Und wieder Saturn, ich weiß ...

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Hallo Fee,

Zitat von Sternenfee123:
... mir geht es um die inhaltliche Auseinandersetzung.
Schon ok - das sehe ich genau so!

Zitat von Sternenfee123:
Ich hab in meiner PSP Version die Auswahl zwischen "Linear" und "Bikubisch", sehe aber keinen Unterschied bei den beiden Verfahren...
Diese Verfahren werden auch in Fitswork angeboten. Besser geht aber dort dSinc. Das sieht man ja auch an der schönen Demonstration von Ingo.

Zitat von Sternenfee123:
Sei doch so nett und machs wie ich und Ingo. Stell in einem einzigen Bild die 3 Einzelbilder gegenüber. Dann kann ich Deine Ergebnisse besser beurteilen...
Die Bilder habe ich jetzt mal auf diese Weise zusammenkopiert:

Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/943dcb-1306156572_dSinc040_dSinc040x250s10_B720.jpg

Das zurückvergrößerte Bild (rechts) habe ich wie schon zuvor (s.o.) in "Picture Publisher" leicht nachgeschärft. Außerdem habe ich die Bildbreite auf genau 720 Pixel geschnitten, damit die Darstellung von der automatischen Schrumpfung verschont bleibt.

Bezüglich der Kippstabilität des Newton und seiner Justierung hatte ich gerade bei Ingo schon die Frage gestellt, inwieweit da möglicherweise auch die Nachgiebigkeit der Spiegelzelle eine Rolle spielt. Bei den von Dir angegebenen Gewichtsbelastungen am Tubus halte ich aber Deine Vermutung schon für zutreffend, dass da nämlich im wesentlichen Verformungen der "äüßeren" Mechanik in Betracht zu ziehen sind.

Zitat von Sternenfee123:
Bei kleinerer Brennweite aufgenommene Bilder erschweren die subpixelgenaue Mittelung feiner Details. Wenn die immer in das selbe Pixel fallen, nutzt das subpixelgenaue Mitteln nämlich nichts.
Wenn ich richtig verstehe, dann organisiert die Stack-Software die Justage so, dass die Original-Pixel eben gerade nicht exakt aufeinanderfallen, sondern überwiegend nur teilweise, d.h. subpixel-genau überlappen.

Zitat von Sternenfee123:
Es ist ein großer Unterschied, ob ich ein fertiges Bild mit vielen Details künstlich kleinrechne und dann wieder aufblase, oder viele kleine Bilder (ohne diese Details) mittle und das Ergebnis dann auch noch hochvergrößere.
Solange die Pixelauflösung ausreicht, um die Beugungswellen der Optik sauber abzubilden, sollte das im Endergebnis keinen Unterschied machen. Diese Bedingung ist aber bereits bei C = 3 (s.o.) erfüllt. Bei "magerem" Seeing reicht oft sogar C = 2, weil die feinen Beugungsrippel mehr oder weniger "ausgewaschen" werden.

Gruß, Jan
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hi Jan,

Die Bilder habe ich jetzt mal auf diese Weise zusammenkopiert:
...
Das zurückvergrößerte Bild (rechts) habe ich wie schon zuvor (s.o.) in "Picture Publisher" leicht nachgeschärft. Außerdem habe ich die Bildbreite auf genau 720 Pixel geschnitten, damit die Darstellung von der automatischen Schrumpfung verschont bleibt.

merci, jetzt gehts besser :)

Auf die Idee, das nachvergrößerte Bild anschließend nochmal zu schärfen, bin ich nicht gekommen. Ich bin mir nicht sicher, ob da nicht nachträglich weitere Bildbearbeitungsartefakte reinkommen. ?)
Muß ich mal ne Weile drüber nachdenken...

