Womit künstlichen Stern erzeugen?

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hierold2

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Hallo Astrogemeinde!

Nach dem meine Jusatge am GSO880 abgeschlossen ist (vielen Dank nochmal an alle die mir geholfen haben <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/smile.gif" alt="" /> ) möchte ich jetzt nur mal testen. Da das Wetter momentan ja nicht so berauschend ist, frage ich mich, wie ich einen künstlichen Stern erzeugen kann??
 
Hi,

da gibts mehrere möglichkeiten :
Nimm eine Taschenlampe, spann alufolie davor und pieks mit ner nadel ein kleines loch rein (nadel nicht durchrammen, sondern nur anpieksen)

Andere möglichkeit ist ein stück dünner lichtleiter, beleuchtet mit ner LED.

Hast du genug platz ? du musst das ding ziemlich weit entfernt aufstellen ! Daran ists bei mir gescheitert.
Vielleicht hast du ja einen verständnisvollen nachbarn <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/laugh.gif" alt="" />

Gruß,
Jens
 
Hallo Jens

Was verstehst du unter "weit weg"? Ich könnte ca. 10m (Küche richtung Wohnzimmer <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/wink.gif" alt="" /> ) zusammenbekommen. Draußen ist momentan mit dem Wetter sch... <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/smirk.gif" alt="" />
Werd es mal mit der Taschenlampenmethode probieren.
Danke für die Info!
 
Tja was mein ich mit weit weg. gute Frage. Bei mir haben 12 meter nicht gereicht. Hängt aber vom Teleskop ab ( ich hab nen 200/1200).
Viel Glück beim testen !

Gruß,
Jens
 
Zur Anfangsfrage:

Das Raumproblem ist in der Tat ein Problem für einen Stadtbewohner. Auf die Straße mag ich mich nicht stellen, in den Hof auch ungern, sonst meinen die Anwohner gleich, ich würde denen ins Fenster schauen *wie langweilig*.

Hinzu kommt, dass draußen bei Sonne keineswegs ruhige Luft über dem Boden vorherrscht, wie man man bei einer Fahrt über die Autobahn anhand des Flimmern des Asphalts oft eindrucksvoll sieht, auch ganz ohne vergrößerndes Teleskop.
Umgekehrt ist das Seeing bei nicht so prallen Wetter mit 60 % Bewölkung offenbar häufig gar nicht mal so nicht schlecht, wie gestern nacht.

Leider bastele ich eigentlich lieber tagsüber. Und bei Refraktoren stört dann noch der Farbfehler. Insofern denke ich doch nach, ob ich nicht mir eine professionelle Lösung (monochromatisch+ und sehr kleine Lichtquelle) hole.
 
HI Tobias,

10 m scheinen mir zu wenig.
Kannst Du den "Stern" nicht beim Nachbarn vors Fenster stellen lassen? REgenfrei? Dann kannst Du, wenns mal nicht regnet und windet Deinen Test machen.
Leuchtende Grüße
und
cs
jorgos

 
Hallo,

es gibt eine Methode über eine Glaskugel (Christbaumkugel). Die hängt man z.B. an ein Photostativ und beleuchtet sie. Das gibt einen perfekten Punkt. Wenn Du z.B. einen Laser hast, kannst Du das bei "Dunkelheit" z.B. gut im Keller machen Abstand ca. 10-12 m. Das gibt fast Laborbedingungen. Habe ich an meinem f6,7 Refraktor getestet - brauchte zwar ein bischen zusätzlichen backfokus abder dafür gab's sehr schöne Beugungsringe, die man mit dem Lehrbuch vergleichen konnte.

Grüsse

Markus

p.s. Idee ist nicht von mir - dachte es sei in "Tips&Tricks für Sternfreunde" beschrieben - konnte das aber auf die schnelle nicht verifizieren
 
Stimmt, das gibts auch noch, allerdings braucht man auch dafür ziemlich viel Platz den leider nicht jeder hat (vor allem nicht im Keller <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/smile.gif" alt="" />

Gruß,
Jens
 
Hallo,

Die Frage des Abstandes stellt sich verschieden:

Will man "bloß" die Kollimation überprüfen oder mal wirklich die Beugungsringe erster Ordnung im Fokus sehen, dann reicht ein verhältnismäßig geringer Abstand, meist unter 10m.
(Hängt von der Kleinheit des Sterns ab.)

