Obstruktion und Deep Sky

Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.

aths

Aktives Mitglied
Den Begriff der Abschattung habe ich vor allem dann gelesen, wenn es um den Mond oder um Planeten geht. Dabei müssten die zarten Details von Deep Sky Nebeln usw. doch auch stark unter einer Kontrastschwäche leiden?
 
Hallo Aths,
Du darfst den Begriff der Obstruktion nicht überstrapazieren. Um einen Kompromiss zwischen Preis, Öffnung, Obstruktion und Güte kommst Du nicht herum. Ein 6 Zoll Apo zeigt immer mehr als ein 6 Zoll Newton (gleiche Qualität voraus gesetzt) auch bei Deep Sky ... aber was kostet der <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/confused.gif" alt="" /> . Die physikalischen Gesetze lassen sich nicht ändern, so ist es nun mal.

...äh zur Obstruktion, ich habe eine Russentonne mit 90mm Öffnung, und 500mm Brennweite mit über 50% Obstruktion (vom Durchmesser !!<img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/shocked.gif" alt="" /> ) ... Es macht mir mithin die besten Fotos <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/grin.gif" alt="" />
Gruß Burkhard
 
Na wenns um Planeten geht, wird ja vor hochobstruierten Teleskopen gewarnt.
 
Dieser Vergleich führt in die Irre!

Der Vergleich muß so lauten: Für Euro 2000,- bekomme ich (so ungefähr) einen guten APO-Refraktor mit 80mm Öffnung (0% Obstruktion). Für das gleiche Geld bekomme ich einen guten Newton mit 200mm Öffnung (25% Obstruktion).

Der 200mm Newton zeigt sowohl am Planeten als auch in DeepSky *erheblich* mehr als der APO!

Und nochmal Suiter: Die Obstruktion *erhöht* den Kontrast einer Optik im Grenzbereich der maximalen Auflösung! Sie reduziert jedoch den Kontrast im Bereich von 10% bis 50% der maximalen Auflösung.

In anderen Worten: Allerfeinste Details zeigt die obstruierte Optik besser, mittel-feine schlechter. Planeten wie DeepSky-Objekte haben beides.
 
Hallo...

Also "gewarnt" wird hier vor so ziemlich allem und jedem <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/smile.gif" alt="" />,
der eine verdammt alle Celestron/Meade-Geräte (Obstruktion,
rauhe Oberfläche, billige Mechanik, etc.) der nächste setzt
was an den Refraktoren aus (zuwenig Öffnung, zu schwer) und
wieder einer schwört nur auf seinen China-Knaller <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/grin.gif" alt="" />

Fakt ist, das die Obstruktion *ein* Teil des Geräts ausmacht,
aber keinesfalls *das* Teil...ein Teleskop "lebt" (wie jedes
technische Gerät) vom optimalen Zusammenspiel aller Teile mit der Umwelt und da
besonders von den athmosphärischen Bedingungen, wobei letztere
in unseren Breiten meist das Problem Nr. 1 sind...erst wenn also
alles andere paßt (Seeing, optische Qualität, Auskühlzustand, Beobachter um
nur mal die Hauptpunkte zu nennen), dann kommt vielleicht irgendwann
die Wirkung der Obstruktion tragend raus...

Als Einsteiger oder als Kaufentscheidung wären deshalb für
mich erstmal andere Kriterien wie optische Qualität, Transportabilität,
wichtiger als die Obstruktion...wenn man dann nach einigen Jahren
ein Spezialgerät nur und ausschließlich für hochkontrastiges
sucht (Planeten, Mond), dann kämen diese Überlegungen zum Tragen,
d.h. dann müßte man sich im Bereich APO oder Schiefspiegler,
also Obstruktionsloser Geräte umsehen.

Um deine Frage zu beantworten, zahllose DeepSky-Aufnahmen werden
und wurden mit obstruierten Teleskopen gemacht, es gibt daher
meines Wissens keinen Grund, warum es da zu Problemen mit dem
Kontrast kommen sollte...

 
Hallo aths!