Wenn ich Dein Ergebnis betrachte, sehe ich einen Unterschied:

Link zur Grafik: http://www.bilder-upload.eu/thumb/d342f0-1306242953.jpg

Links ein Ausschnitt aus dem Original, rechts der selbe Ausschnitt aus Deiner Nachvergrößerung. Die diagonale blaue Fahne im roten Kreis ist im Original eine klare, eindeutige Doppelstruktur. Rechts ist es blos noch ein fetter, verwaschener blauer Balken.

Wenn Du das Jupiterbild als Pretty Picture haben möchtest, ist das nicht weiter tragisch, der rechte ist "schön" genug.

Aber wenn ich Strukturen vermesse, weil ich ihre Veränderung dokumentieren möchte, dann ist das rechte Bild unbrauchbar. Mit dem verwaschenen Balken läßt sich keine subtile Veränderung dokumentieren.

Es ist durchaus möglich, daß diese Veränderung Dir nicht auffällt, ich bin auf die Wahrnehmung solcher winziger Details getrimmt ;)

Möglicherweise hängt das auch mit der Qualität Deines Bildschirmes zusammen. Ich mußte das Bild von Ingo nicht aufhellen, bei mir hat es gepaßt.

Bei den von Dir angegebenen Gewichtsbelastungen am Tubus halte ich aber Deine Vermutung schon für zutreffend, dass da nämlich im wesentlichen Verformungen der "äüßeren" Mechanik in Betracht zu ziehen sind.

Ich denke, die Fangspiegelspinne und der dünnwandige Tubus im Bereich des Okularauszuges sind das Problem. Die Spinne wird an ihren Befestigungspunkten am Tubus durch die Verformung des Tubus im Bereich des OAZ um wenige hundertstel mm "bewegt". Ich habe aber keine Möglichkeit, den Tubus durch einen breiten, innenliegenden Verstärkungsring zu versteifen.

Ein solches Drehteil kann ich nicht anfertigen und traue mir auch die mechanische Anbringung eines im Auftrag gefertigten Teiles nicht zu. Ich bin nicht mal in der Lage, die Zeichnung für so ein Teil mit der notwendigen Genauigkeit zu machen, weil ich keine hundertstel mm bei einem Rohr mit 223 mm Durchmesser messen kann...

Wenn ich richtig verstehe, dann organisiert die Stack-Software die Justage so, dass die Original-Pixel eben gerade nicht exakt aufeinanderfallen, sondern überwiegend nur teilweise, d.h. subpixel-genau überlappen.

Ja. Das funktioniert am besten, wenn durch das Seeing die gesamte Struktur über 4 Pixel hinweg verschoben wird.

Strukturen wie die diagonal verlaufende blaue "Doppelfahne" haben bei 8 Meter Brennweite ein Feld von 24 Pixel "Länge" und 8 Pixel "Höhe", sind aber nur jeweils 2 Pixel stark. Wenn das Bild bei 2 Meter Brennweite aufgenommen wird, ist es nur noch ein Feld von 6 x 2 Pixel. Die "Doppelstruktur" der feinen Linien kann dabei physikalisch nicht aufgelöst werden bei 2 Pixel Höhe, weil sie nur noch 0,5 Pixel stark wäre. Sie werden durch subpixelgenaues Mitteln dank Seeingverschiebungen nur über 1-2 Pixel bewegt und daher verwaschen bzw. abgeschächt als 1 Pixel abgebildet.

Dadurch erreiche ich nicht die selbe Auflösung bei identischem subpixelgenauen Mittelungsverfahren. Nachvergrößern hilft da auch net. Die Mathematik hinter dem Mittelungsverfahren ist für mich nicht bekannt. Ich hab es nicht programmiert. Mir fehlen auch die mathematischen Kenntnisse, um genauer darzulegen, was ich meine. :(

Wenn ein Anfänger mit nem Newton fragt, wie hoch er mit der Brennweite gehen soll, würde ich ihm immer f=25 bis f=30 empfehlen. Ist ihm dann der Planet noch zu klein, kann er meinetwegen sein fertiges Ergebnis 1,5-fach hochvergrößern mit der von Dir gewählten dSinc Funktion. Damit wird er keine für "Otto-Normalverbraucher" sichtbaren verwaschenen Strukturen erzeugen.

