Meinungen zum Pentax 10x42 DCF HR II

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bensonmam

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Hallo Leute,
Ich habe mich mal ein wenig auf die Suche nach dem richtigen Glas begeben und habe das Pentax 10x42 DCF HR II gefunden. Zumindest technisch passt alles soweit. Aber wie sieht es mit der Optik aus ? Hatte es schon jemand in den Händen ?
Das Glas soll für Outdooraktivitäten und für Himmelsbeobachtungen sein.
Ach so: Und was ist vom Hersteller an sich zu halten ? Ist der Service in Ordnung ? Was habt IHR mit euren Pentax Gläsern für Erfahrungen gemacht ?
Viele Fragen - ich weiß...aber man will ja Fehlkäufe vermeiden <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/wink.gif" alt="" />

Danke
 
Hallo!
Ich habe grundsätzlich eine gute Meinung zu Pentax Ferngläsern (besitze ein älteres 7x50 PCF Porro und ein 8x24, mein Schwager ein 10x50 PCFIII - ebenfalls Porroglas, selbiges ist aber im Vergleiich zu meinem 10x50 Docter Classic eine Kategorie schlechter - enges Sehfeld, schlechtere Transmission). Generell dürften die Pentax-Ferngläser dieser Preiskategorie nicht besonders aufregend sein. Mittlerweile - ich habe ein Docter 8x42 B/CF - beginne ich immer mehr für dieses Fernglas ins Schwärmen zu geraten. Es ist sehr gut und wäre eine Berücksichtigung wert.

http://www.betterviewdesired.com/Pentax04/index.html

Aber ich denke, das HRII ist sicher nicht so schlecht, wie es in diesem Testbericht bewertet wird, Pentax FG´s sind in der Verarbeitung sehr schön. Ich komme aus Österreich, der Generalimporteur hier ist Foto-Fachgroßhändler und im Service sehr gut. Ich konnte dort z.B. anstandslos ein Pentax-Spektiv zum Testen ausborgen, hängt auch sehr viel von den handelnden Personen ab.
Ein Tip noch - ich würde in Sachen Astro eher zu 8x tendieren, weil ruhiger zu halten, und da wäre für mich das Pentax 8x42 aufgrund des engen Sehfeldes eher die zweite Wahl. Das Docter 8x42 bietet da 131m (8x) resp. 114m (10x);
das ist ganz einfach angenehmer und man findet Objekte leichter, vor allem in der Naturbeobachtung (fliegende Vögel, flüchtende Tiere), oder bewegte Objekte (Flugzeuge, Fahrzeuge - Autorennen), Sportbeobachtung.....

Just my opinion.
Cheers
Hans

CS
Hans
 
N'abend Hans,
ich habe mir jetzt mal den Test in deinem Link durchgelesen. Da wird ja eher vom HR II abgeraten und stattdessen zur DCF SP Serie geraten, die qualitativ sogar Anschluss an die Topliga ala Svarowski und Zeiss findet.
Preislich aber ganz schön gesalzen.
Das 10x43 hab ich für 480 Euro entdeckt. Ich muss das mal irgendwie mit meinem Gewissen vereinbaren <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/grin.gif" alt="" />
Wie macht ihr das eigentlich...also mit dem Gewissen mein ich ? <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/laugh.gif" alt="" />

Link zur Grafik: http://www.masterspace.biz/uglyworld/ugly_xmas_catch3.gif
 
Hallo Ben!

Tja, das mit dem Gewissen ist so eine Sache. Ich muss mir meine Astroinvestments gut überlegen, weil die Mittel durchaus begrenzt sind. Mein Standpunkt ist, man kann auch mit suboptimaler Gerätschaft gute Beobachtungsergebnisse erzielen, sofern man überhaupt nach draußen geht!

Viele Diskussionen hier scheinen mir oft theoretischer Natur zu sein, besonders unter Berücksichtigung dessen, was vor 20 Jahren zur Verfügung stand. Damals war ein kleiner Kosmos Refraktor der Traum vieler Sternfreunde, und ein C8 ein in unerreichbarer Ferne befindliches Traumgerät.

