Urknall und davor ?

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keksdose

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Hallo,
Ich weiß noch nicht sehr viel über Astronomie, interressiere mich jedoch brennend dafür und mochte es auch studieren also habt bitte nachsicht mit mir.

Nun zu meiner eigentlichen Frage die mich schon länger beschäftigt.

Der Theorie nach ist beim Urknall das gesamt Universum entstanden Quasie aus dem nichts jedoch was war davor ? Ist es nicht unmöglich das davor nichts war ??

P.s. bin erst 17 erklärt es also bitte einfach .
Danke, jetzt schon mal.
 
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Hi,

alles, was wir sehen, beobachten und schlussfolgern, basiert auf die physikalischen Gesetze. Ohne physikalische Gesetze können wir gar nicht sagen, wie, was und wo. Und diese physikalischen Gesetze brauchen einen Raum, eine Zeit, um zu funktionieren.

Und weil laut der Urknall-Theorie der Raum und die Zeit erst nach dem Urknall entstanden, gelten unsere physikalischen Gesetze (und somit auch unsere Theorien, unser Wissen usw.) erst nach dem Urknall.

Wenn man die physikalischen Gesetze doch auf das Davor anwendet, dann bekommt man unsinnige, „komische“ Werte raus, weil die Gesetze halt versagen und gar nicht darauf ausgelegt sind.

Aber trotzdem sollte man im Klaren sein, dass es etwas davor gab. Aber dieses Davor können wir nicht fassen, nicht begreifen, nicht beschreiben, nicht definieren, weil unsere physikalischen Gesetze nur danach alles beschreiben.
 
Also ganz platt gesagt: es gab davor, nur können wir es nicht beschreiben, weil uns physikalische Gesetze fehlen.

Ob man diese Gesetze grundsätzlich nicht finden kann oder wir einfach noch nicht drauf gekommen sind, weiß ich nicht.
 
Zitat von Alexander_Funk:
Aber trotzdem sollte man im Klaren sein, dass es etwas davor gab. Aber dieses Davor können wir nicht fassen, nicht begreifen, nicht beschreiben, nicht definieren, weil unsere physikalischen Gesetze nur danach alles beschreiben.

Grundsätzlich richtig, aber man muss betonen, dass diese Aussage nur für die derzeit etablierten Theorien gilt. Aus Sicht von Nichtstandardtheorien wie der Schleifenquantengravitation stellt sich das unter Umständen ganz anders dar:

http://www.zeit.de/2009/01/N-Interview-Bojowald

Es lässt sich daher nicht ausschließen, dass wir irgendwann auch gewisse Aussagen darüber treffen können, was vor dem Urknall war. Momentan müssen derartige Aussagen jedoch als Spekulation eingestuft werden.

Viele Grüße
Marc
 
Zitat von Marc_Lindner:
Es lässt sich daher nicht ausschließen, dass wir irgendwann auch gewisse Aussagen darüber treffen können, was vor dem Urknall war. Momentan müssen derartige Aussagen jedoch als Spekulation eingestuft werden.

Hallo Marc,

gebe dir vollkommen Recht.
Es gibt gewisse Ansätze, die es auch erlauben, tatsächlich das Davor zu beschreiben. Es sind aber bis jetzt eher nur Spekulationen.

Viele Grüße,
Alex
 
Was war vor Gott bzw. wer hat ihn erschaffen? Um etwas Allmächtiges zu schaffen müßte man ja "noch allmächtiger" sein. Und davor noch allmächtiger als "noch allmächtiger"... ;)
Und warum und wielange hat "Gott" gewartet, bis er uns "erschaffen" hat? War ihm da vorher nicht langweilig? ;)

Auch mit Ideen wie dem zyklischen Universum von Penrose könnte man sich die Frage stellen, was war vor dem "Zyklus"?

...das führt irgendwie zu nichts...

vG
Harald
 
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Hallo,
Ich danke euch allen für eure Beitäge.
Eure erklärungen haben mir sehr geholfen auch das mit Gott da ich selbst ein gläubiger Mensch bin.
Ich habe das so verstanden und kor*entfernt*ert mich wenn ich falsch liege, Heutzutage ist alles bloß spekulation und richtig beweisen können wir nichts da unsere Physikalischen Gesetzte vor dem Urknall keine geltung hatten.
Korrekt ?
 
