Welches Plantenokular für 102/1300mm Maksutov?

Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.

burli70

Aktives Mitglied
Hallo,
ich habe den Skywatcher Skymax 102/1300 Maksutov. Dazu einen Baader T2 Zenitspiegel und das Baader Hyperion Zoom Okular mit Barlow Linse. Damit kann man schon gut was sehen. Mit der Barlow Linse kommt das Teleskop aber schon relativ früh an seine Grenzen. Mit der Barlow Linse und eingestellten 8mm Brennweite am Okular komme ich immerhin auf 365-fache Vergrößerung, was definitiv zuviel ist

Ich hätte aber eventuell gerne noch ein passendes Planeten Okular, mit dem man möglichst das Teleskop ausreizen kann, ohne es zu überreizen. Ich denke, etwas mit 5-6mm Brennweite wäre noch eine gute Ergänzung. 6mm sollte zumindest mit dem Mond noch gut gehen

Könnt ihr mir da etwas empfehlen? Es sollte aber wenn möglich unter 200€ kosten.

Viele Grüße
Markus
 
Hallo!

Kürzer als 5mm bringt gar nichts, die Faustregel, derzufolge die maximale Vergrößerung zwei mal die Öffnung in mm nicht übersteigen kann, wurde nicht ohne Grund aufgestellt.

Ansonsten ist es bei einem Öffnungsverhältnis von 1:13 ziemlich egal, was für ein Okular man nimmt. Sowenig Linsen wie möglich, würde ich sagen. „Widefield“ ist eher schädlich. Irgendein orthoskopisches Okular (das billigste vom eBay reicht) oder eines von diesen „Planetary“ Dingern, die aber auch nur eine Plössl-Variante sind. Für Dein 200€ Budget bekommst Du da schon eine Serie mit 4 Brennweiten!

Grüße
Maximilian
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Markus,

ich denke, ein GUTES 9 mm Ortho, wie z.B. das von Peter verlinkte, ist für das Teleskop für den Hochvergrößerungsbereich sehr gut gesetzt und oft einsetzbar.

Ein 7 mm Ortho wird für die meisten Beobachtungen schon überreißen, wäre auf lange Sicht gesehen eine zweite Anschaffung, weil man ja immer wieder selbst sehen will, ob man Physik, Seeing und Augen nicht doch ein Schnippchen schlagen kann.

Ich persönlich würde dem sogar für den Zweitkauf ein 12er Ortho vorziehen, weil man eben z.B. aus den zwar kleinen, aber z.B. aus dem mit knapp 1 mm AP zwar sehr kleinen, aber eben für die meisten Leute mit optimaler Schärfe wahrnehmbaren Planetencheibchen sehr viel Detail rausholen kann.

Gruß
*entfernt*
 
Hallo Markus,

mit Brille kannst Du m.E. ein 9 mm Ortho vergessen.
Fragt sich, ob Du eine Brille brauchst.
Bei solchen APs braucht man die nur bei sehr starker Hornhautverkrümmung pp.

In dem Fall wäre z.B. das Ausweichen auf das Meade Plössl mit dem besseren Augenabstand und 60° Feld sicher eine Maßnahme.

Gruß
*entfernt*
 
Hallo!

Ich bin mir nicht sicher, ob die von euch empfohlenen Okulare für Brillenträger taugen. Hatte vergessen das zu erwähnen.

Durch ein kurzbrennweitiges orthoskopisches Okular mit Brille durchzuschauen kannst Du wahrscheinlich vergessen. Wobei Du die Brille weglassen kannst, es sei denn, sie würde einen starken Astigmatismus korrigieren. Ich selbe habe schwachen Astigmatismus und komme am Teleskop viel besser ohne Brille zurecht als mit.

Deine zwei Empfehlungen wären mir wahrscheinlich für Planeten an Deinem Fernrohr zuletzt eingefallen. Viel zu viele Linsen und wozu braucht man zu diesem Zweck 82 Grad?

Viele Grüße
Maximilian
 
Ok, muss ich mal vergleichen, ob mit oder ohne Brille für mich besser ist. Allerdings brauche ich dafür eine neue Brille. Meine derzeitige ist schon etwas in die Jahre gekommen und macht am Teleskop eher Probleme, vor allem bei höheren Vergrößerungen, hab ich den Eindruck.

Bis dahin behelfe ich mir mit dem Zoom Okular. Ist im Moment ja eh nix spannendes zu sehen

Gruß
Markus
 
Hallo Maximilian,
ganz so einfach würde ich es nicht sehen. Ich setze an Mond und Planeten sowohl das 9 mm 42° Ortho als auch ein 9 mm 100° Okular von ES mit "1000 Linsen" ein, je nach Gusto ob ich z. B. einigermaßen sicher die Cassini-Teilung oder den ganzen Klops mit einigen Monden sehen will.
Ist - zumindest bei mir - wie beim Nachtisch auf der Speisekarte: Es heißt nicht "entweder oder", sondern "und" . ;)
 
