Portabler Dobson 130/650

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Zitat von einsteiger:
Ich frage mich aber wie man ohne genaueres zu wissen bei dem Artikel auf die Idee kommt, dass es sich um eine Ente handelt.

Weil es dann zwei verschiedene 130/650 Black Diamond Reisedobs zum selben Preis geben müsste - was extrem unwahrscheinlich wäre.
Den 'kleinen' mit 1,25", 2 Streben, Helical und Starpointer würde doch keiner kaufen, wenn er stattdessen 2" Crayford, 3 Streben und 9x50 Winkelsucher haben könnte - ohne Aufpreis.

Wobei es schon interessant ist, dass vom selben Band auch eine Volltubusversion mit 2" angeboten wird. so wie es aussieht aber nicht einzeln, sondern nur auf der kleinen Nexstar.

CS
Jürgen
 
Hallo Jürgen,

das ist tatsächlich interessant und zugleich irritierend, auch wegen der diversen Werbetexte.
Der 130er auf der Nexstar hat einen 2" OAZ. Das steht zu lesen, ist zu sehen und ein Nutzer hat das hier(?)auch schon Mal bestätigt.
Es wäre also keine Kunst für Sytha, zumindest den Volltubus nicht nur als Celestron sondern auch als Skywatcher so rauszubringen, wenn das vom Vertreiber gewünscht wird. Beim Flextube könnte das erhebliche Mehrgewicht doch Probleme bei der Justierstabilität machen bzw. verschärfen.

Gruß und CS
*entfernt*
 
Hallo Günther,
Beim Flextube könnte das erhebliche Mehrgewicht doch Probleme bei der Justierstabilität machen bzw. verschärfen.
in der Tat ein möglicher Grund.Die Dobsonvariante sieht schon sehr filigran aus,und so ein 2" Okular hat ja auch schon so einiges an Gewicht...wobei ich mir jetzt nicht das 31er Nagler daran Vorstellen will ;)

Grüße Rainer
 
Hallo Einsteiger,

die Tatsache, dass du in einer Stadt wohnst und nicht die Möglichkeit hast, einen Beobachtungsplatz weit außerhalb aufzusuchen und sich Astronomie für dich somit auf Beobachtung in deiner urbanen Umgebung beschränken wird, spricht meines Erachtens klar gegen einen Richfielder wie der 130/650er Dobson es ist. Das Gerät ist optimal geeignet, um bei gutem Landhimmel beispielsweise durch die Milchstraße zu surfen und ein großes Gesichtsfeld zu genießen.
Mit den meisten Okularen, die eine brauchbare Vergrößerung liefern, wirst du große Austrittspupillen und durch das viele Streulicht an deinem Standort entsprechend unbefriedigende Beobachtungen machen. Im Grunde bieten sich nur wenige Gebiete an: Mond, Planeten sowie Doppelsterne oder (mit Einschränkung) Veränderliche, alles Domänen, die du mit einem langbrennweitigem Achromaten oder einem Maksutov gut abdecken kannst. Da du weiterhin auch noch auf Transportabilität angewiesen bist, bleibt eigentlich nur der Mak, etwa ein klassischer 90/1200er, der dir schöne Mond- und Planetenbilder liefern wird, ohne ein Vermögen zu kosten. Maks sind des Weiteren stabil, recht unempfindlich gegen Dejustierung und bei den Okularen (wegen des Öffnungsverhältnisses) sehr genügsam, mit einem Satz (Super-)-Plössls oder einem vernünftigen Zoom bist du dabei. Konkret würde ich den Skywatcher Maksutov 90/1250 auf der EQ1 von Teleskop-Express vorschlagen:

http://www.teleskop-express.de/shop...auf-parall--Montierung-EQ1---ab-6-Jahren.html

Knappe 240 Euro inklusive zweier Okulare. Im Grunde kannst du bei der Beobachtung von Mond oder Planeten auch in der Stadt bleiben, solange du dich von größeren und höheren Gebäuden fernhältst, die eine Menge Luftunruhe verursachen. Alternativ kaufst du dir nur den reinen Tubus und packst das Ganze auf ein stabiles Stativ, wenngleich dann natürlich die bequeme Nachführung wegfällt. Dafür hast du aber auch noch eine schöne Tasche im Lieferumfang, in der du bei gutem Platzmanagement ein Stativ durchaus noch unterbringen kannst, so bist du absolut mobil.

