Unschärfeproblem bei Okularprojektion

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Beregron

Mitglied
Hallo Astrogemeinde,

ich habe da mal ein Problem.

Hier seht Ihr ein Bild des Mondes. Das Bild ist schon alt, aber daran sieht man mein Problem.

Link zur Grafik: https://13thhousestudios.de/wp-content/uploads/2018/09/DSC_0105-1024x682.jpg

Egal ob ich nun Planeten fotografiere, oder Galaxien, Nebel usw., in der Mitte ist das Bild meistens scharf (wenn ich tatsächlich den Schärfepunkt erwische). Aber zum Rand hin wird alles unscharf.

Liegt das jetzt am Spiegel oder an dem Okular (25mm, 10mm, bei beiden gleich)?

Ich hab gelesen ich kann einen Koma-Korrektor nehmen oder einen Flattener. Was ist jetzt richtig? Da ich das Problem noch nicht beheben konnte, fotografiere ich mit Fokalprojektion, also mit dem Teleskop selbst.

Edit sagt:
Natürlich ist mein Teleskop ein Einsteigerdingens, aber ohne Okular bekomme ich mittlerweile schöne Fotos hin und da ist auch der Rand scharf.

Datengeschütze Grüße
Beregron
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Beregron,

Da die Unschärfe nur an einer Seite ist, tippe ich mal auf Verkippung. Unter der Last der Kamera und dem langen Hebel der Okularadaption gibt irgendetwas nach und sorgt für die Unschärfe auf einer Seite.

Zeig doch mal ein Bild Deines Aufbaus mit Okularadapter und angeschlossener Kamera. Welchen Okularauszug hast Du am Newton? Wenn es der einfache Standardauszug für visuell ist, kann der für fotografische Zwecke durchaus zu schwach sein.

Bis dann:
Marcus
 
Danke für die Antworten.

Ich dachte aber, dass der Rand rundherum unscharf ist. Bei einem Sternfoto (Whirlpool) ist die Mitte scharf, aber der Rand nicht. Da sieht man es besser. Leider habe ich das Foto gelöscht.

Kippen könnte sein, werde das mal überprüfen. Als Auszug hat das Teleskop einen 2" Crayford-Auszug, oder wie man das schreibt.

Den Aufbau mit der Kamera schicke ich, sobald ich Zeit hab.

 
Nachtrag (etwas länger, sorry):

Also das Problem mit der Unschärfe kommt vom HS, da bin ich mir jetzt ziemlich sicher. Auch mit der Eigenbrennweite tritt das auf, aber halt nicht so stark.


Nun habe ich aber noch ein ganz anderes Problem:

Anbei ein Bild von Andromeda. Das Bild ist leider in schlechter Auflösung. Es ist schon älter und war der allererste Versuch. Man sieht, dass das Bild einen orangen/rötlich Stich hat. Dies zieht sich durch das ganze Bild.

Link zur Grafik: https://13thhousestudios.de/wp-content/uploads/2018/09/03_20180605_111210-1024x683.jpg

Vorgestern hatte ich eine schöne klare Nacht und ich wollte Andromeda nochmal machen. Ich schoss 240 Bilder. Dazu 40 Darks und 40 Bias/Offsets (Flat leider keine). Egal was ich mache, mit Bearbeitung, ohne Bearbeitung, das Endbild nach dem Stacken hat immer einen kompletten rotstich/orangestich. Das Stacken selbst war einwandfrei.

Ich belichtete diesmal mit 8 Sek. bei ISO 1600. Zum Test hatte ich auch 30 Sekunden belichtet. Aber außer dass die Galaxie etwas besser zu sehen ist, wird das ganze Bild noch mehr in Mitleidenschaft gezogen.

Das ist das Ergebnis, was ich eigentlich erhofft hatte:
Hier klicken du musst

Man kann schön rauslesen, was er verwendet hat und wie. Ich wollte halt so gut es geht da hin.
Aber mein Bild (das ich vor Frust gelöscht habe) ist nur rauschärmer wie das oben angehängte.

Kann es jetzt daran liegen, dass ich in unmittelbarer Nähe zwei Straßenlaternen habe? Hier mal ein Bild wo ich hause:
Link zur Grafik: https://13thhousestudios.de/wp-content/uploads/2018/09/Standort.png


Ich bin langsam der Meinung, dass die beiden Laternen die Luft derart aufhellen, dass alle Bilder Müll werden. Was denkt ihr? Soll ich für jede Fotografie rausfahren?

Hier wäre ein Standort, bei dem ich keinen Störe und von wo aus ich am besten sehe. Ich bin schon alles um uns herum abgefahren. Das hier wäre so ziemlich der geeignetste Ort. Blöderweise ist um das Gebiet herum einmal mein Ort, dann hinter mir (nördlich) eine kleine Stadt, westlich eine kleine Stadt und zusätzlich eine Raffinerie.

