Brandt, Himmelsbeobachtungen mit dem Fernglas

Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.

TiScho

Aktives Mitglied
Hallo!

Eigentlich hatte ich vor, oben genanntes Buch zu kaufen. Es wird ja manchmal gebraucht angeboten.

Nun erscheint aber im ersten Quartal 2009 eine neue Auflage und ich frage mich, ob sich die Anschaffung noch lohnt, zumal das gebrauchte Original teurer ist.

Wahrscheinlich weiß auch niemand von Euch, ob es sich um eine echte Neuauflage mit identischen Inhalten handelt, oder ob es ein komplett anderes Buch wird. Oder doch?

Gruß

Tim
 
Hallo Tim,

ich weiß nur, dass der Erscheinungstermin dieser Neuauflage schon mehrmals verschoben wurde. Der Abstand zwischen der Gegenwart und dem Erscheinungstermin hat sich immer dann wieder sprunghaft vergrößert, wenn er in konkrete Nähe gerückt war. Immerhin nährt das die Hoffnung, dass der oder die Autoren dann auch wirklich substantielle Verbesserungen erarbeiten, denn sonst wäre so eine Bummelei wirklich nicht zu rechtfertigen.

Gruß,
Tom
 
Hi Tom!

Naja, zumindest ist jetzt mal ein konkreter Erscheinungstermin angegeben.

Wahrscheinlich ist es das Beste, erst einmal abzuwarten...

Danke und Gruß

Tim
 
Hallo Tim,

konkrete Erscheinungtermine wurden schon öfters angegeben - und dann wieder verschoben!

Ich glaub es erst, dass es eine Neuauflage gibt, wenn das Buch im Laden steht.

Viele Grüße

Carsten
 
Das Buch, was erscheinen soll, ist nicht mehr original von Rudolf Brandt, sondern die Texte wurden stark überarbeitet (Müller Splittgerber). Es wurde in der DDR schon mal gedruckt:

http://www.zvab.com/displayBookDetails.do?itemId=11204923&b=1

An den Charme des Brandtschen Originals "Himmelswunder im Feldstecher" kommt es nicht heran. Es lohnt sich, danach Ausschau zu halten.
 
Hallo Tim,

ich habe das Buch im Oktober 2004 (!) bei Amazon bestellt und seither steht es bei den offenen Bestellungen. Zuerst habe ich von einem zum nächsten Liefertermin gewartet, dann dachte ich lange nicht mehr an diese Bestellung und war letztlich zu faul, den Auftrag zu stornieren. Der aktuelle Status lautet "Lieferung voraussichtlich: 31. Dezember 2008 - 2. Januar 2009 ".

Bin mal gespannt.

Gruß,
Uwe
 
Hallo Uwe und Uwe!


Das hilft mir weiter. Ich denke, nun werde ich doch mal Auschau nach dem Original halten.

Viele Grüße

Tim
 
Hallo,

ich stelle mal ein paar Bildchen ein, damit man sich ein Bild der Ausgaben machen kann. Zur Verwirrung führen wohl immer wieder die sich ändernden Buchtitel im Laufe der Zeit.

Zuerst hieß das Buch "Himmelswunder im Feldstecher", dann "Himmelsbeobachtung mit dem Feldstecher", und zuletzt "Himmelsbeobachtungen mit dem Fernglas"

ODER???

Also, das ältere, im folgenden Bild rechte Buch, heißt "Himmelswunder im Feldstecher, 8. Auflage 1968, DDR J.A.Barth Verlag.

Das größere, im Bild linke Buch, heißt "Himmelsbeobachtungen mit dem Fernglas, von Brandt/Müller/Splittgerber, 1983, DDR J.A. Barth Verlag.

Link zur Grafik: http://andreaspw.beepworld.de/files/Basarbilder/brandt01.jpg

Die neuere Ausgabe, siehe nachfolgendes Bild als Beispiel, ist eine komplette Einführung in die theoretische und praktische Amateurastronomie mit vielen Beobachtungshilfen und Aufsuchkarten, selbst die Polsequenz fehlt nicht. Das Buch geht weit über die reine Feldstecherbeobachtung hinaus.

Link zur Grafik: http://andreaspw.beepworld.de/files/Basarbilder/brandt02.jpg

Die alte, charmantere Version, beschränkt sich thematisch auf reine Feldstecherbeobachtung, und enthält zudem sehr viele Hinweise zur Ausrüstung, bis hin zu Belichtungshinweisen für Mondfinsternis Fotografie.
Hochinteressant sind in diesem Buch die sog. "Graffschen Nebel" im Orion, die heute wohl "Running Man" genannt werden. Es heißt dort: "In den Jahren 1932-1935 hat Prof. K. Graff bei astronomischen Beobachtungen auf Mallorca ausgedehnte dunkle Nebelfelder im Sternbild Orion gefunden,..." Es folgt eine Karte des Orion, wo die Nebellinien zentral im Orion eingezeichnet sind, und links daneben schließt sich eine "rote Wolke" an, die eigentliche Running Man Struktur. Ok, das war ein kleiner Exkurs. Hier noch eine, wie ich meine interessante, Abbildung aus dem Buch:

Link zur Grafik: http://andreaspw.beepworld.de/files/Basarbilder/brandt03.jpg

Vielleicht könnt Ihr auch noch Eure Brandts hier einstellen, um den Werdegang des Buches zu dokumentieren.

Viele Grüße
Andreas

 
Hallo Tim,

die "Himmelswunder", 8. Auflage, habe ich vor einigen Monaten in einem Antiquariat in Dresden für 5 Euro gekauft. Die Preise in ZVAB sind in diesem Fall erstaunlich hoch. Wenn du es noch nicht versucht hast, schaue mal in Antiquariaten in deiner Nähe nach, vielleicht hast du Glück.