Die meisten Leute hier im Forum haben nun mal einen Newton oder ein SC, deswegen finden die das mit der Obstruktion auch nicht so schlimm. Ich würde das bei der Wahrheitsfindung berücksichtigen. Bei den Hobbyastronomen ist das "Mein Fernrohr ist das beste-Syndrom" sehr ausgeprägt. Besonders bei einigen "Profis" hier im Forum.

Natürlich ist ein unobstruiertes System immer besser, als ein obstruiertes, wenn man die anderen Faktoren konstant hält. Und natürlich ist Konstrast bei Deep Sky wichtig, weil Kontrast eben bei allen Objekten wichtig ist.
R_Andreas (10" Newton Besitzer, der gerne einen 6" APO hätte)


 
Natürlich ist ein unobstruiertes System immer besser, als ein obstruiertes, wenn man die anderen Faktoren konstant hält.

Die Konstante ist für mich der Preis. Ein Spiegel mit 200 mm Öffnung nach Newton kann die Kontrastleistung eines 150-er Apos bringen, eine Spiegel nach SC-Bauweise schafft nur noch die Kontrastleistung eines 120 mm Apos. Dafür hat der Newton andere Nachteile, wie z.B. Koma.

Ein 120-er oder gar 150-er Apo liegt preislich jenseits von Gut und Böse. Vom Lichtsammelvermögen bringen selbst hochobstruierte Spiegel bei 200 mm Öffnung noch so viel wie unobstruierte Geräte bei 180 mm Öffnung, was bei einer Linse gar nicht im freien Handel zu bekommen ist. Insofern denke ich ist Obstruktion ein "notwendiges Übel" um große Öffnungen zu realisieren.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
der braucht ein eigenes Teleskoptreffen...

ist wirklich nicht böse gemeint, aber mit der Tastatur allein wurde noch kein Hobbyastronom ein großer Beobachter - und das richtige Teleskop findet sich so schonmal gar nicht!

Clear Skies
Sven
 
Re: der braucht ein eigenes Teleskoptreffen...

Hi,

die nächste Sternwarte ist 60 km entfernt, und ich habe kein Auto. Die Sternwarte hat ihre "Öffnungszeiten" Dienstags und Donnerstags. Aufgrund des Studiums habe ich aber höchstens mal ein Wochenende frei. Hier in Wismar konnte ich noch keine Amateurastronomen ausfindig machen. Zwar habe ich jetzt mein altes Quelle-Teleskop hier, aber leider ist der Himmel wolkenverhangen und außerdem ist das Stativ und die Montierung sogut wie schrottreif <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/frown.gif" alt="" />
 
Re: der braucht ein eigenes Teleskoptreffen...

Hi,

das ist ja furchtbar, wo wohnst Du denn? Es gibt doch an jedem Grashalm aktive Beobachter. Wenn ich mir da nur alleine die Albireo-Karte angucke...

Lass mal Deinen Standort raus und dann finden wir schon was für Dich. Muss ja nicht gleich eine ganze Sternwarte sein <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/smile.gif" alt="" /> Ein paar Leutchen, die sich abends zum Spechteln treffen, ist doch auch schon mal was.

Zuversichtliche Grüße vom
 
Oh Gott, da sehe ich wieder einmal,was für ein schlechter Beobachter ich doch bin. Bei der Mond und der Saturnaufnahme sehe ich überhaupt gar keinen Unterschied zwischen den Bildern, jedenfalls solange nicht, bis meine Augen anfangen zu tränen. <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/ooo.gif" alt="" />
 
Re: der braucht ein eigenes Teleskoptreffen...

das ist ja furchtbar, wo wohnst Du denn?

In Wismar (das liegt zwischen Lübeck und Rostock.)
 
Nicht vergessen: auch ein APO hat Abbildungsfehler, die zum Rand hin stark zunehmen. Wie zum Besipiel mein Takahashi. Dort zeigt sich dann lustiger Astigmatismus und auch ein bißchen Koma. Vom Restfarbfehler ganz zuschweigen.

Wer hat das nur verbreitet, daß die APOs einem *perfektem* Teleskop dieses Durchmesser entsprechen? Man braucht sich doch nur die gerechneten Spotdiagramme anzuschauen! Da ist ein kollimierter Newton (auf der Achse) ein Traum dagegen...
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Oben