daran, dass die Astrookulare nicht für große Apertur gerechnet waren, deshalb die Limitierung auf kleinere Vergrößerungen.
Wie die optische Technologie heute ist, weis ich nicht, da ich seit fast 30 Jahren nicht mehr in optischer Industrie beschäftigt bin. Ich könnte mir aber vorstellen, dass Spitzenhersteller ähnlich arbeiten wie Zeiss-Jena. Die Spitzenhersteller werben ja auch mit höchster Qualität, die Preise sind entsprechend, die werden nicht dass Risiko eingehen, dass ihnen jemand ein schlechtes Produkt nachweist, zumal es heute viele Leute gibt, die das Haar in der Suppe suchen, statt durch die Dinger durchzugucken.
Bei Kittgliedern könnte es problematisch sein, dass bei Variationen der Schmelze die Radien geändert werden müssen, um optimale Abbildungsleistung zu erzielen. Früher mussten dazu neue Probegläser hergestellt werden. Wie das heute gehandhabt wird, weis ich nicht (ich habe gehört, dass entsprechend große Schmelzen eingekauft werden, das würde reichen, da es öfter zum Modellwechsel kommt, habe ich aber nur gehört, kann ich nicht belegen).
Die genauen technischen Überlegungen, wie ein Produkt designt wird, werden die Firmen nicht offenlegen. Ich denke, dass da nur der Versuch übrigbleibt, wie gut so ein Spektiv am Himmel ist. Wie schon geschrieben, dürften sich dafür besser geradsichtige Spektive eignen, die Planeten stehen ohnehin in den nächsten Jahren nicht sehr hoch, für terrestrische Beobachtungen halte ich einen geraden Einblick eh für besser.

C.S. Frank
 
Hallo Frank, dankne für den interessanten Beitrag.

wie gut so ein Spektiv am Himmel ist. Wie schon geschrieben, dürften sich dafür besser geradsichtige Spektive eignen

warum?

verwendet werden n.m.I. für geradsichtige Spektive 2-teilige Schmidt-Pechan-Primen und für Winkeleinblick einfache Schmidt-Prismen.
Der Glasweg ist hier also kürzer, mehr Transmission

Geradsicht oder Winkeleinblick ist eine sehr individuelle Sache.
Ich mag beide, für Astroeinsatz aber den Winkeleinblick.

zumal es heute viele Leute gibt, die das Haar in der Suppe suchen, statt durch die Dinger durchzugucken.

ich mache beides.
Hätte ich bei Rechnungsstellung des Spektives nur einen Cent unterschlagen, also ein Haar im Gesamtbetrag, hätte ich sicher die Buchhaltung am Hörer gehabt.
Es ist schon seitens daher legitim ein im hohen Segment angesiedeltes Produkt unter die Lupe zu nehmen, und nicht des Herstellers Qualitätssicherung. Gurken gibt es genug.
Ich zahle viel und fordere viel, ganz einfach.

Von den Nuancen der Unterschiede zwischen den großen Spektivherstellern einmal abgesehen, die Optiken machen eine sehr gute Figur. Im Haupteinsatzort Erdbeobachtung und auch am Himmel.

Eine kleine Empfehlung für die Freunde dieser Geräte:
Flanscht einmal ein Smartphone an das Okular. Keine HightEnd Qualität, aber eine die sich sehen lassen kann. Um Momente zu dokumentieren ein ganz einvernehmliche Sache.

K L I C K
 
Hallo Dominique,
wenn auch die geradsichtigen Spektive Dachkantsysteme zur Bildumkehr benutzen, dann hast Du natürlich Recht, dann bringt ein geradsichtiges Spektiv keinen Vorteil.
Ich habe doch auch gar nichts dagegen, dass Ihr Spitzenoptiken verlangt, und diese dann auch bezahlt. Im Gegenteil, das ist gut so, nur dadurch werden die Hersteller animiert die Entwicklung voranzutreiben.