Will man dagegen auch Sachen wie den allgemeinen Zustand der Optik (Sterntest) checken, dann muß man den kümnstlichen Stern ca. 50 mal weiter wegstellen, als die Optik Brennweite hat, sonst handelt man sich durch den Testaufbau eine "sphärische Abberation" ein, d.h. die Intra- und Extrafokalen Bilder sind unterschiedlich, was dann aber halt auch am Test liegen kann.

Konkret habe ich mir eine "Colorstarmatrix" zugelegt, das gibts bei eBay ab 50.- Euro, es sind 5 Sterne in verschiedenen Farben und einer Größe von ca. 40µm. Damit kann man im Garten oder im Hausflur so ab 5-10m schon ganz nett die Beugungsringe sehen, bei Refraktoren lassen sich auch recht gut die unterschiedlichen Foki der Farben sehen. Man kann auch als Nebeneffekt den Einfluß von Zusatzteilen wie Filter oder Zenitspiegel sehen, und so testen, ob diese Teile evtl. eine Verschlechterung des Bildes bewirken können.

Für einen echten Sterntest muß das Teil aber auch 50m weg gestellt werden, wenn das Scope 1m Brenweite hat.
 
Zum Raumproblem:
Könnte man nicht mit einer Linse das Licht so brechen, dass die Lichtquelle fürs Teleskop virtuell weiter weg ist?
Die Lichtstrahlen aus'm All kommen ja ziemlich parallel an. Das ließe sich mit einer Linse doch auch bei kleinen Lampen erzielen, indem man sie einfach in den Brennpunkt setzt.
 
Hallo,

Das kann man tun und tut man auch, nämlich bei der Kollimation mittels Kollimatorfernrohr, oder noch besser, bei der Autokollimation.

Das Problem ist, das der Kollimator eine sehr gute Optik haben muß, denn seine Fehler gehen voll in das Meßergebnis ein.

Man benutzt dazu daher als Kollimator meist APOs (M. Ludes macht das meines Wissens, z.B.), was aber den Nachteil hat, das man nur ein kleines Bündel paralleles Licht (eben den Optikdurchmesser des APOs) erzeugen kann.

Damit lassen sich zwar auch größere Optiken messen (man kann die größere Optik quasi abscannen), aber geschickter ist dann die Autokollimation, dabei erzeugt die zu prüfende Optik selbst das parallele Licht, indem in ihrem Brennpunkt eine punktförmige Lichtquelle sitzt, deren Licht dann in einen parallelen Strahl mit dem Durchmesser der Optik aufgeweitet wird, welchen man von einem Planspiegel reflektieren läßt und wieder von derselben Optik in den Fokus bringen läßt.

Durch diese Anordnung verbessert sich die Empfindlichkeit auf das Doppelte (derselbe Fehler erscheint "doppelt schlimm") und man braucht "nur" einen großen und genauen Planspiegel.

Allerdings führt man bei der Autokollimation gerne einen Astigmatismus ein, weil ja Bild und Punktlichtquelle nicht genau auf der optischen Achse sitzen können (es sei denn, man verwendet einen Strahlteiler, der aber wiederum optische Fehler einbringen kann.)
 
Hallo Frank,
diese ETX Dinger sind, wenn sie in sound sind, sehr gute Kollimatoren.
Absolut farbrein, nur leider etwas obstruierend, da zu kleine Öffnung.

Als künstlichen Stern nehme ich eine kleine Weihnachtskugel, die ich in 25 Meter Entfernung aufstelle und vom Haus aus
mit einem Spot anstrahle.
Ich erinnere mich noch an einen Test mit dem 114er ED wo über meinem "Stern" ein winziger bläulicher Punkt war, von dem ich dachte,
das sei eine Reflextion. Er war kleiner als das AD, ca. 1/3 des Durchmessers, und hatte keinen Beugungsring.

Es war der Mond, der hinter unserem Haus aufging. Gegenüber der 3500 K Funzel war er natürlich blau.
Das alles mit einem 2,5mm Okular beobachtet.
Ich fand das saugeil!

Gruss!
Matthias
 
Hallo Tobias,
hol Dir hier in ebay eine Lochblende, eine weiße LED dahinter, alles in ein kleines Gehäuse und fertig ist der künstliche Stern. Hab auch so ein Teil und es funktioniert prima!

Gruß Helmut ( ATMN )
 
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