Komet 103P/Hartley 2

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hallo Leute,

Burkhard, Maciej :

tolle Aufnahmen !
Hartley entwickelt sich ja gaaanz allmählich mit nun kurzem Schweif.

Mein erstes 103P Bild steht noch immer aus.
Hoffe wie Uwe auf baldigen klaren Himmel ...

Gruß
Christian
 
Hallo Leute.

Danke fuer die Glueckwuensche.
Heute war ich wieder unterwegs.
Hab mich aber eher auf das Fotografieren konzentriert...
Am Ende konnte ich aber auch 103P/Hartley visuell erhaschen, bevor die ganze Optik zutaute :).
Der Komet war eigentlich ohne Probleme im 8-Zoeller (genaue Sollposition war unbekannt) als kleiner diffuser Nebelfleck sichtbar.

Hier noch die Fotos (4x200sec, ISO1600, 8"Newton - auf Komet, bzw. auf Komet und Sternfeld zentriert):

Link zur Grafik: http://img203.imageshack.us/img203/166/103psade.jpg
groesser


Link zur Grafik: http://img266.imageshack.us/img266/5343/103pade.jpg


Gruesse
m.m.


 
Moin Maciej!

Ja, man sieht jetzt auch, daß der Komet langsam Fahrt aufnimmt. Ich hatte eigentlich für heute Nacht geplant zu beobachten, obwohl der Mond immer noch sehr früh aufgeht. Kurz nach 22 Uhr zogen hier die Wolken rein und das war's dann. Morgen soll's besser werden.

Es wird Zeit, daß mehr vis. Helligkeitsschätzungen reinkommen. Man bekommt so gut wie keine Informationen, weil Hartley noch kaum beobachtet wird, obwohl er optimal positioniert ist. Fotos gibt's genug, aber die helfen nur bedingt weiter. Naja, warten wir's mal ab. :gutefrage:
 
Es wird Zeit, daß mehr vis. Helligkeitsschätzungen reinkommen. Man bekommt so gut wie keine Informationen, weil Hartley noch kaum beobachtet wird, obwohl er optimal positioniert ist. Fotos gibt's genug, aber die helfen nur bedingt weiter.

Das ist mir auch schon aufgefallen, jede Menge Fotos kommen rein aber kaum visuelle Sichtungen...
Hier eine aus Japan von 2010/9/1:
103P/Hartley, m1=11.9, Dia=1.6, DC=4 (Yoshimoto)
 
Moin zusammen!

So, knapp zwei Wochen ist es her, seitdem ich 103P das letzte Mal gesehen hatte. Heute Nacht war's ideal: Windstille, minimaler Taufall, 8 °C im heimischen Garten. Instrument war wieder mein 12" f/5 Dobson. Beobachtungszeit: 22:30-23:30 MESZ, Ende quasi mit Mondaufgang.

Junge, was für ein Himmel! Zwar waren die ganzen Heinis aus der Nachbarschaft noch nicht im Bett und überall um mich herum schien Licht aus den Fenstern, aber dennoch hatte ich hier einen Stern mit +5m7 locker im Blick - toll!

So, zum Kometen (5. Sichtung): Mann, hat der sich entwickelt! Schon bei Aufsuchvergrößerung (75x) war die Lichtwolke ohne große Dunkeladaption sofort auszumachen.
Die beste Ansicht hatte ich mit dem 12er Okular (125x): 103P ist von einer diffusen, runden Wolke umgeben (Durchmesser 3'), weiter im Innern zeigt sich schon der längliche Teil von vielleicht 1,5' (DC=4), der auch auf den Fotos oben zu sehen ist. Meine Helligkeitsschätzung ergab +10m8! :super:
Ich denke, jetzt geht's richtig los mit diesem Kometen... - Wer sich da jetzt ranmachen will - bitte immer vor Mondaufgang: Ich habe seit heute Nachmittag eine Aufsuchkarte online gestellt.

Kurz vor Abbau habe ich mir dann nochmal den Blauen Schneeball (NGC 7662, PNeb in And) in Nähe des Kometen bei 150x angeschaut. Vor tiefschwarzem Himmel und mit 12" ist das echt ein toller Anblick, besonders wenn noch viel Feld drumherum ist. Also hat sich diese kurze Stunde Beobachtung auch gelohnt.
 