C.S. Frank
 
Zitat von FrankZ:
wenn auch die geradsichtigen Spektive Dachkantsysteme zur Bildumkehr benutzen, dann hast Du natürlich Recht, dann bringt ein geradsichtiges Spektiv keinen Vorteil
Wobei es eigentlich keinen guten Grund gibt, die Bildaufrichtung beim geradsichtigen Spektiv nicht mit einem monokularen Porro-Prisma zu bewirken. Das wäre dann völlig frei von den dachkantentypischen Artefakten. Aber das passt wohl rein gar nicht zur Dachkanten-Ideologie der Nobelmarken.

Früher konnte man z.B. bei Celestron oder TeleVue ganz preiswert solch einen Image Erector bekommen, mit dem man dann jedenfalls für geradsichtigen Einblick an jedem astronomischen Teleskop für terrestrische Anwendungen ein aufrechtes und seitenrichtiges Bild bekam. Funktioniert halt wie ein monokulares Porro-Prisma. Leider kann man dieses simple aber effektive Zubehör heutzutage wenn überhaupt nur noch auf dem Gebrauchtmarkt bekommen.

Es gibt wohl auch vereinzelt Spektive mit solch monokularen Porros, wie z.B. hier, aber das ist dann leider nur billige Ramschware. Eigentlich schade, denn das Porro-System hätte jedenfalls für geradsichtige Anwendungen das Potential, die oben beschriebenen Artefakte der Dachkanten zu eliminieren. Für einen abgewinkelten seitenrichtigen Einblick gibt es auch Lösungen ohne Dachkanten, aber das ist eine andere Geschichte.





 
beim geradsichtigen Spektiv nicht mit einem monokularen Porro-Prisma zu bewirken

Nikon Spektiv ED III (Fieldscope) hat genau dieses System.
Und das in einem massiven Prismenstuhl-russischer Bauart.
Und ich kann nur jeden Interessierten anraten sich diese Modellreihe bei geneigtem Pfadfinder-Kaufinteresse anzuschauen.
Vom etwas schwer zu beklommenen Zubehör abgesehen, auch heute noch ein Gebrauchtmarktpreis Favorit, optisch sowieso.
(ich habe es besessen und später mit meinem Swarovski verglichen).
 
Zitat von P_E_T_E_R:
Wobei es eigentlich keinen guten Grund gibt, die Bildaufrichtung beim geradsichtigen Spektiv nicht mit einem monokularen Porro-Prisma zu bewirken. Das wäre dann völlig frei von den dachkantentypischen Artefakten. Aber das passt wohl rein gar nicht zur Dachkanten-Ideologie der Nobelmarken.

Sehe ich genauso, selbst ein 45° abgewinkeltes Spektiv bedurfte nicht zwingend eines Dachkantprismas. Hinter den Porro-Prismen müsste einfach nur ein weiteres Prisma (ähnlich einem Bauernfeind-Prisma) stehen, welches auf der Unterseite verspiegelt sein müsste. Das Pentax PF-65 EDAII ist z.B. auf diese Weise konstruiert.
 
Hallo Peter,
technisch ist das so, wie Du sagst. Konsumgüter werden aber nicht nur nach rationalen Gesichtspunkten gebaut. Stell Dir mal vor, Zeiss West hätte ihre (schon in den 60er Jahren technisch ziemlich ausgereiften) Porrogläser einfach nur weiterentwickelt. Viele dieser Gläser wären dann einfasch weiter benutzt worden, die Nutzer wären als Käufer ausgefallen (und hätten bemerkt, dass sich auf den optischen Flächen im Innern ein Belag bildet). Jetzt tauchen diese hervorragenden Gläser billig auf Ramschmärkten auf, die Leute kaufen teuere Dachkantgläser - schön für die Fernglashersteller, gut für den technischen Fortschritt.
Der Mensch agiert nicht als rationaler Agent, die menschliche Entwicklung funktioniert nach trial-and-error (für Einzelne nicht schön, hat aber bisher ganz gut funktioniert).

C.S. Frank
 
Zitat von holger_merlitz:
Vielleicht könnte jemand sein Spektiv einmal bei Wellenform oder Rohr testen lassen - ich wäre gespannt, was für einen Strehl man dabei erhalten würde ...

Viele Grüße,
Holger

Es geht ja nicht nur um den Strehlwert, sondern auch um die Transmission, schon ein Faktor bei hohen Vergrößerungen. Ich glaube, gerade das große 95er Swaro hat nicht gerade den besten Ruf im Markt, das stelle ich aber gerne als Spekulation zur Diskussion.