Hallo Markus,

als designiertes Planetenokular halte ich das 60° Plössl für weniger gut gewählt. Die Vermutung ist eh, dass es ohne Brille geht und für den Fall wäre ein Fujiyama Ortho sogar günstiger. Muss es die Brille sein, dann ist das verlinkte 60° "Plössl" (heißt nur so, ist keins) mit 17mm Augenabstand eher knapp, wenn auch nicht unmöglich. 9mm sind allerdings für Brillenträger auch nicht so häufig anzutreffen. Ein 9mm DeLite ist eine ganz andere Preisklasse, hat aber 20mm. Ein gebrauchtes Pentax XL liegt von der Brennweite her genau daneben: 7mm oder 10,5mm und ich halte 7mm für eindeutig zuviel. Möglicherweise ist es aber sogar besser, mit dem Pentax XL 10,5 auf etwas Reserven zu pokern. Nur muss man das auch erst einmal auftreiben. Meines stammt aus einem Nachlass, das ist eigentlich bezeichnend.
Achso, was ohne Brille auch noch geht: Ein Baader Classic Ortho?

Was die Sache mit der Brille angeht: Kannst Du nominell 10mm derzeit probehalber mit irgendeiner Kombination erreichen, um auszuprobieren, ob Du die Hornhautverkrümmung noch siehst? Ist Dir klar, wie das aussieht? Schnell beschrieben: Sterne sind immer Strichlein, auch in der Bildmitte und beim Fokussieren durch den optimalen Punkt kippt die Strichrichtung um 90°, wobei im optimalen Punkt auch ein "Kreuzchen" erkennbar sein kann. Wenn das ohne Brille bei 10mm so ausschaut, geht's sinnvoll nur mit Brille. Wenn es aber bei 15mm schon saubere Sternpunkte gibt, bleibt das bei 10mm so, dann geht's ohne Brille.

Clear Skies
Sven
 
Ich welchen Situationen genau kann ich im Moment gar nicht sagen. Werde das mal beobachten, wenn ich wieder Sterne sehe.

Aber ganz extrem sind Autoscheinwerfer. Ohne Brille sehe ich da richtige Strahlen
 
Hallo Markus,

Du hast das nicht verstanden! Selbst bei starker Hornhautverkrümmung gibt es für gewöhnlich eine AP, unterhalb derer der Sehfehler nicht mehr wahrnehmbar ist. Der AP-Durchmesser ist der Durchmesser des Strahlenbündels (eines Sterns) beim Durchgang durch die Iris. Visuell normal nutzbar sind APs zwischen 0,5mm und 7mm. Wenn Dein Auge ab z.B. 1,5mm AP und weniger die Hornhautverkrümmung nicht mehr sichtbar werden lässt, kannst Du für diesen Bereich auf die Brille verzichten und also Okulare mit weniger Augenabstand ungestört verwenden. Du musst das also mit dem Okular ausprobieren. Die AP ergibt sich dann aus Teleskopöffnung geteilt durch Vergrößerung. Also 200/1000 Teleskop mit 5mm Okular hat 200-fache Vergrößerung, also 200mm/200=1mm AP. Die AP kann man auch durch Okularbrennweite geteilt durch Öffnungszahl errechnen, also bei f/5 eben auch 5mm/5=1mm. Bei f/13 hat ein 10mm Okular dann eben 10mm/13=0,77mm AP.

Clear Skies
Sven
 
Hallo Markus,:)

Okulare sind immer sehr individuell.

Ich möchte noch mal eine Okular-Serie ins Spiel bringen, von der nur selten die Rede ist.
Diese habe ich aber als meinen Favorit für Planeten gefunden.

Tak LE.jpg


Ich kann nur bestätigen, dass Tak LE Okulare ein Höchstmaß an Kontrast und Abbildungsleistung haben.
Das 7,5mm Tak LE würde für dich 173 fache Vergrößerung bei 0,58 mm AP bedeuten.
Also optimal bei Top-Seeing am Planet um dein Teleskop "voll auszureizen".

Takahashi LE 7,5mm

Das Einblickverhalten ist mit 10mm Augenabstand ohne Brille sehr bequem!

Auch dein gesteckter Preisrahmen könnte noch passen.

CS
Arno
 
Mir wurde mal für Mond / Planeten an langbrennweitigen Mak/Refraktor/SC das Baader Classic Ortho 18mm empfohlen und dann die dazu von Baader angebotene 2,25x Barlowlinse. Die Baader Classic Orthos hatte ich alle, sehr gute Okulare für sehr niedrigen Preis.

Mit 18mm + 2,25x Barlow kommt man im Endeffekt auf genau 8mm Brennweite. Der Vorteil gegenüber einem kürzeren Ortho ist, daß eben der Augenabstand bei dem 18mm Okular deutlich höher ist für Brillenträger.

LG
Thomas
 
Schön, dass Orthos inzwischen wieder viel mehr geschätzt werden. Sie wurden in den Jahren zuvor zugunsten von Weitwinkelokularen ziemlich unterschätzt. Dabei ist ihre Abbildungsqualität wirklich überragend, gerade an Planeten.
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Oben