Epsilon Lyrae in kleinen Teleskopen

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Perfektes Timing - der Himmel klarte tatsächlich auf, und um 23 Uhr stand der 50/540 draußen.
Meine Skizze (s.o.) entspricht eher dem Anblick bei 90fach, aber dann so wie gezeichnet: das "untere" Paar berührt sich noch, beim "oberen" Paar ist der schwächere Stern eine Spur abgesetzt (in meiner Skizze sind die Sterne des oberen Paares gleich hell, stimmt natürlich nicht...). Bei 54fach sah ich das untere Paar länglich mit gerade erkennbarer Abschnürung, beim oberen Paar waren die unterschiedlich hellen Sterne gut zu unterscheiden, obwohl sie sich ebenfalls berührten, aber schon eher ein Doppelstern als das untere Paar. Diese Beobachtungen erfolgten mit den gleichen Okularen wie vor 32 Jahren!
Erstmals mit dieser Optik kam dann mein Nagler Zoom 3-6mm zum Einsatz. Da bestätigte sich der erste Eindruck, daß das Seeing sehr gut war. 180fach war kein Problem, 4 saubere Airy-Scheibchen, ein toller Anblick! Bei allen Vergrößerungen war das "obere" Paar subjektiv "besser" getrennt.

Grüße von Michael!
 
Hallo,

auch ich hab's nochmal versucht: mit dem 2-4mm Nagler auf Stellung 4mm gleich knapp 90x gut u. sauber beide Pärchen getrennt, u. anschl. Stelung 2mm auf 177x auch alles gut u. perfekt;

nur Izar.... der macht mich noch wahnsinnig...!

aufgelöste Grüsse
Manfred
 
Hallo, ich hab die Bedingungen heute Nacht auch genutzt! ;) Aber für andere Doppelsterne. Das Seeing war allerdings grausam :mauer:. Alberio, 61 Cygni, ..., ein bisschen Sightseeing aber auch Struve 437 (6,2/6,9/2,1") war schön... Auch eine Form von Deep Sky und das direkt aus Berlin heraus. Ein schöner 3 bis 3,5 mag Himmel...+ Vollmond :biggrin: An 56 Herculis konnte ich die 10,6mag Komponente noch ausmachen.


viele Grüße und sternenklare Nächte,
Christian
 
Hallo zusammen,

ich weiss nicht wie ihr das macht...hier im SW ist seit Tagen überhaupt nichts zu sehen! Nur grau in grau.

Viele Grüße
Werner
 
Hallo zusammen,

gestern meinen kurzen Dicken (FH 120/600mm) raus geholt und auf eps lyrae draufgehalten. Bei 50x (12mm T4 Nagler) war die Komponenten mit den fast gleich hellen Paaren, also die einfacherer, länglich aber nicht getrennt sichtbar (eine acht), die andere war nur als Stern sichtbar. Bei 75x im 8mm Ethos waren bei sauber getrennt mit Zwischenraum.

Gruß
Lots
 
Hallo,

da hier auch andere Doppelsterne angesprochen wurden und es wohl generell auch um schwierige (Test-)Doppelsterne ging, hier ein Link zum amerikanischen Forum "cloudy nights", wo jemand eine Excel-Liste mit Teststernen zusammengestellt hat, basierend auf einem in der September-Ausgabe von S&T erschienen Artikel.

Zum Herunterladen einfach auf "Attachment" in der Titelzeile des ersten Beitrags klicken.

http://www.cloudynights.com/ubbthreads/showflat.php/Cat/0/Number/5353309/page/1/view/collapsed/sb/5/o/all/fpart/1


Grüße
Torsten
 
Habe mal vor Jahren mit 2 Takahashi Sky90 und verschiedenen Okularen an eps Lyra getestet, bei 70x oder höher gelang die Trennung eindeutig.
 
Hallo,

muß mich jetzt mal an Winnie wenden in Bezug auf Izar, da auch Erfahrung mit kleinen Refraktorn: (hoffe der Thread ist noch aboniert)

Habe mich noch mal heute an Izar rangemacht jedoch mit zweifelhaftem Erfolg: also ich sehe genau auf dem 1. Beugungsring, allerdings in etwa 11Uhr oder ca. 330 Grad eine kleine "Verdickung" beim Refraktor mit Zenitspiegel.

Aber da dürfte ja nun eigentlich nichts sein, sondern eher auf 1Uhr oder bei ca. 30 Grad?! weil beim Refraktor schaut man ja spiegelverkehrt.
Und dort (bei ca. 30 Grad) ist der Beugungsring eher teilweise unterbrochen bei ca 140 - 177facher Vergrößerung.

fragende Grüsse

Manfred
 
Moin Manfred!