Gruß und CS,
Marcel
 
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Hallo Marcel,

ich zitiere Mal unseren "Einsteiger:

>>So kam ich auf den 130/650 Dobson und erhoffe mir davon auf meiner Dachterasse Planeten und den Mond und ausserhalb des Stadtkerns die ein oder andere Galaxie sowie Nebel zu erhaschen..<<

Da ist es mir dann nicht so klar wie Dir, dass ein 90er Mak das bessere Gerät ist.
Möglich, dass er bei mit dem Newton in der Stadt und in Stadtnähe bei nutzbarer AP zwischen 4 mm und 5 mm hängen bleibt.
Nehmen wir Mal ein 1 1/4" Okular mit 22 mm Brennweite und 65° Eigengesichtsfeld so kommen wir bei 4,4 mm AP auf über 2° tatsächliches Feld am Himmel.
So ein gängiger 90er Mak mit 1200 mm Brennweite bringt mit einem gängigen 40 mm Okular maximal 3 mm AP bei 1,2° Feld zustande, Tunnelblick gibts gratis.

Ganz abgesehen davon fehlt Öffung und entsprechend Auflösungsvermögen. Nehmen wir Mal ganz ungezwungen und sehr großzügig doppelte Öffnung als Maximalvergrößerung für den Mak, also 180fach, schön erreichbar mit einem 7 mm Okular, ich würde aber auch für ein 10 mm Okular (120fach und 0,7 mm AP ist einfach realistischer) sorgen.
Der Newton erreicht 130fach und 1,0 mm AP mit 5 mm Okularbrennweite, die 185fach bei 0,7 mm AP mit einem 3,5 mm Okular. Das geht also noch mit durchaus "normalen" Okularen, auch ohne externe Barlow.

Man verzichtet also m.E. mit einem Mak doch auf ein wenig mehr als auf das was man in der Stadt ohnehin nicht nutzen kann und für den Fall der Fälle bleibt dieses ungenutzte Potenzial des Newtons erhalten. Schon die Anschaffung eines Nebelfilters für geeignete Objekte, verschiebt die Grenzen nochmal zugungsten des Newtons, ohne dass man gleich vom Auto und der Fahrt ins Dunkle träumen muss.

Gruß und CS
*entfernt*


 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Marcel und Günther,

danke, danke für eure Anregungen.
Alles wäre ganz einfach, wenn ich beide Geräte mal ausprobieren könnte..
Leider ist die nächste Möglichkeit für sowas erst Mitte Juni.. es gibt nicht zufällig Leute in HH, die mir einen Mak und 130/650 Newton mal borgen können?? ;))

Zu Eurer Diskussion: ist die Faustregel 2 x Öffnung = max. Vergrösserung nicht als sehr grob zu betrachten? Ansonsten könnte ich z.B. den kleinen Dobson-Heritage 76/300 für 50 € auf 152x beamen?!

Was genau bedeutet AP?

LG


 
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Hallo Einsteiger,

die "zweimal Öffnung gleich maximal sinnvolle Vergrößerung" ist nicht nur ein guter Erfahrungswert, sondern hat auch durchaus physikalischen Hintergrund. Alles darüber hinaus ist sogenannte "leere Vergrößerung", also Vergrößerung ohne jeglichen Detailgewinn. Des Weiteren lässt unsere Atmosphäre selten Vergrößerungen jenseits von 200-fach zu. Diese beiden Regeln reichen, um vernünftige Okulare auszusuchen.

AP bezeichnet die sogenannte Austrittspupille, die definiert ist als das Verhältnis von Öffnung zu Vergrößerung (in mm). Damit kannst du grob abschätzen, wie hell das Bild am Okular wahrgenommen wird. Hohe APs wirken heller als niedrigere APs, jedoch: APs größer als 7 mm verschenken Licht, da sich die Iris der meisten Menschen nicht weiter öffnen kann. Andererseits ist eine AP kleiner als 0,5 mm schon arg dunkel, besonders bei der Deep-Sky-Beobachtung, im Mond- und Planetenbereich vielleicht noch eher erträglich.

Gruß und CS,
Marcel
 
hi Maecel und alle Einsteiger,

genaugenommen ist sogar jede Vergrösserung über 1x Durchmesser in mm "leere" Vergrösserung, da ein Scope bereits da alles zeigt, was es physikalisch zeigen kann.

