Hallo,
zum einen denke ich, die Frage nach dem Glas kann und darf auch im Jülich Forum gestellt werden, da ich denke, der Mix an Infos wird es evtl. vereinfachen und spezifizieren.
Dann gibt es m.E. für den angesinnten Einsatzzweck Ansitz und Himmel evtl. eine Kreuzung zwischen ja und nein und oder sowohl als auch
Denn Ansitz vll. besser >AP 5mm vs. Asto evtl. AP=~5 wie angesprochen (und auch meine Abschlussentscheidung für 10x50).
Wenn ich es richtig verstanden habe, darf ich Holgers Beitrag mal aufführen, der den Sachverhalt m.E. gut erklärt (?)
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Holger Merlitz
07. August 2011 09:55
J.Forum
Damit meinten Sie vermutlich die Dämmerungszahl Z = sqrt(m*D)? Nach meinem Dafürhalten ist diese Zahl nicht besonders gut geeignet, um die Leistungsfähigkeit eines Fernglases in fortgeschrittener Dämmerung zu beschreiben.
Um zu verstehen, warum ich meine Zweifel habe, muß man sich die Entstehungsgeschichte dieser Dämmerungszahl vor Augen halten: Köhler und Leinhos hatten damals Tests durchgeführt, mit Landoltringen auf Testtafeln. Dabei war ihnen aufgefallen, daß auch in fortgeschrittener Dunkelheit ein 10x50 besser abschneidet als ein 7x50. Angesichts dieser extrem spezifischen Testsituation ist das auch kein Wunder: Um die Landoltringe auflösen zu können, muß man sie heranholen, insbesondere in der Dunkelheit, wenn das foveale Sehen in den Hintergrund tritt und dabei die Auflösung des Auges abfällt. Der Nachteil der höheren Vergrößerung ist ein allgemeiner Verlust an Helligkeit, aber bei den Hochkontrastobjekten (schwarze Markierungen auf weißem Papier) ist das nicht von Belang. In diesem speziellen Test wird Vergrößerung also extrem begünstigt.
Der Alltag sieht ganz anders aus: Es gibt diese Hochkontrastobjekte normalerweise in der Natur nicht, und bei zunehmender Dämmerung spielt das Detailsehen auch keine wichtige Rolle mehr. Hier braucht man Licht, um möglichst noch viele Konturen ausfindig machen zu können und sich auf diese Weise zu orientieren.
Der Köhler/Leinhos Test ging auf diese Bedürfnisse gar nicht ein - sie haben lediglich auf Detailsehen getestet, in ihrem hochspeziellen Testaufbau ist Vergrößerung daher gleich hoch gewichtet wie die Öffnung. Im Beobachtungsalltag ist in der Dämmerung die Öffnung aber weit wichtiger: Man will das Wildschwein, das sich kaum vom Hintergrund abhebt, erkennen, und nicht seine Borsten zählen. Man braucht möglichst viel Austrittspupille (Signal-zu-Rausch-Verhältnis), ein großes Sehfeld, und vermutlich auch eine gute Plastik (stereoskopischer Effekt).
Zitat ENDE_____________________
Demnach könnte eine Abstimmung von tatsächlicher Anforderung an beide Einsatzbereiche sicher von Vorteil sein. Denn was für Ansitz ideal wäre, kann am Himmel überdimensioniert sein. (?)
Oder auch umgekehrt?