Bei 2 Meter, also f=10 verschenkt er selbst bei durchschnittlichem Seeing Details, weil er die trotz 200% Hochvergrößerung vom Livebild rein physikalisch überhaupt nicht sehen kann. 200% Hochvergrößerung beim Livebild geht nicht bei simplen Webcams, deren Bild mit Giotto aufgezeichnet wird. Nur bei Firecapture oder IC-Capture hat man überhaupt solch eine Vergrößerungsmöglichkeit im Livebild! Und das aufgeblasene Livebild zeigt die feinen Details nicht.



 
Zitat von Sternenfee123:
Links ein Ausschnitt aus dem Original, rechts der selbe Ausschnitt aus Deiner Nachvergrößerung. Die diagonale blaue Fahne im roten Kreis ist im Original eine klare, eindeutige Doppelstruktur. Rechts ist es blos noch ein fetter, verwaschener blauer Balken.
Hallo Fee,

Vielen Dank für den Hinweis auf dieses feine Detail, welches ich in der Tat zuvor nicht wahrgenommen hatte. Es ist aber auch auf meinem Bildschirm ganz klar erkennbar.

Nach meinem Verständnis von der Beugungsbegrenzung optischer Systemen dürfte ein 8"-Teleskop derart feine Strukturen überhaupt nicht auflösen. 1/2 Pixel auf 8 m Brennweite, das entspricht - wenn ich richtig rechne - etwa der Linienbreite, mit der die Encke-Teilung abgebildet würde!

Deshalb nehme ich an, dass es sich bei der feinen Linie, die die Doppelstruktur trennt, eher um ein Bearbeitungs-Artefakt handelt - oder die Aufnahme stammt aus einem größeren Teleskop?

Falls letzteres zutrifft, wäre natürlich interessant zu wissen, mit welcher Pixelweite aufgenommen wurde, und bei welcher "Blende" f/d die Kamera angekoppelt war. Hast Du da ggf. noch die entsprechenden Daten?

Gruß, Jan
 
Hallo Jan !

Zu Deinen Anmerkungen:

Zitat von Jan_Fremerey:
Mir ist nicht ganz klar, warum Deine Bilder so dunkel herauskommen. Der höchste Grauwert liegt da unter 80 von möglichen 255.

Die 4800-mm-Bilder sind mit 1/15 sec aufgenommen, die 3900-mm-Bilder mit 1/30 sec, beide mit einem Gain von 875.
Gestackt habe ich in beiden Fällen mit Giotto. Da habe ich schon etwas den Kontrast hochgezogen, ich bin mir über das rechte Maß noch nicht so im Klaren.

Zitat von Jan_Fremerey:
Hast Du denn bei Deiner Aufnahme-Software keine Zoom-Möglichkeit für das Live-Bild?

Doch, doch ! Die 4800-mm-Bilder habe ich bei 175% Zoom fokussiert, die 3900-mm-Bider bei 200%. Allerdings wurde das schon ziemlich pixelig und war nicht so gut handhabbar.

Zitat von Jan_Fremerey:
Das sehe ich anders: Mir erscheinen die 3900er schon in der unvergrößerten Darstellung deutlich schlechter durchgezeichnet. Ich kann mich daher auch nicht wundern, dass die Vergrößerungen nicht mehr hergeben.
...
Ich sehe da in Zeile 4 keinen signifikanten Unterschied.

"Deutlich schlechter durchgezeichnet" kann ich nicht nachvollziehen - mir scheinen sie schon recht ähnlich, mag an mir liegen. Leider habe ich nichts besseres von den 3900ern.

Zeile 4: Die Unterschiede sind wirklich minimal. Das zeigen j aoffensichtlich auch die Divisions-Bilder.

Ich denke mal, ohne mehr praktisches Material kann ich hier nicht mehr zu dem Thema sagen.