 
Zitat von Orionsieben:
Wobei ein 45° Spektiv für Astro schon ziemlich ungeeignet ist ...
... und geradsichtig wäre in dieser Hinsicht natürlich noch wesentlich ungeeigneter. In dem Zusammenhang nochmal zurück zum Porro-Spektiv. Neben dem von Dominique bereits erwähnten Nikon Spektiv ED III (Fieldscope) habe ich da noch ein weiteres Porro-Spektiv aus angesehenem Hause ausgemacht:

Pentax Spektiv SMC PF-100ED

Das Kowa Spektiv TSN-884 und einige andere könnten von der äußeren Erscheinung her ebenfalls Porro-Prismen verwenden, aber da bin ich mir nicht sicher, zumal das in der technischen Beschreibung nicht explizit ausgewiesen wird.

Wie Ralf (selenograph) bereits sagte, kann man den geradsichtigen Einblick der Porros mit einem zusätzlichen Bauernfeind-Prisma auch abwinkeln, ohne dabei die aufrechte und seitenrichtige Orientierung zu verlieren.


 
Wobei ein 45° Spektiv für Astro schon ziemlich ungeeignet ist.

Aus welcher Perspektive betrachtet, aus der eines mit einem ZS bestückten Refraktors? Ja sicherlich, keine Frage.

Aus Sicht eines Geradsichtgerätes? Nein, da sind 45° ein gern angenommener Komfort. Weniger komfortabel im Zenit, aber auch das lässt sich mit entsprechendem Equipment realisieren, für ab und an.

Darum geht es aber nicht, auch nicht darum, Argumente gegen das Spektiv im Sekundäreinsatz seines angedachten Zweck´s auf zu stellen.

Es ging um die Kernaussage einer generell pauschalen Qualitätsbeurteilung, die ich nicht schon wieder aufstellen muss, will und möchte, sie sind nach zu lesen und ich denke einvernehmlich als falsch wiederlegt.

Es geht ja nicht nur um den Strehlwert, sondern auch um die Transmission,

Ist m.E. auch kein Wunder, die überdurchschnittliche Transmission für Spektive betrachtet, unterdurchschnittlich in der Gegenüberstellung von HightEnd Astrogeräte. Sie ist sogar geringer als bei guten Feldstechern/Ferngläsern aus gleicher Qualitätsebene. Spekulative ~4% wurden einmal referiert, nur.
Ich mag lieber Kontrastvermögen und verzichte dafür gern auf 2-3" Durchlass.
Das diese Verluste dem Einsatzzweck nicht dienlich sind, muss nicht erwähnt werden, darf es aber, befruchtet aber nicht die leider fehlgetätigte Aussage der Qualitätsbeurteilung moderner Spektive für die Option Einsatzbereich Astro.
 
Hallo Peter,

auch ich ich kann noch mit weiteren Porro-Spektiven dienen.
Die Vorgänger der aktuellen Leica Televid. Als 77 und 62. Gab es mit Geradeinbick und Winkeleinblick (45°). Jeweils als 2-Linser, und als 3-Linser Fluorit.

Habe ich als Televid 62 hier. Schönes Teil.

Gruß

Mike


 
Hallo zusammen,

heute war eine schöne Mondsichel zu sehen.
Dann hatte ich es nochmal probiert, durch das BTX Modul hindurch freihändig zu fotografieren.
Unter sehr vielen Versuchen waren sogar ein paar akzeptable Bilder dabei.
Das Swarovski war bei 35facher Vergrößerung ohne Extender auf Stativ und 2 Wege Neiger montiert.
Der Foto ist eine Nikon D5100 mit einem 35 mm Festbrennweite Objektiv.

Automatik Modus und auf Nachtaufnahme Programm eingestellt. (Blende F/5.6 Belichtungszeit 1/10 Sek. ISO 800)
Aufnahme entstand freihändig durch eines der beiden BTX Modul Okulare.

Das zweite Bild wurde zeitlich etwas früher im Normalmodus ohne Nachtaufnahme Programm aufgenommen.
(Blende F2.8, Belichtungszeit 1/15 Sek. ISO 3200)

Es geht also doch mit einem einigermaßen ruhigen Händchen.

