Testbeobachtungen mit 4 6mm Okularen

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Astro-Mechanik

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Hallo,

heute haben wir angefangen, folgende Okulare zu testen:
6mm Skywatcher "Goldkante" 66°
6mm HR-Planetary 60°
6mm Nagler Zoom 3-6 50°
6mm Genuine 40°

Der erste Test wurde von 3 Beobachtern an einem Williams 132mm APO F7 am Mars durchgeführt, bei Seeing 4-5/10.
Alle Okulare, auch das "Goldkanten" waren am F7 APO randscharf.
Das Skywatcher hatte hier die schlechteste Schärfe, das HR legte deutlich zu. Das Nagler hatte mindestens die Qualität des HR, hier waren wir uns nicht einig. Einen kleinen Tick besser hier das Genuine, das auch in der Farbreinheit führend ist. Das HR zeigte bei etwas schrägem Einblick leichte Farbe. In Sachen Tranparenz war es ganz eindeutig. War bei den anderen 3 Okularen eine Blende vor dem Objektiv? Dieser Eindruck ensteht beim durchschauen durchs Genuine.
Das Genuine hat auch nur 4 Linsen und 4 Glas-Luftflächen.

Dieser Test wird bei nächster Gelegenheit an anderen Geräten und Objekten weitergeführt.
 
Nützlicher Bericht, Werd mir wohl ein 5mm Baader Genuine bestellen.

P.S.
"Es gibt keine Halb Apo's" schließt ein das mein 66mm Wiliams SD Doublet Apo mit Ohara FPL5x (weiß ich nicht genau) ED Element im ein Vollapo ist.
Und das für knapp 400,- Euro.
Juhuuu ! :pfeif:
 
Hallo,
fällt mir gerade auf, das Einblickverhalten des Geniunes ist Ortho üblich nicht das Beste. Man muss mit dem Auge schon sehr nahe hin.
Den 66er Willi habe ich übrigens auch.
 
Hallo Stefan,

dank für Deinen Beobachtungsbericht.

In Sachen Tranparenz war es ganz eindeutig. War bei den anderen 3 Okularen eine Blende vor dem Objektiv? Dieser Eindruck ensteht beim durchschauen durchs Genuine.
Das Genuine hat auch nur 4 Linsen und 4 Glas-Luftflächen.

Also ich habe die Genuin Orthos 5, 6 und 7mm und das nagler 3-6mm im Einsatz an meinem TMB 115. Bisher hatte ich nur Gelegenheit am Mond und Mars die Okulare zu vergleichen. Dort kann ich Eure Erfahrungen nicht bestätigen. Das Nagler scheindet hier super ab.

Welche Objekte habt Ihr denn beobachtet?

Viele Grüße, Jürgen
 
Hallo Jürgen,
wie oben steht Mars. Eindeutig hatte hier das Genuine die bessere Transparenz gegenüber dem Nagler. Aber wir haben auch noch einen 115 TMB irgendwo rumstehen, hieran wird natürlich auch getestet. Vielleicht schauts da anders aus.
Selbstverständlich ist das Nagler ein gutes Okular, auch noch als Zoom. Wir testen weiter...
 
Hallo Jadran,
stimmt, das kommt dem entgegen.
Ich hatt einmal ein 5mm Kasai, war aber sehr enttäuscht von dessen Leistung.
 
hallo Stefan, stimmt,
das "Testergebnis" war auf sehr hohem Nivo.
Das soll heissen,das eigentlich alle Okulare sehr gut abgeschnitten haben, wobei es leichte Vor und Nachteile gab.

Für mich persönlich war das Genuine z.B völlig farbfrei,
aber zB. das Einblickverhalten/Gesichtsfeld des HR-Okulars am besten....