Außerdem habe ich gefunden:

Antiquariat Renner OHG via AbeBooks
[Germany] Softcover
3. verb. A. Lpz., Barth 1952. 76 Abb. 1 Taf. IV, 108 S. OKart. (etwas bestoßen).- Name auf Vorsatz und Titel, wenige Bleistiftunterstreichungen.
€12,96

Gruß
Reinhard
 
Hallo zusammen,

übrigens schreibt ja Walter E. Schön seit einiger Zeit nach eigenen Angaben an einem Fernglasbuch. Mir würde es einleuchten, wenn er die Fortsetzung der Himmelsbeobachtungen ausarbeitet, auch wenn es dann vermutlich sehr, sehr ausführlich wird.

Beide nun schon länger angekündigte Bücher verschieben sich von Jahr zu Jahr parallel, das kann natürlich Zufall sein.

Grüße
Andreas
 
Hi Andreas,

die "Graffschen Nebel" sind keinesfalls mit dem Running Man identisch, sondern eher mit den sehr ausgedehnten HII-Regionen im östlichen Orion, Richtung Monoceros, und anderen Objekten. Für den Running Man wäre der Wolkenkomplex auch extrem viel zu groß (siehe Bild)! Graff hat die Nebelregion übrigens mehrfach mit einem 60mm-Fernglas von Mallorca aus beobachtet (1932/33 und 1934/35), vor ihm hatte Johann Georg Hagen diese Nebel visuell entdeckt. Insgesamt sind mir ein knappes halbes Dutzend Beobachter bekannt, es handelt sich also um ein extrem selten beobachtetes Objekt.
Aufsuchkarte ist hier
Es handelt sich hier um klassische "Hagensche Wolken", die visuell (selbst ausprobiert) tatsächlich machbar sind, seltsamerweise trotz deren fotografischer Schwierigkeit. Ich nehme an, dass Brandts Schilderungen (er hat sie übrigens auch selbst beobachtet) nicht mehr in den letzten Ausgaben abgedruckt sind!? Ist schon komisch, dass heutzutage diese Objekte völlig unbekannt sind; um 1935 kannten die vergleichsweise viele Amateure.

Gruß,
Arndt
 
Hallo,

Zitat von R_Andreas:
Vielleicht könnt Ihr auch noch Eure Brandts hier einstellen, um den Werdegang des Buches zu dokumentieren.

Aber gern!
Im folgenden Bild die 5. Auflage von 1956:

Link zur Grafik: http://i99.photobucket.com/albums/l297/selenograph/brandt56.jpg


hier die Auflage von 1972:

Link zur Grafik: http://i99.photobucket.com/albums/l297/selenograph/brandt72.jpg


und die von Brandt/Müller/Splittgerber aus dem Jahr 1983:

Link zur Grafik: http://i99.photobucket.com/albums/l297/selenograph/Fernglasbuch.jpg



Den Graffschen Nebel finde ich auch sehr interessant. Ich konnte ihn visuell mit dem Fernglas in meiner lichtverschmutzten Gegend noch nicht eindeutig beobachten.
Zitat von Arndt:
Ich nehme an, dass Brandts Schilderungen (er hat sie übrigens auch selbst beobachtet) nicht mehr in den letzten Ausgaben abgedruckt sind!?
Die Ausführungen zum Graffschen Nebel unter der Überschrift "Einige besondere, etwas schwierige Objekte" finde ich nur in meiner 1956er Auflage. In der 1972er Auflage gibt es diese Überschrift und die Ausführungen zum Graffschen Nebel nicht mehr. Wahrscheinlich waren schon zur damaligen Zeit die Beobachtungsbedingungen auf Grund der Lichtverschmutzung so schlecht geworden, so dass Brandt das Kapitel umgeschrieben hat.

 
Hallo,

in meiner damals selbstgekauften Ausgabe von 1968 (8. Auflage) ist der Abschnitt "Einige besondere, etwas schwierige Objekte" noch enthalten.

Grüsse Leo
 
Hi,

ist ja interessant, was hier für eine Zusammenstellung entsteht! Hat denn auch jemand die erste Auflage von 1938? Waren die Graffschen Nebel da auch schon enthalten?

Gruß,
Arndt
 
Hallo!

Kürzlich trudelte nun die 3. Auflage von 1952 bei mir ein. Im Bild zu sehen weiter oben beim Curefan Marco. Das Buch ist kein Hardcover, sondern eher eine Art Heft mit 108 Seiten.

Erwähnenswert finde ich das Vorwort, in welchem der Autor kurz auf die schlimmen Jahre zwischen der 2. und der 3. Auflage eingeht.

Im Kapitel "Zusatzgeräte für Feldstecher" behandelt das Buch auch die Verwendung von Filtern, wobei der Autor davor warnt, die Sonne zu lange zu beobachten, da sonst die Verkittung der Okulare schmelzen könnte. Hier habe ich mich etwas gewundert, daß er scheinbar gar nicht auf die Idee kam, die Filter vor die Objektive zu montieren, anstatt hinter die Okulare.

Hier sind noch zwei Bilder des Inhaltsverzeichnisses und der Karte für die Graffschen Nebel, welche der Autor aus "Die Sterne", 1936 entnommen hat:

Link zur Grafik: http://tischo.astro-homepage.com/23.11.08 009.JPG


Link zur Grafik: http://tischo.astro-homepage.com/23.11.08 010.JPG

Viele Grüße

Tim
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Oben