Schöen Grüße aus Köln,
INgo
 
Hi Jan,

Vielen Dank für den Hinweis auf dieses feine Detail, welches ich in der Tat zuvor nicht wahrgenommen hatte. Es ist aber auch auf meinem Bildschirm ganz klar erkennbar.

prima, dann ist Dein Bildschirm ok, und Du weißt jetzt auch wonach ich ein Bild beurteile :)

Nach meinem Verständnis von der Beugungsbegrenzung optischer Systemen dürfte ein 8"-Teleskop derart feine Strukturen überhaupt nicht auflösen. 1/2 Pixel auf 8 m Brennweite, das entspricht - wenn ich richtig rechne - etwa der Linienbreite, mit der die Encke-Teilung abgebildet würde!

Ähm, wo nimmst Du 1/2 Pixel her? Ich hab 2 Pixel für die Struktur bei 8 Meter geschrieben! Es sind 2 Pixel pro Linie der Doppelstruktur mit 3 Pixel dazwischen. Kannst selber nachgucken. Zoom das Originalbild einfach hoch, bis die Pixel deutlich zu erkennen sind...

Die 1/2 Pixelangabe bezog sich auf eine Brennweite von 2 Meter, wie von Dir vorgeschlagen!

Die Encke-Teilung hab ich bislang nicht geschafft. Ich denke, das könnte ich selbst bei perfektem Seeing nicht auflösen. Mein 8"er ist gut, aber er unterliegt trotzdem den Gesetzen der Physik :D


 
Zitat von Sternenfee123:
Die 1/2 Pixelangabe bezog sich auf eine Brennweite von 2 Meter, wie von Dir vorgeschlagen!
Ja - entschuldige bitte - das hatte ich verwechselt.

Andererseits hat sich mein Verdacht bestätigt, dass Deine Aufnahme doch aus einem größeren Teleskop stammen könnte. Denn im Zusammnhang mit meiner eigenen Jupiter-Serie vom 2. September 2010 und den wenige Tage zuvor aufgetretenen, weltweit beobachteten Jupiter-Einschlägen hatte ich u.a. eine Website gefunden, auf der sich Deine Aufnahme blinkgenau wiederfindet. Dem dortigen Begleittext entnehme ich, dass die Aufnahme am 21. August 2010 um 03:40:08 MESZ mit einer DMK21 an einem 80cm-Cassegrain bei f/10 entstanden ist. Die Angaben "Cassegrain" und "f/10" entnehme ich einer parallelen Veröffentlichung bei ALPO-Japan.

Falls es sich tatsächlich um diese Aufnahme handeln sollte, macht natürlich unsere jetzige Diskussion über den Verlust von feinsten Bilddetails im Zwischenverkleinerungstest anhand dieser Aufnahme keinen Sinn.

Gruß, Jan
 
Zitat von IngoHeide:
Zitat von Jan_Fremerey:
Mir ist nicht ganz klar, warum Deine Bilder so dunkel herauskommen. Der höchste Grauwert liegt da unter 80 von möglichen 255.
Die 4800-mm-Bilder sind mit 1/15 sec aufgenommen, die 3900-mm-Bilder mit 1/30 sec, beide mit einem Gain von 875. Gestackt habe ich in beiden Fällen mit Giotto. Da habe ich schon etwas den Kontrast hochgezogen, ich bin mir über das rechte Maß noch nicht so im Klaren.
Hallo Ingo,

Das mit der Aufnahme und der Bildbearbeitung ist schon ok. Zur Betrachtung am Bildschirm setze ich aber ganz am Ende der Bearbeitung mittels des Histogrammreglers den Weißpunkt des Diagramms knapp über die hellsten angezeigte Grautöne und speichere das Bild in diesem Zustand ab. Bei Deiner Zusammenstellung, beispielsweise, lagen die hellsten Grauwerte laut Histogramm etwas über 70. Darum habe ich den Weißpunkt von 255 auf 80 gesetzt und auf diese Weise die Grauskala gespreizt, so dass der Helligkeitsumfang des Bildschirms (0-255) möglichst weitgehend ausgenutzt wird.