Ich glaube, Du bist schon auf der richtigen Fährte. Die Daten von ε Boo (STF 1877) sind: +2,6/+4,8 mag., Abstand 2,8", PW 343°. Die Werte stammen aus dem Jahr 2010, ich hab' eben extra nochmal im WDS nachgeschaut.

Ansonsten nimm den Zenitspiegel raus und beobachte gradsichtig! Die Abbildung ist dann oft besser, da die Fehler des ZS nicht zum Tragen kommen.

Nochwas - aber bitte nicht persönlich nehmen: Für die Doppelsterntrennung nehme ich möglichst einfache Okulare, vorzugsweise Orthos. Von "Glasbausteinen", und wenn sie dazu noch als Zoom ausgeführt sind, halte ich bei solchen Beobachtungen gar nichts.
 
Hallo und Moin winnie!

danke für die schnelle Antwort u. die Tip's, aber glaube diesen D-Stern knack ich nicht, ob jetzt mit einem Ortho oder mit dem Nagler.

Aber Gradeinsicht probier ich noch mal!

Falls es Dich dieses Wochenende nach Reinsehlen zum Teleskoptreffen verschlägt, würde ich gerne mal ein Blick durch dein Gerät werfen, um Izar mal endlich getrennt zu sehen.

Außerdem sehe ich ihn als gleißend weißen Stern, und nicht als rot-orange oder gelblich-orange... irgendwas stimmt da nicht?
Zum Abgleich: etwas weiter rechts (ca. 1 Grad) sehe ich ein C gebildet von 4 Sternen etwa 5 Ordnung, links eine Art Kreutz.

Grüsse Manfred

 
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Moin Manfred!

Ich will ja nicht hoffen, daß Du auf den falschen Stern starrst: Izar ist leicht gelblich, Spektrum K0, der Begleiter weiß (A2).
Ich hab' nochmal im Burnham's nachgeschaut: Izar wird als Prüfstern für 3" genannt. An "Rekorden" ist hier außerdem vermerkt:
- "clearly separated with a 2¼-inch achromat" (57 mm Öffnung)
- "resolved the pair with a 9-inch mirror stopped down to 1 ⅞ inches" (4,76 mm Öffnung)

Versuch sonst noch mal, den Stern so früh wie möglich in der Dämmerung zu erwischen, wenn die Helligkeit des Hauptsterns noch nicht so strahlend ist und Izar dann höher steht.

Zum IHT komme ich nicht mehr, da ist mir zu viel Licht. Für meinen kleinen Japaner habe ich auch keine kurzbrennweitigen Okus mehr. Die sind vor einiger Zeit mit anderen Teleskopen verkauft worden.

Edit:
So, ich habe mir eben aus Karton ein 60 mm- und 3"-Blende für meinen 90 mm Refraktor geschnippelt. Sobal Izar in Reichweite ist, nehme ich den nochla aufs Korn und berichte dann.
 
So, nun mal Butter bei die Fische! :super:

Beobachtungszeit: 20:30-21:00 MESZ
Refraktor (SW 90/900) mit 1,25"-Zenitspiegel von Stellarvue...

Phase 1 - abgeblendet auf 3" (76 mm):
- schon im 8 mm TS-WA ist der Begleiter nahe bei seinem Hauptstern zu sehen. Farbeindruck des Hauptsterns: leicht gelblich. Vergrößerung: 113fach.

Phase 2 - abgeblendet auf 60 mm (2,4"):
- jetzt braucht es schon 150fache Vergrößerung im 6 mm Genuine Ortho, um den Begleiter als Ausbuchtung am Airy-Scheibchen des Hauptsterns zu sehen. Auffällig ist die Vergrößerung des Airy-Scheibchens ggü. der 3"-Blende.

Ich hab hier noch eine 2fach Barlow im Köcher, doch nun ziehen hier immer mehr Wolken rein, so daß ich erstmal abgebrochen habe. Ich werde das aber in den kommenden Nächten weiterverfolgen.
 
Hallo Winnie!

hab mein Refraktor nun auch noch mal aufgebaut...
Werde berichten!

Kann es sein ,dass meine Software den Stern falsch platziert hat? Benutze Redshift 7.

Grüsse Manfred
 
Moin Manfred!

> Kann es sein ,dass meine Software den Stern falsch platziert hat?

