astrofranky
Aktives Mitglied
Hallo liebe Binofans,
da in den deutschen Foren offensichtlich noch nicht soviel über das Marine Großfernglas (20x)28x110 berichtet wurde, außer Werbung und Chinakracher, möchte ich meine Erfahrungen mit diesem Gerät zum Besten geben. Ich bin nämlich seit kurzem Besitzer dieses Binos.
Ich möchte zunächst einmal betonen, daß ich hier keinen auf Werbung für Chinaware machen möchte, im Gegenteil, denn bisher war ich strikter Gegner astronomischen Equipments aus diesem Lande. Ich gebe hier ausschließlich meine subjektiven persönlichen Erfahrungen wieder. Da ich nicht mehr im Besitz meines 12" Dobson-Bino (http://www.dobson-bino.de/) bin, habe ich mich eher übergangsweise nach einer transportableren Zwischenlösung umgesehen. So bin ich bei meinem vorzugsweise Händler im süddeutschem Raum hängengeblieben und habe mir dort diesen Gigant bestellt (übrigens mache ich für Ihn auch keine Werbung). Davor habe ich mich jedoch hauptsächlich im cloudynight Forum umgesehen, denn hier wird überwiegend positiv über dieses Großfernglas berichtet. Somit begab ich mich ins kalte Wasser und legte mir diesen Chinakracher, im wahrsten Sinne des Wortes, zu. Kanonenschlag wäre eher treffend gewesen als ich den Alu-Koffer öffnete und dieses Monster erblickte. Um sachlich zu bleiben, mir fiel sofort die außerordentlich sehr gute Verarbeitung auf. Wahrlich, kein bisschen Eindruck von billiger Chinaware. Zugegebenerweise ein Sportmuffel würde gleich stönen wenn er diesen Giganten aus dem Koffer nimmt. Für mich war jedoch das Gewicht eines Instruments nie ausschlaggebend, da ich auch ab und zu die Hanteln schwinge. Absolut robust ist dieses Ding allemal und optisch kann es sich wirklich sehen lassen, es ist ein schönes Glas. Schön ist nicht gleich gut und so wanderte der nächste Blick unter die praktischen Okular- und Objektivabdeckungen und zwar auf die Vergütung.
Um vorwegzunehmen:
ICH BIN AUCH BESITZER EINES 7x50 FUJINON FERNGLASES und behaupte mal, daß ich erkennen kann was gute Qualität ist.
In diesem Sinne folgende Bilder:
http://www.bilder-space.de/bilder/7d1130-1280854615.jpg
http://www.bilder-space.de/bilder/1d3722-1280854443.jpg
Was auf den Bildern nicht ganz rüber kommt ist, daß die Vergütung der Objektive im direkten Vergleich zu meinem Fujinon keine wesentlichen Unterschiede zeigt, bei den Okularen ist ein stärkerer Unterschied zu erkennen. Jedoch halte ich die Qualität der Vergütung für außerordentlch gut bei diesem Fernglas.
Der anschließende Durchblick durchs Glas verspricht ebenso eine ordentliche Qualität. So sind die Prismen aureichend dimensioniert und eine Abschattung bei der Austrittspupille ist auch nicht zu erkennen.
Folgende Bilder lassen dies erkennen, wobei ehrlich gesagt werden muss, daß man auf einer Seite gerade noch einer Abschattung entkommen konnte.
http://www.bilder-space.de/bilder/93b33e-1280855473.jpg
http://www.bilder-space.de/bilder/70d5dd-1280855291.jpg
Der erste Durchblick zum fernen Waldrand zeigte, daß hier eine wirklich gute Optik verbaut wurde. Ich bin nicht der Typ der eine Optik bis aufs letzte zerpflücken muss, 95% oder 80% des Feldes scharf? Das ist mir zu blöd! Beim Beobachten will ich Spaß haben und mir nicht Gedanken darüber machen wieviel % des Feldes nun leicht unscharf sind, die ich beim Beobachten sowieso nicht wahrnehme, es sei den ich verrenke mir den Hals oder schiele in jede Ecke.
Im direkten Vergleich verspricht das Marine 28x110 ebenso ästetischen Beobachtungsgenuss wie das Fujinon. Kein Eindruck von oh je wofür habe ich nun mein Geld rausgeworfen.
Was oft schon diskutiert wurde, wie Doppelbilder oder Kopfschmerzen beim Beobachten weil die Prismen dejustiert sind, keine Spur.