Gott nicht im Sinne der uns bekannten Relegionen. Darüber brauchen wir heutzutage nicht mehr zu diskutieren.

Eher im Philosophischen Sinne : Gott ist das was wir niemals verstehen können, weil es nicht in unserem Universum (Welt) passt.

In dem Kontext ist der Urknall der Beweis für die Existenz Gottes.

Gruß Jens
 
Zitat von keksdose:
Hallo,
Ich danke euch allen für eure Beitäge.
Eure erklärungen haben mir sehr geholfen auch das mit Gott da ich selbst ein gläubiger Mensch bin.
Ich habe das so verstanden und kor*entfernt*ert mich wenn ich falsch liege, Heutzutage ist alles bloß spekulation und richtig beweisen können wir nichts da unsere Physikalischen Gesetzte vor dem Urknall keine geltung hatten.
Korrekt ?


Hallo,

nicht ganz. Nicht alles sind die Spekulationen, sondern nur das, was vor dem Urknall war.
Der Urknall selber bzw. alles, was danach passierte, sind eher die Theorien und Hypothesen, die bis jetzt immer bestätigt wurden und bis jetzt auch nichts dagegen spricht.

"Alles bloß Spekulationen" ist somit falsch.
 
Weil erst nachdem Urknall unsere physikalischen Gesetze sowie Raum, Zeit und Materie entstanden ?

Auf welcher Basis willst Du denn da Wissenschaft betreiben ?
 
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Also vor unserem Universum könnte, nach Hawking, ein anderes
Universum gewesen sein, in dem allerdings der Zeitpfeil genau spiegelverkehrt zu unserem Zeitpfeil verläuft. Das schließt Hawking daraus, dass beim anwenden der normalen Theorien(z.B. Relativitätstheorie) vor dem Urknall eine Singularität geherrscht werden muss. So hat er eine neue Theorie entwickelt(M-Theorie) die viele Theorien verbindet und ist darauf gekommen, dass der unser Urknall kein Knall war sondern ein Übergang(Bounce) von "kollabierendem" zu "unserem" Universum. Allerdings könnten wir niemals ins andere Universum "reingucken" da es sozusagen von uns "wegläuft".

Im übrigen bin ich jünger als du und verstehe das trotzdem.
Aber nur dank des Buches "Hawkings neuer Kosmos"(von Rüdiger Vaas), SEHR ZU EMPFEHLEN!!!!!!!!!
 
Hallo,

bleibt eben doch alles nur spekulativer Quatsch...

Oder:

Vor dem Urknall (so es ihn gegeben hat) war eine Prinzessin auf einer Erbse, die mal niesen musste. Und heraus kam mit Wucht das Universum.

Widerleg das mal.

BG Theodor
 
Zitat von Haramir:
In dem Kontext ist der Urknall der Beweis für die Existenz Gottes.

Gruß Jens

Bereits der Prister Lemaitre, der Einstein zusammen mit Edwin Hubble vom expandierenden Universum überzeugte, zog diese Aussage von Papst Pius XII zurück. Er führte überzeugend an, das nach der Erklärung des Urknalls kein Platz für Gott übrigbleiben würde.

So wie früher in Blitzen, Stürmen und Kometen 'Gott' oder zumindest 'Gotteswille' zum Ausdruck kam, wurde 'Gott' durch mehr Wissen immer weiter zurückgedrängt. Heute steht Gott bereits hinterm Urknall, für alles danach wird er nicht mehr benötigt.

Und mal ehrlich : Es gibt etwa 7 * 10^21 Sterne im beobachtbaren Universum. Und da soll sich der Konstrukteur dafür interessieren, ob auf irgendeinem Staubkorn ein primitives Lebewesen 'betet' ? Jemand der durch bloßem Willen / Worte Galaxien formt und in Drehung versetzt ? Und das mindestens 100 Mrd. mal ? Den soll es interessieren, ob jemand fastet, betet oder sich die Vorhaut abschneiden lässt ?
Ist das nicht eher ein Fall von Größenwahn ??

