bau eines dobson 22" als diplomarbeit

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Hallo Urs,
ich würde hier die Idee von Adreas unterstützen, und für die parallaktische und die azimutale Monti jeweils einen Rahmen vorsehen, in den das Rohr jeweils eingehangen wird. Vielleicht wäre es eine Lösung, an der Vorderseite eines Kastens einen entsprechend großen Aluring drehbar anzubringen (dieser könnte in Kugellagern laufen und mit diesen fixiert sein), auf den der mittlere Ring eines entsprechend dem Dobs von Andreas konstruierten Rohres einfach aufgeschraubt wird (mit Knebelschrauben, dann könnte man das Rohr ohne Werkzeug abschrauben). Dadurch dürften zwar ziemlich große Hebelkräfte am Ring auftreten, mit entsprechend dimensionierten Wälzlagern müssten sich diese aber abfangen lassen. Diese Konstruktion könnte man sowohl für die azumutale Montierung als auch für die Parallaktische wählen. Dann unterscheiden sich auch die Anforderungen an das Rohr für beide Montierungen nicht.

CS. Frank
 
morgen frank
habe mal angefangen mit deinem e-book. ist ne gute sache.
hast du für dein teleskop mal die resonanz berechnet. wenn ja, wo liegen deine werte.
gibts da ideen, was gut, sehr gut usw. ist. dies wird natürlich vom material und konstruktion abhängen. aber vielleicht gibts da eine gegenüberstellung??
gruss
urs
 
Hallo Urs,
nein, gerechnet habe ich nichts. Das Fernrohr habe ich auch nicht selbst gebaut, sondern gekauft. Ich habe es nur meinen Bedürfnissen angepasst. Dazu habe ich die Säule der Montierung gekürzt (diese war ursprünglich länger und neigte zu Torsionsschwingungen) und die Lager der Monti gewechselt und verspannt. Den Kasten zur Drehlagerung hatte ich eigentlich nur versuchsweise aufgebaut. Anstelle des Gurtes wollte ich zwei Bänder aus Stahlblech zur Fixierung des Tubus verwenden - ich konnte mir nicht vorstellen, dass das mit einem Gurt funktioniert - es hat aber so gut hingehauen (bei normalen Manipulationen ändert sich die Lage des Bildes auch bei höchsten vergrößerungen nicht, auch bei stärkerer Anregung schwingt das Rohr nicht), dass ich nichts mehr verändert habe.
Ansonsten ist die Mechanik so überdimensioniert (und schwer - was bei fester Aufstellung nicht stört), dass das Teleskop auch trotz der nicht so optimalen Grundkonstruktion ausreichen steif ist. Damit dürfte es auch nicht als Vorbild für Euer Vorhaben geeignet sein.

CS. Frank
 
Hallo Urs,
ich habe so etwas ähnliches wie ein Serrurier-Truss gebaut, allerdings die Durchbiegungen nicht berechnet:

http://www.martin-cibulski.de/atm/scope_18_construction/index_de.htm

Das Teleskop ist leider nicht fertig geworden, weil ich seit einiger Zeit an einer neuen Teleskopsteuerung arbeite.

Mein Gedanke war auch, das Teleskop sowohl azimutal als auch parallaktisch montieren zu können, aber dafür würde man eine zusätzliche Halterung brauchen, die den Mittelteil von zwei Seiten fasst. Bei einseitiger Halterung würde er wohl etwas nachgeben.

Gruß,
Martin
 
hallo martin

vielen dank für den input und deine bilder. ich bin überzeugt, dass diese konstruktion wirklich gut geeignet ist, um beide montierungen zu "fahren".
wir werden, wie du richtig gesagt hast, eine ausgefeilte halterung konstruieren.
unsere evaluationsphase wird in 3 wochen beendet sein, danach beginnt das zeichnen, rechnen, umsetzen und konstruieren.
ich werde dich wie auch alle anderen mit dem fortschritt informieren.
PS: ich habe die fotos noch nicht detailliert studiert, aber was ich gesehen habe ist wirklich tadellose arbeit. hoffe doch, dass du das ding noch fertig machst:)
gruss
urs
 
Re: bau eines dobson 22" als diplomarbeit

Hallo Urs!

Schade, dass Du nicht auf meine Frage bzgl. des Eigentums nach Fertigstellung antworten willst.