Andererseits ist das kein Grund, sein mühsam abgezweigtes Geld in Schrottgerätschaften zu stecken. Der Markt heutzutage ist eben viel breiter, und die Entscheidung fällt dementsprechend schwerer. Im Fernglassektor haben sich echte Japaner als Qualitätsgläser etabliert, früher wurden über diese die Nasen gerümpft. Diesen Platz haben heute die Chinesen inne, leider meistens zu Recht.

Für reine (!) Astrozwecke sind die "Großen Drei" eigentlich preislich überdimensioniert, letztlich ist der Grenznutzen zu niedrig. Besser man entscheidet sich für reine Astrogeräte, ein guter Kompromiss sind für mich die kleinen Großferngläser mit Winkeleinblick, wie die Miyauchi 60 bzw. 77 mm, oder ein BT 80 von Vixen.

Zur einfachen, freihändigen Himmelsobservation reicht ein mittelmäßiges Porroglas vollkommen aus, da brauchts kein 1,2 KEuro teures Dachkantglas. Meine Favoriten sind in diesem mittleren Bereich immer noch die Vixen Ultima Geräte, oder im unteren Segment die Minolta/Nikon Modelle, wenn man auf Weitwinkelsehgenuss steht.

Viele Grüße
Andreas
 
Hallo Andreas,

sehe das auch so wie Du, Astroferngläser sind Spezialgeräte, da paßt kein "Superteuer-Allerweltsglas". Aber eines der Hauptprobleme sind halt Reflexe, und da schneiden die Topmarken meist ganz gut ab, während die Mittelklasse zum Teil schauderhaft ist. Ich bin mit meinem Tento 20x60 und meinem Danubia 11x80 nach wie vor sehr zufrieden, obwohl sie nur den Bruchteil eines Spitzenglases gekostet haben (sicher ist das Zeiss 20x60 Stabi besser als das Tento..). Was mich da noch reizen könnte wäre wohl tatsächlich eher so ein (Stativ!!! das ist der Schwachpunkt) Winkeleinblick-Glas.

Gruß
 
Superteuer-Allerweltsglas paßt nicht? Paßt doch!

> sehe das auch so wie Du, Astroferngläser sind Spezialgeräte, da paßt kein "Superteuer-Allerweltsglas".

Hallo hanz,

das kann man so nicht stehen lassen. Wie die Diskussionen hier im Forum zeigen, verknüpfen viele Leute ihre Interessen an der freien Natur bei Tag mit ihrem Interesse am Sternhimmel bei Nacht. Die Frage nach einem Universalglas, welches zum Wandern am Tag und für die Himmelsbeobachtung aus der freien Hand bei Nacht gleichermaßen gut geeignet ist, taucht immer wieder auf und genau hier hat ein "Superteuer-Allerweltsglas" (z.B. ein 8x42 oder 10x42) seinen Platz und auch seine Berechtigung.

Dass man sich mit den Preisen für diese "Gattung" Ferngläser nur schwer anfreunden kann, steht auf einem anderen Blatt. Es wird auch niemand in Abrede stellen, dass man mit einem wesentlich günstigeren 10x50 Marke Minolta oder Nikon viel Freude unterm Sternhimmel haben kann. Noch mehr Freude hat man sicher mit einem Fujinon 10x50, aber nicht jeder will sich ein Spezialglas für Astro allein und daneben ein zweites Fernglas für Tagbeobachtungen anschaffen. Also hat hier ein Universalglas durchaus seine Daseinsberechtigung, auch ein teures. Wenn nun der eine oder andere im Forum zu einem Zeiss, Leica oder Swarovski Dachkantglas mit 42mm Öffnung greift und dieses mit viel Spaß auch am Sternhimmel nutzt, dann tut er das i.d.R. sicher nicht aus reiner Freude am Geldausgeben. Wer mal mit einem Nikon 8x40 für 100 oder auch für 250 Euro und einem Zeiss 8x42 FL unter einem richtig klaren Nachthimmel auf der Liege gelegen hat, der weiß sehr genau, welcher Reiz von diesen "Superteuer-Allerweltsgläsern" ausgeht. Es sind der satte Kontrast und die tadellose Sternabbildung im Zentrum (halt die berühmten glitzernden Nadelpunkte auf schwarzem Samt), welche den Beobachter begeistern und faszinieren. Da kommt ein günstiges Nikon Porro Glas einfach nicht mit.

