Wellmann
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Hallo!
Diese Aufnahme erfolgte am 03.02.09 bei ordentlichen aber nicht sehr guten Bedingungen mit einem 30cm SC und der DMK41 bei f20. Warum wurde kein kleineres Öffnungsverhältnis gewählt obwohl das bei diesen Bedingungen angebracht gewesen wäre? Ich habe mich noch einmal bemüht, eine für Jeden einsichtige Erklärung zu finden:
Eine perfekte 30cm-Optik liefert eine Auflösung von 0,33“, unsere nicht ganz perfekte Optik liefert real 0,4“. Das bedeutet, dass zwei helle Punkte im Abstand von 0,4“ bei bestem Seeing gerade noch getrennt wahrgenommen werden, das ist am (künstlichen) Doppelstern überprüfbar. Bei flächigen Objekten liegt der Fall wegen der ungestörten Superposition von Wellen mit geringer Abweichung (nach unten aber auch oben) genau so. Nun bin ich bei früheren, vereinfachten Überlegungen davon ausgegangen, dass diese beiden Punkte gerade noch auf zwei benachbarte Pixel des CCD fallen müssen, was mit der unten angegebenen Formel zu einem Öffnungsverhältnis von f16 führt. Streng genommen reicht das aber nicht ganz aus, denn zwischen den beiden hellen Punkten muss ja im Idealfall noch ein dunkler Punkt liegen, sonst werden sie im Bild nicht optimal getrennt. Es muss also im Idealfall so sein, dass die beiden hellen Punkte auf zwei Pixel fallen müssen, zwischen denen noch ein schwarzer Pixel liegt.
Das bedeutet nun, dass bei der DMK41 die 0,4“ auf drei (und nicht zwei) Pixel „verteilt“ werden sollten. Das führt mit der für kleine Winkel gültigen Formel sin a = 3x/F (a Auflösung in Grad, also 0,4/3600 sowie x = 0,0000046 Pixelraster des CCD in Metern) zu einer Brennweite F in Metern von F = 3x/(sin a) = 7,1m entsprechend f24. Da nun auch noch eine Trennung möglich ist, wenn der mittlere Pixel noch geringfügige Lichtanteile der beiden hellen Pixel auffängt, folgende Überlegung: Bei f16 liegt überhaupt kein Schwarz zwischen den beiden hellen Pixeln, bei f24 erfolgt volle Trennung. Der noch akzeptable goldene Mittelweg liegt für mich bei f20. Würde unsere Optik die vollen 3,3“ auflösen, so ergäbe sich sogar noch ein etwas höherer Wert.
Für beste Bedingungen (sehr gute, ideal kollimierte Optik, sehr gutes Seeing, sehr gute Barlow) würde ich die DMK41 also nicht deutlich unter f20 verwenden. Unter schlechteren Bedingungen (Optik, Kollimation, Seeing, Barlow) die leider fast immer vorliegen, wäre natürlich (wie auch bei der hier gezeigten Aufnahme) ein wesentlich kleinrer f-Wert sinnvoll. Für mich gilt also die für jede Optik und monochrom-Kamera gültige Faustformel f = 4x (f Öffnungsverhältnis, x Pixelraster des CCD in Mikrometern). Ich hoffe diese Darstellung ist zusammen mit meinen Ausführungen beim Plato-Alpen-Mosaik ohne jede Polemik hilfreich, den richtigen Weg zu finden.
Link zur Grafik: http://www.gym-vaterstetten.de/faecher/astro/galerie/Birt_hover/Wand_neu.jpg
Volle Auflösung
Die von Jan vorgestellte f10-Methode mit ihren hervorragenden Ergebnissen finde ich wegen der geringeren Belichtungszeit und der größeren Bildfläche sehr bemerkenswert, und würde sie gerne selbst mal ausprobieren, und in die geplante Aktualisierung (die unter Anderem wegen AviStack erforderlich ist) unsers Mond-Tutorials als gleichberechtigte Methode aufnehmen. Dazu bitte ich Jan um eine kurze Zusammenfassung des Vorgehens (z.B. welche Programme, welche Filter beziehungsweise Funktionen mit welchen Einstellungen in welcher Reihenfolge verwendet wurden, die ich –falls gewünscht- auch wörtlich unter seinem Namen übernehmen könnte. (Falls das in einem der Monster-Threads schon geschehen ist, bitte einen Hinweis wo, ich habe da die Übersicht verloren). Ich werde meinerseits das auch für unser geändertes Vorgehen machen, und das aktualisierte Tutorial hier bei A.de einstellen. Dann können alle Interessenten das kompakt und vollständig jederzeit nachlesen, sicher eine gute Idee, die die kleine Arbeit wert ist!
Copyright: Verwendung der Aufnahme, für welche Zwecke auch immer, nur nach Rücksprache!
