140 TEC APO oder C9

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Hallo Peter,


Stefan hat doch selber einen Refraktor und einen Reflektor in die Diskussion eingebracht, da geht es doch gar nicht darum ihm etwas ein- oder auszureden. Aber: da stehen 5 1/2" gegen 9 1/4"...

Überwiegend soll das Teleskop visuell zum Einsatz kommen, jedoch auch zu einem geringeren Anteil für Astrofotografie.

Ich würde da ganz einfach möglichst viel Öffnung empfehlen, in der gewünschten Qualität so groß wie das Budget (auch für das drumherum) hergibt. Ob Apo oder sonstwas ist doch egal wenn das Resultat überzeugt.


Viele Grüße Felix
 
Hallo Stefan,

wenn du bereit bist, bis zu ca. 7000 Euro für einen schönen Refraktor auszugeben, du aber doch auch Alternativen zulassen möchtest, solltest du dir wirklich mal auch gute 8-10" Maksutov-Cassegrains z.B. mit Intes-Micro Optik anschauen. Ein edler MN in der gleichen Öffnung wäre natürlich viel länger, aber evtl. auch eine Überlegung wert. Ich hatte dies viel weiter oben als ernsthafte Alternative bereits angesprochen.

Am Planeten lassen High-End Geräte dieser Kategorie mit sehr schöner, glatter Optik (vor allem 10") einen 140 Apo visuell ganz schön "alt" aussehen, wenn es um Bildästhetik, Detailerkenneung und Kontrast auch an Planeten geht. Vom "mehr" an Deep-Sky Objekten wollen wir erst gar nicht sprechen...Wenn du in diese Richtung ernsthaftes Interesse haben solltest, kann ich dir gerne datailliertere Informationen zukommen lassen.

Gruß
Werner
 
Zitat von westphal_stefan:
Hallo Panagiotis,

Zitat von xipteras:
Deshalb die Frage:
Hast Du Dich über die Mewlons der Firma Takahashi informiert?

z.B. das Mewlon 250CRS ?

Nein, über die Mewlons von Takahashi habe ich mich überhaupt noch nicht informiert. :gutefrage:
Kannst Du näheres zu den Geräten sagen?

Viele Grüße,

Stefan

Hallo Stefan,

traditionell sind die Mewlons eine Art schnellere (f/12) DK-Cassegrains, speziell erschaffen für hohe Vergrößerungen und die Beobachtung auf der optischen Achse. Mit optional erhältlichen CR-Korrektoren bieten allerdings die größeren Modelle ein geebnetes Feld, das eine hochauflösende Fotografie im APS-Format ermöglicht.

Diese Teleskope sind mechanisch/optisch hochwertig und für die Ewigkeit gebaut.
Die Portabilität steht bei den kleineren Modellen im Vordergrund.

Unsere Mewlon-Community ist klein, sie besteht aus erfahrenen Kollegen, die diese Teleskope bewusst erworben haben, auf ihre Vorteile nicht verzichten wollen und ihre Nachteile in Kauf nehmen. Mewlons können ihren Besitzer in den Wahnsinn treiben. Weiß man dennoch mit ihnen umzugehen können sie allerdings zur Offenbarung werden. Nichts für Einsteiger also, erfahrene Aufsteiger sind da adressiert.

Das Thema Mewlon ist riesig, oft polarisiert (weil sehr speziell) und wie kein anderes so emotionsbeladen.

Ich habe ein paar Links dazu beigefügt.

Klaren Himmel
Panagiotis

Link-Sammlung:
===========
INFO:
http://www.intercon-spacetec.de/produkte/produkthersteller/produktkategorie/teleskope-1/produkt/mewlon_250/

http://www.optique-unterlinden.net/catalogue/produit/m/0/p/TK013


ADE:
Eine Diskussion über die Mewlons. Bitte genau lesen.
http://forum.astronomie.de/phpapps/ubbthreads/ubbthreads.php/topics/302219/3