LOL ;)

Izar steht jetzt am Abendhimmel ziemlich genau über Arktur im Westen, der Abstand beträgt etwa 10,5°. Unterhalb von Izar (½° entfernt) steht 34 Boo, eigentlich eine markante Konstellation.
Wollen mal nicht hoffen, daß Du auf σ oder ρ Bootis gelandet bist - die stehen etwas weiter westlich von Izar aus gesehen.

RS kenne ich und meide es. ;) Brauchst Du eine Aufsuchkarte, oder was wird das?! :gutefrage:
 
Hallo Winnie, ja stimmt, halbes Grad drunter befindest sich 34 Boo, dann bin ich auch richtig.

Auch hier jetzt teilweise Bewölkung, ich guck mir das jetzt mal in Reinsehlen in einem größeren Teleskop an; vielleicht sehe ich den Begleidstern auch, erkenne ihn aber nicht als solchen. Bin erstmal mit meinem Latein am Ende... :(

Werde dann noch mal berichten.

Grüsse Manfred

P.S. und vielen Dank noch mal für Deine wirklich aufwändigen Bemühungen!!
 
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Du brauchst Dich nicht zu bedanken. Früher war ich echter Doppelstern-Fan und hab' sie sehr viel mit kleinen Teleskopen beobachtet. Ich werde mich da wohl wieder ein bißchen mehr reinknien, eine fette Liste habe ich mir am WE zusammengestellt und werde sie nach und nach abgrasen. Das geht - anders als die Kometenbeobachtung - ja auch ganz hervorragend bei Mondlicht. ;)

Hier noch was aufs Auge - auch mit Foto von ε Boo im 63er Zeiss-Telementor --> http://www.serifone.de/doppelsterne.htm

Schnapp Dir auf dem IHT am besten einen 4" ED oder 6" FH. Das sind schon gute Doppelsternkiller. :super:
 
Hallo,
jetzt habt ihr mich wirklich neugierig gemacht und ich habs auch mal probiert. Mit 66mm/80x war die Luft gestern abend (hereinziehendes Gewölk) aber schon zu unruhig bzw. die Durchsicht zu mies, hat mit Izar jedenfalls nicht geklappt.

@Manfred:
Schau Dir mal die Seiten von Peter Wienerroither an, der hatte ein fotografisches Doppelsterinprojekt - Unmengen an wunderbar detailreichen Fotos ( PW's Seite )
Gruß
Thorsten
 
Hi zusammen,

Hier mal ein paar andere Doppelsterne für einen Test, die ein 3 ein halb Zöller bei gutem Seeing knacken sollte.

Doppelsterne:

Struve 2583 (Pi Aquilae) 6,3 - 6,8 - 1,4" DI= 75,47
23 Aquilae 5,3 - 8,3 - 3" DI=92,23
Struve 2603 (Epsilon Draconis) 4,0 - 6,9 - 3" DI=91,63

unter http://www.amazon.com/gp/reader/0521493439/ref=sib_dp_pt#reader-link kann man sich einige Doppelsterne heraussuchen. (The Cambridge Double Star Atlas). Leider fehlen die Positionswinkel. Aber für den DI von Ladic.exe gibt es genug Futter.

Gruß
Lothar
 
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Hallo winnie,

in Reinsehlen war ich leider nicht ;( (hatte Arbeit u. zu mieses Wetter)aber ich hab mir den Stern nun auch mal um 20:15 vorgenommen: sehe dann lediglich nur eine kleine Ausbuchtung auf dem 1. Beugungsring die je nach Seeing da mehr oder weniger zu sehen ist, aber nicht zwei getrennte Objekte. Also etwa so, wie in deinem Link abgelichtet.

Mehr ist leider nicht drin..

Thorsten u. Lots, danke für Eure Hinweise!



Grüsse Manfred
 
Ich habe mich vorgestern mit 8 cm Öffnung an epsilon Böotis versucht. Bei 134x ohne Erfolg, obwohl der Stern ruhig von Beugungsscheiben umgeben im Okular stand. Ich habe allerdings nicht in Der Karte nachgeschaut, in welcher Richtung ich suchen muss, vielleicht hätte dies geholfen. Da eine Sichtung mit 7 cm Öffnung möglich scheint, muss ich da noch einmal ran.
 
Komme gerade vom Balkon, Standort Berlin und habe Izar mit meinem "Kurzen" FH 120/ F5, bei 100-fach unter "Hineinknien ins Okular", trennen können. Ganz deutlich jedoch bei 120-fach.