Und wer vielleicht doch sein Glas justieren müsste, der kann es immer noch tun, wie man es bei einem Newton auch macht. Siehe hier:
http://www.bilder-space.de/bilder/172b8e-1280854776.jpg
Was hier auf den ersten Blick erschreckend anmutet, ist halb so schlimm. Die Gummiabdeckung lässt sich vorsichtig entfernen und zu erkennen sind dann die beiden Schrauben mit denen die Prismen justiert werden können. Ich habs ausprobiert und mann muss nicht befürchten, daß man sich an etwas herangewagt hat, was einen dazu nötigt das Fernglas wieder zurückzusenden. Ebenso lässt sich die Gummiabdeckung wieder umstülpen ohne das etwas hervor oder absteht.
Auf dem nächsten Bild wurde durchs Objektiv fotografiert. Die radialen Rillen zur Streulichtunterdrückung gehen leider nur bis etwa zur Mitte des Tubus und danach ist leicht die Reflektion des Tubusinneren zu erkennen. Ob das nun ein Kontrastverlust bewirkt oder nicht mag ich nicht zu behaupten. Jedoch hätte der Hersteller dieses mit Sicherheit besser machen können.
http://www.bilder-space.de/bilder/b7f53a-1280854978.jpg
Wer sich dieses Fernglas zulegt, muss sich bewusst sein, daß dieses auf eine ordentliche Montierung muss.
Ich habe mir bewusst den Kauf eines Binokulars mit 45° oder 90° Einblick verkniffen, undzwar mit dem Wissen, daß so manchem Beobachter das lange Beobachten vergeht wenn ihm während dessen ein Stiernacken wächst. Das Problem bei den geradesichtigen Ferngläsern bei Zenitbeobachtungen ist jedem bekannt. Deshalb habe ich mir die 200-300 EUR gespart, ein kleinwenig mehr Öffnung dazubekommen und mir eine Schwenkarm Montierung gebaut. Abgesehen vom Stativ, hat mich das ca. 50,- EUR und 2 Std. Arbeitszeit gekostet. Ein paar verzinkte Schrauben, 6mm Alu-Blech und vier Stahl-Tischfüße aus dem Baumarkt. 30mm Alu-Vierkant und die Hantelscheiben, die ich ab und zu schwinge, als Gegengewicht....fertig! Eine wahre Freude im Liegestuhl, ganz bequem und ohne Schmerzen im Nacken, cool!!
Das Stativ wiegt ca. 2 kg und trägt 14 kg. Die Wiege hat ca. 2 kg. Alles in allem eine sehr stabile Konstruktion und ausreichend für ein Großfernglas dieser Größe. Woher bekomme ich sonst für wenig Geld eine solche Montierung für 7kg Fernglasgewicht???
Die Ausschwingzeit beträgt ca. 3 sek. wenn man etwas ruppig bewegt, jedoch bei behutsamen nachführen ist diese Montierung ein Genuss.
http://www.bilder-space.de/bilder/e0696d-1280856508.jpg
http://www.bilder-space.de/bilder/8a033a-1280856718.jpg
http://www.bilder-space.de/bilder/4c3799-1280856842.jpg
Für meine ersten Beobachtungen habe ich mir wirklich die allerschlechtesten Bedingungen ausgesucht, aber ging nicht anders. Die Luft mit Wasser geschwängert, mein Garten in Kleinstadtnähe pitschenass und 2/3 Mond. Was kann man da schon sehen als Deep Sky Anhänger. Eine, trotz allen Wiederungen, affenscharfe Mondansicht mit sehr detaillierten Kratersichtungen, hoch auflösend. Jupiter mit seinen Monden als kleine Scheibe jedoch beide Wolkenbänder deutlich sichtbar. Ein super Kontrast!
Farbe bei 28fach? Für viele Beobachter ein großes Thema bei einer Linse mit 110 Drm. und einem Öffnungsverhältniss von ich glaube f/4,9 wenn ich bei cloudynight richtig gesehen habe. Aber wenn ich nicht zufällig an den Mondrand geschaut hätte, wäre mir beim Beobachten eine leichte Einfärbung gar nicht aufgefallen. Wega? Farbe? Nur wenn man nichts anderes tut als danach zu suchen.
Der Gipfel der folgenden Deep Sky Sichtungen war jedoch sehr überraschend. M57 deutlich und direkt sichtbar dahinglimmend, alle Nebel im Schützen direkt und deutlich, jedoch die Konturen mit dem hellen Himmelshintergrund verschwimmend. Die bekannten geschlossen Sternhaufen im Schützen, im Skorpion. Nordamerika-Nebel war nichts zu machen, ebenso M33 oder Andromeda Galaxy, zu nah am Mond.