Link zur Grafik: https://13thhousestudios.de/wp-content/uploads/2018/09/Standort2.png

Ich weiß, das hat jetzt mit meinem Eingansproblem genauso viel zu tun wie der HSV mit dem Gewinn der Meisterschaft. Aber das brennt mir unter den Fingernägeln. Ich wäre für jede Hilfe dankbar. Meinetwegen würde ich auch mit Filter arbeiten. Aber ich würde doch lieber das Ursprungsmaterial so gut wie möglich halten wollen.



 
Hallo Beregron,

das kannst Du ganz leicht beheben. Einen Rechtsklick unter fitswork auf einen bei Dir rötlichen Himmelsausschnitt, der normalerweise dunkel / schwarz sein sollte, und dann Umgebung als Schwarzwert nehmen.

Bei mir ist das gerade bei Horizonznähe und je nach Himmelsrichtung auch immer nötig.

Gruß,
Holger
 
Hm...mit Fitswork bin ich noch nicht warm geworden. Fliegt auf der Platte rum. Werde ich mal versuchen.

Blödes Detail:
Ich *epp habe natürlich, voll gefrustet nach Stundenlangem herumprobieren die Bilder alle gelöscht.

Beim nächsten mal.
 
Hallo Beregron,

kannst Du auch mit dem alten oben eingestellten M31 Bild testen, geht wirklich mit nur einem Rechtsklick.

Gruß,
Holger
 
Hallo Beregron.

Zu der Standortfrage.
Mal eine kleine Grundregel.

Ein wirklich dunkler Standort ist durch NICHTS zu ersetzen ^^
Streulicht ist IMMER Gift.


Hier mal ein Bild mit Lichtverschmutzungsgrad Klasse5 laut Lightpollutions Map.
Unten rechts im Bild schön zu sehen der Skyglow von Kirchhellen.
Link zur Grafik: http://thegermanconnection.de/mplr/Astro/Schwan800-2.jpg


Und hier mal ein Teilausschnitt der gleichen Region mit einem Lichtverschmutzungsgrad Klasse4 (weniger Verschmutzung).
Link zur Grafik: http://thegermanconnection.de/mplr/Astro/AmericNebTest2.jpg

Beide Bilder wurden mit dem gleichen Objektiv gemacht, aber an verschiedenen Standorten.

Sind beides keine guten Aufnahmen, zeigen aber schon den Unterschied was ungefilterte Lichtverschmutzung anrichten kann.


Das mit dem schwammigen Rand, kommt mir irgendwie aus anderen Posts und von erzählungen eines Arbeitskollegen bekannt vor.
Auch bei einem 150/750er.
Dort brachte eine 15mm Verlängerungshülse am OAZ eine Verbesserung.

Mir wurde gesagt/geschrieben, das bei 6" Koma normalerweise nochkein Thema sein soll.

EDIT: Beide Aufnahmen mit Tokina 28-210.
Beides mit DeepSkyStacker gestackt und mit Photoshop CS2 Nachbearbeitet.

Gruß
Markus
 
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hallo "Beregron"

Du bist ja gar nicht so weit von mir weg (Landshut)
An Deiner Stelle würde ich nicht in einem Flußtal aufstellen und auch versuchen daß vor allem der Südhimmel ungestört ist.
Das wäre von Dir eher zwischen Mainburg und Pfeffenhausen.
Da gibt es auf etwa 500 m Seehöhe waldreiches Gelände. (Dort war ich schon mal Polarlichter schauen)
Bei Mond und Planeten würde ich die Okularprojektion durch eine gute Barlow ersetzen ( Wie die 2,7x Düring Barlow mit Komakorrektur) Bei Deep Sky nur fokal mit Komakorrektor - Bei F /5 geht auch ein Zweilinser noch passabel.
Leider sind viele Okularauszüge nicht in der Lage eine Kamera ohne Verbiegen zu halten.
Gruß
Felix
 
Um das Unschärfe Problemzu lokalisieren, würde ich zwei einfacheversuche machen.

1. Wenn möglich ohne Okular mal eine Mondaufnahme machen.
Und schauen ob die auch unscharf ist.

2. Ohne Kamera mit Okular den Mond betrachten, ob es auch unscharf ist. Falls ja, mal das Okular mit der Hand weiter raus ziehen. 15mm sollten da eigentlich möglich sein.

Dann könnte man die Projektion evtl. ausschließen bzw. dafür verantwortlich machen für die Unschärfe.

Du hast einen 150/750.
Wenn ich mich nicht irre, sind die größtenteils fotografisch ausgelegt.
Da du aber ein Okular zwischen setzt, bewegst du dich eigentlich im der visuellen Beobachtung.

Und da hatten schon einige Probleme mit schwammigen Bildern.
Daher der Gedanke mit der Verlängerungshülse.


Gruß
Markus
 
Huch, so viele Antworten.

@felixthecat
Das Standortproblem ist mir ja bekannt. Ich suche schon nach einer guten Stelle. Nun ist mir aber eine ins Auge gesprungen. Bei unserer Volkssternwarte Kelheim. Da wo die ist, dürfte sehr gute Sicht sein. Muss ich mir aber noch anschauen. Ansonsten würde mir schon was in Richtung Mainburg einfallen. Ich kenn auch ein paar Stellen Richtung Landshut. Müsste aber nochmals gucken.