In Abhängigkeit von Deiner Antwort hätte ich Dir nämlich gerne auch noch Tips für den Bau gegeben.

Wenn das Gerät in Deinen Privat-Besitz übergeht (scheint so zu sein, denn Du schreibst von "Deiner" Montierung), so spielt für Dich die Praxistauglichkeit die einzig wichtige Rolle. Theoretischer Schnick-Schnack ist dann wohl eher weniger interessant für Dich.
Bleibt das Gerät jedoch Eigentum der Universität, so wären wissenschaftlich zu untersuchende Speziallösungen für die von Dir vergebene Diplomarbeit womöglich weitaus interessanter.

Nur wenn letztlich Deine Zielsetzung klar ist, kann man optimal auf Deine Fragen eingehen.

Anders formuliert: Was ist der Zweck des Gerätes, Beobachtungsspaß oder Wissenschaft?


Gruß Harald
 
hi harald
habe deine frage übersehen...sorry.
das teleskop geht in meinen privatbesitz über, wird jedoch der schule zur verfügung gestellt.
aber erste priorität ist praxistauglichkeit, jedoch theoretisch untermalt. wir probieren dieses grosse teleskop so zu bauen, das ein nachbau gemacht werden kann. alle relevanten konstruktionen müssen gemäs vorheriger berechnung bez. steifigkeit, durchbiegung und resonanz in den vorher festgelegten werten liegen.
es sind bereits zwei weitere projekte geplant, welche hoffentlich auf basis der erfahrung mit diesem ersten projekt eventuelle verbesserungen theoretischer natur bringen kann.

die finanzierung ist so gestaltet, dass die schule ein budget von ca. 5 000 franken zur verfügung stellt. den rest finanziere ich aus eigenem portemonnaie.
gruss
urs
 
Re: bau eines dobson 22" als diplomarbeit

es sind bereits zwei weitere projekte geplant
Lass mich raten: Beide größer als 30"? :/


die finanzierung ist so gestaltet, dass die schule ein budget von ca. 5 000 franken zur verfügung stellt. den rest finanziere ich aus eigenem portemonnaie.
Naja, das sind ja nur 3000,- Euro, da musst Du ja noch ordentlich was drauflegen.
Wenigstens bekommen die Studenten keinen Stundenlohn.
Treibe sie aber nicht allzusehr mit der Peitsche an, wenn Sie Dir Deine "Pyramide" bauen. :biggrin:


Gruß Harald
 
morning harald

smile......ich überlege mir noch über 30" ::))

aber im ernst..das wird kleiner mit nachführung. auch refraktor ist ein thema...aber wie gesagt...später.
bezüglich budget: korrekt, da lege ich massiv drauf.
gruss
urs
 
hi ralf
ja, definitiv, dieses projekt ist "ne echt" gute arbeit.
ich bin dozent an der HF St. Gallen (bodensee).
das heisst, unsere studies schliessen als dipl. maschinentechniker HF ab. am schluss ihres studiums wird eine praktische Diplomarbeit mit einem ungefähren aufwand von ca. 400 bis 500 stunden vorgeschrieben. diese arbeit darf von den studies eingereicht werden oder eben wie in diesem fall vom dozenten.
das pflichtenheft wird (wurde) von mir erstellt.
gruss
urs
 
Hallo Urs,

toll, daß es sowas gibt, in Deutschland möglicherweise nicht.

Habe nicht den ganzen thread durchgelesen, deswegen ist die Frage vielleicht nicht mehr ganz neu: Aus welchem Material soll denn der Tubus gefertigt werden?

Sofern bspw. aus Alu: hast du in Erwägung gezogen, den Hut oder die Hauptspiegelzelle aus leichten Aluprofilen rund zu biegen? Bzw. die Alu-Einzelteile verbindungstechnisch evtl. hartzulöten?

Die thermischen Längendifferenzen (Alu hat da nicht die besten Werte) werden ja durch dein Fokussiersystem ausgeglichen.
 
hallo zusammen
hier das erste foto meines 25 zöllers
57 kg,dobson und parallaktisch, 30 min aufbauzeit nach komplettzerlegung, 10 min wenn ab HS aufsatz , eigenresonanz klein (exakte auswertung folgt), erstes seeing sehr gut, detailfotos später inklusive mechanikteil für parall. führung

gruss
urs
 

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Hallo Urs,

Glückwunsch zur Vollendung des 1. Teils eueres Telskops :applaus: jetzt wissen wir, wer am Wetter schuld ist - damit hatte ich ehrlich gesagt nicht mehr gerechnet und gehofft, dass ein billiger Spiegel im Biete Board auftaucht.