Zitat von IngoHeide:
Leider habe ich nichts besseres von den 3900ern.
Ja - ich denke, das Seeing war bei der 3900er Aufnahme schlechter als bei der 4800er. Letztere zeigt doch auf der Südhalbkugel die Wolkenbänder viel deutlicher.

Zitat von IngoHeide:
Ich denke mal, ohne mehr praktisches Material kann ich hier nicht mehr zu dem Thema sagen.
Es wäre wirklich schön, wenn wir die Diskussion bei Gelegenheit anhand von weiterem und ggf. besserem Material fortsetzen können.

Dank und Gruß, Jan
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hi Jan,

Andererseits hat sich mein Verdacht bestätigt, dass Deine Aufnahme doch aus einem größeren Teleskop stammen könnte.

da wollte ich erst heftig lospoltern, aber Du hast recht!

Boa, superpeinlich! :blush:

Ich hätt Stein und Bein geschworen, daß der mit dem 8"er aufgenommen worden wäre, weil ich das Bild lokal hier im Jupiter-Ordner auf der Platte hab. Die Aufnahmen vom f=10 Cassegarin sind normalerweise alle auf ner externen Platte, damit solche Verwechslungen net vorkommen.

Ich hab leider erst nach Deiner 2. Nachfrage den Text zum Bild komplett gelesen. Das ist in der Tat mit dem Cassegrain aufgenommen. Asche auf mein Haupt, da habe ich völligen Unsinn geschrieben. :augenrubbel:

Jetzt muß ich alle Bilder in dem Ordner überprüfen, ob da noch andere vom Cassegrain dazwischen stecken, denn ich wollte mit denen einen Vortrag halten. Du hast mich mit Deinem Hinweis davor bewahrt, dort den selben Fehler wie in den obigen Posts zu machen!

Danke, auch wenn mir grad die Ohren glühen vor Verlegenheit! Ich entschuldige mich bei allen Lesern für den groben Schnitzer.

Falls es sich tatsächlich um diese Aufnahme handeln sollte, macht natürlich unsere jetzige Diskussion über den Verlust von feinsten Bilddetails im Zwischenverkleinerungstest anhand dieser Aufnahme keinen Sinn.

Da hast Du völlig recht. Dieses Bild darf ich dafür nicht hernehmen.

Ich hab jetzt ein anderes Bild (diesmal definitiv mit dem 8"er, 2x kontrolliert) genommen und die Breite der feinsten Strukturen angeguckt. Die haben so etwa 6-8 Pixel Breite. Kleinere hab ich net entdeckt. Das würde zu Deiner These passen. Wenn so ein Jupiter mit 1/4 oder sogar 1/3 Brennweite weniger aufgenommen würde, könnte man das Bild tatsächlich um den fehlenden Betrag hochvergrößern und würde mit dsync vermutlich keinen Unterschied sehen.

Ich schreib jetzt extra "vermutlich", weil ich das net ausprobieren kann, da mein Proggy diese Funktion net hat...

Kannst Du das mal ausprobieren? Mit dem Bild hier?

Link zur Grafik: http://www.bilder-upload.eu/thumb/ddb3cb-1306353286.jpg



 
Zitat von Sternenfee123:
Ich hätt Stein und Bein geschworen, daß der mit dem 8"er aufgenommen worden wäre, weil ich das Bild lokal hier im Jupiter-Ordner auf der Platte hab.
Hallo Fee,

Solche Sachen passieren halt, wenn man mit mehreren Instrumenten und vielen Datenordnern zu tun hat. Die Verwechselung wird natürlich dadurch begünstigt, dass die Bilder beim 800 mm f/10 mit derselben Kamera ebenso groß herauskommen wie beim 200er bei f/40.

Nur gut, dass wir die Sache hier entdeckt haben, und Du nicht an anderer Stelle in eine peinlich Situation kommst. Hier im Amateur-Forum ist das gewiss kein Problem, wenn die Sache erstmal aufgeklärt ist!