Îch komme gerade von draußen rein. Nach meiner Schätzung hat der Komet kanpp 2 Minuten Durchmesser, ist immer noch recht diffus (DC=3). Die Helligkeit solch diffuser Kometen läßt sich schwer schätzen, da sie sich doch erheblich von einem unscharf gestellten Stern unterscheiden. Außerdem spielt die Himmelsqualität eine erhebliche Rolle. Ich schätzte 11m1, nach Versuchen mit mehreren Vergrößerugen.
Geduldige, indirekte Beobachtug bei Vergrößerungen zwischen 72x und 96x am 12-Zöller brachten dann auch einige Details, insbesondere eine nichtstellare Kodensation und einen breiten Schweifansatz in Richtung SSW. Ich werde meine Skizze noch in eine Zeichnung umwandeln und dann hier zeigen.
 
Hallo zusammen,

habe mir das Gestern unter 4m5 Himmel mit dem 12,5" Dobs auch angetan. Der ist net wirklich hell so ca. 11m5 und ca. 2' groß sehr diffus mit punktförmigen Zentrum.

Gruß
Lots
 
hallo Leute,

heute morgen konnte ich ihn auch endlich beobachten und ablichten.
Gegen 1h MESZ sah ich ihn mit Anstrengung direkt im 5"FH Leitrohr bei 33x. Indirekt länglich,ovales Objekt.
Nach der Aufnahme mit dem 250/1250mm Newton schaute ich ihn mir mit ihm visuell an.
5.9.10, 1:30 MESZ, sehr klar 6.5mag,
V 78x, dezentral kondensiert, DC 3 , ovale Form mit "Bugwelle" ähnlich wie 10P, Durchm. 4`, 10.8mag

Gruß
Christian
 
Hallo Kometenfreunde,

von mir eine CCD-Beobachtung mit Bild:

Gestern Abend (04./05. September) "nur" mit meinem 10"-SC auf dem Balkon mit leicht aufgehelltem Himmel durch die Gemeinde.

Mit CCD kann ich lediglich eine 0.7' große Koma feststellen mit sternformigen zentralem Zentrum. Bei genauem Hinsehen, kann man schon die sehr diffuse Wolke erkennen. Weiter ist ein doch recht aufgefächerter Schweif mit 1.7' Länge - der sehr lichtschwach ist - zu erahnen. Die Helligkeit schätze ich grob auf 12 mag.

Danach wollte ich den Kometen auch endlich mal visuell versuchen, doch leider verhinderte dies aufkommende Wolken. Naja, ich hoffe auf eine neue klare Nacht heute Abend.

Link zur Grafik: http://dieter-schubert.astro-homepage.com/Kometen/103PHartley-04092010UT2235Web.jpg

Dieter
 
Moin zusammen!

Diesen tollen Himmel mußte ich heute Nacht nochmal ausnutzen. Ich kam aus dem Treppenhaus, ging ums Haus rum in den Garten und hatte sofort die Milchstraße im Schwan im Auge, auch die And-Galaxie war ohne Adaption sofort sichtbar. Dafür, daß ich mitten in Kiel wohne, ist das gar nicht schlecht...

Zur Beobachtung: 12" f/5 Dobson im heimischen Garten, 6,5 °C, knüppeltrocken, windstill, sehr ruhig (!).

Gegen 01:00 MESZ hatte ich den Kometen ohne Probleme in Sicht, er ist jetzt mit allen meinen Vergrößerungen (60fach und mehr) sofort sichtbar. Helligkeit nahe +10m5, Durchmesser 4'. Der Kernbereich wird merklich besser sichtbar, ich vergebe DC=5. Die innere Struktur ist wirklich interessant, der Schweifansatz von ca. 2' hat den PW 185°. Vergrößerung hierbei 150x.

Eine gute Stunde habe ich die Bewegung von 103P verfolgt - man bemerkt sie bei höheren Vergrößerungen schon - bis ein dämliches Viech die Häuser entlanglief und nacheinander sämtliche Hochleistungsstrahler mit Bewegungsmelder auslöste, die auch minutenlang an blieben. Danach hatte ich die Nase voll und hab' eingepackt.

Demnächst muß ich mich unbedingt an Jupiter ranmachen - dann aber nicht mit dem 12-Zöller... :cool:
 
hallo Leute,

Michael:

letzte Nacht war es sehr klar. Ich schaute mir 103P mit dem 16"er an. Auf 10.5mag schätze ich ihn ebenfalls :knuddel: !