Grüße:
Thilo

 
Hallo Jürgen,
der 180er liegt bei mir auf dem Küchenboden. Hat keine Montierung, die wird erst aufgestellt. :)
 
Hallo Stefan,

Nichts für ungut ! Aber ich habe ein 4 mm Kasai (Tany ??, auf jeden Fall circle T) ortho und ich habe den Eindruck, da kommt am Mars auch mein - um seine Frontlinse beraubtes (und deshalb auf irgendwas zwischen 4 und 5 mm reduiziertes) - 2.8 mm Tak Hi-ortho (24.5 mm Durchmesser) nicht ran !!
Habe einen f/5 Zambuto Spiegel an Newton !

Rudi
 
Zitat von Ruedi:
.... auch mein - um seine Frontlinse beraubtes (und deshalb auf irgendwas zwischen 4 und 5 mm reduziertes) - 2.8 mm Tak Hi-ortho (24.5 mm Durchmesser) nicht ran !!
.....

Rudi

Hallo Rudi,

ich habe vor Jahren sehr intensiv mit den TAK HI-Orthos experimentiert. Das 2,8 mm HI-Ortho verwendet das damals auch separat erhältliche 5 mm Ortho - ebenfalls 24,5 mm Steckhülse - und eine 1,75x Barlowlinse. Das 4 mm HI-Ortho besteht aus dem 7 mm Ortho und derselben Barlowlinse.

Übrigens habe ich mit dem damals ebenfalls erhältlichen 9 mm Ortho und der 1,75x Barlowlinse ein sehr schönes "5,1 mm HI-Ortho" zusammengestellt - allerdings mit leichter Kantenvignettierung.

Andreas
 
Danke Andreas für den "Know How" Transfer.

Ich habe seit kurzem so was vermutet. Einfach unglaublich ! Ich hatte lange das 5 mm 24.5 mm Tak ortho (inzwischen durch das 5 mm TAK LE ersetzt), und hatte (bis vor kurzem) nie gemerkt, dass es (teilweise) dasslebe war, wie das 2.8 mm Tak Hi-ortho. Ist aber ökonomisch (also vonm wirtschaftlichen Standpunkt aus betrachtet) logisch. Wenn man durch Wiederverwendung was billiger herstellen kann - und jetzt kommt der wichtige Satz - UND DAS WAS RAUSKOMMT, IST DANACH WIRKLICH GUT, warum nicht ? (Hier in Frankreich es gibt Leute, die behaupten, Takahashi hätte Masuyama aufgekauft und das wären die wirklichen Masuyamas, und nicht die Baader 5-linsigen eudiaskopischen Plössls).

Das besondere an der in das TAK hi-ortho eingebauten Barlow ist das dieseelbe nur aus einer Linse besteht. (Hab übrigens noch eine 24.5 mm Hülse von einem alten Okular). Wollte mir jetzt eventuell (auf Deinen Hinweis hin) noch das 7 oder 9 mm TAK ortho zulegen, um es in eine hi-ortho umzuwandeln, habe aber dann gestern in Japan ein 6 mm Steinheil Triplet (monozentrisch) für 80 euro (2/3 des Preises des TMB/APM monos) entdeckt, allerdings ohne Versand: http://www.kasai-trading.jp/st-Monocentric.htm
(übrigens: in der Nähe - Korea - scheint es auch noch die TAKs 24.5 mm zu geben !)

Bin hin- und hergerissen !

Rudi
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo zusammen,

ich denke generell dass auch Okulare einer Streuung unterliegen und daher auch unterschiedliche Meinungen herrühren. Hinzu kommt noch der persönliche Eindruck.
Manche haben kein Problem in ein 4mm Ortho hineinzukriechen - andere haben große Probleme damit.
Daher wundert es auch nicht, dass die Ergebnisse so unterschiedlich ausfallen.

CS

sunspot

PS: Interessant sind solche Gegenüberstellungen aber schon.
 
Hallo Sunspot,

du musst nicht in ein (Abbé) ortho "reinkriechen", die meisten haben bei den kurzen Brennweiten ein besseres Einblickverhalten als Plössls.