Ein paar Fotos:
http://www.astrosurf.com/sogorb/takahashi/takahashi_mewlon.html
 
Also , ich habe aufgrund einiger gebrauchter Mewlons dieses Jahr nach sehr langer Abstinenz wieder neue erfahrung gesammelt. Früher in den Neunzigern war das Mewlon 180 mein Lieblingsgerät, die Größeren waren mir zu Anfällig für Turbulenzen und Auskühlen, zu selten die sehr scharfe Nächte, zu oft Matsch Bilder.
Nun habe ich seit einiger Zeit ein Mewlon 300 in Betrieb, das anders gebaut ist und das Ding ist der Oberkiller. Die Abdeckkappen die um den Hauptspiegel abgenommen werden können, bewirken wahre Wunder und erlauben eine Bildstabilität die ich am Mewlon 210 und 250 nie gesehen habe, auch dieses Jahr nicht.

Das zeigt mal wieder eine perfekte Optik kommt nur dann zum Tragen wenn das aussenrum auch perfekt gebaut ist und das Mewlon 300 ist hier wohl das bestgebaute Teleskop überhaupt
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo zzzip,

lies doch einfach noch einmal nach. Die Fragestellung war doch zunächst: Sind herausgearbeitete Details real vorhanden? Dann ist die nächste Frage: Will ich das Bild wissenschaftlich betrachten, dann verbieten sich bestimmte, selektive Bearbeitungsschritte. Dann ist ein Galaxienkern nunmal ausgebrannt. Will ich das nicht, nun dann kann ich mit dem bunten Bild eine ganze Menge mehr machen. Auch einfach mal Sterne hinzu malen oder "kopieren", siehe oben.

Ich finde den Spagat der da seitens der Astrofotografen vollführt wird teils amüsant. Diskussionen um korrekte Farbwiedergabe füllen Seiten (und sind meiner Meinung nach teils unsinnig, wenn für korrekte Sternfarben die Nebelfarben auf den Kopf gestellt werden). Andere Maßnahmen (wie eben der einkopierte Galaxienkern) verändern das Bild viel drastischer, sind aber allgemein nicht nur anerkannt, sondern das wird erwartet. ("Äh, Du musst da noch eine kurze Belichtung überlagern, damit man auch Strukturen im Kern sieht.")

Ich denke ich darf mal drauf hinweisen, wenn man jemand einfach mal so Sterne zusätzlich einkopiert: Es gibt schöne Bilder und es gibt auswertbare. Da beißt die Maus keinen Faden ab.

Clear Skies
Sven
 
Hallo Sven,

eigentlich ging es nur, wie in so vielen Threads zum Thema APO vs irgendwas anderes, um "nadelfeine" ggü "aufgeblähten" Sternen.

Wie tommy_nawratil ganz richtig bemerkt, gibt es Bearbeitungsmethoden, z.B. Lucy-Richardson Deconvolution, die wie eine Art Korrekturlinse in Software arbeiten. Wenn man weiß, daß die meisten hellen Flecken im Bild Sterne sind, dann kann man aus dem Vergleich der tatsächlichen mit der theoretischen Abbildung Rückschlüsse auf die Abbildungsfehler machen und diese 'rausrechnen. Das ist im wissenschaftlichen Sinne wasserdicht, auch wenn mir die Ergebnisse meiner Experimente nicht gefallen haben. Daß es außerdem jede Menge Bildbearbeitungstechniken gibt, die bestenfalls ästhetischen Wert haben, ist unbestritten.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Zitat von noctem:
Zitat von Sven_Wienstein:
Ich würde den TEC nicht so drastisch ablehnen, finde Du gehst da etwas zu weit.
Da sollte ja wohl auch gar kein "Veto", sondern ein "Votum" für den TEC sein:
Zitat von noctem:
Mit einem TEC liegst Du auf der richtigen Seite, perfekte Mechanik, gut mobil da kompakt, visuelle und fotografisch (mit Korrektor bei Vollformat) perfekte Abbildung, seeingrobuster als alle anderen genannten Modelle und, bei Bedarf auch für Sonnenbeobachtungen (mit entsprechenden Filter)nutzbar. Klares Veto für den TEC



 
hallo Sven,

Deconvolution schafft auch keine informationslosen "Freiräume" die dann "nach Erwartung" ausgefüllt werden. Im Zusammenhang mit "auswertbar" möchte ich auch auf den bei Kometen gern angewandten Larsen-Sekanina Filteralgorithmus verweisen, durch den die hauchzarten Strukturen in der kernnahen Kometenkoma erst sichtbar gemacht werden können.