Wenn man darüber hinausgeht, dann nur weil die Details dann bequemer wahrnehmbar fürs Auge sind und nicht sooo klitzeklein. Der Nachteil dabei: Der Kontrast sinkt beständig. Deshalb empfiehlt man für Planeten, wo schwache Kontrastunterschiede das Bild prägen, maximal 1,3x Duchmesser (entsprechend 0,7mm AP). Nur bei sehr Kontrastreichen Objekten, wie Mond und Doppelsternen, könnte man bis 2x Durchmesser gehen (entsprechend 0,5mm AP).

Für Einsteiger vielleicht interessant: Das Fernrohr-Kennzahlen-Diagramm, wo AP, Öffnungsverhältnis, Okularbrennweite und Vergrösserung in Zusammenhang dargestellt werden:

Fernrohr-Kennzahlen-Diagramm

lg Tommy
 
Hallo Michael,

der Celestron GoTo hat tatsächlich einen 2" Auszug. Das ist eine Ausnahme - auch wenn der Auszug des Celestron recht einfach ist.

Viele Grüße

Wolfi
 
Hallo Susa,

nochmals etwas konkreter zu deinen Beobachtungsplänen:
>>...130/650 Dobson .. erhoffe mir davon ..ausserhalb des Stadtkerns die ein oder andere Galaxie sowie Nebel zu erhaschen..

Ich habe gerade vorgestern die Galaxien M81/M82 im Fernglas 10x50 beobachtet. Trotz störender Strassenbeleuchtung ging das sehr wohl! Dieses Galaxienpaar steht zur Zeit in Zenitnähe im grossen Wagen. Man muss sie halt erst mal finden. Man springt halt vom Sternbild zum charakteristischen Dreieck um rho-UMa, dann über weiterer Sternketten (aus dem Sternatlas) zu den Galaxien.
Ein solches Fernglas (solide Qualität schon für 100 Euro), auf Isomatte liegend, wäre auch etwas für deine Astro-Exkursionen auf dem Fahrrad. Jedenfalls braucht man allein zum Auffinden etwas Weitwinkliges. Ein Mak ist hier keine gute Wahl. Weiter kommen M81/M82 besser in einem Richfielder, aber eben auch gut in deinem 130/650 Newton. Du bist schon auf dem richtigen Weg. Ansonsten gibt es an Objekten (Nebel, Galaxien) eher wenige unter deinen Beobachtungsbedingungen, aber lohnende Objekte.

Die angesprochene Austrittspupille kannst du in jedem Fernglas direkt sehen. Halte die Öffnung des FG gegen eine helle Fläche und schaue aus einer Entfernung von 30cm oder so auf die Okulare. Du siehst dann zwei helle Kreise, bei den meisten FG's 5mm Durchmesser. Mit dieser Austrittspupille muss sich unser Auge auseinandersetzten.

Hohe Vergrösserung bedeutet immer kleine AP. Das wurde ja schon erklärt. Du musst also nicht glauben, Susa, dass du bei hohen Vergrösserungen bei DeepSky noch irgendetwas siehst. Das Bild wird einfach zu dunkel.

Es ist auch für dich als Einsteiger hilfreich, sich diese grundlegenden theoretischen Gedankengänge klar zu machen. Für Galaxien wählt man meist 3mm .. 2mm AP, und keinesfalls die Höchstvergrösserung! Darauf muss man dann auch bei der Okularwahl achten.

Das zum Thema schwache Objekte bei DeepSky.
Mit Gruss, Joachim
 
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Hallo Leute,

vielleicht mal etwas Grundsätzliches: Deepsky und Großstadt vertragen sich einfach nicht, weil zu viel störendes Streulicht, zu starke Himmelsaufhellung. Deswegen fällt dieses Gebiet komplett weg. Warum soll man immer nur die selben zwei, drei Objekte beobachten? Spontan fallen mir nur eine Hand voll lohnender Ziele aus der Großstadt ein, die jedoch natürlich (seeingbedingt) keine allzu großen Genuss darstellen werden: M13, M42, M44, M35, M31, M92, der Doppelsternhaufen. Das kann es nun wirklich nicht sein und entspricht auch nicht meinem Verständnis eines "erfüllten Astronomieleben".
Um den Himmel wenigstens einigermaßen in den Griff zu bekommen, müsste der 130/650er Dobs vergrößerungstechnisch schon ganz schön ausgereizt werden. Mehr Öffnung bedeutet nun mal auch mehr Streulicht...Es kann also einfach nichts werden mit "der ein oder anderen Galaxie". Inwiefern Filter helfen, kann ich nicht beurteilen, eventuell wäre auch dies eine Option.

