Terminator mit 6“ FH und Schattenanhebung

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Jan_Fremerey

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Angeregt durch den Kommentar von “oliver_p“ bezüglich des Gewinns an Grauwert-Tiefe durch Stacken und Auswerten von 8-BIT-Videomaterial im 16-BIT-Format zeige ich hier nochmal den mit meinem offenen FH 6“ f/20 am 26. März aufgenommenen Mond-Terminator.

Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/mosaik_7401_hist60_s10_vMS20M40_050s10.jpg

Das Bild erscheint am 17“-Monitor bei 60 cm Betrachtungsabstand in ca. 100-facher Vergrößerung, 200-fach siehe hier (258 KB).

Aufgenommen wurde wieder mit der M640 Monochrom-Videokamera von ccddirect, diesmal im Grünkanal (RGB-Filtersatz von Astronomik). Jede Teilaufnahme dauerte gut 20 s. Bei 30 Bildern pro Sekunde standen damit jeweils 600 bis 700 Einzelbilder zur Verfügung. Diese wurden zunächst in RegiStax-V4 unter Verwendung des “Multipoint-Alignment“-Verfahrens gestackt und im 16-Bit-FIT-Format abgespeichert. Anschließend wurden die Bilder mittels Fitswork zu einem Mosaik zusammengefügt.

Die Schattenpartien wurden sodann in Fitswork mittels des Histogramm-Werkzeugs durch Einstellung des “Histo“-Reglers auf 60% angehoben. Bemerkenswert ist, dass hierbei – anders als bei der Bearbeitung im 8-BIT-Format - in den Schatten keine groben Grauabstufungen in Erscheinung treten. Denn durch das Stacken im 16-BIT-Format werden hinreichend neue Zwischentöne erzeugt, die dann bei der Schattenanhebung im 16-BIT-Format für eine hinreichend feine Grauwertabstufung sorgen.

Auf diese Weise gelingt auch ohne den Einsatz einer Kamera mit mehr als 8 BIT Grautiefe eine einigermaßen “natürlich“ wirkende Wiedergabe des visuellen Eindrucks von den Lichtverhältnissen am Mond-Terminator mit den dort herrschenden, extremen Helligkeitsunterschieden.

Das 8-BIT-Resultat wurde schließlich noch mittels “Picture Publisher“ ein wenig nachgeschärft (1x Stufe 10). Ich habe jedoch wieder bewußt auf den Einsatz von Wavelet-Tools verzichtet, weil ich gegen die dabei entstehenden “Resonanz“-Artefakte (“Würmer“) inzwischen ein wenig allergisch bin.

Die Detailschärfe des Bildes ist etwas inhomogen, weil ich noch nicht genügend geübt in der Anwendung des Multipoint-Alignment-Verfahrens bin. Ich bin also überzeugt, dass man da noch mehr herausholen kann, und freue mich darauf, meine älteren Mondmosaike neu aufbereiten zu können, die bislang größtenteils nur aus ungestackten Einzelaufnahmen zusammengesetzt sind und im 8-BIT-Format bearbeitet wurden.

Gruß, Jan
 
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Hallo Jan,

die Schattenbereiche sind sehr schoen durchzeichnet, das Ziel der Uebung ist wohl gelungen, ein toller Terminator. Allerdings meine ich hier und da relativ starke JPG-Artefakte in homogenen Flaechen - z.B. in Ptolemaeus - zu sehen ?

Viele Gruesse & CS,
Oliver
 
Hallo Oliver,

danke für den Hinweis. Du hast Recht, die Artefakte sind bei genauerem Hinsehen, insbesondere beim Hochziehen des mittleren Grauwerts, nicht zu übersehen. Das sind aber keine JPG-Artefakte, denn die sind bereits im BMP-Format vorhanden, also vor der Wandlung ins JPG-Format.

Ich nehme an, dass da noch ein Rest an "Grauwert-Rauschen" übrig geblieben ist, d.h., die Grauabstufungen waren bei der Anzahl der verfügbaren Primärbilder doch noch nicht fein genug, um nach der Schatten-Streckung wirklich "glatte" Oberflächenpartien zu liefern.

Beim nächsten Versuch werde ich also länger belichten, um dementsprechend mehr Primärbilder für die Stacks zu bekommen.

Wie ich schon in der vorausgegangenen Diskussion mit Dir und Martin bemerkt hatte, stört mich ein echter "Rauschuntergrund" nicht so sehr, wenn es denn keine offensichtlichen Artefakte sind wie beispielsweise diese lausigen Wavelet-Würmer.

Aber den besonderen visuellen Reiz der seidenglatten Oberflächenpartien des Mondes sollte man nach Möglichkeit schon erhalten, da stimme ich Dir zu. Am Ende sind hier natürlich die 10-14-BIT-Kameras tatsächlich im Vorteil.

Meine Videocam soll schon 10 BIT können. Wenn ich mal mehr Zeit habe, werde ich ein entsprechendes Ausleseprogramm schreiben oder mir doch etwas Fertiges anschaffen. Kennst Du Dich mit den DMK-Kameras aus?

Gruß, Jan
 
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Hallo Gerd,

da ich bei meiner letzten Eingabe - etwas unter Zeitdruck - versäumt habe, ein P.S. an Dich zu richten, und sich jetzt wohl kaum noch eine Gelegenheit dazu bietet, möchte ich Dir hier einen speziellen Dank für Deinen spontanen Kommentar übermitteln.

Leider habe ich mit den 24 h später bei recht gutem Seeing aufgenommenen Bildern erhebliche Schwierigkeiten beim Zusammenfügen eines Mosaiks in Fitswork bekommen, so dass ich ein solches - wenn überhaupt - erst später nachreichen kann.

Gruß, Jan
 
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