All diese Algorithmen wurden für wissenschaftliche Zwecke entwickelt, und dann erst zur kommerziellen Vermarktung freigegeben. Aufnahmen werden auch nicht gleich "wertlos", wenn Helligkeitsverläufe anders dargestellt werden als der Sensor sie aufnimmt, oder auch zusammengesetzt werden. Es sollte dann aber dokumentiert werden, richtig.

Dass manche Astrofotografen ihre Bilder künstlerisch frei gestalten, hat doch damit nix zu tun.

lg Tommy

 
Hallo Markus,

welche Spiegeloptik, Newton-Teleskope mal ausgenommen, bildet denn den besten Kompromiss visuell und photographisch bei der Planetenbeobachtung. Ich dachte eigentlich an den Erwerb eines gebrauchten Takahashi Mewlon 210. Bin durch die Diskussion hier und die Linkverweise etwas ernüchtert. Tatsächlich ist es schwierig, überzeugende Planetenaufnahmen mit dem TAK Mewlon 210 zu finden. Ich denke an Öffnungen bis 250 mm. In meine Betrachtungen/Auswahl habe ich ein TAL-250K oder ein Intes Micro 715 mit einbezogen.

Viele Grüße
Uwe
 
Hallo Uwe,

Zitat von Buntschuh41:
Ich dachte eigentlich an den Erwerb eines gebrauchten Takahashi Mewlon 210. Bin durch die Diskussion hier und die Linkverweise etwas ernüchtert. Tatsächlich ist es schwierig, überzeugende Planetenaufnahmen mit dem TAK Mewlon 210 zu finden. Ich denke an Öffnungen bis 250 mm.

Ich denke das spricht weniger gegen die Qualität der Mewlons als eher für die Qualität der SCs, hier insbesondere das C9.

Man muß immer auch sehen, wie verbreitet die SCs sind und da ist es dann normal, dass auch mehr Qualitätsbilder entstehen. Schließlich ist nicht nur die Optik für ein gutes Bild verantwortlich, sondern auch die Kamera (gerade bei Planetenaufnahmen) und natürlich der Bildbearbeiter.

Gruß,

Michael


P.S.
@Sven: Ich persönlich halte die Überlagerung von unterschiedlich belichteten Aufnahmen als legitim. Diese HDR-Bilder kompensieren doch nur die Probleme der beschränkten Dynamik der CCD-Chips. Das menschliche Auge ist zwar nicht so empfindlich, aber nun einmal in der Lage, wesentlich besser unterschiedliche Helligkeiten im Gehirn abzuarbeiten. Irgendwann haben wir vielleicht 64bit-Kameras, dann wird so etwas vielleicht nicht mehr nötig sein. Bis dahin ist das für mich persönlich legitim und hat mit Kunst nichts zu tun.

 
Hallo Michael,

ich möchte bei der Auswahl des Gerätes auch visuell kaum Kompromisse eingehen. Sind die Unterschiede bei der visuellen Planetenbeobachtung hinsichtlich Schärfe, Kontrast und Auflösung bei Spiegeloptiken vergleichbarer Öffnung wirklich so gravierend? Also z.B. zwischen C9 und Mewlon 210? Welche Optiken sind denn am wenigsten vom Seeing beeinträchtigt?

Übrigens, hübsche Internetseite. Das erste Mal, daß ich eine WS240GT in Privatgebrauch sehe.

Viele Grüße
Uwe
 
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Hallo Uwe,

ich kenne die Mewlons nicht. Daher kann ich selber nichts dazu sagen. Man hört aber viel Gutes, allerdings scheint die Qualität sehr von der exakten Justage abzuhängen. Aber, das ist ja auch beim SC ein Thema.

Gruß,

Michael


P.S.
Ja die WS240GT ist ne feine Sache. Ich habe da sowohl den TEC APO als auch das C9 drauf. Bei Bedarf auch den kleinen APO.
 