Viele Grüße, Dieter

 

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Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Zitat von JostBuergi:

Vielen Dank für den Link zu dem Test.
Das gibt mir nach dem vielen "Schlechtreden" in den diversen Beiträgen, doch das Gefühl vielleicht etwas ordentliches gekauft zu haben.
Auf jeden Fall macht es Freude durchzuschauen und für Fotografieren war es ja auch nie gedacht!


 
Zitat von JostBuergi:
Zitat von Orionsieben:
Es geht ..... auch um die Transmission, schon ein Faktor bei hohen Vergrößerungen. Ich glaube, gerade das große 95er Swaro hat nicht gerade den besten Ruf im Markt .....

Fakten sind für mich aussagekräftiger als ein angeblicher „Ruf im Markt“, siehe

http://www.houseofoutdoor.com/wp-co...ar-ATX-telescope-system-16-september-2017.pdf

Interessant hier die beiden Transmissionskurven links/rechts auf S. 12: Das linke Bild dürfte leicht blau-, das rechte Bild leicht rotstichig sein. Beide Okulare zeigen unterschiedliche Farbnuancen!

Viele Grüße,
Holger
 
Ja, aber bestimmt nicht freihändig und ohne exakte Ausrichtung in Winkel, Position, Entfernung, usw. .......

natürlich nicht, weil sich dann kein gescheites Bild im Ergebnis zeigt und die Qualität für angedachte Dokumentation dem Spektiv nicht gerecht wird.

Es ging auch nicht darum, dir deine Fehler aufzuzeigen,
sondern meinen Verweis auf Adaption Smartphone zu belegen.

 

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Ist das nicht Bino-bedingt? Durch mein Baader-Großfeld habe ich 'gelernt', dass ich links 'nen Grünstich habe und rechts alles ganz leicht chamois getönt ist - natürlich nur nuanciert.

Der Rechner zwischen den Ohren macht aber daraus einen kalkweißen Mond.

Wundergruß
Manfred
 
Zitat von holger_merlitz:
Interessant hier die beiden Transmissionskurven links/rechts auf S. 12: Das linke Bild dürfte leicht blau-, das rechte Bild leicht rotstichig sein. Beide Okulare zeigen unterschiedliche Farbnuancen!
Zitat von Manne:
Ist das nicht Bino-bedingt? Durch mein Baader-Großfeld habe ich 'gelernt', dass ich links 'nen Grünstich habe und rechts alles ganz leicht chamois getönt ist - natürlich nur nuanciert.
Genauso isses: die Ursache dafür ist eine geringfügige Rechts/Links-Asymmetrie vom Strahlteiler im Bino in der spektralen Transmission und im Polarisationsverhalten.

Wobei letzteres eher stört als die geringfügige Asymmetrie in der spektralen Transmission, etwa wenn solch ein Bino bei der Sonnenbeobachtung hinter einem polarisierenden Herschelprisma verwendet wird.

Credit: edmundoptics
 

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Zitat von Orionsieben:
Zitat von holger_merlitz:
Vielleicht könnte jemand sein Spektiv einmal bei Wellenform oder Rohr testen lassen - ich wäre gespannt, was für einen Strehl man dabei erhalten würde ...

Viele Grüße,
Holger

Es geht ja nicht nur um den Strehlwert, sondern auch um die Transmission, schon ein Faktor bei hohen Vergrößerungen. Ich glaube, gerade das große 95er Swaro hat nicht gerade den besten Ruf im Markt, das stelle ich aber gerne als Spekulation zur Diskussion.

Ich habe jetzt immerhin von einem der Hersteller eine quantitative Aussage erhalten. Demgemäß seien die Spektive der obersten Leistungsklasse 'de facto beugungslimitiert' mit Strehl-Werten um 0.8.