Zitat von Sternenfee123:
Kannst Du das mal ausprobieren? Mit dem Bild hier?
Ich habe den Test hier mal mit 1/3 x 3 gemacht:

Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/ddb_0333x3_Vergleich_lab3.jpg

Die Sache ist hier etwas grenzwertig, weil das über die Planetenoberfläche verteilte "flockige Granulat" offensichtlich ein Artefakt aus der Bildverarbeitung ist und es sich im Test ebenso verhält wie echte teleskopische Abbildungsstrukturen. Das Granulat wird hier schon leicht "ausgewaschen", so dass das rückvergrößerte Bild bereits ein wenig flau erscheint. Die "Weichspülung" erstreckt sich aber noch vorzugsweise auf das Granulat. Bei 1/4 x 4 wird das Bild richtig flau.

Wenn auch dieses Bild mit der DMK21 aufgenommen wurde, dann war die Kamera offenbar bei ca. 6,5 m Brennweite angekoppelt, und der 3-fache Zwischenverkleinerungstest weist darauf hin, dass 2,2 m bei den Sichtbedingungen auch gereicht hätten.

Solche Tests lassen sich mit ganz wenigen Handgriffen in Fitswork durchführen. Dieses Programm von Jens Dierks ist genial, übersichtlich, reichhaltig - und Freeware!

Gruß, Jan
 
Hi Jan,

Die Sache ist hier etwas grenzwertig, weil das über die Planetenoberfläche verteilte "flockige Granulat" offensichtlich ein Artefakt aus der Bildverarbeitung ist und es sich im Test ebenso verhält wie echte teleskopische Abbildungsstrukturen.

Das Wort "Granulat" gefällt mir sehr gut. Ja, die Aufnahme ist grenzwertig, weil an dem Abend Hochnebel und extrem hohe Luftfeuchtigkeit herrschte. Ich hatte also zu wenig Licht, dann kommt leicht so ein Gekriesel dabei raus...

Das Granulat wird hier schon leicht "ausgewaschen", so dass das rückvergrößerte Bild bereits ein wenig flau erscheint. Die "Weichspülung" erstreckt sich aber noch vorzugsweise auf das Granulat. Bei 1/4 x 4 wird das Bild richtig flau.

Nach dem, was bei unserer Diskussion bisher rauskam, hätt ich da also besser die Brennweite etwas zurücknehmen sollen. :(

Wenn auch dieses Bild mit der DMK21 aufgenommen wurde, dann war die Kamera offenbar bei ca. 6,5 m Brennweite angekoppelt, und der 3-fache Zwischenverkleinerungstest weist darauf hin, dass 2,2 m bei den Sichtbedingungen auch gereicht hätten.

Ja, es ist mit der 21 er am 1/2.10.2010 aufgenommen. Da hatte Jupiter satte 49,63 " scheinbaren Durchmesser. Meine gebraucht erstandene 31er hab ich erst später in Betrieb genommen, sie hatte ursprünglich ein Netzteil für Belgien, ich mußte also erst das Kabel abändern...

Heute Abend hab ich an Saturn getestet. Hab die Brennweite auf 4,5 Meter reduziert und wollte scharfstellen. Ich fands aber ganz schön knifflig. So wie Ingo es beschrieben hat. Auf m Bildschirm auf 200% statt wie bisher 150% hochvergrößert. Fast 10 Minuten hab ich rumprobiert, aber war mir einfach nicht sicher, ob ich jetzt wirklich scharf hab. Kann am Seeing gelegen haben. Oder an der kleineren Auflösung. Dann hab ich Aufgenommen.

Ein Bild kann ich leider net präsentieren. Während der Aufnahme machte der Astrorechner schlapp. Aus Richtung Festplatte knisterte es und es lag ein "elektrischer" Geruch in der Luft. :eek: Hektisch hab ich ausgeschaltet. Nachdem ich den ersten Schreck überwunden hab, hab ich nen Versuch gestartet. Er fährt zwar ein Stück weit hoch, dann kommt wieder das Knistern und die Meldung "Operating System not found". Platte hinüber.