@SkyBob
Also wenn ich Fotos vom Mond mache, nur mit Eigenbrennweite, also Fokalprojektion, dann ist der Mond scharf. Da sind nur die Ränder gaaaanz leicht unscharf. Also tippe ich auf den Hauptspiegel.
Okularprojektion wollte ich nur wegen der Vergrößerung machen.
 
Hallo Beregron.

Okularprojektion hat bei Planeten und Mond auch durchaus ihre Berechtigung.
Allerdings filmt man Planeten eher.
Dieser stream wird dann durch software in einzelbilder zerlegt und anschließend gestackt.

Daher würde ich noch mal folgendes versuchen, da wir ja grad schön viel Mond haben ^^

Einfach mal mit Okulare beobachten und schauen ob es auch schwammig und unscharf wird.
Die Okulare haben ja in der regel eine recht lange Hülse.
Da kann man sie schon mal ein bischen herrausziehen und mit dem Fokusierer spielen, ob es dann besser wird.

Wenn ja, fehlt dir eine Abstandshülse.
Dann könntest du auch wieder Okularprojektion betreiben.

Für Galaxien und Nebel ist dies aber unnütz.
Schluckt zuviel Licht.
Zumal viele mit einer 6" Öffnung sinvoll erreichbaren Objekte, bei 750mm brennweite eh schon kaum auf den chip der Cam passen.

Und noch gut Format füllende Galaxien brauchen viel Lichtsammelvermögen anstatt Brennweite.


Und zu gaaaanz leicht Unscharf bei Fokalprojektion.
Könnte ein Komaeffekt sein.
Evtl. aber auch durch gutes nach justieren zu beheben.

Wenn zu störend dann ein Komakorektor.
Flattener sind soweit ich weis nur für Linsenteleskope.


Die Edith sagt:
Versuch mal light pollutions Map.
Light pollution Maps
Die Karte zeigt dir die Lichtverschmutzungsgrade als Google-Map an ^^


Gruß
Markus
 
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Hallo,

Mir wurde gesagt/geschrieben, das bei 6" Koma normalerweise nochkein Thema sein soll.

Das hat nichts mit der reinen Öffnung zu tun,sondern mehr mit dem Öffnungsverhälntis.Je "schneller" desto mehr Koma.Ausserdem hat der TO eine Nikon als Hauptkamera?Da ist die Sensorfläche schon so groß,dass ,man um einen Komakorrektor nicht mehr herum kommt...

Grüße Rainer
 
Also mein Teleskop hat 5,85" (150mm). Es ist ein Newton mit f/5. Natürlich wäre mehr besser, also ich meine f/4 usw.

@RaBaeh
Jup. Nikon ist meine Hauptkamera. Obwohl sie einen DX-Sensor hat, also Mittelformat, sieht man schon leichtes Koma. Mit ner Barlow (2x) dann umso mehr.

Aber davon jetzt abgesehen. Ich betreibe normalerweise das ganze mit Fokalprojektion. Ich wollte halt mal mit Vergrößerung arbeiten. Die Whirlpool ist bei 750mm Brennweite halt doch sehr klein.

Planeten selbst filme ich normalerweise mit der Kamera. Aber da muss ich noch an den Einstellungen fummeln, da die automatische Belichtung ungeeignet ist. Alternativ könnte ich auch meinen HD-Sony Camcorder dranstöpseln :eek:)


Mittlerweile teste ich alle möglichen Einstellungen und habe mir da jetzt Andromeda als Testobjekt rausgepickt. Mein Teleskop läuft mittlerweile auch fast perfekt und das ohne Autoguider. Das Einnorden passt fast immer genau und mein GoTo fährt auch zu 90% genau an. Und wenn dann fehlt es nur noch um max. 0,5 - 1 Grad (Ok. Für manche zu viel).
Teilweise kann ich bis zu 2 Minuten belichten und erhalte dann ganz klein einen länglichen Stern. Dem normalen Betrachter fällt das aber nicht auf. Autoguider selber ist mir aber noch zu teuer.


Edit sagt:
Spaßig. Ich hab mir jetzt diese Woche ein eigenes Powerpack gebastelt und dazu noch ne Tauschutzkappe und einen Satz Heizmanschetten.
Gestern war der zweite Tag des Tests. Ok. Meinen OIII Filter (ich experimentiere grad) hab ich mit Panzertape befestigen müssen (neue Hülse kommt erst). Das Teleskop war nach 2 Stunden außen nur noch nass. Beim Abbauen, ich bin mir nicht ganz sicher, scheint der Filter einen leichten Beschlag gehabt zu haben. Der Hauptspiegel war jedoch komplett frei und in der Kamera war auch alles frei, zumindest innen. Und auf den Bilder ist das "unscharfe" bzw. Koma nur am Rand leicht zu sehen.

Ich werde mir aber vorerst keinen Komakorrektor kaufen.

 
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