Gruß
Christian
 
Jetzt geht es ja so richtig los mit diesem Kometen :super:

Interessant zu sehen, wie die Beobachtungen doch auseinander gehen. Helligkeiten zwischen 11,5m und 9m,5 und Durchmesser zwischen 2´und 11´ ist derzeit alles dabei.
Auf den aktuellen Aufnahmen sieht man schön die ausgedehnte äußere Koma, die (je nachdem ob sie wahrgenommen wird oder nicht) sicher zu diesen Abweichungen beiträgt.
 
Moin Burkhard!

Ja, es ist das übliche Spiel: Die FG-Beobachter schätzen (ganz normal) die Sache heller ein als die Leute am Teleskop. Dabei dann kommt es dann wieder auf die äußeren Gegebenheiten an, wie groß der Komet geschätzt wird. Bei solchen großen Spannen guck' ich mir die Geschichte dann lieber selbst an: +9m5 im Teleskop ist garantiert noch nicht drin, und bei schlechteren Bedingungen wird man eher gegen +11m schätzen als heller. Es gibt noch Beobachter, die mit 8" noch nichts von 103P gesehen haben, wie ich gestern auf CN feststellen mußte! *
Ich bei der Beobachtung jetzt immer mein Netbook dabei - ein wesentlicher Vorteil ggü. den Karten, die ich mir vorher immer ausgedruckt habe - und kann sofort Komadurchmesser mit Sterndistanzen vergleichen. Deshalb klappte das letzte Nacht auch gut mit dem Positionswinkel vom Schweifansatz.
Interessant war ja auch zu beobachten, wie der Komet in der knapp zweiwöchigen Pause so an Helligkeit zugelegt hatte. Das muß man einfach mal gesehen haben! Einmal draufgucken bei so einem Kometen bringt nichts - den sollte man schon unter Beobachtung halten.

Übrigens - der gestrige Kalenderspruch paßt hier:
"Wenn es nur eine einzige Wahheit gäbe, könnte man nicht hundert Bilder zum selben Thema malen." (P. Picasso)

* Eine andere Sichtungsmeldung bei CN vom Wochenende sieht sogar immer noch so aus:
"Last night I made a visual observation and sketch of this comet in my 12" SCT. It was a difficult observation as the comet is averted vision."
Verwendet wurde ein 13 mm-Ethos (234x) - das zeigt mir, wie sehr die Beobachtung instrumentenabhängig ist: SCT mit ZS und Glasbaustein sieht zwar toll aus, läßt aber kein Licht mehr durch... ;)
 
Zitat von Burkard:
Helligkeiten zwischen 11,5m und 9m,5 und Durchmesser zwischen 2´und 11´ ist derzeit alles dabei.

Das ist typisch für diffuse Kometen. Eine Verbesserung der Himmelsgüte um wenige zehntel Mag kann große Teile der äußeren Koma hervorbringen. Da kann zu erheblichen Änderungen der Gesamthelligkeit führen. Am deutlichsten war dies für mich bei 17P. Die äußere diffuse Koma war nur unter exzellenten atmosphärischen Bedinungen wahrnehmbar und führte dann zu etwa 1 mag hellerer Schätzung.
 
Hallo Kometenfreunde,

eine weitere CCD-Beobachtung vom Kometen (5./6. September), diesmal mit dem 25cm-Newton und auf dem Feld.

Anfangs machte mir durchziehende Bewölkung und böiger Wind das Leben schwer. Doch noch vor Mitternacht riss der Himmel wieder auf, und der Wind flaute ab.

Die sehr diffuse, ausgedehnte Koma zu detektieren war sehr schwer. Ich kann nur eine ganz Zarte 3' große Aufhellung auf meinem Bild messen. Innerhalb der Koma zeigt ein 1' langer Schweifstrahl in Richtung PW 177°. Laut meiner Aufnahme gebe ich dem Kometen grob 11.5 mag:

Link zur Grafik: http://dieter-schubert.astro-homepage.com/Kometen/103PHartley05092010UT2210Web.jpg

Dann hielt ich mal mit der DSLR drauf, um zu sehen ob ich nicht doch die grüne Koma aufnehmen kann. Tatsächlich gelang mir das - aber auch nur ganz schwach. Ich maß 3.7' Ausdehnung:

Link zur Grafik: http://dieter-schubert.astro-homepage.com/Kometen/103PHartley05092010UT2310Web.jpg

Dieter
 
Moin zusammen!