Natürlich kann man sich den satten Kontrast auch "zulegen", indem man anstelle eines 10x42 ein 10x30 oder anstelle eines 8x42 ein 8x30 nimmt und dabei eine Menge Geld spart. Nur hat man dann das Problem, dass man bei der Beobachtung nicht-punktförmiger Objekte mit geringer Flächenhelligkeit den kürzeren zieht. Es gibt mindestens zwei Wege, um in den Genuß der vielen Sterne auf tiefschwarzem Himmelshintergrund zu kommen. Man kann sich ein Fernglas mit kleiner AP (2,5 oder 3,5mm) zulegen, nur muß man hier Abstriche bei ausgedehnten Objekten mit geringer Flächenhelligkeit machen. Man kann sich aber auch einen dunklen Standort suchen und mit einem 8x42 oder 10x50 vom Typ "Superteuer-Allerweltsglas" die volle Leistungsfähigkeit einer 42 oder 50mm Optik ausreizen. Das Zauberwort heißt in beiden Fällen Kontrast und das ist im Fall der größeren Austrittspupille nunmal nicht zum Billigtarif zu haben. Ein 10x50 Porro der preiswerten Sorte wird am selben, dunklen Standort dem Edelglas mit seiner am heute technisch machbaren orientierten Vergütung und Streulichtunterdrückung deutlich unterlegen sein. Natürlich hat das Edelglas seinen Preis. Aber wie schon gesagt, die Leute, die sich so ein Glas zulegen, tun das nicht aus Jux oder weil sie zu viel Geld haben. Mancher hat über Jahre seine Erfahrungen mit Ferngläsern wie einem Minolta Classic, einem Minolta Classic Sport oder einem Nikon Action gemacht und hat eines Tages für sich ganz allein beschlossen, er will nun ein richtig gutes Fernglas haben. Und da kommt es doch gelegen, wenn man eine solche Investition eben nicht allein und ausschließlich für Astro tätigt sondern wenn man mit dem Fernglas noch viel mehr anfangen kann. Bei mir ist es letztendlich ein 8x42 Victory FL geworden und seit ich das Fernglas habe, kommt das gute alte Dekarem nur noch selten am Nachthimmel zum Einsatz. Mit der Kombination aus Zeiss FL für zwangloses Freihandspechteln und dem nebenan geparkten Miyauchi 20x60 hatte ich in diesem Jahr den meisten Spaß am Sternhimmel. Und ich erfreue mich jeden Tag aufs neue an dem gestochen scharfen und brillanten Bild des kleinen Zeiss Glases bei Tag. Es gibt andere Leute, die machen eine ähnliche Erfahrung mit ihrem Leica Ultravid oder Swarovski SLC. Frage die Leute mal, ob ihr "Superteuer-Allerweltsglas" tatsächlich nicht für Astro paßt, wie Du oben behauptest. So wie ich das sehe, paßt ein solches Fernglas sogar sehr gut.

Frank.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Re: Befreiungsschlag für Zeiss, Leica und Swarovsk

Hallo Hanz,

jetzt hast Du es geschafft. Am Ende Deiner schlangenlinienförmigen Argumentationskette sitzt Du mit der Kreation des superteuren Allerweltsglases endlich auf einem strahlend schwarzen Schimmel.
Zeiss, Leica und Swarovski wird es wie Schuppen von den Augen fallen, wenn sie endlich ihr Hobby, die Produktion von überteuerten optischen Täuschungen, einstellen und sich fortan nur noch dem Vertrieb von Danubia, Tento und vielleicht einigen chinesischen Spitzenerzeugnissen widmen.

Gruß
Walter
 
Re: Superteuer-Allerweltsglas paßt nicht? Paßt doc

>>>>Bei mir ist es letztendlich ein 8x42 Victory FL geworden

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Hallo Frank,

Das ist also das Ende der "Suche nach einem guten 8x40 Fernglas"! Da hast Du eine gute Wahl getroffen, und Du hast Dir dafuer ja auch ein paar Jahre Zeit gelassen :)