Der (zusätzliche) Kauf eines Fernglases, wie etwa das angesprochene 10x50er ist natürlich trotzdem sinnvoll. Für die anderen Bereiche denen sich "Einsteiger" widmen möchte, bietet sich der 90/1250er Mak jedoch geradezu an. Jedenfalls weit mehr als ein 130/650er Dobson, der recht kritisch bei den Okularen ist und präzise justiert werden muss. All das zieht Investitionen nach sich, die den preislichen Rahmen weit sprengen. Mond und Planeten verlangen nach satter Brennweite. Der Mak stellt eine wunderbare Lösung dar. 90 mm Öffnung sind speziell auch beim Mond genug, um ein Leben lang zu beobachten, das Aufsuchen der Planeten ist auch so schon eine spannende Sache und es gibt stets Neues zu entdecken, ein wunderbarer Einstieg.
Wenn dann irgendwann mal die Möglichkeit besteht, aus der Stadt wirklich "rauszukommen", empfiehlt sich natürlich der klassische 8" F/6 Newton, aber vom 130/650er Richie würde ich mich aufgrund der Bedingungen am Himmel fernhalten. Das Gerät ist ein Deep-Sky und Widefield-Spezialist, der auf guten Himmel angewiesen ist. Dann schon lieber einen 114/900er Newton auf einer Dobson-Montierung, der aber dann natürlich etwas ungünstiger zu tragen ist.

Gruß und CS,
Marcel
 
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Hallo Marcel,

wie (sehr) macht sich das denn praktisch bemerkbar mit dem Streulicht?
Würde man mit Dobson und Mak aus der Stadt z.B. 160 x vergrössern, hiesse das, das die Optik im Dobson (wesentlich?) heller oder unschärfer ist?

Wie schätzt Du den grossen Travelmak 127/1500 für meine Bedürfnisse ein?
(mal unabhängig der finanziellen Situation)

Übrigens besitze ich ein stabiles Fotostativ, kann mir im Moment nur noch nicht so richtig vorstellen, wie man damit einigermassen komfortabel navigieren kann. Rundum ist klar, aber wie stellt man den Winkel des Tubus ein??

Lg Susa

 
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Hi Susa,

Übrigens besitze ich ein stabiles Fotostativ, kann mir im Moment nur noch nicht so richtig vorstellen, wie man damit einigermassen komfortabel navigieren kann. Rundum ist klar, aber wie stellt man den Winkel des Tubus ein??

Ich würde von nem Fotostativ abraten - in meinen Augen ist das recht praktisch für Richfieldbeobachtung. Bei höheren Vergrößerungen ist das Hantieren und Nachführen aber eine Qual. Möglich wäre dann ein Getriebeneiger oder ne azimuthale Montierung, die man auch aufs Stativ schrauben kann.

Man kann den 130/650 übrigens auch mit den Aps betreiben, die ein Mak liefert. So gesehen ist ein farbreiner Richfielder nicht im Nachteil gegenüber einem Mak. Wie Günther schon geschrieben hat, kann man mit den hohen Aps und Nebelfiltern und evtl. dunklem Tuch über dem Kopf schon was reisen.

Die Okularproblematik bei F5 ist bei einem 1.25"-Zoll-Auszug auch entschärft. Nach meiner Erfahrung hat z.B. das 32mm Superplössl auch bei kleinerem Öffnungsverhältnis noch leidlich funktioniert.

CS

Klaus
 
hallöchen,

Mehr Öffnung bedeutet nun mal auch mehr Streulicht...

Mehr Öffnung bedeutet aber auch mehr Signal, die Signal/Noise Ratio ist unabhängig von Öffnung. Wie sehr sich Streulicht bemerkbar macht, hängt von der AP ab. Zuviel AP bedeutet, die Objekte saufen in der Hintergrundhelligkeit ab.

Ich glaube, es ist Günther *entfernt*' Merksatz: Die AP soll maximal so gross wie die freisichtige Grenzgrösse der Sterne sein.

Zum 130/650 und kleiner AP: Ich habe gelinde Zweifel, dass ein f/5 Spiegel in dieser Preisklasse wirklich super vergrössern kann. Die üblichen 114/900 sind recht tolerant, aber f/5 ist was anderes.

Also ein Plus für den Mak. Wenn der nur nicht so ein ausgewiesener Vergrösserungsspezialist wäre! Übrigens wenn schon, dann wenigstens den 102/1300, der ist kaum länger aber doch etwas mehr Licht. Beim 90er geht recht schnell das Licht aus. Und mit Velour auskleiden sowieso, sonst flaues Bild.