Im Moment kommen wieder die dollsten Helligkeitsschätzungen rein - nur mal als Extrembeispiel zwei Meldungen der CometsObs-Mailingliste von heute:

---

103P (Hartley)
2010 Sept 5,88 UT
m1=10.8, Dia. 5', DC:6 (50.8L, 123x).
The inner coma is elliptical to the south.
Sandor Szabo
Sopron, Hungary

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103P/Hartley 2
2010 . Sept. 05,90 UT
m1=9.0, Dia. 10', DC=d2 (25 cm f/5 reflector, 60x)
Very diffuse, huge coma with tiny disk-like condensation, significantly brighter than 3 days ago.
Szeged Observatory, Hungary

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Sorry, aber es kommt mir vor, als würden zeitgleich zwei verschiedene Kometen beobachtet. So unterschiedliche Schätzungen habe ich lange nicht mehr gelesen. Immerhin handelt es sich nicht um einen +2m-Kometen wie 17P, den Uwe meinte, sondern ein Objekt jenseits der +10m...
(Irgendwie ist das nicht gut.) ?)
 
moin Michael,

der Bursche ist schwer zu schätzen ! Es kommt sehr auf die Transparenz des Himmels an da er sehr ausgedehnt und zart erscheint.

Gestern Abend habe ich erneut mit dem 16"er beobachtet diesmal primär mit 72x da, nicht wie vorgestern, hellere Sterne störten. Wieder 6.5mag in der And Region.

6.9.10 22:10 MESZ, 9.9mag, DC 5 , Durchm. 4.5` V 72x

5.9.10 22:00 MESZ, 10.4mag , DC5, Durchm. 2.5` V 125x

gleiche Optik

Gruß
Christian
 
Zitat von winnie:
Immerhin handelt es sich nicht um einen +2m-Kometen wie 17P, den Uwe meinte, sondern ein Objekt jenseits der +10m...
(Irgendwie ist das nicht gut.) ?)

Der Effekt ist derselbe, wenn man größere Optiken benutzt.

Ein paar Gedanken dazu: Die Staub und Gasteilchen verlassen den Kometen mit einer Geschwindigkeit, die sich aus der Oberflächentemperatur (=kinetische Energie) ergibt. Die Gravitation des Kometen selbst lassen wir mal außer acht. Ich betrachte hier mal einen stationären Zustand, also keine starken Änderungen des Sonnenabstandes.
In diesem Fall strömen eine konstante Menge Teilchen je Zeiteinheit immer einen Schritt nach außen und "besiedelt" die nächste Schale. Die empfangene Strahlungsenergie J wird also stets größer, wenn es uns gelingt, größere Komadurchmesser samt deren Leuchten zu detektieren. Im leicht vereinfachten zweidimensionalen geht dies linear:
Link zur Grafik: http://kometen.fg-vds.de/I/100907ade/ungestoert-jpg.jpg

I,m wirklichen leben gilt dies nur für den inneren Teil der Koma. Durch den Sonnenwind und andere Einflüsse "verdünnt" sich die Koma, und sowohl die rückgestrahlte Energie als auch die Magnitude streben einem Grenzwert zu:
Link zur Grafik: http://kometen.fg-vds.de/I/100907ade/gestoert-jpg.jpg
Im Bild sind Formeln angegeben, die sich zur Approximation nutzen lassen.

"Diffuse" Kometen sind nun dadurch gekennzeichnet, dass die Koma sehr schwach gestört ist uns sich weit in den Raum ausdehnt. Der Durchmesser der sichtbaren Koma ist dann durch die Himmeslgüte begrenzt. Wer etwas besseren Himmel hat, der nimmt dann eine größere Koma wahr, und die rückgestrahlte Energie ist in erster Näherung dem Komadurchmesser proportional. Oder in Magnituden: Doppelter Komadurchmesser entspricht 0m75 mehr Gesamthelligkeit. Das ist in etwa das, was wir hier lesen.

Die Grafiken sind übrigens für einen Aufsatz im VdS-Journal bestimmt, wo ich über unsere Ergebnisse berichte, visuell-ähnliche Helligkeiten aus CCD-Aufnahmen zu bestimmen (ist nicht so einfach).
 