Das Problem kommt von der Benutzung des Begriffes "reinkriechen". Ich plädiere dafür dieses Wort nicht mehr zu benutzen. Dieses suggeriert sowas ähnliches wie "a....kriechen", ist daher höchst diskriminierend und wird dazu benutzt Astronomen vom Kauf eines viel besseren, aber billigeren (eben Abbé-orthoskopischen) Okulares abzulenken.

Massiv eingesetzt, führt diese bewusst falsche, negative Werbung dann in einem weiteren Schritt dazu, dass die Leute nicht einmal mehr durch ein ortho durchschauen, um zu vergleichen, ob das ortho besser ist oder nicht. Niemand ist gerne ein "Kriecher". Um zu vermeiden als solcher angesehen zu werden, da gibt man dann doch lieber etwas mehr Geld aus. Ausserdem ist man dann ja schliesslich wer, denn man hat ja ein ... Nagler (oder war es ein Mercedes Benz)!

Wenn man aber nicht durch ein ortho durchschaut, kann man auch nicht sagen, ob es besser oder schlechter ist als ein anderes Okular. Dann ist es einfach von vornherein schlecht, das VOR-Urteil ist geboren, eine objektive Aussage ist nicht mehr möglich !

Und dieses - wahrscheinlich von Händlern - perfide geplante böse Wort vom "Kriechen" und das daraus resultierende Vorurteil erwischt leider jeden - auch die Guten !

Zitat von Sven Wienstein auf der Seite über seine (eigenen) Okulare (zum Vixen Ortho 9mm)
http://www.svenwienstein.de/HTML/okulare.html

"Ich habe keine Lust, mir meine Vergütung (welche .., die von dem ortho in das er nicht reinschaut ??) mit Fett und Wimpern zu versauen. Deshalb wird in so eine Kriechlinse nicht `reingeschaut. Aber zur Projektion ist ein Ortho das Beste".

Aus der Aussage geht klar und deutlich und logisch hervor, dass das orthoskopische Okular das Beste ist, ... aber nur zur Projektion !!. Warum nur zur Projektion ? Es will eben niemand ein "Kriecher" sein und ausprobieren, ob es vielleicht auch zum Sehen am besten ist. Was aber eigentlich logisch wäre, wenn es bei Prokjetion das Beste ist !

So und jetzt stelle ich mein Teleskop raus, um mit meinen orthos Mars zu beobachten (wozu sie sich am allerbesten eignen) !

Claer Skies
Rudi
 
Hallo Rudi,

ach, seufz. Projektion stellt ja leider doch andere Anforderungen an die Okularoptik, als visuelle Beobachtung. Insofern ist Deine Schlussfolgerung günstigstenfalls gewagt, und nicht unbedingt logisch.
Ansonsten hätte ich noch zu vermelden, dass Abbe Orthos (übrigens ist das é in Abbe scheinbar eine amerikanische Erfindung) sich von der Lage der Austrittspupille her praktisch nicht von Plössls unterscheiden. Mag sein, dass man sich bei 35° scheinbarem Feld erlauben kann, das Auge etwas außerhalb der eigentlichen AP zu positionieren, was zu dem Effekt führen könnte.
Die Assoziationen, die Du mit dem Wort "kriechen" verbindest, müssen sich zum Glück nicht mit denen anderer Leute decken.

Es ist auch völlig unerheblich ob man von "reinkriechen" redet, oder nur beschreibt, dass bei kurzbrennweitigen Orthos (Plössls, Monos,...) der Augenabstand so knapp ist, dass das Auge anfangen kann zu tränen, besonders wenn man das nicht gewohnt ist oder einfach empfindlicher ist. Es bleibt so, dass diese Okulare anstrengend sind, wenn man über Brennweiten wie 4mm, 5mm und 6mm spricht. Auch 7mm sind noch kein Spaßokular.
Die optische Leistung solcher Okulare wird auch nicht verheimlich oder bewusst in Abrede gestellt. Es scheint Dir nur ein Steckenpferd zu sein, bewusst so zu tun, als würde dies geschehen. Du empfiehlst ja auch Orthos für Teleskope, an denen Orthos nicht mehr funktionieren können. (Abbes Design gibt ja um f/7 schon den Geist auf.)