Ich hatte am Sonntag die Gelegenheit, das Zeiss 8x42 FL mit einem Leica Trinovid und dem Swarovski 8.5x42 zu vergleichen. Ich konnte sogar bestaetigen, was manch anderer Beobachter schon zu sehen glaubte: Das Leica ist an einem hellen Tag mit Sonnenschein angenehmer, es scheint sattere Farben und mehr Kontrast zu haben. Vermutlich liegt es einfach daran, dass sein Bild etwas weniger hell ist und nicht so blendet - ein leichter "Sonnenbrillen Effekt" sozusagen. Sobald die Sonne weg ist und das Licht abnimmt, aendert sich die Situation voellig: Das Zeiss ist jetzt klar ueberlegen und zeigt mehr Farben und Kontrast. In der Nacht zeigt das Leica die bekannten "Balken", Beugungseffekte an der Dachkante bei hellen Lichtquellen, und ein klein wenig Streulicht. Beides existiert beim Zeiss nicht bzw. viel schwaecher. Man kann also sagen, dass das Zeiss ein perfektes Fernglas fuer schwierige Lichtverhaeltnisse ist. Das Swaro hatte die beste Randschaerfe, wenn auch nicht pefekt, wie hier manchmal behauptet wurde. Sterne bleiben bis etwa 85-90% zum Rand punktfoermig (Zeiss und Leica etwa 80%). Alle Fernglaeser hatten genug Randschaerfe, so dass die Abbildungsfehler am Rande nicht stoerend in Erscheinung treten konnten. Am Tage gefiel mir das Swaro von den dreien am besten, in der Nacht zeigte es aber eine leichte Neigung zu Geisterbildern an hellen Lichtquellen - scheinbar ist die Verguetung nicht ganz so perfekt wie beim Zeiss. Selbst das alte Leica Trinovid war hier besser. Dafuer zeigte das Swaro weniger auffaellige Balken als das Leica, aber mehr als das Zeiss. Mein Fazit nach diesem Schnelltest: Am Tage gewinnt das Swaro vor Leica und Zeiss, in der Daemmerung und Nacht gewinnt das Zeiss, Swaro und Leica waren etwa gleichauf.

Uebrigens kann das neue Canon 10x42 IS fast in jeder Hinsicht mit den dreien mithalten, selbst in der Nacht bei starkem Gegenlicht gab es nur geringfuegig mehr Reflexe zu sehen. Wenn es nur handlicher waere und nicht dieses widerliche Plastik-Feeling haette, dann waere meine Entscheidung klar fuer das Canon.

Gruss,
Holger
 
Re: Superteuer-Allerweltsglas paßt nicht? Paßt doc

Hallo Holger,

es gibt auch FLs, bei denen Du die Balken (oder sagen wir besser Strahlen) um helle Punktlichtquellen sehen kannst (und zwar störend). Hier scheinen die Hersteller von Fall zu Fall ganz unterschiedliche Qualitäten von Dachkantprismen in ihren Fernglasserien zu verbauen (möglicherweise gibt es da auch schon mal Sonderangebote von gewissen Lieferanten). Bei der älteren Leica Trinovid BA-Serie habe ich dies noch nicht gesehen (auch nicht bei meinem eigenen 8x50 BA), bei den BNs sehr wohl und ebenfalls störend deutlich (auch bei meinem eigenen 7x42 BN).

Gruß
Walter
 
Re: Superteuer-Allerweltsglas paßt nicht? Paßt doc

Hallo Walter,

ist ja lustig: Heisst das, dass die keine einheitliche Qualitaet liefern koennen, nicht einmal in diesem Preissektor? Da sollte man ja wirklich mal mehrere Exemplare einer Serie vergleichen, aber wer hat schon 3 Zeiss FL 8x42 bei sich herumstehen?

Gruss,
Holger
 
Re: Superteuer-Allerweltsglas paßt nicht? Paßt doc

Hallo Holger,

> Das ist also das Ende der "Suche nach einem guten 8x40 Fernglas"!

Ja, es hat seine Zeit gedauert. Aber es hat sich am Ende auch gelohnt, das FL ist ein schönes Gläsle <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/laugh.gif" alt="" /> ... Ob es das Ende der Suche ist? Mit etwas Mut zur Ungenauigkeit kann man das Zeiss 8x42 auch als 8x40 durchgehen lassen und in dem Sinn werde ich's wohl dabei belassen.