Milchstrasse im Schwan wunderschön. M13 sehr schön sichtbar. An sonstigen Objekten konnte ich leider nicht mehr testen, weil Mond zu hoch.
Fazit: Bei diesen Bedingungen hat mich der Kontrast des Gerätes überzeugt, ebenso seine Auflösung und die Ästhetik des Himmels. Die Unschärfen am Rand, die ich nicht in % ausdrücken möchte, stören mich überhaupt nicht und man nimmt sie auch normalerweise nicht war.
Was kann ich noch bei optimalen Deep Sky Bedingungen erwarten?
Ich bin überzeugt, sehr viel!
Überzeugt bin ich nun auch von dem Fernglas. Eine sehr gute Qualität, verarbeitungstechnisch sowie in optischer Hinsicht!
Ich bin kein Perfektionist, aber ich kann dieses Bino nur empfehlen. Ich habe nicht das Gefühl einen Haufen Geld rausgeworfen zu haben, wofür ich auch einen 10" oder 12" Dobson bekommen hätte. Meine Meinung ist, wenn ich es auch ungern zugebe, daß die Chinesen mit dieser Serie wirklich riesig aufgeschlossen haben. Das 28x110 ist für mich ein Fernglas fürs Leben.
Ich betone nochmal, das sind meine persönlichen Meinungen, die jeder anders sehen kann, dazu sind die Vorlieben und Ansichten der Beobachter zu verschieden.
Ich hoffe ein bisschen Licht ins Dunkle gebracht zu haben. Vielleicht lassen meine Eindrücke den einen oder anderen Chinaschrott Kritiker nachdenklicher werden oder den einen oder anderen Kaufinteressierten mutiger werden.
Auf jeden Fall habe ich mir noch das Marine 10,5x70 besorgt, das mich erst recht noch von dieser Serie überzeugt hat und es brauccht sich nicht vor meinem 7x50 Fujinon verstecken.
Aber das ist eine andere Geschichte.
Gerne steh ich für Fragen bereit und hoffe einen informativen Bericht abgeliefert zu haben den ich unbedingt mit Euch teilen musste.
Clear skys
astrofranky
da in den deutschen Foren offensichtlich noch nicht soviel über das Marine Großfernglas (20x)28x110 berichtet wurde, außer Werbung und Chinakracher, möchte ich meine Erfahrungen mit diesem Gerät zum Besten geben. Ich bin nämlich seit kurzem Besitzer dieses Binos.
Ich möchte zunächst einmal betonen, daß ich hier keinen auf Werbung für Chinaware machen möchte, im Gegenteil, denn bisher war ich strikter Gegner astronomischen Equipments aus diesem Lande. Ich gebe hier ausschließlich meine subjektiven persönlichen Erfahrungen wieder. Da ich nicht mehr im Besitz meines 12" Dobson-Bino (http://www.dobson-bino.de/) bin, habe ich mich eher übergangsweise nach einer transportableren Zwischenlösung umgesehen. So bin ich bei meinem vorzugsweise Händler im süddeutschem Raum hängengeblieben und habe mir dort diesen Gigant bestellt (übrigens mache ich für Ihn auch keine Werbung). Davor habe ich mich jedoch hauptsächlich im cloudynight Forum umgesehen, denn hier wird überwiegend positiv über dieses Großfernglas berichtet. Somit begab ich mich ins kalte Wasser und legte mir diesen Chinakracher, im wahrsten Sinne des Wortes, zu. Kanonenschlag wäre eher treffend gewesen als ich den Alu-Koffer öffnete und dieses Monster erblickte. Um sachlich zu bleiben, mir fiel sofort die außerordentlich sehr gute Verarbeitung auf. Wahrlich, kein bisschen Eindruck von billiger Chinaware. Zugegebenerweise ein Sportmuffel würde gleich stönen wenn er diesen Giganten aus dem Koffer nimmt. Für mich war jedoch das Gewicht eines Instruments nie ausschlaggebend, da ich auch ab und zu die Hanteln schwinge. Absolut robust ist dieses Ding allemal und optisch kann es sich wirklich sehen lassen, es ist ein schönes Glas. Schön ist nicht gleich gut und so wanderte der nächste Blick unter die praktischen Okular- und Objektivabdeckungen und zwar auf die Vergütung.