Moin Uwe!

Danke für Deine kurzen Ausführungen! :super: Neben Beobachtungsberichten und klasse Fotos lernste hier noch was... ;)

Da vergangene Nacht wahrscheinlich die letzte Möglichkeit vor der Schlechtwetterfront und der Himmel über Kiel wieder außergewöhnlich klar war, hatte ich mich zu einem kleinen Experiment hinausgewagt. Eins vorneweg: 103P ist auch schon im 90-mm-Refraktor zu sehen! :super:

Nachdem ich bereits früher in der Nacht mit dem Refri aus meiner Wohnung heraus im Drachen neben dem Katzenaugennebel NGC 6543 auch die Galaxie NGC 6503 (+10m9) gut erkennen konnte und der Ringnebel M57 bei 45x schon als Donut mit dunkler Mitte zu sehen war, kam ich irgendwann nach Abgrasen der drei Kugelsternhaufen im Herkules (NGC 6229, M92 und M13) auch zur kleinen Galaxie NGC 6207 etwa 1° nördlich von M13, Helligkeit gute +12m (!). Diese konnte ich bei 75x indirekt einwandfrei erkennen, deshalb dachte ich mir: Runter in den Garten und ran mit dem 90er Refri an den Kometen!

Nachdem ich also nach dreimal Hin- und Hergerenne das Gerödel in Stellung gebracht und dann den Kniefall vor dem Okular gemacht hatte - der Komet stand gegen 01:30 MESZ immerhin 76,5° hoch - konnte ich die kleine, längliche Aufhellung nach kurzer Zeit direkt neben einem +9m7-Sternchen entdecken. Am meisten Struktur kam bei 75x raus, leider aber nur der helle Kernbereich und ein wenig Schweifansatz von vielleicht insgesamt 2' Länge. Die Kometenhelligkeit würde ich auch in dieser Optik als nicht viel anders als in der Nacht davor einschätzen: um +10m5, vielleicht ein- zwei Zehntel heller.
 
Hallo.

Da die Schlechtwetterfront bei mir erst heute eingetroffen ist, konnte ich gestern bei windigen Bedingungen noch einen Versuch starten Hartley zu beobachten.
Der Komet 103P war auf anhieb als diffuser Fleck nahe o And (3.6mag) direkt im 8-Zoeller auszumachen. Bei 77x bzw. 100x konnte ich keinen gravierenden Detailzuwachs erkennen. Die Koma wirkte im Gegensatz zur letzten Sichtung (31.08.) eher rund (kein Schweifansatz) und deutlich groesser.

103P/Hartley - 2010.09.08 (20:25 UT):
m1=10.6, Dia.=6', DC=4 ... FST=6.5mag (8"Newton bei 40x)

Foto (8"+EOS350d, 4x200sec bei ISO1600):
Link zur Grafik: http://img819.imageshack.us/img819/5343/103pade.jpg

Gruesse
m.m.

PS: @Micha: Du musst wohl in einigen Tagen das 10x50 Fernglas rausholen!? ;)
@Uwe: Man(n) lernt immer was Neues...
 
Moin Maciej!

Danke für Deinen Sichtungsbericht. Ich denke, es ist ganz, daß das Schönwetter Pause macht, solange 103P an ο And vorbeisegelt. Nach einigen Tagen fallen Veränderungen an Kometen erst richtig auf.

> PS: @Micha: Du musst wohl in einigen Tagen das 10x50 Fernglas rausholen!?

Tja, der Himmel hier war außergewöhnlich transparent, kein Milchschleier im Bild wie sonst immer. 103P ist schon in 20x80-Binos gesichtet worden, da war meine Sichtung im 90er nichts besonderes, sage ich mal. Das Instrument ist auch konsequent auf Lichtdurchlaß optimiert - alle Innenflächen sind mit Velours tapeziert, die Blenden sind rausgeflogen, und ich setze nur Okus mit wenigen Linsen sowie einen hochreflektiven Z-Spiegel ein. So kommt man eben bis in Bereiche, wo andere sich wundern... ;)

Die kleine GLX neben M13 zu erkennen, hatte ich bisher nur im 6"-Newton geschafft, mit kleineren Öffnungen nicht. Hier im 90er war's diesmal eindeutig, wenn auch "nur" mit indirektem Sehen. Solche Nächte sind hier absolut selten.
 