CS Frank
 
GSO 880 Deluxe 10" und im Speers Waler 13,4mm konnte ich gerade so die Trennung erkennen. Entspricht dann ca. 93x.

Mit dem 7mm Nagler im *entfernt* geht's dann schon eindeutiger. Wobei ich durch das *entfernt* nicht sicher bin, ob das auch wirklich 7mm sind oder etwas mehr oder etwas weniger.

Das ganze bei hoher Lichtverschmutzung vom Balkon aus, was bei hellen Sternen aber nicht so viel auszumachen scheint. Liege ich damit im Soll meines Teleskops? Frage mich immer noch, ob ich das richtig kollimiert habe. Beugungsscheibchen am Stern "scheinen" mir Konzentrisch zu sein.
 
Zitat von TShephard:
Liege ich damit im Soll meines Teleskops? Frage mich immer noch, ob ich das richtig kollimiert habe. Beugungsscheibchen am Stern "scheinen" mir Konzentrisch zu sein.
Ja, du liegst im Soll mit Luft nach oben! ;)

Nach meiner bescheidenen Erfahrung ist es so, dass die Kollimation in Ordnung ist, wenn man das Beugungsscheibchen mit Beugungsringen konzentrisch sieht.
ein schöner Artikel dazu ist: http://legault.perso.sfr.fr/collim.html
Man sollte keine künstlichen Kometen sehen! :)

Dein Newton macht es dir nur ein bisschen schwerer, da es im gewissen Sinne anfälliger für Luftunruhe ist. Das Bild erscheint unruhiger und feingliedriger, wabbelig (finde kein besseres Wort). Aber der Auflösung (abhängig von den gerade gegebenen Bedingungen) schadet das eigentlich nichts.


Grüße

 
Hi Christian,

Beugungsringe erscheinen mir konzentrisch. Aber das ist aufgrund von Seeing und dem menschlichen Faktor kein 100%iges Ergebnis. Manchmal erscheint es mir, dass es Intrafokal ein wenig nach rechts versetzt ist. Dann schaue ich nochmal genau hin und es scheint mir wieder konzentrisch oder andersherum.

Deinen Artikel werde ich mir noch komplett durchlesen. Kannte nur ähnliche von anderen Seiten, aber der scheint auch nochmal sehr ausführlich zu sein. Danke!

Aber das ist ein anderes Thema. Wie gesagt mit dem 13,4mm kann ich gerade so sehen, dass es je zwei Sterne sind. Muss dafür aber auch schon sehr konzentriert hin schauen. Zwischen dem 13,4er und dem 30mm ERFLE habe ich auch kein Okular, um zu sehen, ob es auch mit noch weniger Vergrößerung trennbar ist.

Grüße,
Thomas
 
Hallo, auch wenns schon länger her ist, hier noch mal was
zum Thema Doppelsternbeobachtung mit kleinen Optiken, ein kurzer Nachtrag zum Thema reale Beobachtungsbedingungen:

Eigentlich ging es gestern abend bei guter Luftruhe und deutlich aufgehelltem Himmel (Sigma Ori war mit bloßem Auge nicht sichtbar!) um einen wegen des Sch..wetters lange aufgeschobenen Vergleich zwischen zwei Okularen mit 6.7mm (V 119x) und 7mm (V 114x) an einem optisch fehlerfreien 4“ Apo.
Zielobjekte waren für einen Schärfetest Doppelsterne, u.a. auch Eta Orionis bzw. nur die beiden hellen Komponenten A (selbst bedeckungsveränderlich, spektroskopischer DS) mit 3.3m und B mit 4.9m im Abstand von 1.7“. Für 4“ mit rechnerisch-theoretischer Grenze bei 1.16 (Dawes)/ 1,38 (Rayleigh) also weitab eines Problems.

Ich fand es interessant, dass schon bei dieser doch niedrigen Vergrößerung (deutlich unter der förderlichen Vergrößerung und natürlich der Vmax) der DS mit sichtbarem Spalt getrennt werden konnte (Trennungsschlüssel 1).
Dagegen anders bei Struve 728, der mit 1.2 im Grenzbereich liegt. Der war weder mit den beiden Testokularen noch mit V160x auch nur ansatzweise zu knacken, es reichte nicht einmal zur „Trennung“ der beiden Komponenten als „8“.
Es bestätigte sich meine Erfahrung, dass sich unter meinen mäßigen Verhältnissen eine faktische Auflösungsgrenze von 1.4 als realistisch erweist.
Das nur einfach mal so erzählt...
Gruß
thorsen
 
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