Um vorwegzunehmen:
ICH BIN AUCH BESITZER EINES 7x50 FUJINON FERNGLASES und behaupte mal, daß ich erkennen kann was gute Qualität ist.
In diesem Sinne folgende Bilder:
http://www.bilder-space.de/bilder/7d1130-1280854615.jpg
http://www.bilder-space.de/bilder/1d3722-1280854443.jpg
Was auf den Bildern nicht ganz rüber kommt ist, daß die Vergütung der Objektive im direkten Vergleich zu meinem Fujinon keine wesentlichen Unterschiede zeigt, bei den Okularen ist ein stärkerer Unterschied zu erkennen. Jedoch halte ich die Qualität der Vergütung für außerordentlch gut bei diesem Fernglas.
Der anschließende Durchblick durchs Glas verspricht ebenso eine ordentliche Qualität. So sind die Prismen aureichend dimensioniert und eine Abschattung bei der Austrittspupille ist auch nicht zu erkennen.
Folgende Bilder lassen dies erkennen, wobei ehrlich gesagt werden muss, daß man auf einer Seite gerade noch einer Abschattung entkommen konnte.
http://www.bilder-space.de/bilder/93b33e-1280855473.jpg
http://www.bilder-space.de/bilder/70d5dd-1280855291.jpg
Der erste Durchblick zum fernen Waldrand zeigte, daß hier eine wirklich gute Optik verbaut wurde. Ich bin nicht der Typ der eine Optik bis aufs letzte zerpflücken muss, 95% oder 80% des Feldes scharf? Das ist mir zu blöd! Beim Beobachten will ich Spaß haben und mir nicht Gedanken darüber machen wieviel % des Feldes nun leicht unscharf sind, die ich beim Beobachten sowieso nicht wahrnehme, es sei den ich verrenke mir den Hals oder schiele in jede Ecke.
Im direkten Vergleich verspricht das Marine 28x110 ebenso ästetischen Beobachtungsgenuss wie das Fujinon. Kein Eindruck von oh je wofür habe ich nun mein Geld rausgeworfen.
Was oft schon diskutiert wurde, wie Doppelbilder oder Kopfschmerzen beim Beobachten weil die Prismen dejustiert sind, keine Spur.
Und wer vielleicht doch sein Glas justieren müsste, der kann es immer noch tun, wie man es bei einem Newton auch macht. Siehe hier:
http://www.bilder-space.de/bilder/172b8e-1280854776.jpg
Was hier auf den ersten Blick erschreckend anmutet, ist halb so schlimm. Die Gummiabdeckung lässt sich vorsichtig entfernen und zu erkennen sind dann die beiden Schrauben mit denen die Prismen justiert werden können. Ich habs ausprobiert und mann muss nicht befürchten, daß man sich an etwas herangewagt hat, was einen dazu nötigt das Fernglas wieder zurückzusenden. Ebenso lässt sich die Gummiabdeckung wieder umstülpen ohne das etwas hervor oder absteht.
Auf dem nächsten Bild wurde durchs Objektiv fotografiert. Die radialen Rillen zur Streulichtunterdrückung gehen leider nur bis etwa zur Mitte des Tubus und danach ist leicht die Reflektion des Tubusinneren zu erkennen. Ob das nun ein Kontrastverlust bewirkt oder nicht mag ich nicht zu behaupten. Jedoch hätte der Hersteller dieses mit Sicherheit besser machen können.
http://www.bilder-space.de/bilder/b7f53a-1280854978.jpg
Wer sich dieses Fernglas zulegt, muss sich bewusst sein, daß dieses auf eine ordentliche Montierung muss.
Ich habe mir bewusst den Kauf eines Binokulars mit 45° oder 90° Einblick verkniffen, undzwar mit dem Wissen, daß so manchem Beobachter das lange Beobachten vergeht wenn ihm während dessen ein Stiernacken wächst. Das Problem bei den geradesichtigen Ferngläsern bei Zenitbeobachtungen ist jedem bekannt. Deshalb habe ich mir die 200-300 EUR gespart, ein kleinwenig mehr Öffnung dazubekommen und mir eine Schwenkarm Montierung gebaut. Abgesehen vom Stativ, hat mich das ca. 50,- EUR und 2 Std. Arbeitszeit gekostet. Ein paar verzinkte Schrauben, 6mm Alu-Blech und vier Stahl-Tischfüße aus dem Baumarkt. 30mm Alu-Vierkant und die Hantelscheiben, die ich ab und zu schwinge, als Gegengewicht....fertig! Eine wahre Freude im Liegestuhl, ganz bequem und ohne Schmerzen im Nacken, cool!!