Ich muß jetzt erstmal nen neuen Rechner besorgen und alle Astroprogramme da drauf neu installieren. Und dann von der Sicherungsplatte die Bilder zurückspielen. Glücklicherweise war ich mit Sichern sehr konsequent. Das einzige, was noch nicht gesichert war, ist der Test mit Saturn. Das ist zu verschmerzen...

 
Zitat von Sternenfee123:
Ich hatte also zu wenig Licht, dann kommt leicht so ein Gekriesel dabei raus...
Nach dem, was bei unserer Diskussion bisher rauskam, hätt ich da also besser die Brennweite etwas zurücknehmen sollen ...
... und damit etwas mehr "Licht" gewonnen. Das ist genau der Punkt!

Zitat von Sternenfee123:
Meine gebraucht erstandene 31er hab ich erst später in Betrieb genommen, ...
... Die 31 geht mit 4.65 µm - ebenso wie die 41 - schon hervorragend bei f/10, siehe hier.

Zitat von Sternenfee123:
Auweiah! - ich wünsch Euch gute Besserung ...

Gruß, Jan
 
Nachtrag

Im Zusammenhang mit den hier aufgeworfenen Fragen möchte ich nochmal ein Beispiel zum Thema Nachvergrößerung vorstellen, nämlich einen Saturn (passt ja hier wieder), den ich im Januar 2005 mit meinem FH 6" f/20 Faltrefraktor und einer Kamera mit 7,5 µm Pixelweite aufgenommen hatte:

Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/q94d13-2.jpg

Mit der Qualität dieser Aufnahme war ich damals recht zufrieden. Im Nachhinein betrachtet war die Ankopplung mit f/d = 2,7*p/µm auch völlig in Ordnung.

Erst im April 2009, also vier Jahre später, kam ich auf die Idee, dasselbe Videomaterial nochmal neu auszuwerten und zwar diesmal unter Einschluss einer 2-fachen Nachvergrößerung. Das Ergebnis sah dann so aus:

Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/saturn_20050124-230629_AS536v1072md5_dSinc200itGr179x10Gr125_45e6-9e8g075_PPkhA.jpg

Wenn man allein die differenzierte Zonenstruktur innerhalb des B-Ringes betrachtet, so erkennt man schnell, dass davon auf dem kleinen Bild nichts zu sehen ist.

Den Grund dafür muss man nun nicht in der unterschiedlichen Qualität des Ausgangsmaterials suchen, denn es wurde ja in beiden Fällen ein und dasselbe Video verwendet. Der Grund für die mangelhafte Erkennbarkeit der feinen Details liegt hier wohl eindeutig an der Pixelstruktur des Bildschirms. Diese ist ja aus dem üblichen Betrachtungsabstand von ca. 60 cm noch klar erkennbar. Die sichtbare Pixelstruktur des Bildschirms stört natürlich die Wahrnehmung von Bilddetails, die sich an der Auflösungsgrenze des Auges bewegen.

Die Nachvergrößerung hat also an dieser Stelle keinen anderen Sinn, als den, die Pixelstruktur des Bildschirms gegenüber den feinsten für das Auge noch wahrnehmbaren Bilddetails in den Hintergrund treten zu lassen.

Im Grunde genommen ist es deshalb bei jeder Präsentation hochaufgelöster Bilder sinnvoll, mit Nachvergrößerung zu arbeiten. Es macht m.E. wenig Sinn, diese Nachvergrößerung "zur Unterdrückung des Bildschirmrasters" durch eine optische Nachvergrößerung mittels Barlow o.ä. bereits bei der Aufnahme vorzunehmen und dort unnötig lange Belichtungszeiten bzw. hohe Gaineinstellungen in Kauf zu nehmen.

Gruß, Jan
 
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