Gruß Detlef
 
Hallo,

nunja, wenn Gott für Dich ein Alter Mann mit Bart in den Wolken ist, der mit bloßem Willen irgendetwas formt, dann magst Du recht haben.

Gruß Jens
 
Zitat von Haramir:
Hallo,

nunja, wenn Gott für Dich ein Alter Mann mit Bart in den Wolken ist, der mit bloßem Willen irgendetwas formt, dann magst Du recht haben.

Gruß Jens

Für mich gibt es keinen Gott, wie auch immer er aussehen soll. Eine Gestalt s.O. haben die GLÄUBIGEN Gott gegeben, nicht ich !

Außerdem habe ich nicht über die Form sondern über die Wirkung gesprochen.

Zum Schluß bleibt ja immer noch die Frage : Wenn Gott das Universum geschaffen hat, wer hat dann Gott erschaffen ??
 
Hallo !

bleibt eben doch alles nur spekulativer Quatsch...
Das mag in der momentan anerkannten Physik gelten. Die Physik entwickelt sich jedoch weiter. Was uns heute vernünftig erscheint, kann in 100 Jahren schon Aberglaube genannt werden.

Auch beim Thema Gott wäre ich eher vorsichtig. Meiner Meinung nach hat die Physik nicht die Macht etwas zu beweisen - schon garnicht eine Absicht - sondern lediglich die Natur zu beschreiben. In ihren "Gesetzen" schafft sie ein Abbild der Natur, das eben auch nur das sein kann: ein Bild.

Was ist denn dieses (physikalische) Bild, wenn es (für einige) den Glauben an einen Gott ersetzt ? Doch nichts anderes, als ein neuer anderer Gott.

Wenn Gott das Universum geschaffen hat, wer hat dann Gott erschaffen ??

Da kann ich dann auch fragen, wenn vor dem Urknall "nichts" war, was hat den Urknall verursacht ? Genau da versagt die Logik. Das finde ich übrigens wunderbar. Es zeigt uns, das unser Wissen nicht unendlich ist und es lässt Platz für den der glauben möchte.
 
Hi,
die Physik will natürlich nichts beweisen und kann es nicht, denn es ist eine Realwissenschaft. Die Physik stellt THEORIEN auf, die widerlebar sein müssen. Sonst ist es belangloser Unsinn, Zeitvertrieb, "not even wrong".

Und das hat die Physik eben einem Glauben voraus und es ist kein anderer Gott, der erschaffen werden will. Denn Religion kann man nicht widerlegen, sondern NUR beweisen. Eben was ich schon in einem anderen Thread schrieb: Gegen religiöse Menschen kannst Du nicht gewinnen.

Und was die "100 Jahre" angeht. Ein immer wieder genutzter Felglauben. Man kann eben einige Naturgesetze nicht umgehen, auch wenn wir Halbgötter wären...

BG Theodor

P.S.: Es ist falsch, dass die Physik nur beschreiben will. Sie will v.a. ERKLÄREN!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo,

es gab schon so viele, und meist sehr abstruse, Gottesbeweise, aber "bewiesen" haben sie nichts. Aber hier liegt der Hasse im Pfeffer begraben (frei nach Thälmann): du kannst Gott nur beweisen, NIE widerlegen. Und damit es Glaube und basta. Ende vom Lied.

"Gott gibt es nicht" ist dagegen eine Theorie. Man muss ihm, sie nur dazu bringen zu erscheinen: é voíla. Die Theorie ist widerlegt.

Aber in der heutigen Naturwissenschaften tun sich viele mit der "Widerlegbarkeit" schwer. Es besteht die Tendenz - und das ist wohl eine menschliche Schwäche, von der ich mich nicht ausnehme, aber mich bewusst dagegen sträube, immer nur "Bestätigungen" für die eigene Theorie zu suchen. Man bestätigt sich, während ein gegenteiliger Ausgang des Experiment nichts aussagt.