Das Stativ wiegt ca. 2 kg und trägt 14 kg. Die Wiege hat ca. 2 kg. Alles in allem eine sehr stabile Konstruktion und ausreichend für ein Großfernglas dieser Größe. Woher bekomme ich sonst für wenig Geld eine solche Montierung für 7kg Fernglasgewicht???
Die Ausschwingzeit beträgt ca. 3 sek. wenn man etwas ruppig bewegt, jedoch bei behutsamen nachführen ist diese Montierung ein Genuss.
http://www.bilder-space.de/bilder/e0696d-1280856508.jpg
http://www.bilder-space.de/bilder/8a033a-1280856718.jpg
http://www.bilder-space.de/bilder/4c3799-1280856842.jpg
Für meine ersten Beobachtungen habe ich mir wirklich die allerschlechtesten Bedingungen ausgesucht, aber ging nicht anders. Die Luft mit Wasser geschwängert, mein Garten in Kleinstadtnähe pitschenass und 2/3 Mond. Was kann man da schon sehen als Deep Sky Anhänger. Eine, trotz allen Wiederungen, affenscharfe Mondansicht mit sehr detaillierten Kratersichtungen, hoch auflösend. Jupiter mit seinen Monden als kleine Scheibe jedoch beide Wolkenbänder deutlich sichtbar. Ein super Kontrast!
Farbe bei 28fach? Für viele Beobachter ein großes Thema bei einer Linse mit 110 Drm. und einem Öffnungsverhältniss von ich glaube f/4,9 wenn ich bei cloudynight richtig gesehen habe. Aber wenn ich nicht zufällig an den Mondrand geschaut hätte, wäre mir beim Beobachten eine leichte Einfärbung gar nicht aufgefallen. Wega? Farbe? Nur wenn man nichts anderes tut als danach zu suchen.
Der Gipfel der folgenden Deep Sky Sichtungen war jedoch sehr überraschend. M57 deutlich und direkt sichtbar dahinglimmend, alle Nebel im Schützen direkt und deutlich, jedoch die Konturen mit dem hellen Himmelshintergrund verschwimmend. Die bekannten geschlossen Sternhaufen im Schützen, im Skorpion. Nordamerika-Nebel war nichts zu machen, ebenso M33 oder Andromeda Galaxy, zu nah am Mond.
Milchstrasse im Schwan wunderschön. M13 sehr schön sichtbar. An sonstigen Objekten konnte ich leider nicht mehr testen, weil Mond zu hoch.
Fazit: Bei diesen Bedingungen hat mich der Kontrast des Gerätes überzeugt, ebenso seine Auflösung und die Ästhetik des Himmels. Die Unschärfen am Rand, die ich nicht in % ausdrücken möchte, stören mich überhaupt nicht und man nimmt sie auch normalerweise nicht war.
Was kann ich noch bei optimalen Deep Sky Bedingungen erwarten?
Ich bin überzeugt, sehr viel!
Überzeugt bin ich nun auch von dem Fernglas. Eine sehr gute Qualität, verarbeitungstechnisch sowie in optischer Hinsicht!
Ich bin kein Perfektionist, aber ich kann dieses Bino nur empfehlen. Ich habe nicht das Gefühl einen Haufen Geld rausgeworfen zu haben, wofür ich auch einen 10" oder 12" Dobson bekommen hätte. Meine Meinung ist, wenn ich es auch ungern zugebe, daß die Chinesen mit dieser Serie wirklich riesig aufgeschlossen haben. Das 28x110 ist für mich ein Fernglas fürs Leben.
Ich betone nochmal, das sind meine persönlichen Meinungen, die jeder anders sehen kann, dazu sind die Vorlieben und Ansichten der Beobachter zu verschieden.
Ich hoffe ein bisschen Licht ins Dunkle gebracht zu haben. Vielleicht lassen meine Eindrücke den einen oder anderen Chinaschrott Kritiker nachdenklicher werden oder den einen oder anderen Kaufinteressierten mutiger werden.
Auf jeden Fall habe ich mir noch das Marine 10,5x70 besorgt, das mich erst recht noch von dieser Serie überzeugt hat und es brauccht sich nicht vor meinem 7x50 Fujinon verstecken.
Aber das ist eine andere Geschichte.
Gerne steh ich für Fragen bereit und hoffe einen informativen Bericht abgeliefert zu haben den ich unbedingt mit Euch teilen musste.
Clear skys
astrofranky