Kleiner Jupiter mit erhöhtem Kontrast

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Jan_Fremerey

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Als Ergänzung und „Kontrapunkt“ zu einigen parallel eingestellten, sehr sensibel ausgearbeiteten 8“-Jupitern möchte ich hier einen relativ kleinen 6“-Jupiter mit erhöhtem Helligkeits- und Farbkontrast vorstellen.

Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/RGB_wDy0-65Kg100_PPvMM55RM45GM45BM51s3.jpg

Bei näherem Hinsehen wird bereits ein überlagertes Raster erkennbar, welches aber sichtbar nicht im Zusammenhang mit den Wolkenstrukturen auf der Jupiteroberfläche steht, und das ich daher auch weniger als Stör-Artefakt empfinde.

Die Auffassungen mögen da recht unterschiedlich sein. Im Hinblick auf die Erkennbarkeit von „echten“ Oberflächenmerkmalen des Planeten erschien mir aber dieser Versuch der „Überzeichnung“ in dem hier gewählten Ausmaß durchaus angemessen und instruktiv ...

Aufnahmedaten: Offener FH 6“ f/20 Faltrefraktor mit DMK21 und RGB-Filtersatz Astronomik Typ II bei Gain 800, Rot und Grün je ca. 900 Frames mit 1/38 s, Blau ca. 450 Frames mit 1/23 s, Registax-5, Fitswork und Picture Publisher. Aufnahmezeit: 22. September 2009 gegen 2308 MESZ. Weitere Einzelheiten gerne auf Anfrage.

Gruß, Jan
 
Hallo Jan,

dieser Jupiter gefällt mir sehr gut. Nicht auf Teufelkommraus entrauscht, und nach meinem Empfinden auch nicht überschärft. die Farbe ist eine FH entsprechend leicht verschoben, aber das stört nicht wirklich.

Ich hatte vor kurzem auch einen Abend mit relativ brauchbaren Bedingungen erwischt, und habe wegen ED-Optik auch eine ganz andere Farbverteilung:
Link zur Grafik: http://www.strehlbuster.com/planeten/jupiter/pix/jup_090908_2032.jpg
Im Vergleich it dem Newton ganz anders, aber all zu schwächlich sind die Farben auch nicht geworden ;)
 
Hallo Andreas,

Euer Jupiter ist ja für 4" ganz hervorragend, und die Farben wirken recht "natürlich".

Die Farbverschiebungen bei meinem Jupiter, insbesondere das Lila in den äquatorialen Wolkenbändern, mögen durchaus auf die mangelhafte Korrektur der FH-Optik zurückzuführen sein - offenbar selbst bei dem mit f/20 schon relativ geringen Öffnungsverhältnis. Leider geben die Datenblätter zu den verschiedenen Linsenkonstruktionen i.a. wenig Auskunft über die zu erwartenden Fehler bei der Farbmischung.

Andererseits möchte ich nicht ausschließen, dass die Farbverschiebungen auch - oder zusätzlich - etwas mit der Bildbearbeitung, d.h. mit der Vorbehandlung und Zusammenfügung der RGB-Komponenten zu tun haben. Du hast ja unmittelbar mit einer Farbkamera aufgenommen.

Der mit meinem FH und einer Farbkamera aufgenommene M13 scheint ja farblich einigermaßen in Ordnung zu sein, stellt aber gewiss nicht dieselben Anforderungen an die Farbtreue wie speziell Jupiter.

Jedenfalls möchte ich meine Bildbearbeitungmethode nochmal etwas näher unter die Lupe nehmen. Vielleicht hat ja auch einer der "Experten" hier im Forum aus eigener Erfahrung einen hilfreichen Tipp in diesem Zusammenhang - ?

Dank und Gruß, Jan
 
Hallo Jan,

der Jupiter gefällt mir sehr gut. Nicht übertrieben bearbeitet und tolle Details.

Gruß und CS

Joachim
 
Hallo Joachim,

über Deine Rückmeldung freue ich mich besonders, weil - was ich vergessen hatte zu erwähnen - die Aufnahme auf dem Modellflugplatz bei Hilberath möglicherweise nicht weit von Deinem Wohnort entstanden ist. Das Gelände liegt 385 m über NN und bietet - verglichen mit dem Standort unseres Hauses am Stadtrand von Bonn - sehr gute Sichtbedingungen. Dort kann ich die Leistung meines Teleskops gewiss besser nutzen als zu Hause, und die offene Bauweise des Faltrefraktors gewährleistet eine schnelle Betriebsbereitschaft.

Obwohl ich ja hinsichtlich der Farbabstimmung mit meinem FH trotz f/20 an Jupiter immer noch gewisse Schwierigkeiten habe, konnte ich durch eine geringfügige "Farbdrehung" - offenbar im Rahmen des HSL-Modells - doch noch den unangenehmen Lila-Stich in den äquatorialen Wolkenbändern ein wenig eindämmen, wie die folgende Animation zeigt.

Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/jupiter_090922_hue.gif

Im ersten Anlauf habe ich nur probiert und die Prozedur nicht protokolliert. Möglicherweise gibt es da in anderen Bildbearbeitungsprogrammen auch bessere Möglichkeiten als in dem von mir verwendeten Picture Publisher. Insgesamt erwarte ich aber vom FH keine Wunder und will mir nicht anmaßen, mit den Spiegel-Fotografen in Konkurrenz zu treten ...

Gruß, Jan
 
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