Hallo Uwe,

...Sind die Unterschiede bei der visuellen Planetenbeobachtung hinsichtlich Schärfe, Kontrast und Auflösung bei Spiegeloptiken vergleichbarer Öffnung wirklich so gravierend?...

nein, vorausgesetzt sie die Röhren haben keine auffälligen opt. Fehler.

...Welche Optiken sind denn am wenigsten vom Seeing beeinträchtigt?...

Mir nicht bekannt :blush:

Gruß Kurt
 
hallo Jan,

"Du meinst gewiss das "Tubus-Seeing", und das ist bei solchen Optiken am geringsten, die gar keinen Tubus verwenden, wie z.B. diese."

Ein kleiner Haken ist doch bei der Sache - es sollte kein Beobachter beim Teleskop stehen, dessen Körperwärme wird dann nämlich auch nicht abgeschirmt. ;)

Bei Newtons saugt man Turbulenzen mit nem Lüfter ab, das erzeugt eine laminare Luftströmung und dürfte als aktive Zwangsbelüftung noch besser wirken als bloss ne Klappe zu öffnen. Kurt hats ja genauestens untersucht.

lg Tommy
 
Hallo,

... schönes Gerät Jan. Von Selbstversuchen einer Teleskopkonstruktion will ich dann doch lieber Abstand nehmen.

Belegt man den Crashkurs zum Thema 'Seeing' auf Wikipedia, gelangt man zu dem Satz, daß auch neue Forschungsteleskope als Gitterkonstruktion ausgelegt werden, um Tubusseeing zu vermeiden.

Warum wird dieser Ansatz kaum von traditionellen Herstellern umgesetzt (Celestron, Meade, Intes Micro etc.)? Besonders bei ohnehin offenen Konstruktionen, wie TAL oder Takahashi?
Man könnte das Tubusseing umgehen und müßte beim Transport nicht mehr auf Beschädigungen des Tubus achten. Bei reinen Planetengeräten dürfte das Streulicht eh eine untergeordnete Rolle spielen.

Vielleicht würde auch ein solches Tubusdesign helfen, Tubusseing zu vermindern. :biggrin:

http://www.ikea.com/at/de/catalog/products/30011832


Viele Grüße
Uwe



 
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Zitat von ws_mak12:
Ein edler MN in der gleichen Öffnung wäre natürlich viel länger, aber evtl. auch eine Überlegung wert. Ich hatte dies viel weiter oben als ernsthafte Alternative bereits angesprochen.
Hallo Werner,

ja, ich erinnere mich wieder. Bin bis jetzt noch nicht speziell darauf eingegangen, da ich das ganze Thema nicht
endlos in alle Richtungen ausdehnen wollte. Doch wie ich sehe, lässt sich dass wohl kaum verhindern.
Also was solls.
Wenn so ein Mak-Cassegrain oder MN von 8" einem TEC 140 in erster Linie visuell SICHTBAR überlegen ist, würde ich diesen Teleskoptyp ernsthaft in Erwähnung ziehen und dich um detailierte Informationen bitten.

Viele Grüße,

Stefan
 
Hallo,

habe hier zum Thema Mewlon 210 einen kleinen objektiven Erfahrungsbericht geschrieben:

Mewlon 210

Eine mögliche bessere Alternative wäre da noch das 8 oder 10 Zoll Meade ACF und natürlich ein 8 Zoll Maksutov.

Gruß Mirko
 
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hallo Jan,

unregelmässiger, besonders beim Ausatmen...!

Du machst ja deine fantastischen Planetenaufnahmen nicht während du neben dem Teleskop stehst. Wir hatten da schon mal drüber kurz gesprochen. Genau dasselbe gilt für grosse Forschungsteleskope, da steht auch niemand Körperwarmer herum und bläst warme Luft in die Gegend. Das ist auch der Grund warum immer eine "Beobachtersocke" bei Gitterrohrkonstruktionen von Vorteil ist.

Du siehst die Turbulenzen recht gut im defokussierten Sternscheibchen, probiers einfach aus!

lg Tommy
 
Hi,

ich schreib mal hier weiter zur Bildbearbeitung (gestaffelt betrachtet kann man's dann trennen).

