Jan_Fremerey
Aktives Mitglied
Hier ist nochmal meine leicht nachbearbeitete Saturnaufnahme (Rotauszug) vom 20. April:
Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/Saturn_conv_Moon_R_20_04_2011_010854g3_Driz_q151_PPvMS10M60L180s5_vMS15M55_cr720x570Lab_vML230.png
Die Aufnahme gab mir schon an anderer Stelle Anlass zu fragen, warum der Schattenwurf der Außenkante des A-Ringes auf der Planetenkugel (grüne Hinweislinie) sich in so ausgeprägter Form zeigt, nachdem diese zur Zeit der Opposition und auch davor unsichtbar war.
Inzwischen habe ich mich um Aufklärung bemüht und bin zu folgenden Ergebnissen gekommen:
Saturn befindet sich auf seiner gegen die Ekliptik geneigten Umlaufbahn gegenwärtig nicht weit von seiner maximalen nördlichen Breite. Nach Calsky sind das z.Z. +2,7°. Das Maximum wird im kommenden Jahr erreicht. Der Planet wird also z.Z. von der Sonne aus -2,7° südlicher Richtung angestrahlt. Da wir als Beobachter in der Ekliptik dem Planeten z.Z. der Opposition näher sind als die Sonne, ist unsere Blickrichtung noch etwas südlicher als die Sonnenstrahlung. Demnach müssten wir den Schattenwurf der Außenkante des A-Ringes in diesem Jahr durchgehend sehen können.
Die Frage ist nun aus meiner Sicht, warum der Schatten vor etwa dem 10. April nicht zu sehen war. Die Website von ALPO-Japan, aber auch viele Aufnahmen in diesem Forum geben hierzu einen guten Überblick.
Eine - zugegebenermaßen etwas spekulative - Erklärung zu diesem Phänomen wäre für mich die, dass der Schatten durch außerhalb des A-Ringes gelegene Saturnringe - siehe hier - verdeckt wird, die wir zwar normlerweise nicht wahrnehmen, weil sie zu lichtschwach sind, die aber z.Z. der Opposition immerhin in der Lage sind, wie eine dünne Gardine (Store) im Sonnenlicht den Schattenwurf zu verschleiern. Wir wissen ja, dass es z.Z. der Opposition eine erhöhte Rückstrahlung von den Ringen gibt (Seeliger-Effekt).
Vielleicht gibt es ja eine viel einfachere Erklärung für das beschriebene Phänomen. Wer dazu etwas weiss, der möge sich bitte melden. Ich wundere mich, dass ich bisher keine Kommentare zu diesem Thema gefunden habe.
Ein zweites Phänomen (gelbe Hinweislinie), welches ich zunächst meiner Bildbearbeitung zuschreiben wollte, ist der helle Fleck auf dem Ringsystem an der Westseite des Planeten unmittelbar neben dem Schatten, den der Planet auf den Ring wirft. Dass dies kein Bearbeitungsartefakt sein kann, beweisen die hervorragend detaillierten Zeichnungen, die David Gray aufgrund seiner Beobachtungen an einem 16" Dall-Kirkham angefertigt hat, insbesondere am 24. März. Über Kommentare zu dieser Erscheinung würde ich mich natürlich ebenfalls sehr freuen.
Gruß, Jan
Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/Saturn_conv_Moon_R_20_04_2011_010854g3_Driz_q151_PPvMS10M60L180s5_vMS15M55_cr720x570Lab_vML230.png
Die Aufnahme gab mir schon an anderer Stelle Anlass zu fragen, warum der Schattenwurf der Außenkante des A-Ringes auf der Planetenkugel (grüne Hinweislinie) sich in so ausgeprägter Form zeigt, nachdem diese zur Zeit der Opposition und auch davor unsichtbar war.
Inzwischen habe ich mich um Aufklärung bemüht und bin zu folgenden Ergebnissen gekommen:
Saturn befindet sich auf seiner gegen die Ekliptik geneigten Umlaufbahn gegenwärtig nicht weit von seiner maximalen nördlichen Breite. Nach Calsky sind das z.Z. +2,7°. Das Maximum wird im kommenden Jahr erreicht. Der Planet wird also z.Z. von der Sonne aus -2,7° südlicher Richtung angestrahlt. Da wir als Beobachter in der Ekliptik dem Planeten z.Z. der Opposition näher sind als die Sonne, ist unsere Blickrichtung noch etwas südlicher als die Sonnenstrahlung. Demnach müssten wir den Schattenwurf der Außenkante des A-Ringes in diesem Jahr durchgehend sehen können.
Die Frage ist nun aus meiner Sicht, warum der Schatten vor etwa dem 10. April nicht zu sehen war. Die Website von ALPO-Japan, aber auch viele Aufnahmen in diesem Forum geben hierzu einen guten Überblick.
Eine - zugegebenermaßen etwas spekulative - Erklärung zu diesem Phänomen wäre für mich die, dass der Schatten durch außerhalb des A-Ringes gelegene Saturnringe - siehe hier - verdeckt wird, die wir zwar normlerweise nicht wahrnehmen, weil sie zu lichtschwach sind, die aber z.Z. der Opposition immerhin in der Lage sind, wie eine dünne Gardine (Store) im Sonnenlicht den Schattenwurf zu verschleiern. Wir wissen ja, dass es z.Z. der Opposition eine erhöhte Rückstrahlung von den Ringen gibt (Seeliger-Effekt).
Vielleicht gibt es ja eine viel einfachere Erklärung für das beschriebene Phänomen. Wer dazu etwas weiss, der möge sich bitte melden. Ich wundere mich, dass ich bisher keine Kommentare zu diesem Thema gefunden habe.
Ein zweites Phänomen (gelbe Hinweislinie), welches ich zunächst meiner Bildbearbeitung zuschreiben wollte, ist der helle Fleck auf dem Ringsystem an der Westseite des Planeten unmittelbar neben dem Schatten, den der Planet auf den Ring wirft. Dass dies kein Bearbeitungsartefakt sein kann, beweisen die hervorragend detaillierten Zeichnungen, die David Gray aufgrund seiner Beobachtungen an einem 16" Dall-Kirkham angefertigt hat, insbesondere am 24. März. Über Kommentare zu dieser Erscheinung würde ich mich natürlich ebenfalls sehr freuen.
Gruß, Jan
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