Guter Rat ist nicht leicht, und vor allem etwas teurer: Ich bevorzuge in dieser kleinen Kompaktklasse als Allrounder die ED-Apos (zb 80/600 "Volksapo").

lg Tommy
 
Hallo Susa,

Streulicht?
Ich wohne 30km entfernt von der Grosstadt Frankfurt, die liegt im Süden. Im Sommer kann ich die Milchstrasse um den Stern Altair nicht beobachten. Man meint, man guckt in eine Waschküche. Aber 20 Grad höher über den Horizont um Deneb verbessert sich die Sicht schlagartig.
Vielleicht findest du am Rand von Hamburg ein Waldstück und darin ein Lichtung. Dann ist der Horizont etwas abgeschirmt und im Zenit geht etwas.

Deine Frage:
>> ..160 x vergrössern, hiesse das, das die Optik im Dobson (wesentlich?) heller oder unschärfer ist?

Bei den hohen Vergrösserungen geht es fast ausschliesslich um den Mond und die Planeten. Das ist das Streulicht der Stadt nicht ganz so schlimm. Aber die Thermik! Eine Terasse ist wärmer. Dann kommt der Blick über die umliegenden Häuser, die Wärme erzeugen, und damit zirkulierende Luftmassen. Ich habe (wie andere auch) mit hohen (!) Vergrösserungen von der Terasse aus nur schlechte Erfahrungen gemacht. Die Luft flimmert und wabert. Auch mit guten Geräten kann man die hohen Vergrösserungen nicht nutzen. Also bei hohen Vergrösserungen doch lieber ins Freie auf die Wiese. Das spricht wieder für den Mak.
Bei kleineren Vergrösserungen (100-fach) sieht das anders aus.

Zum Travel-Mak:
http://www.deepsky-brothers.de
(dort: --> Testberichte --> Travelmak 127)

Was man von dem Travelmak 127 halten soll?
Der Teufel steckt im Detail. Über eine Monti mit Feinbewegungen wurde kürzlich diskutiert:
http://forum.astronomie.de/phpapps/...374/Re_Kleine_Montierung_auf_Fotos#Post593374
Du redest aber bei diesem Mak über 3,4kg. Dann noch dei Monti, das Stativ, die Okulare. Kann man das noch bequem mit dem Fahrrad transportieren? Das kannst nur du wissen.

Aber die hohen Vergrösserungen haben es dir angetan. Beim Dobs 130/650 gibt es einfach noch zu wenig Erfahrungswerte. Ein F/5 Gerät ist immer diffizil zu justieren bei hohen Vergrösserungen. Dann sind bei diesem kleinen Gerät die Justierschrauben vielleicht fummelig. Daher kommt die allgemeine Skepsis hier im Thread. Bei ungenügender Justierung wird das Bild unscharf und matschig.

Überhaupt deine "Bedürfnisse". Die kann man nicht raten. Das liegt einerseits an den Menschen, die sind nämlich verschieden. Andererseits liegt es an den Leuten, die sind auch verschieden.

Aber Spass beiseite. Ich schaue mir gerne den Doppelstern Xi-UMa an. Der ist 26 Lichtjahre entfernt, Umlaufszeit 60 Jahre. Also vergleichbar mit der Umlaufszeit des Saturn um die Sonne. Der Doppelstern könnte gerade noch mit dem kleinen Dob aufzulösen sein, er ist aber auch ein Fall für den Mak. Bei diesem Doppelstern bekomme ich ein Gefühl für Entfernungen. Ich bin raus aus dem Alltag und drin in den Tiefen des Weltalls. Andere finden aber Doppelsterne langweilig ...

Manche lesen gerne etwas über die Objekte, die sie beobachten. Andere lesen gar nichts, wollen aber dutzendweise Messier-Objekte im fünf-Minutentakt sehen.

Beim Mond sieht man schon viel bei 110-fach. Aber manche spekulieren gerne. Woher kommen die Krater?
Impakt oder Vulkane? Dann möchte man schon gerne das Schröter-Tal genauer sehen wie es aus dem Krater Herodot herauswächst. Das hat nämlich alles etwas mit einer vulkanischen Spalte zu tun und nicht mit Einschlag-Kratern. Dann sieht man gerne die terassenförmigen Abstufungen der Krater. Dann landet man bei Vergrösserungen 150-fach aufwärts, also beim Mak und bei der grünen Wiese. Der kleine Dobs ist hier überfordert. Aber andere finden den Mond eher langweilig...