1. Ich wende mich weder gegen Bildbearbeitung allgemein, noch gegen einzelne Methoden.
2. Es gibt Bildbearbeitungsmethoden, für deren Anwendung man nachweisen kann, dass bei korrekter Handhabung reale Details sichtbar gemacht werden und dass sogar ein dem natürlichen Anblick (von Planeten) entsprechendes Bild erzeugt werden kann. Ich begrüße diese. Bildüberlagerung gehört dazu. Aber auch fortgeschrittene Techniken mit Wavelets, die man der PSF eines Teleskops oder besser noch jener der "Aufnahmesituation" annähert, sind äußerst probate Mittel. Oder auch eine Rauschfilterung, wenn das hochfrequente Chip- und Ausleserauschen einen deutlich höheren Frequenzanteil hat, als die abgebildeten Strukturen ("echte" Beugungsscheibchen deutlich aufgelöst, Chip deutlich jenseits Nyquist).
HDR hingegen presst ein Bild mit großem Kontrast in den Farbraum eines Computerbildes mit vergleichsweise wenig Kontrast (der dick wolkenverhangene Himmel grad am Fenster ist immer noch heller als das Weiß eines Monitors). Deshalb sieht das so komisch aus - notwendigerweise.

3. Es gibt Bildbearbeitungen, die allein der Ästhetik dienen. Ich habe nichts dagegen, wenn es darum geht, unschöne Stellen zu retuschieren. Dem willkürlichen Hinzufügen von Details oder "Zusatzsternen" hingegen bin ich sehr abgeneigt.
Ich habe allerdings ein Problem damit, wenn derartig retuschierte Aufnahmen (man sollte lieber diesen Begriff dafür verwenden) für einen Teleskopvergleich hinzugezogen werden.
Es ist schon schwierig genug, bei Planetenbildern mit Überlegerung, unscharfer Maske und Kontrasteinstellung einen Hauch von Vergleichsbedingungen zwischen zwei Teleskopen zu schaffen.

Clear Skies
Sven

@Peter bzw. on topoc: Mir war schon klar, dass mancher "Veto" und "Votum" nicht ganz trennen kann. Wenn man mich aber mit Absicht falsch versteht, um hier wieder träumerischen oder auch geradezu fanatischen Apo-Jubel zu verbreiten, dann kann ich auch schonmal meine hämische Freude daran haben, auf diese Weise zu kontern. Ich weise nochmal auf meinen ersten Beitrag hin: Ein 140er Apo ist toll. Für 140mm Öffnung. Natürlich haben nicht viele Leute erlebt, wie sauber "gefahrene" 8-Zöller einen Apo versägen. Beeindruckt war ich vor etlichen Jahren jedenfalls schon auch, als der 130er Starfire vom Orangen C8 kaltgestellt wurde - um jetzt mal 170mm in der Holzkiste zu lassen... Kann nicht jeder 8-Zöller, muss auch nicht jeder mit seinem 8-Zöller so machen. Aber so ein 140mm Trumm muss auch erstmal montiert werden und da findet sich dann, dass z.B. ein schöner Obsession billiger und leichter ist. Kann man inzwischen auch motorisieren. Muss man wiederum nicht so machen - sollte man aber sehen, dass man könnte.
Ich erinnere mich übrigens mal an einen Austausch mit Quanten, der meinte, dass es etwas für sich hätte, auch an thermisch schwierigen Tagen (mit stark abfallender Temperatur) in Form eines APOs ein einfach auszureizendes Teleskop zu haben, um aus den Bedingungen viel herauszuholen, und dafür eben auf die Möglichkeit noch besserer Abbildung an den eindeutig weniger Tagen mit sehr guten Wetterverhältnissen zu verzichten.

Das ist eine Sichtweise die man in den Thread noch sinnvoll einfließen lassen kann.

