3 für die Werbung
Hallo Sternfreunde,
Dabei war an der Venus und an hellen Sternen nicht die Spur von einem Farbfehler zu entdecken.
der obige Satz des Binoviewers inspiriert mich zu einer etwas
umfassenderen Betrachtung der Frage was man braucht um ein Teleskop
erfolgreich im Verkauf zu pushen.
Vorab:
Der 120mm f/7,6 ED ist weit davon entfernt visuell an der Venus
farbrein zu sein. Ich weis das, weil ich mich selbst bei einem
Blick durch das Teleskop davon übezeugen konnte.
Kein Wunder, denn selbst TAkahashi hat es bei den 128mm f/8 FS
echt-Fluoritkristall-Apos nicht ganz geschafft, da war auch noch
ein Hauch Restfarbe an der Venus.
O.K., was braucht man nun um in der Avsatz-Kriese den Verkauf
von Teleskopen bestmöglich zu pushen?!
1) einen Tester der phantasievoll best-mögliche Strehl-Werte generiert.
Das war schon bei der Einführung der Fernostdobsons der Fall.
Da hatte auch jeder gaaaanz tolle Strehlwerte um 0.98, meiner auch,
aber wenn mann dann ALLE Fehler beider Auswertung berücksichtigt
fällt der Strehl geringer aus. Bei meinem Spiegel bleibt wegen
des (bei der Auswertung des großen Meisters unberücksichtigten)
Astigmatismus nur 0.91 Strehl übrig.
Der Tester riskiert dabei, daß seine Tests als unzutreffend
oder zumindestens unzuverlässig entlarft werden. Dazu bedarf
es aber eines bersierten Fachmannes. Also ist dieses Risiko
für den Tester begrenzt.
2) Du brauchst einen Foren-User mit vielen Postings und am besten
mit einer Homepage, der das Teleskop ganz frei von irgendwelchen
Gewissensschmerzen best-redet.
Er riskiert dabei nichts, denn im Tweifelsfall kann er sich auf
seine subjektive Wahrneghmung berufen. In US Foren findest du
sogar Leute die bei einem 6"f/8 FH "keinen Farbfehler sehen".
Der Forenuser braucht nicht einmal real existent zusein, ein
Händler-Mitarbeiter oder Vertriebs-Angestellter kann die pseudo-
unabhängige Werbung im Forum in den Arbeitspausen übernehmen.
Das gab es in der Vergangenheit und das wird in der Gegenwart
und Zukunft leider nicht anders seein.
Erwischen lassen ist allerdings "ungünstig", einige Beispiele
von zwangsentfernten multiplen Händlern und Testern gab es ja schon
3) Der Händler preist das Teleskop und bringt "Beweise", daß dieses
das Non-plus-ultra ist. Dazu macht er zum Beispiel nichtssagende
Sterntests die er veröffentlicht um die gute Qualität des Teleskopes X
gegenüber dem Teleskop Y zu "beweisen". Kein Wort zur Serienstreuung
und daß man das Gute ausgesucht hat.
Der Händler riskiert dabei nichts, denn er kann sich immer
auf die Serienstreuung berufen wenn ein Käufer sich über
ein weit weniger überzeugendes Exemplar beschwert.
Diese drei Figuren zusammen ergeben ein schlagkräftiges Team.
Wohl dem der sich nicht für dumm verkaufen läßt.
Jedem potentiellen Käufer von in China und Taiwan hergestellten Optiken
für die der Händler keine verbindliche Optikqualität garantiert
kann ich nur dringend raten vor einem Kauf durch das Teleskop
durchzusehen und bei Gefallen genau dieses und keineswegs ein
anders Exemplar zu kaufen.
CS,Karsten