Planetenhöhen bis 2042

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Bocian

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Hallo Planetenbeobachter,

ich habe mir mal die Mühe gemacht, die Kulminationshöhen der drei nächsten äußeren Planeten für die folgenden 30 Jahre bis 2042 in einer Grafik darzustellen.

Während die Bedinungen für Jupiter sich bis 2014 noch verbessern werden, sieht es für Mars und Saturn nicht so gut aus.

Mars erreicht seinen Tiefpunkt 2018 und wird erst 2020 wieder über 30° klettern. Die Oppositionen 2022 und 2025 bieten dann wieder sehr gute Beobachtungsbedingungen mit ca. 66° über dem Horizont.

Saturn wird in den nächsten Jahren nur geringe Höhen über den Horizont erreichen. Seinen Tiefpunkt durchläuft er 2018 mit nur 18° und zeigt dann sein voll geöffnetes Ringsystem. Erst im Jahr 2025 wird er wieder brauchbare Werte mit über 30° erreichen. Dann haben wir jedoch wieder die Kantenstellung des Ringsystems. Beste Bedingungen gibt es für Saturn erst wieder 2032 mit bestmöglichen Blick auf das voll geöffntete Ringsystem und 63° über dem Horizont.
In 20 Jahren...

Allen ambitionierten Planetenbeobachtern bleibt bei diesen Aussichten wohl nur ein Umzug in den Süden.

Schönen Sonntag
Bocian
 

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Hallo Bocian,

Das ist ja interessant. Och man, ausgrechnet Saturn gurkt jetzt da unten rum. Ich finde dieses Jahr schon schlecht, aber wenns noch mieser wird. Oh je. Aber gut zu wissen, dass man da jetzt dieser Tage noch auf Saturn halten sollte, wenns halbwegs annehmbare Bilder geben soll...

Danke für Deine Mühe!

cs,
Norman
 
Hallo Bocian, Hallo Norman,

das Diagramm gefällt mir sehr gut!

Jedoch bleibt zu berücksichtigen, dass die Kamera-Technologie nicht stehen bleibt.

Folgende Parameter werden sich voraussichtlich verbessern:

- höhere Empfindlichkeit --> kürzere Belichtungszeiten (seeing einfrieren)
- geringeres Ausleserauschen --> weniger Rauschen im Einzelbild --> nur die wenigen bessten Frames reichen für ein rauscharmes Summenbild
- höhere Frameraten (mehr Frames in gleicher Zeit)
- kleinere Pixel --> höhere Auflösung bei gleicher BW)

Ich denke also, die Technologie wird die schlechteren Voraussetzungen, bedingt durch die Planetenhöhe, ausgleichen.

Auch die Softwareentwicklung wird nicht stehen bleiben.

Wie sich die bessere Technologie dann in Verbindung mit guten äußeren Bedingungen ab 2022 dann auswirken wird kann sich jeder von uns ausmalen.

Wir werden also die kommenden Jahre genug Möglichkeit haben, um bei schlechten Bedingungen zu üben, und sind dann, wenn's wieder in die heiße Phase geht, gut vorbereitet.

Viele Grüße
Martin
 
Ach sieht an, Jupiter geht sogar noch hoch?
Na wenigstens was...dann müssen die Planetengeräteverkäufer nicht in ganz schwarze Löcher gucken.
Diese Berechnung gibt aber nur die max. Höchststände des jeweiligen Jahres wieder oder hast du das für jeden Monat berechnet?
 
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Hallo Peter,

die Kulminationshöhen sind für das jeweilige Oppositionsdatum gültig. Ein paar Grad mehr oder weniger spielen beim Beobachten kaum eine Rolle. Außerdem muss man noch die geografische Breite des Beobachtungsstandortes einrechnen. Die Höhen in den Monaten vor und nach der Opposition weichen nur leicht ab, lediglich die Kulminationszeit liegt dann nach bzw. vor Mitternacht.

Ich finde es interessant, wie sich die Beobachtungsmöglichkeiten besonders von Mars und Saturn in den nächsten Jahren verschlechtern werden. Im Jahr 2019 wird es für alle drei Planeten einen Tiefpunkt geben. Besonders interessant ist es dann, wenn man in teures Planetengerät investieren will...

Grüße!
Bocian
 
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Ich komm nicht ganz mit. Warum kann man den Mars dann schlecht beobachten? Weil er nicht hoch genug steht?
 
Hi,

Mars, Saturn stehen in nächster Zeit schlecht für nördliche Breiten. In südlichen Gefilden (<= 30° n.B.) oder gar auf der Südhalbkugel ist es eher sehr gut!

Warum kann man den Mars dann schlecht beobachten? Weil er nicht hoch genug steht?

Genauso isses für n.B. >= 50° steht Mars in der Periheloppi nicht mal 20° hoch!

-Lothar
 
Da mir die Grad noch nicht viel sagen frag ich einfach mal ganz schlau nach:

Aber sehen werden wir ihn von uns aus ja schon noch oder?
 
Achsoo. Danke für die Hilfe:)
 
Hallo,

die Grafik könnte deprimierend wirken ;-)

Bin gerade auf eine Himmelszeichnung von mir vom 15.05.1980(!) gegen 21.45 Uhr gestoßen. Fernglas oder 60mm Revue-Refraktor, ich weiß es nicht mehr - waren schon zu viel Technik für dieses Schauspiel.
Saturn, Mars, Jupiter und Venus wie auf einer Schnur aufgereiht, falls sich außer mir noch jemand daran erinnert. Zwischen ca. 23 und 43° Höhe hatte ich mir dazu notiert.
So eine Kombi würde ich gern mal wieder erleben. In ein paar hundert Jahren vielleicht.

Tolle Idee mit der Grafik! Soooo schlimm wirds nicht werden, dass man nun sein Planeten-Equipment versilbert...

Viele Grüße
Michael
 
Hallo Bocian,

schön, dass Du mal auf die Bedeutung der Kulminationshöhe hinweist. Insofern war Mars dieses Jahr trotz der großen Entfernung gar nicht so schlecht. Am besten wäre natürlich ein hoher Winkelstand bei minimaler Entfernung. Leider sind solche Ereignisse wegen der Orientierung der Bahnellipsen nur auf der südlichen Halbkugel möglich. Insofern ist Mars von Europa gesehen immer ein Kompromiss.

Die von den Medien hochgejubelte Opposition des Jahrhunderts von 2003 mit einem minimalen Abstand von 56 Millionen Kilometer hatte ja für Nordeuropa eine grottenschlechte Kulminationshöhe von gerade mal 22° für Berlin. Und weil die Erde dem Perihelpunkt der Marsbahn nur zwischen August und September so nahe kommen kann, wenn dieser also südlich vom Himmelsäquator steht, sind solche engen Perihel-Oppositionen immer nur von der Südhalbkugel optimal zu beobachten. Diese wiederholen sich in einem Abstand von etwa 15 Jahren. Die nächste käme dann Juli/August 2018.

Gruß, Peter

Primer on Mars oppositions

 
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