Clear Skies
Sven
 
Hallo Stefan,


im Prinzip kannst Du es drehen und wenden wie Du willst: wenn man eine gleiche hohe Qualität der Optik und eine vernünftige Tubuskonstruktion (und Justage) als selbstverständlich voraussetzt ist es visuell Öffnung die zählt. Je nach Beobachtungsvorlieben bleibt dann letztlich zu entscheiden ob man ein Gerät mit eher kurzer Brennweite bevorzugt oder das etwas kleinere Feld eines langbrennweitigen Gerätes in Kauf nimmt.

Wenn Du auf Nummer sicher gehen möchtest bleibt Dir nur der eigene Vergleich, der Unterschied zwischen z.B. einem normalen C8 und einem visuell ausgelegten 8"f6 Newton kann extrem sein. Sollte sich jemand in Deiner Nähe finden der ein gutes Spiegelteleskop besitzt schau durch, sonst weißt Du nie ob Dir etwas entgeht oder nicht. Ich würde meinen 8" Newton gegen keinen noch so guten 140mm APO tauschen wollen (mal vom Wert abgesehen, für so einen APO kann man sich einen sauguten größeren Spiegel zulegen).


Viele Grüße Felix
 
Hallo Sven,

ich überlege mir auch, ein C9 zu kaufen, allerdings zusätzlich zum 115er Apo und nur visuell für DS.

Zitat von Sven_Wienstein:
Hallo Stefan,

Bei der Deepsky-Beobachtung ist nachteilig, dass bei nur 50° Gesichtsfeld die 7mm AP erreicht werden. Da ist ein 55mm oder 56mm Plössl das Ende der Mainstream-Fahnenstange. Es gibt Okulare mit längerer Brennweite und zwangsläufig Tunnelblick.

Meine Überlegungen gehen aber in diese Richtung: klassisches C9 und diesen Korrektor
http://www.teleskop-express.de/shop...nd-Reducer-0-8x-fuer-Schmidt-Cassegrains.html

Mir ist bewußt, daß sich damit auch der Blendrohrdurchmesser entsprechend optisch verkleinert. Bei 85mm FS vermute ich mal, daß die 2" Okulare nicht vignettieren (2" / 0,8 = 63mm ). Damit käme man 40mm/70°sGF auf ca. 1,5° wahres GF bei 5mm AP.

Außerdem ist die Kombi um 900 Euro billiger als das Edge HD925.
Vielleicht wäre das auch was für Stefan.

Gruß Uwe
 
hallo Uwe,

das mit dem Reducer/Korrektor wird leider nicht so gut funktionieren, ich verweise auf diese Diskussion:

http://forum.astronomie.de/phpapps/...p/topics/776028/Re_5_SC_contra_MAC#Post776028

Da warst du ja auch beteiligt. Überleg dir das lieber genau. Ich habe die visuelle Verwendung eines Reducers am SCT immer wieder probiert, und immer wieder verworfen. Auch die Sternabbildung leidet. Gerade bei diesem Reducer muss man den Arbeitsabstand sehr genau einhalten, das geht schon fotografisch schwer wo man weiss wo die Fokusebene ist...

lg Tommy
 
Hallo Uwe,

also ich denke ich habe schon dargestellt, dass für mich optische Gründe gegen eine Anschaffung sprechen würden. Eigentlich bei beiden Geräten. Der 140 ist mir als Hauptgerät viel zu klein, als Widefield-Gerät deutlich zu lang und als Foto-Gerät auch zu schwer montierbar.
Das C9 ist mir thermisch zu kritisch, dürfte auch eine Serienstreuung haben (sphärische Korrektur) und schränkt mich visuell zu sehr ein bezüglich großer AP (kein Weitwinkel). Fotografisch wären die (relativ) neuen Korrektoren für quasi/fast die Primärbrennweite natürlich spannend.

Aus meiner Sicht der Dinge, kann man sehr gut einen schnellen Refraktor bis maximal 5" für fotografische Zwecke und Widefield nutzen, und wenn man auf Fotografie nicht viel Wert legt, kann diese Aufgabe umso besser auch von einem schnellen Luftspalt-Achromaten erfüllt werden. ED ist natürlich schöner. Länger als f/6 dürfte das Gerät auf keinen Fall sein, damit ich bei 7mm AP noch ein scheinbares Gesichtsfeld mit 65° bis 72° je nach Okular nutzen kann.
Als Hauptgerät würde es mir schwer fallen, unter 8" Öffnung zu gehen und zwar maximal wieder mit f/6, nicht langsamer, gleiche Anforderung wie oben: 7mm AP muss mit einem Weitwinkel-Gesichtsfeld nutzbar sein.