Das Telesakop schaut auf den ersten Blick recht filigran aus, vor allem die Bodenplatten und die Stützen des Höhenlagers. Der Tubus ist eher konventionell, was zeigt, dass die Amateure nicht komplett falsch liegen. Knapp 60kG sind zwar kein Weltrekord, aber sicher ein recht guter Wert, wieviel wiegt denn das schwerste Einzelteil.
Ich bin gespannt auf die Details, vor allem das Höhenlager (und dessen Friktionsbremse), die Spiegelzellen und die Stangenverbindungen.

Interessant finde ich euere Lösung für die Leiter (und ich sach noch "Baut eine vernünftige Leiter!") - erinnert mich an Ansel Adams http://travel.nytimes.com/2008/04/27/travel/27journeys.html?ref=travel

Ich schrieb oben "1. Teil", der 2. dürfte die Leiter werden und der 3. das Debuging und Tuning.
 
Hallo Urs,

vielen Dank fürs Berichten und Einstellen der Bilder und herzlichen Glückwunsch zur Realisierung.

Es ist doch immer wieder interessant, was für Lösungen für die gleichen Anforderungen herauskommen.
Ich bin sicher, dass es Spass macht damit zu beobachten.

Wir sind natürlich sehr an Detailbildern interessiert, zumal ihr ja in einigen Dingen von der "reinen Lehre" abgewichen seid.

Mich interessiert besonders, wie die Höhenlager funktionieren, sowie wie das Ganze bei parallaktischer Lagerung aussieht.

Der Konstruktion als Doppelstabwerk hat bei der Höhenlagerung wie ihr sie jetzt habt keine Vorteile, da die Lager nicht vom gemeinsamen Mittelring aus erfolgt, sondern von der Bodenplatte. Aber funtkionieren wird es sicherlich dennoch. Wird der Mittelring bei der parallaktischen Montage eine Rolle spielen?
Befinden sich die Höhenlager im Schwerpunkt des Tubus? Normalerweise sollte sich bei der Konstruktion als Doppelstabwerk der mittlere Ring im Schwerpunkt des Tubus befinden, das ist bei euch ja nicht so. Aus welchen Gründen habt ihr es so gemacht?

Also, gerne mehr Details der Konstruktion bitte.

Viele Grüße,
Andreas

 
hallo stefan, hallo andreas

die filigrane bauweise ist natürlich komplett aus carbon und die bodenplatte sind carbonplatten, welche wir zu einer sandwich-bauweise zusammengeklebt haben. dies ergibt eine sehr gute steifig- und festigkeit. ebenfalls ist die eigenschwingung sehr gering. diese konnten wir durch den zusätzlichen mittelring weiter reduzieren. dieser mittelring dient auch zur montage auf unseren parall. montierung, was andreas richtig erkannt hat. das schwerste teil ist unser gekaufter galaxy spiegel inkl. dem alu.rahmen (34 kg). da liegt also noch einiges an gewichtseinsparnis drin. trotzdem ist das teil grundsätzlich von einer person aufzubauen (falls man den hauptspiegel aus dem auto draussen hat, geht mit winde). danach ist das ding in ca 15 minuten ready to go.
wir arbeiten zurzeit daran, den newton noch zu verbessern, zu tunen und auszumessen. im weiteren wird die parall. montierung motorisiert und mit go to versehen. die parall. führung ist als erster "rohbau" bereits fertig. da müssen aber noch verbesserungen bezüglich des drehens des gitterrohres zur besseren okulareinsicht getätigt werde. dies funktioniert zurzeit zwar über reibung, muss aber über kugellager erleichtert werden. diese arbeiten werden bis ende april fertig sein. ich stelle im januar alle detailphotos hier rein.
um den schwerpunkt auch parall. gut zu erhalten, werden wir den tubus vorne mit etwas masse beschweren. das wird wenig sein, da doch recht grosser hebel)
ach ja: die leiter...wir arbeiten daran:)

gruss
urs
 
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