Bevor ich mich letztendlich fürs 8x42 entschieden habe, hatte ich mir auch je ein 8x32, 10x32 und 10x42 FL angeschaut. Ob das alles Ausnahmen waren? Bei allen Gläsern mußte ich die Dachkante mit der Lupe suchen. Beugungserscheinungen? Fehlanzeige. Die drei Gläser waren ohne Tadel, tolle Vergütung, sehr helles Bild, der Laternentest wurde unbeschadet überstanden und um ein paar störende Reflexe zu ergattern, muß man erstmal suchen, um die eine oder andere grenzwertige Beleuchtungssituation aufzutreiben. Zeiss ist mit der FL Serie ziemlich weit gegangen und allzuviel Spielraum für Verbesserungen ohne saftigen Preisaufschlag wird es wohl nicht geben. Ok, die Randschärfe könnte besser sein. Aber für die Beobachtung aus der freien Hand mit Blick durch die Mitte ist das für mich kein großes Thema.

Ich schließe natürlich nicht aus, dass es Exemplare geben kann, wo die Dachkante nicht so haarfein ausgebildet ist, so dass man auch Beugungserscheinungen wahrnehmen kann. Auch bei Zeiss wird man den einen oder anderen Ausreißer finden, genauso wie bei Leica. Hätte mein Fotohändler ein tadelloses 8x42 Ultravid mit ausreichendem Überhub und einer so sanft laufenden Fokussierung wie beim Victory FL gehabt, dann wäre ich vielleicht schwach geworden. Noch dazu, wenn das Glas im eleganten "Leder-Outfit" im Schaufenster gelegen hätte <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/wink.gif" alt="" />. Leider hat man bei Leica ab Werk kein Einsehen mit Brillenträgern ab ca. -3,5 dpt., die auch mal ohne Brille gucken wollen. Das ist schade und ich halte das für einen Nachteil im Wettbewerb, den man sich nicht unbedingt antun müsste. Auch die hin und wieder etwas "ruppige" Fokussierung bei neuen Ultravid Gläsern schreckt doch etwas ab. So ist es bei mir halt ein Zeiss gworden. Von der optischen Leistung wäre ich mit einem Ultravid bestimmt genauso glücklich nach Hause gegangen.

Deinen Vergleich finde ich recht interessant. Ich teile Deine Einschätzung, dass Zeiss mit der auf maximale Transmission ausgelegten Konstruktion einen Vorteil in der Dämmerung und bei Nacht hat. Vor einiger Zeit hatte ich ja schon fast ein Leica 10x32 Ultravid gekauft. Damals hatte ich ebenfalls den Eindruck, dass das Bild bei Tag etwas kontrastreicher erscheint als im 10x32 Victory FL. Ob es an der etwas geringeren Transmission lag? Keine Ahnung. Vielleicht an der Abstimmung der Vergütung oder an beidem? Hier kann ich echt nur raten. Da ich mit -3,5dpt. auf einem Auge am Sternhimmel ohne Brille nicht mehr auf unendlich fokussieren konnte, habe ich das Ultravid seinerzeit zurückgegeben.

Frank.
 
Re: Superteuer-Allerweltsglas paßt nicht? Paßt doc

Hallo Holger,

natürlich gibt es überall Lieferanten mit unterschiedlicher Qualität (zuzüglich des Augenzudrückens in schlechten Zeiten oder bei Lieferengpässen). Die "Qualitätswelt" der Industrie ist in der Realität ein wenig anders, als es theoretisch sein sollte. Davon können alle Branchen ein Lied singen.

Aber zum Thema:

Ich habe natürlich auch keine statistisch relevante Menge an FLs im Schrank (nicht mal ein einziges) <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/mauer.gif" alt="" />, aber ich schaue immer mal durch die Gläser anderer durch, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Die Unterschiede bei gleichen Zeiss-, aber noch mehr (nach meinem Gefühl) bei gleichen Leica-Gläsern, sind in Anbetracht des Preises bei den neueren Serien beschämend groß. Ob das nur an mangelhafter Justage liegt weiß ich nicht. Über mein 7x42 BN hatte ich mich bei Leica beschwert. "Völlig undenkbar", war (natürlich) die Antwort - ich solle das Glas doch mal zum Service schicken. Da ich nachts andere Gläser benutze und bei dem BN nur testweise mal Abbildungsfehler gesucht habe, steht diese Aktion noch aus. Vermutlich ist es aber derzeit wenig ratsam, seine Gläser zum Leica-Service zu schicken, wenn es nicht unbedingt sein muß.
Gleichzeitig hatte ich mich über meinen zerrissenen (teuren) Leica-Stativadapter beschwert und um Stellungnahme gebeten, warum denn der Gummi-Gurt einfach so und ohne Vorwarnung (kein Einreißen, keine spröden Stellen) komplett durchreißt. Auf die Stellungnahme warte ich immer noch. Einzige Reaktion war die kommentarlose Zusendung eines neuen Adapters. Das war zwar schön und gut, aber keine Antwort auf meine Frage.

