Jan_Fremerey
Aktives Mitglied
Wir hatten hier kürzlich eine längere Diskussion über die optimale Abstimmung zwischen Öffnungsverhältnis und Pixelweite bei videografischen Aufnahmen am Beugungslimit der Teleskop-Optik.
Den Anstoß zu der Diskussion hatte ich mit einer Gegenüberstelung von Oberflächenbildern des Mondes gegeben, die an ein und demselben Teleskop bei f/20 mit Pixelweiten von 8,3 µm bzw. 5,6 µm aufgenommen worden waren.
Von theoretischer Seite hatte Peter Müller (“peterm“) die einfache Faustformel f/D = 3*p/µm vorgeschlagen, worin f/D die Blendenzahl der Optik – inklusive der ggf. eingesetzten Nachvergrößerungselemente, z.B. Barlow-Linsen – und p die Pixelweite der Aufnahmekamera in µm bedeuten.
Nach dieser Formel wären für eine Pixelweite von 8,3 µm f/25 (Blendenzahl 25) bzw. für 5,6 µm f/18 (Blendenzahl 18) als optimal anzusehen.
Es erschien jedoch klar, dass diese „optimalen“ Blendenzahlen nur bei der Aufnahme sehr kontrastreicher Objekte und unter außergewöhnlich guten Sichtbedingungen erkennbare Vorteile bieten würden, während bei „durchschnittlichen“ Bedingungen durchaus auch geringere Blendenzahlen ausreichen.
Der Vorteil geringerer Belichtungszeiten sollte sich insbesondere bei der Aufnahme von Planeten zeigen.
Inzwischen habe ich entsprechendes Videomaterial vom April 2004 neu aufbereitet, welches ich mit der damals von „Allied Vision Technologies“ freundlicherweise für Testzwecke zur Verfügung gestellten 8,3-µm-Videokamera „Marlin“ im Primärfokus meines FH 6“ f/20 aufgenommen hatte.
Venus am 1. und 12. April 2004 nach Durchschreiten der östlichen Elongation
Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/venus_4401-12_9112dSinc160.gif
Jupiter mit Io und Europa am 12. April 2004 zwischen 2208 und 2239 MESZ
Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/jupiter_4412_9112_3xdSinc160.gif
Die hier gezeigten Bildbeispiele bestätigen im wesentlichen die zuvor mit derselben Kamera an Mondbildern gewonnenen Erkenntnisse.
Es mag sein, dass die Qualitätssteigerung der Bildergebnissse gegenüber älteren Ausarbeitungen nicht nur auf die Verwendung neuerer Bildbearbeitungssoftware - hier „AviStack“ und „Fitswork“ gegenüber zuvor „Registax“ und „Picture Publisher“ – sondern auch auf eine größere Erfahrung im Umgang mit dieser Art von Software zurückzuführen ist. Die neue Software bietet mir aber jedenfalls eine spürbare Arbeitserleichterung bei der Bildaufbereitung.
Gruß, Jan
Den Anstoß zu der Diskussion hatte ich mit einer Gegenüberstelung von Oberflächenbildern des Mondes gegeben, die an ein und demselben Teleskop bei f/20 mit Pixelweiten von 8,3 µm bzw. 5,6 µm aufgenommen worden waren.
Von theoretischer Seite hatte Peter Müller (“peterm“) die einfache Faustformel f/D = 3*p/µm vorgeschlagen, worin f/D die Blendenzahl der Optik – inklusive der ggf. eingesetzten Nachvergrößerungselemente, z.B. Barlow-Linsen – und p die Pixelweite der Aufnahmekamera in µm bedeuten.
Nach dieser Formel wären für eine Pixelweite von 8,3 µm f/25 (Blendenzahl 25) bzw. für 5,6 µm f/18 (Blendenzahl 18) als optimal anzusehen.
Es erschien jedoch klar, dass diese „optimalen“ Blendenzahlen nur bei der Aufnahme sehr kontrastreicher Objekte und unter außergewöhnlich guten Sichtbedingungen erkennbare Vorteile bieten würden, während bei „durchschnittlichen“ Bedingungen durchaus auch geringere Blendenzahlen ausreichen.
Der Vorteil geringerer Belichtungszeiten sollte sich insbesondere bei der Aufnahme von Planeten zeigen.
Inzwischen habe ich entsprechendes Videomaterial vom April 2004 neu aufbereitet, welches ich mit der damals von „Allied Vision Technologies“ freundlicherweise für Testzwecke zur Verfügung gestellten 8,3-µm-Videokamera „Marlin“ im Primärfokus meines FH 6“ f/20 aufgenommen hatte.
Venus am 1. und 12. April 2004 nach Durchschreiten der östlichen Elongation
Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/venus_4401-12_9112dSinc160.gif
Jupiter mit Io und Europa am 12. April 2004 zwischen 2208 und 2239 MESZ
Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/jupiter_4412_9112_3xdSinc160.gif
Die hier gezeigten Bildbeispiele bestätigen im wesentlichen die zuvor mit derselben Kamera an Mondbildern gewonnenen Erkenntnisse.
Es mag sein, dass die Qualitätssteigerung der Bildergebnissse gegenüber älteren Ausarbeitungen nicht nur auf die Verwendung neuerer Bildbearbeitungssoftware - hier „AviStack“ und „Fitswork“ gegenüber zuvor „Registax“ und „Picture Publisher“ – sondern auch auf eine größere Erfahrung im Umgang mit dieser Art von Software zurückzuführen ist. Die neue Software bietet mir aber jedenfalls eine spürbare Arbeitserleichterung bei der Bildaufbereitung.
Gruß, Jan