Der Rat zum Fernglas 10x50 bleibt aber bestehen.
Der Rat, bei den aktiven Beobachter-Gruppen in Hamburt mal reinzuschauen, ebenfalls.
Einfach ins Blaue hinein kann man dir nichts empfehlen.

Mit Gruss, Joachim
 
Hallo Tommy,

Zum 130/650 und kleiner AP: Ich habe gelinde Zweifel, dass ein f/5 Spiegel in dieser Preisklasse wirklich super vergrössern kann. Die üblichen 114/900 sind recht tolerant, aber f/5 ist was anderes.

Mich würde interessieren, wie Du auf diese Einschätzung kommst. Die meisten Erfahrungen mit den Fernostspiegeln zeigen eigentlich, dass die in der Regel passabel, oft auch ziemlich gut sind.

Im Vergleich mit einem ED-80 müßte der Newton also grade mal etwas weniger als 1mm AP schaffen für ne Vergrößerung von 150 was für den ed80 bereits die absolute Leistungsgrenze darstellt, die meist grad noch zu Trennung von Doppelsternen empfohlen wird.

Zum Fernglas würde ich bemerken, dass es in den gängigen Größen 7/10x50 nie ein Teleskop ersetzen kann, alleine schon wegen der festen Vergrößerung. Ich verstehe auch nicht, warum von einem Newton-Richfielder abgeraten wird, der Richfielder par excellence - der Feldstecher - aber empfohlen.

CS

Klaus
 
hallo lieber Klaus,

hast recht - 130mm gegen 80mm, das ist 2,5 mal mehr Licht, und 1mm AP werden sie schon schaffen. Hoffen wir dass das 2-Stangen Ding stabiler ist als es aussieht.

Wie ich zu meiner Einschätzung komme? Ganz einfach, ich habe einen Haufen Spiegel getestet. Ohne das jetzt quantitativ beziffern zu können, waren die 8-12" Spiegel ausnahmslos besser (ohne dass die kleineren unbrauchbar gewesen wären).

Bin neugierig, wann (oder ob) gewisse Kistenschiebe-Astro-Experten darauf kommen dass in den geschobenen Schachteln gar nicht die beworbenen Dinge drin sind. Gibt es in D eigentlich ein Gesetz wie in Ö, dass das beworbene Ding dann so wie abgebildet und und zum beworbenen Preis geliefert werden muss? Dann würde ich nämlich eine Bestellung tätigen :)

lg Tommy
 
hi Micha,

auweh, und die Abschattung durch den Fangspiegel muss man auch abziehen! Und da ist noch die Formel vom Kontrastdurchmesser von William Zmek, also muss man für die Leistung am Planeten den Fangspiegeldurchmesser von der Öffnung abziehen, bleiben noch etwa 95mm gegen 80mm beim Refraktor. Und die sollten noch nahe der Theorie performen, wie es die EDs normal schon ziemlich tun, auweh!

Na, gottseidank, im ED ist meist auch ein Zenitspiegel mit Verlusten drin, und ein bisserl tun die 4 Glas-Luft-Oberflächen schon noch reflektieren und streuen.

Ich seh schon, das muss ich mal parallel testen ;-)

lg Tommy
 
Hallo Tommy,

Zitat von tommy_nawratil:
Zum 130/650 und kleiner AP: Ich habe gelinde Zweifel, dass ein f/5 Spiegel in dieser Preisklasse wirklich super vergrössern kann. Die üblichen 114/900 sind recht tolerant, aber f/5 ist was anderes.
Zitat von tommy_nawratil:
Wie ich zu meiner Einschätzung komme? Ganz einfach, ich habe einen Haufen Spiegel getestet. Ohne das jetzt quantitativ beziffern zu können, waren die 8-12" Spiegel ausnahmslos besser (ohne dass die kleineren unbrauchbar gewesen wären).
Zitat von tommy_nawratil:
... auweh, und die Abschattung durch den Fangspiegel muss man auch abziehen! Und da ist noch die Formel vom Kontrastdurchmesser von William Zmek, also muss man für die Leistung am Planeten den Fangspiegeldurchmesser von der Öffnung abziehen, bleiben noch etwa 95mm gegen 80mm beim Refraktor.
hmmm :cool: , da wüßte man schon gerne, ob, wie und wieviele 130/650er Du so "getestet" hast, und warum ausgerechnet mein 130/650er (Volltubus, aus ungeöffnetem Karton) sich an der ToUCam u.a. gegen 150mm-FH, 150mm-"SemiAPO" und 130mmED so ausgesprochen "schlecht" an Sonne, Mond und Saturn (u.a.) schlägt ... :)
Bei Zweifeln daran, ob (nicht nur) Anfänger ein f5-Spiegelchen sehr gut justieren können, trete ich Dir jedoch gern zur Seite - das läßt sich aber, wie genaues Guggen, lernen.