Ich hatte weiter oben - aus dem Bauch heraus und unter dem Einfluss der Werbeleute an den Messeständen - behauptet, dass der Strehl wohl generell in die Nähe von 0.9 kommen würde, aber da lag ich falsch: ganz so gut sind sie wirklich nicht. Du bist also ein Stück weit rehabilitiert: Es besteht schon ein Unterschied zu einem guten Apo, den man bei hohen Vergrößerungen sehen wird, und zwar, ohne sich dafür anstrengen zu müssen. Wenn Du sagst, der Unterschied sei krass, dann lass ich auch das gelten :)

Sicher ist auch die Transmission aufgrund der Prismen um 2-3 Prozentpunkte geringer als im Refraktor, mit den mitgelieferten Zoom-Okularen wird es noch dunkler, was am Planeten natürlich nicht schadet, bei deep sky schon ein wenig.

All das muss einen Spektivbesitzer nicht davon abhalten, sein Gerät auch auf den Himmel zu richten. In der Praxis kommen viele Amateurteleskope auch nur auf Strehl-Werte, die nicht besser als 0.8 sind (vor allem deshalb, weil die Teleskope oft nicht perfekt justiert sind), dennoch können sie auch an Planeten Spaß machen. Mit Schwerpunkt Astronomie im Hinterkopf wird man sich jedoch kein Spektiv kaufen wollen.

Viele Grüße,
Holger




 
Zitat von holger_merlitz:
Ich habe jetzt immerhin von einem der Hersteller eine quantitative Aussage erhalten. Demgemäß seien die Spektive der obersten Leistungsklasse 'de facto beugungslimitiert' mit Strehl-Werten um 0.8.
Wobei sich da aber die Frage stellt, ob das mit oder ohne den Dachkanteneffekt der bildaufrichtenden Prismen gilt. Ohne genaue Spezifikation ist solch ein Statement eigentlich wertlos.

Ich könnte ja z.B. einen Besenstiel vor einen APO mit Strehl 0,95 halten. Das würde zwar schreckliche Beugungseffekte produzieren, gleichwohl wäre die Optik mit Besenstiel dann "beugungsbegrenzt". Beugungsbegrenzt und doch unbrauchbar für helle Sterne und Planeten.

 
.................. jepp, die Frage habe ich mir auch gestellt.
Wenn ein Interessent das Forum mit Strehl durchsucht, tauchen n^20 Aufträge auf und er wüsste immer noch nicht, ob ein Wert >0,8 (nicht B-Begrenzt) mit einer kontrastreichen MTF Kurve nicht das bessere Instrument gegenüber einem >0,9 mit durchschnittlicher MTF Kurve wäre.

Ein A_B Vergleich am Objekt sagt sicher mehr und wenn alle relevanten Einschränkungen für das eine und alle anderen für das andere Instrument berücksichtigt werden, wird der Freund guter Optiken für das jeweilig andere sein Lob aussprechen.

Was an den Tatsachen nichts ändert und auch nicht an dem Wert, den Holger dankendswerter Weise angefragt hat.
 
Zitat von leicam62003:
Wenn ein Interessent das Forum mit Strehl durchsucht, tauchen n^20 Aufträge auf und er wüsste immer noch nicht, ob ein Wert <0,8 (nicht B-Begrenzt) mit einer kontrastreichen MTF Kurve nicht das bessere Instrument gegenüber einem >0,9 mit durchschnittlicher MTF Kurve wäre.
Das hört sich jetzt so an, als seinen Strehl und MTF verschiedene und unabhängige Qualitätsmerkmale. Tatsächlich sind sie aber eng miteinander verknüpft (*) und insofern suggerierst Du hier ein unrealistisches Szenario.

Inwieweit diese Qualitätskriterien zur Beurteilung einer Optik taugen, hängt auch sehr stark vom Anwendungsbereich und den untersuchten Objekten ab. Die diffraktiven Effekte von Fangspiegelstreben und Dachkanten reduzieren den effektiven Strehlwert einer Optik schlimmstenfalls um ein paar Prozent (**). Für Großfeldanwendungen bei niedrigen und mittleren Vergrößerungen ist das auch völlig harmlos. Bei Planeten mit intrinsisch niedrigem Kontrast hat es bei hoher Vergrößerung trotzdem einen erheblichen Effekt, zumal ein prominenter Beugungsbalken von einem Dachkantenprisma bei solchen Objekten auch ästhetisch nicht gerade der Renner ist.

(*) Strehl and MTF

(**) Strehl degradation from spider vanes



 
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