Gruß, Peter
Hallo!
Diese Aufnahme erfolgte am 03.02.09 bei ordentlichen aber nicht sehr guten Bedingungen mit einem 30cm SC und der DMK41 bei f20. Warum wurde kein kleineres Öffnungsverhältnis gewählt obwohl das bei diesen Bedingungen angebracht gewesen wäre? Ich habe mich noch einmal bemüht, eine für Jeden einsichtige Erklärung zu finden:
Eine perfekte 30cm-Optik liefert eine Auflösung von 0,33“, unsere nicht ganz perfekte Optik liefert real 0,4“. Das bedeutet, dass zwei helle Punkte im Abstand von 0,4“ bei bestem Seeing gerade noch getrennt wahrgenommen werden, das ist am (künstlichen) Doppelstern überprüfbar. Bei flächigen Objekten liegt der Fall wegen der ungestörten Superposition von Wellen mit geringer Abweichung (nach unten aber auch oben) genau so. Nun bin ich bei früheren, vereinfachten Überlegungen davon ausgegangen, dass diese beiden Punkte gerade noch auf zwei benachbarte Pixel des CCD fallen müssen, was mit der unten angegebenen Formel zu einem Öffnungsverhältnis von f16 führt. Streng genommen reicht das aber nicht ganz aus, denn zwischen den beiden hellen Punkten muss ja im Idealfall noch ein dunkler Punkt liegen, sonst werden sie im Bild nicht optimal getrennt. Es muss also im Idealfall so sein, dass die beiden hellen Punkte auf zwei Pixel fallen müssen, zwischen denen noch ein schwarzer Pixel liegt.
Das bedeutet nun, dass bei der DMK41 die 0,4“ auf drei (und nicht zwei) Pixel „verteilt“ werden sollten. Das führt mit der für kleine Winkel gültigen Formel sin a = 3x/F (a Auflösung in Grad, also 0,4/3600 sowie x = 0,0000046 Pixelraster des CCD in Metern) zu einer Brennweite F in Metern von F = 3x/(sin a) = 7,1m entsprechend f24. Da nun auch noch eine Trennung möglich ist, wenn der mittlere Pixel noch geringfügige Lichtanteile der beiden hellen Pixel auffängt, folgende Überlegung: Bei f16 liegt überhaupt kein Schwarz zwischen den beiden hellen Pixeln, bei f24 erfolgt volle Trennung. Der noch akzeptable goldene Mittelweg liegt für mich bei f20. Würde unsere Optik die vollen 3,3“ auflösen, so ergäbe sich sogar noch ein etwas höherer Wert.
Für beste Bedingungen (sehr gute, ideal kollimierte Optik, sehr gutes Seeing, sehr gute Barlow) würde ich die DMK41 also nicht deutlich unter f20 verwenden. Unter schlechteren Bedingungen (Optik, Kollimation, Seeing, Barlow) die leider fast immer vorliegen, wäre natürlich (wie auch bei der hier gezeigten Aufnahme) ein wesentlich kleinrer f-Wert sinnvoll. Für mich gilt also die für jede Optik und monochrom-Kamera gültige Faustformel f = 4x (f Öffnungsverhältnis, x Pixelraster des CCD in Mikrometern). Ich hoffe diese Darstellung ist zusammen mit meinen Ausführungen beim Plato-Alpen-Mosaik ohne jede Polemik hilfreich, den richtigen Weg zu finden.
Link zur Grafik: http://www.gym-vaterstetten.de/faecher/astro/galerie/Birt_hover/Wand_neu.jpg
Volle Auflösung
Die von Jan vorgestellte f10-Methode mit ihren hervorragenden Ergebnissen finde ich wegen der geringeren Belichtungszeit und der größeren Bildfläche sehr bemerkenswert, und würde sie gerne selbst mal ausprobieren, und in die geplante Aktualisierung (die unter Anderem wegen AviStack erforderlich ist) unsers Mond-Tutorials als gleichberechtigte Methode aufnehmen. Dazu bitte ich Jan um eine kurze Zusammenfassung des Vorgehens (z.B. welche Programme, welche Filter beziehungsweise Funktionen mit welchen Einstellungen in welcher Reihenfolge verwendet wurden, die ich –falls gewünscht- auch wörtlich unter seinem Namen übernehmen könnte. (Falls das in einem der Monster-Threads schon geschehen ist, bitte einen Hinweis wo, ich habe da die Übersicht verloren). Ich werde meinerseits das auch für unser geändertes Vorgehen machen, und das aktualisierte Tutorial hier bei A.de einstellen. Dann können alle Interessenten das kompakt und vollständig jederzeit nachlesen, sicher eine gute Idee, die die kleine Arbeit wert ist!
Copyright: Verwendung der Aufnahme, für welche Zwecke auch immer, nur nach Rücksprache!
Gruß, Peter