Neugierige Grüße+cs,
Dietmar
 
Hi Micha,

korrekt: nach Abzug der Obstruktion und der zwei 90%-reflektierenden Spiegel entspricht der 130er einem 110er Refraktor wenn ein verlustfreier Zenitspiegel benutzt wird, der in entsprechender Qualität so teuer wie der ganze 130er Newton ist.

Das sind dann - leider leider - nur noch 2x soviel Licht.

Mal sehen welche Argumente noch für das 80er Röhrchen als Anfängerinstrument kommen.

CS

Klaus
 
hallo Dietmar,

ich sagte ja schon, ich muss das mal parallel testen! Und dass ich "gelinde Zweifel" habe, implementiert ja dass es eine Vermutung ist.

Im übrigen freue ich mich wenn dir gute Bilder mit dem 130/650 gelingen, das ist doch was Schönes! Leider streikt AOL und dein Theophilus (im Link) wird bei mir nicht mehr angezeigt, nur eine AOL Fehlermeldung kommt. Martins animierter Theo ist eine Wucht!

Welchen 130/650 hast du denn genau? Wie sieht denn der Sterntest aus? Mondfotos, so schön sie sind, kann man nicht als ultimatives Beurteilungskriterium heranziehen - da spielen doch zu viele andere Faktoren als das Scope mit.

Übrigens, mein alter englischer 9" Newton hat mir viele schöne Planetendetails gezeigt, wenn die Luft stimmte, aber inzwischen weiss ich dass er wohl kaum beugungsbegrenzt arbeitet.

Mein "Testansatz" beinhaltet in der Regel den Sterntest nach Suiter und einen Ronchitest in Autokollimation.
Da sieht man die Zonenfehler und die Rauheit besser. Ich versuche also Hände und Füsse zu haben :)

lg Tommy

 
N'abend,

SO! Ich habe es getan..

..Ich habe mir einen neuwertigen Mak 90/1250 (für 75 €) inklusive einem 10mm und einem 20mm wide angle-Okular ersteigert.

Der kommt jetzt erstmal auf mein Fotostativ. Der Karkoschka ist bestellt, eine Taukappe wird aus Moosgummi gebastelt und mit etwas Glück komme ich recht günstig an ein bis zwei Okulare. Dachte an ein Super Plössl 32 mm und an ein 6mm-Ding. Hier benötige ich noch Euren Rat:

Ist ein Mond bzw. Nebelfilter bei der kleinen Öffnung notwendig?

Kennt Ihr einen guten Link für Sternkarten zum Selberdrucken und Basteln?

Gibt es Literatur die Ihr mir für meine Beobachtungssituation ans Herz legen könnt?

Vielen nächtliche Grüsse aus HH
Susa

P.S. Bitte keine Diskussionen über meine Wahl entfachen – mir ist bewusst, dass ich mir da einen 'Spezialisten' zugelegt habe.. Falls das gar nicht mein Ding sein sollte, kann ich ihn immer noch ohne grossen Verlust 'weiterreichen'..



 
hallo Susa,

da wünsche icb dir viel Freude mit dem kleinen Mak!

Eventuell kannst du, falls das Bild tagsüber etwas flau erscheint, das Blendrohr hinten mit etwas schwarzem velour auskleiden. Wirkt fantastisch! Schau mal ohne Oku und Zenitspiegel hinten rein gegen etwas helles, dann siehst du ob das Blendrohr recht spiegelt oder nicht.

hallo Dietmar,

ich sagte schon 2x: Ich werde das anlässlich des neuen 130/650 Dobs nachholen! Nachdem ich so einiges an Scopes gesehen habe, bildet sich der Hase ein, wie er laufen könnte. Aber das lässt sich nicht beliebig übertragen, das weiss ich schon.

lg Tommy, der gerade einen Super 10" getestet hat...