Ich komme gerade vom HTT, und konnte dort 3 Kometen sehen, 103P, 10P und 2009K5. Hier nur der Bericht vom eindrucksvollsten der drei, Hartley:
Bei sehr gutem Himmel (fst besser 6m5) und im Zenit stehend maß ich m1=9m0, d=4' bei DC=4.
Im inneren, helleren Teil ist - ausgehend von der nicht stellaren Kondensation - ein lang-elliptischer Schweifansatz zu sehen. Diesem überlagert ist ein große Koma, die breit fächerförmig und ungleichmäßig geformt ist. Ich werde eine Zeichnung nachreichen.
Der Komet reagiert serh gut auf einen Swan-Band-Filter.
An diesem Kometen habe ich jetzt im Abstand mehrere Tage selbst erlebt, was ein deutlich (0m5) besserer Himmel ausmacht.
 
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Hallo Kometenfreunde,

eine Beobachtung mit zwei Bildern vom 11. auf 12. September 2010. Ich kann feststellen, dass Hartley rasch heller und größer wird.

Im Newton 250/1200 mm f/4.8 bei 70-facher Vergrößerung und CLS-Filter - der eine deutliche Kontraststeigerung brachte, sah ich eine doch recht große aber diffuse 5.5' messende Koma mit DC 2. Den Messstern musste ich ganz ordentlich aufpusten und kam auf 9.1 mag Helligkeit. Uhrzeit der Beobachtung 03:25 MESZ. So langsam werden die Helligkeitsmessungen einheitlicher!

Dies ist meine erste visuelle Sichtung 2010 vom Kometen Hartley - den ich wie bereits weiter oben vermerkt, Ende 1997 beobachten konnte. Ich habe eben in meine alten Beobachtungsunterlagen geschaut: Am 26. Dezember 1997 stellte ich um 18:15 MEZ im C8 den Kometen bei 68 und 102-facher Vergrößerung ein. Hartley hatte nur ca. 20° Höhe und war als "gut sichtbarer, diffuser Fleck zu erkennen".

Die CCD-Beobachtung, zeigt erstmals die sehr schwache, ausgedehnte Koma, die deutlich elongiert ist. Ich messe 7'x5.8'. Innerhalb darin bei der hellen Kondensation, ist ein 1' langer Schweifstrahl nach PW=185°.

Link zur Grafik: http://dieter-schubert.astro-homepage.com/Kometen/103PHartley11092010UT2350Web.jpg

Dann mit der DSLR 3x5min belichtet. Die grüne Koma ist deutlich heller und größer. Auch hier kann ich eine Elongation feststellen: 7.5'x6'.

Link zur Grafik: http://dieter-schubert.astro-homepage.com/Kometen/103PHartley12092010UT0035Web.jpg

Dieter
 
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103P: Wie hell wird er?

Ich habe einmal eine Prognose berechnet. Dazu benutzte ich 15 Helligkeitsmessungen, die auf der ICQ-Liste standen, 25 Messungen der Fachgruppenmitglieder und 5 Bestimmungen der letzten Tage, die auf der yahoo-Kometenbeobachtungsseite eingingen. Die Prognose ergibt derzeit eine Maximalhelligkeit von ~ 6,7, also knapp freisichtig:
Link zur Grafik: http://kometen.fg-vds.de/I/103P_Vorhersage/100914_103P.jpg
Es ist zu sehen, dass die Messungen der letzten Tage allesamt oberhalb der Kurve liegen. Wenn dies kein Beobachtungseffekt ist, könnten kommende Prognosen günstigere Ergebnisse erbringen: Die Aktivität ist dann höher als jetzt bestimmt. Nach einer Maximumshelligkeit von 4m0, wie andernorts berichtet, sieht es aber nicht aus.

Der Zusammenhang lässt sich durch die Formel

mG = 10,67 + 2.5 * 7,75 *log(r) + 5* log(D)
______m0__________n

beschreiben. Die Aktivität ist mit n ~ 8 sehr hoch.
 
Re: 103P: Wie hell wird er?

Was soll jetzt nicht mein Ernst sein? Die Prognose oder eine Freisichtigkeit bei 6m7?

Zu letzterem: Messier-Objekte jenseits 6m5 wurden schon verschiedentlich beobachtet. Prominentestes (aber selten gesehenes) Beispiel ist M81 .
 
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