Übrigens habe ich bei solchen Diskussionen immer wieder vor mir, dass ein 130mm Apo das Referenzgerät des Deepsky-Reiseführers ist. Darum gab es schon heftige Diskussionen, da nach Meinung vieler Sternfreunde die gezeichneten Strukturen der Objekte so nicht zu erreichen sind. Klar ist, dass die Himmelsqualität des durchschnittlichen Beobachters in Mitteleuropa eine wesentlich schlechtere ist.

Jedenfalls komme ich so betrachtet immer wieder dahin, dass ich mir als Hauptgerät 8" Öffnung oder mehr wünsche, die Optik soll auf der Achse gut abbilden und am Rand akzeptabel sein (mit real erhältlichen Okularen). Das Gerät muss thermisch beherrschbar sein, sollte auch gegen Beobachterseeing abgeschirmt sein und eine ordentliche Streulicht-Abschirmung bieten. Natürlich wünsche ich mir auch eine gute Oberflächenqualität, also einen Strehlwert höher als 0,9. Insbesondere soll der Strehl aber über das visuelle Spektrum 0,8 oder besser sein.
Es gibt tatsächlich eine Reihe von Geräten, mit denen das erlebbar ist. Auch solche mit gefaltetem Strahlengang. Nur in ein SC von der Stange bekomme ich das nicht hinein. Selbst in ein ACF mit f/8 nicht.

Das bringt mich dahin, nochmal die Frage aufzuwerfen: Warum 9,25" SC? Warum 140mm Apo?
Beim SC sehe ich nur Tubusgröße und wenig schwankende Einblickhöhe, beim Apo nur Apo.
Montieren ist bei beiden aufwändig. Da kann man sich auch vertun! Maximales wahres Feld ist auch bei beiden nicht die Dröhnung, große AP bringt ebenfalls Einschnitte mit sich. Und da haben wir noch nichts über optische Möglichkeiten der Geräte verloren. Nur die Eckdaten Öffnung, Brennweite, Gewicht, Tubuslänge im Blick.

Und da die beiden Geräte zur Auswahl nun auch recht unterschiedlich sind, stellt sich doch die Frage: Welche "Gemeinsamkeit" der beiden ist denn nun wirklich zwingend? Oder auch konkret auf das C9,25 bezogen: Was ist an der fotografischen Lösung zwingend?

Clear Skies
Sven
 
Hallo Alle,

ich finde diesen Tread schlicht erleuchtend für alle Leute, die wie ich (als immer noch Anfänger) von Apos mit möglichst großen Öffnungen träumen. Ich benutze aktuell ein Orion Newton SPX 200/4,5 auf einer Sphinx NexSXW und bin mit der Qualität und Robustheit vom Okularauszug, Spinne und Tubus ziemlich unzufrieden. Seit einiger Zeit überlege ich ernsthaft, ob ich mir ein TS Triplet 130/780 oder lieber ein Boren-Simon Astrograph

http://www.teleskop-express.de/shop...3-6-Flat-Field-Astrograph---Carbon-Tubus.html

kaufen soll. Inzwischen ist mir auch durch diesen Tread einiges klar geworden und ziehe deshalb den Newton vor.
Meine Frage ist, was kann ich theoretisch (photographisch aber nicht zuletzt auch visuell) von so einem Gerät erwarten, vor allem wenn ich es in der Periphärie einer Großstadt einsetzen will? Es gibt außerdem eine 2,8 und eine 3,6 Version und frage mich welche wäre für meine Bedingungen (nachts relativ dunkler Garten am Rande von Dortmund) die beste.

Falls noch niemand Erfahrungen mit diesem Newton gesammelt hat, wurden mir auch schon euere theoretischen Überlegungen interessieren.

Viele Grüße
Alex

 
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