 
Hallo Susa,

Glückwunsch und viel Spass mir deinem Mak!
Hoffentlich hast du auf dem Mak eine vernünftige Visiereinrichtung, die wirst du brauchen.
Lass die Filter vorerst weg, Nebelfilter wirst du wohl bei deinem Mak nie brauchen.

Du fängst schon wieder an mit einem 6mm Okular und fast 210-fach für deinen 90mm Mak. Das ist ja fast eine Macke von dir!

>> Kennt Ihr einen guten Link für Sternkarten zum Selberdrucken und Basteln?
Ja, ich kenne Links. Zur Strafe (wegen des 6mm Okulars) verrate ich sie aber nicht.

Es gibt die Planetary 9mm und 8mm, zum Teil auch gebraucht. Das gibt etwa 140-fach bis 156-fach. Das ist schon allerhand für den Mak. Eine gewisse Alternative wäre das Seben-Zoom für 60 Euro, das gerade in dem interessanten Bereich 12mm .. 8mm stark ist.

Mit Gruss, Joachim
 
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Hi Susa,

naja, als Gebrauchtkauf zum probieren - warum nicht.

Ich glaube auch nicht, dass Du groß Filter brauchst. Der Mak hat ein Öffnungsverhältnius von 14. Selbst mit nem 40mm Superplössl kommst Du grade auf 2.8mm AP - bei 90mm Öffnung dürfte der Mond dann schon dunkel genug sein.

Das 6mm-Oku kannst Du getrost vergessen. Das ergibt 0.4mm AP, das können vielleicht noch höchstwertige Apos verarbeiten, Dein Mak nicht. Mit nem 10mm-Okular bist Du bereits schön im Höchstvergrößerungsbereich.

Sternkarte: http://lehrerfortbildung-bw.de/akaprojekte/didak/wis/workshop5/ab_bauanleitung_sternkarte.pdf

Literatur:
- www.svenwienstein.de und www.deepsky-brothers.de, dort unter Einsteiger/Astronomie in der Stadt sehen,
- Karkoschka: Atlas für Himmelsbeobachter
- Celnik/Hahn: Astronomie für Einsteiger

CS

Klaus

 
Hi Susa,

für den Preis kann man nicht meckern.
Erste Baustelle wäre in der Tat ein 32er oder gar ein 40 mm Plössl, damit Du wenigstens vom möglichen Feld auch das Maximum nutzt. Dazu der schon erwähnte "Karkoschka" und google Mal nach der Freewäre "Stellarium".
Mond und Planeten wirst Du einfangen können, darüber hinaus wird es schon schwieriger.
Eventuell wäre zu überlegen, einen 8oder 9x50 Winkelsucher auf die kleine Tonne zu packen und zusätzlich noch einen einfachen Peilsucher (red dot). Das sieht bestimmt lustig aus, hilft aber ganz sicher beim Einstieg in die Beobachtung.
Mit dem Peiler zielst Du und der 8 oder 9x50 ermöglicht großes Feld und Starhopping. Viele Messierobjekte und MGCs sind schon im 8x50 erkennbar.
Beides zusammen kostet aber mindestens noch Mal so viel wied er Mak.

Gruß und CS
*entfernt*
 
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Hallo,

@ joachim: ich verrate, wie ich auf ein 6mm-Okular komme.
Dazu zitiere ich die Deep-Sky-Brothers: "Zum Abschluß habe ich dann mal Interesse halber 5mm am Mak (90/1250) eingesetzt. Wir waren beide überrascht, lieferte der kleine Zwerg auch hier noch ein durchaus gutes Bild mit ausreichender Helligkeit. Selbst bei 250fach war das Fokussieren leicht und minimalste Bildbewegungen - also shifting feststellbar."

Gut, nun werden die beiden bestimmt nicht unter Grosstadtbedingungen getestet haben. Weiss schon, dass mit 5 oder 6mm die AP zu gering ist. Letztendlich klingen praktische Erfahrungen für mich oft überzeugender, als theoretische Rechnungen.. Wäre aber trotzdem nett, wenn du mir die Sternkarten-Links verrätst!

@günther: Stellarium habe ich mir schon besorgt – ist faszinierend.

Zuerst werde ich mir nur einen 9x50 Winkelsucher anschaffen – gibt es da einen (nicht zu teuren) Tipp von Dir?
Bevor ein Peilsucher dazu kommt, tendiere ich eher zu einem gebrauchten 8x40 Fernglas..


Greetzi Susa
 
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