Gruß
Walter
 
Re: Superteuer-Allerweltsglas paßt nicht? Paßt doch!

Hallo Frank,
Folgendes habe ich leider nicht verstanden:
Natürlich kann man sich den satten Kontrast auch "zulegen", indem man anstelle eines 10x42 ein 10x30 oder anstelle eines 8x42 ein 8x30 nimmt und dabei eine Menge Geld spart. Nur hat man dann das Problem, dass man bei der Beobachtung nicht-punktförmiger Objekte mit geringer Flächenhelligkeit den kürzeren zieht.

Was hat der Kontrast mit dem Objektivdurchmesser zu tun ? <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/gutefrage.gif" alt="" />
...

Nach langem Hin- und Herüberlegen habe ich mich nun entschieden, zwei Gläser statt einem Allroundglas zu kaufen.
Ich dachte da an ein 8x30 als "immer-dabei"-Glas und an ein reinrassiges Astroglas mit 20x60 oder 15x60, welches ich an mein Manfrotto-Stativ montieren kann. Beides lies sich einfach nicht unter einen Hut bringen, weil einerseits ein großer Objektivdurchmesser für Astrozwecke gefragt war und andererseits ein Glas für unterwegs.

Welches Astroglas in der Größenordnung 15x60 oder 20x60 könnt ihr mir empfehlen ? Am besten natürlich ein Auslaufmodell, das für einen niedrigen Preis zu bekommen ist (so wie das Tento) <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Gruß
Alex
 
Re: Superteuer-Allerweltsglas paßt nicht? Paßt doc

Hallo Frank,

Leider hat man bei Leica ab Werk kein Einsehen mit Brillenträgern ab ca. -3,5 dpt., die auch mal ohne Brille gucken wollen.

dass der Überhub der Ultravids für viele Nutzer zu klein ist, habe ich auch schon mehrfach gehört. Wenn man dann wenigstens in Sachen Pupillenlängsabstand und -regulierung etwas tun würde. Manchmal bleibt nur der Schluß, dass die Leute, die zu dem Thema das Sagen haben, nicht ganz dicht sein können. Schließlich entwickeln wir uns zu einem Volk der immer mehr Kurzsichtigen.

Der Lauf der Zentralfokussierung wird definitiv mit der Zeit (eigentlich meine ich mit zunehmendem Gebrauch) immer besser. Möglicherweise gibt es demnächst entsprechende Einfahrvorschriften für die Ultravids. <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/gruebel.gif" alt="" />


Gruß
Walter
 
Re: Superteuer-Allerweltsglas paßt nicht? Paßt doc

Hallo Alex,

Welches Astroglas in der Größenordnung 15x60 oder 20x60 könnt ihr mir empfehlen ?

Hertel&Reuss oder Beck 11x80, 15x80 oder 22x80 (sind garantiert Auslaufmodelle, weil sie in der Regel etwa 30-40 Jahre alt sind - das Problem ist der damalige Stand der Vergütung, ansonsten sind die Spitze).

Moderner, auch sehr gut: Docter 15x60

Die andere Frage wird Dir sicher Frank Schäfer beantworten.


Gruß
Walter
 
Re: Superteuer-Allerweltsglas paßt nicht? Paßt doch!

Was hat der Kontrast mit dem Objektivdurchmesser zu tun ?