Ich habe nichts gegen Deine Orthos, aber man sollte ein Okular eben da ins Teleskop stöpseln, wo es eine gute Leistung zeigen kann. Beim Ortho wäre das jede Optik ab etwa f/7. Mag sein, dass man nach Abwägen von Vor- und Nachteilen auch bei f/6 gern zum Ortho greift, aber die bisweilen benötigten 4mm zeigen auch ganz klar auf, dass man allein vom benötigten Brennweitenbereich her an feste Grenzen stößt.
Insofern sollte man Deinem gut geplanten Ortho-Pushen (wahrscheinlich im Sinne des Generalimporteurs) entgegenhalten, dass es allein schon wegen der benötigten sehr kurzen Brennweiten gar keinen Sinn macht, Orthos für Höchstvergrößerung an schnelleren Optiken zu pushen.

Clear Skies
Sven
 
Hallo,
mal kurz was zu diesem Thema,
Zitat von Ruedi:
Das Problem kommt von der Benutzung des Begriffes "reinkriechen". Ich plädiere dafür dieses Wort nicht mehr zu benutzen. Dieses suggeriert sowas ähnliches wie "a....kriechen", ist daher höchst diskriminierend und wird dazu benutzt Astronomen vom Kauf eines viel besseren, aber billigeren (eben Abbé-orthoskopischen) Okulares abzulenken.Claer Skies
Rudi
Ich habe schon mal auf diese Wortwahl hingewiesen:

Fotografieren - "Knipsen", "Digiknipse"
Beobachten - "Sternegucken", "Guggen", "Glotzen"?

Keiner hat mich verstanden.

Ok, zurück zum Thema
 
Hallo Sven,
es ist aber dann in Ordnung, wenn ich an einem schnellen Gerät den FFC (sonst nix!!!) einsetze und mit einem Ortho beobachte. Logisch, oder? Hat auch den Vorteil, längerbrennweitige Okulare einzusetzen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Stefan_S,

es ist aber dann in Ordnung, wenn ich an einem schnellen Gerät den FFC (sonst nix!!!) einsetze und mit einem Ortho beobachte. Logisch, oder? Hat auch den Vorteil, längerbrennweitige Okulare einzusetzen.

ja, logisch, damit unterstützt du ja ebenfalls die Argumentation
von Sven und mir. Dann setzt du das Ortho nicht an einem "schnellen"
Teleskop ein, sondern an einem um mindestens etwa den Faktor 3
langsameneren Öffnungsverältnis ein.

Daß ein Ortho da sauber funktioniert ist mir nichts neues, sondern
von meinen RKE hinter einer Televue 3x Balow her bekannt.
Das RKE sieht dann statt meines f/6 Newton ein f/18 Teleskop
und läuft zu großer Form auf.

All diese alten Okulare von Kellner über Ortho zu Plössl sind
zu einer Zeit entworfen worden als man es mit f/15 bis f/20
Refraktoren zu tun hatte.

CS,Karsten
 
Hallo Zusammen,

ich hatte heute Gelegenheit, 2 Genuine Orthos von Baader am Mond zu testen. Dabei handelt es sich um ein 18 und ein 6mm Okular. Gerät war mein William TMB 80/600.

Beide liefern ein ausgesprochen scharfes und konstrastreiches Bild. Reflexe oder Störungen durch Streulich konnte ich nicht feststellen. Der Einblick ist beim 6er zwar etwas knapp, aber ich kam sehr gut zurecht (natürlich ohne Brille). Auch beim Einsatz einer Abbe-Barlow war die Abbildung von tadelloser Schärfe (wenn man von gelegentlichen Störungen durch einen benachbarten Schornstein absieht :mauer:).

Viele Grüße,

Peter
 
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