Mal anders: in den Ingenieurgebieten wird eine Überprüfung des erzeugten Produkts auf einer Maschine folgendermaßen bewerkstelligt: man geht immer und zunächst davon aus, dass das Gut schlecht ist. Diese Arbeitstheorie muss widerlegt werden durch Prüfstationen. Nur wenn alle Stationen das Produkt als "gut erkannten" wird das Pridukt als "gut" ausgegeben. Man stellt eine Theorie auf, bestimmt sie als falsch und sucht Experimente, um sie zu widerlegen. In den Naturwissenschaften geht es nicht so. Man sucht nach Theorien, die man als wahr annimmt. Das ist so vernünftig, da es mehr falsche als richtige Theorien geben dürfte. Dann aber sucht der Theorienbildner meist nur noch Experimente, die seine Theorie als wahr bestätigt! Man hat also einen Auswahleffekt. Und schlimmer: es sind oft Experimente, deren positiver Ausgang die Theorie bestätigt, deren negative Ergebnisse aber gar nichts sagen. Denk mal an die sog. Stringtheorie, oder das Higgsteilchen. Wenn nichts gefunden wird, waren die Energien zu niedrig...

Ich hoffe, man besinnt sich wieder auf den Erkenntnisgewinn statt eine "neue Erkenntnistheorie" zu fordern...

BG Theodor
 
Hallo

Ich habe das so verstanden und kor*entfernt*ert mich wenn ich falsch liege, Heutzutage ist alles bloß spekulation und richtig beweisen können wir nichts da unsere Physikalischen Gesetzte vor dem Urknall keine geltung hatten.
Korrekt ?

Das ist sicher etwas zu extrem gedacht, wir haben schon was von der Natur um uns verstanden, doch so gesehen hast du recht.

Wir haben heute in fast jeder Disziplin ein Standartmodell, z.B. das Standartmodell der Teilchenphysik, dass Standartmodell der Kosmologie, dass Standartmodell der Evolution usw.

Doch bei genauem hinsehen, beruhen alle diese Modelle mehr oder weniger auch auf Glaubenssätzen, welche vorangestellt werden müssen, weil ja keiner da war wo die Welt ihren Anfang hatte und weil keiner da war, wo das erste Leben entstand und es hat auch noch niemand ein Atom gesehen.

Und weil man über diese Anfänge nichts weiß, muss man eben annahmen treffen um überhaupt ein Aufbauendes Modell schlüssig darzulegen.

Doch bewiesen ist damit nichts, man glaubt eben das es so oder so gewesen sein muss!
Hier zeigt sich die Grenze unseres Wissens. Nur weil wir uns nichts anderes vorstellen können glauben wir, das es eben dann so gewesen sein muss.

Erkenntnistheoretisch ist Wissenschaft ja immer "nur" beschreibend, sie beschreibt die Dinge.
Das Ding an sich, oder das Sein selbst bleibt aber immer ein Mysterium.

Gruß Uwe
 
@ Quanten :

Irgendwie redest Du da wirres Zeug. Standartmodelle sind KEINE Glaubenssätze, sondern Theorien. Sie machen überprüfbare Aussagen. Sobald eine Aussage falsch ist, wird die Theorie überarbeitet oder verworfen. Genauso wie es sich für Wissenschaft gehört. Es steht Dir also frei, alle diese Standartmodelle zu widerlegen. Leg los, anstatt nur Geschwurbel zu fabrizieren. Aber bitte nutze keinen Computer, der funktioniert nämlich nur, weil wir die Teilchenphysik genau verstanden haben und anwenden können ! Und bitte keine CD / DVD abspielen. Dabei ist es nämlich genauso. Nicht das Du in deinem Glauben wankst.

Nur mal ein Beispiel für sinnloses Geschwurbel :
und es hat auch noch niemand ein Atom gesehen.
Und kein Mensch wird jemals ein Atom tatsächlich sehen, denn ein Atom ist kleiner als die kürzeste FÜR MENSCHEN sichtbare Wellenlänge. Aber sind Atome deshalb eine Glaubenssache ? Existieren nur Dinge die wir Menschen mit unseren beschränkten Sinnen DIREKT wahrnehmen können ? Wer auf solche Ideen kommt, ist selbst beim Glauben falsch aufgehoben ...

Gruß Detlef
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Und allen, die sich wirklich für den Urknall und alles vor und danach interessieren, empfehle ich das Buch : 'Ein Universum aus nichts' von Lawrence M. Krauss.

Gruß Detlef
 
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