Hallo Alex,

keine Ahnung, habe ich einfach nur so geschrieben <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/grin.gif" alt="" />. Im Ernst: wenn Du unter einem Nachthimmel mit eher mäßiger "Qualität" (Streulicht, Himmelsaufhellung durch künstliche Lichtquellen) leidest, dann haben Ferngläser mit großer Austrittspupille (z.B. 6 oder 7mm) das Problem, dass der Himmelshintergrund stark aufgehellt wird. Man kann mit einer kleineren Austrittspupille die Helligkeit des Himmelshintergrunds absenken, so dass man den tollen Eindruck von einer Unmenge glitzernder Sterne auf samtschwarzem Grund bekommt. Unter meinen durchschnittlichen Bedingungen mit vielleicht 5,5mag Grenzgröße macht daher ein 10x30 (3mm AP) oder 10x42 (4,2mm AP) mehr Spaß als ein 7x42 (6mm AP) oder 7x50 (7,1mm AP). Mit kleinerer Austrittspupille steigt sozusagen das "Signal-Rausch-Verhältnis", der Kontrast nimmt zu. Das Signal sind die Sterne, das Rauschen der aufgehellte Himmelshintergrund. Das gilt aber nur für punktförmige Lichtquellen (Sterne, offene Sternhaufen) und nicht für flächenhafte Objekte. Bei letzteren (z.B. Nordamerikanebel) sinkt die (Flächen-) Helligkeit des Objekts mit dem Himmelshintergrund. Man versucht daher oft, für seine speziellen Beobachtungsbedingungen (Stadt-, Land-, Alpenhimmel?) ein Optimum bezüglich Vergrößerung und Austrittspupille zu finden. Bei mir ist das ein 8x42, da ich 8x noch gut freihändig halten kann und die 5,25mm Austrittspupille den Himmelshintergrund in der Helligkeit etwas dämpft. Hätte ich i.d.R. einen tollen Hochgebirgshimmel mit Grenzröße >6,5mag, dann hätte ich vielleicht ein 8x50 oder 8x56 mit größerer AP. Würde ich dagegen überwiegend am Stadtrand beobachten, dann wäre es vielleicht ein 8x32 oder 8x36. Nun kann man sich als lichtgeplagter Stadtmensch auch mit einem 10x30 und 3mm AP in den Vorgarten setzen und viel Spaß haben. Die kleine AP "erzeugt" einen relativ dunklen Himmelshintergrund, was ein ästhetisch ansprechendes Bild ergibt. Ein 7x50 würde wahrscheinlich nur wenig Freude machen, da hier die Sterne auf einem eher grauen Hintergrund platziert sind. Der Extremfall ist z.B. ein Kompaktglas vom Typ 8x20, das zeigt Dir ein paar Sterne auf einem richtig dunklen Hintergrund. Nur ist es halt am Sternhimmel nicht besonders leistungsfähig. Daher auch die Suche nach dem Optimum ...

Was hat der Kontrast mit dem Objektivdurchmesser zu tun ?

Siehe oben. Bei gegebener Vergrößerung habe ich in Stadtnähe mit einem 8x32 einen "knackigeren = kontrastreicheren" Gesamteindruck (viele Sterne auf dunklem Hintergrund) als mit einem 8x56, wo die AP einfach zu groß für eher durchschnittliche Beobachtungsbedingungen ist. Unterschiedliche Austrittspupillen bei gleicher Vergrößerung laufen auf unterschiedliche Öffnungen hinaus. Daher die Öffnung ...

Ich hoffe, mich einigermaßen so ausgedrückt zu haben, dass Du so ungefähr verstehst, was ich ausdrücken wollte. <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/wink.gif" alt="" /> Für die Richtigkeit meiner auf Einbildung basierenden Annahmen übernehme ich natürlich keine Garantie <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/grin.gif" alt="" /> ...

Frank.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Re: Superteuer-Allerweltsglas paßt nicht? Paßt doc

Hallo,

nachdem der Diskussionsinitiator ja selbst bereitwillig vom ursprünglichen Thema
losgelassen hat, habe ich auch keine Skrupel, hier ein paar Nachfragen zu stellen.

Eigentlich dachte ich, mein Plan stünde fest. Ein 10x50 Fujinon müsse ins Haus,
sowie ein Spitzen-8x32 (ob Trinovid, Ultravid oder Zeiss müsste sich dann im Direkt-
Vergleich zeigen). Nun lese ich mit Schrecken, dass du dein 8x32 abgegeben hast.
Nicht dass das meine eigene Planung in irgend einer Weise tangieren müsste, aber
zu denken gibt es ja doch <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/wink.gif" alt="" />

Vermutlich werde ich aber bei meinem Plan bleiben. Ein 8,5x42 Swaro EL eines
Arbeitskollegen durfte ich heute untertags ausgiebig testen, da wir bei der
Weihnachtsfeier tratschenderweise auf das Thema Ferngläser zu sprechen kamen <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Die anfänglich wie auch bei meiner ersten Beobachtung mit einem solchen Glas
sichtbaren heftigen Farbsäume zeigten dann eine recht simple Ursache - ich hielt
das Glas objektivseitig zu weit nach oben. Diesen "Fehler" bereinigt, war was
ich da sah, durchaus nett. Aber von der Größe her weiß ich nicht, ob ich etwas
in dieser Art wirklich immer dabei haben möchte.

Nun - entscheiden muss jeder selbst, und Tipps sind in dieser Geräteklasse
wohl mit großer Vorsicht zu genießen. Wie weiß ich beispielsweise, dass ich
mich an die (für mich) unnatürliche Glashaltung, die aber Voraussetung ist,
um die positiven Seiten des EL auszukosten, tatsächlich jemals gewöhnen kann?

Ciao,
Roland
 
Re: preisgünstige Astro-Spezialgläser

Hallo Walter,

ich möchte eigentlich nicht den guten traditionsbewußten Fernglasherstellern Zeiss, Leica und Swaro das Geschäft vermiesen (abgesehen davon, daß ich das gar nicht könnte, da sie vorwiegend von den "Waffensportlern" leben).
Ich habe nur ganz für mich die Erfahrung gesammelt, daß ich mit einem sehr teuren 40er Glas wohl astronomisch nicht glücklich werde - man sieht einfach zu wenig drin! Im Umfeld meines Hauses bevorzuge ich solche kleinen Gläser nur zur Beobachtung von Merkur und ähnlichen doch noch recht lichtstarken Objekten und dann meist das Canon 10x32IS oder das Olympus 10x50 DPSR. Ich habe mich aber noch jedesmal geärgert, wenn ich bei einem brauchbaren Himmel ohne Tento 20x60 (Pupille 3 daher recht kontraststark - am besten auf Stativ, aber auch freihändig) oder Danubia 11x80 raus bin. Und ich habe auch bekannte, die sich mit dem Triplett TS 20x80 in den Bergen abschleppen, da sie damit einfach mehr sehen.

Das ist natürlich alles subjektiv und ich möchte niemand die Freude an seinem Zeiss FL oder Leica Ultravid vergällen - aber für mich ist halt eine gewisse Grundgröße der Objektive wichtiger - wahrscheinlich lande ich damit dann doch auch mal beim Fujinon 11x70 oder 15x70, im Augenblick bin ich zu selten damit draußen, um den hohen Preis so einer Anschaffung zu rechtfertigen (ist so ein bißchen wie beim OIII Filter: war mir jetzt der Nordamerika Nebel wirklich so viel Geld wert, wenn man ihn in jedem Astrobuch viel besser abgebildet sieht?).

Wahrscheinlich bin ich einfach noch nicht reif für ein Zeiss FL 7x42 - Mercedeskunden sind ja im Schnitt auch älter als 60 .

Gruß
 
Re: preisgünstige Astro-Spezialgläser

Wahrscheinlich bin ich einfach noch nicht reif für ein Zeiss FL 7x42 - Mercedeskunden sind ja im Schnitt auch älter als 60 .

Gruß [/quote]

Hallo Hanz,

ich würde aber auch nicht zu lange warten, die Sehkraft der Augen nimmt mit dem Alter ab, und wenn Du nicht mehr viel siehst, brauchst Du auch kein Zeiss-Glass mehr <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />.

Ich kann Dich aber schon verstehen, rein für die Astronomie wäre mir so ein Edelglas mit kleiner Öffnung auch zu teuer. Wenn man aber so wie ich auch am Tage ( Ornithologie ) die optimale Leistung will, lohnt sich die Anschaffung eines solchen Topgeräts unbedingt, es ist ja eine Anschaffung fürs Leben.

Beste Grüße

Manfred
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
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