Stadtbalkon: ED-Apo vs. Mak vs. Gewicht/Öffnung

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Hallo,

Motorenlautstärke wegen Nachbarn muss man natürlich testen, sollte bei höherwertiger Gerätschaft aber kein echtes Problem sein...
Laute Goto-Motoren kann ich nicht gebrauchen, hab aktuelle Modelle aber noch nicht live gehört.
Gut. Aber warum dann das:
Ich habe nur eine bezahlbare Goto-Montierung gefunden, die ohne Gegengewicht auskommt, und wo man auch mal ohne Motor rumschwenken kann: Die Orion SkySeeker IV. Aber, ich hab sie mir in youtube-Videos angehört und sie ist viel zu laut für mich und meine Nachbarn. Daraufhin hab ich spaßeshalber mal auf die Celestron NexStar gehört (geht wohl nur mit Motor) und musste mit erschrecken feststellen, dass die auch so laut ist. Ich wusste nicht, dass es immer noch wie früher ist.
Hm, Du schaust Dir also GoTo-Montis der absoluten Einsteigerklasse an und wunderst Dich bei dem Preis von wenigen hundert Euro über den "erschröcklichen" Geräuschpegel?:eek: Was erwartest Du? Bei Deinem Gesamtbudget von 2500 Euro verstehe ich unter "bezahlbar" was ganz anderes - ich dachte wir reden z.B. von sowas (y):
iOptron AZ Mount Video
iOptron AZ Mount Technische Daten
Und bevor Du da jetzt das Gegengewicht reklamierst: das wird nur für schwere Teleskope oder mit langem Hebel nötig, bis gut 5 kg wird man locker ohne auskommen...:giggle:

Gruß,
T.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Problem ist, dass ich Teleskope im Blick habe, die über Montierungsgrenzen hinaus gehen. Da kommt dann für das nur 2 Kg schwerere Scope plötzlich noch 1 Kg für die andere Monti, 1 Kg für das andere Stativ und 1,5 Kg für ein größeres Gegengewicht mit drauf. Da überleg ich mir doch zwei mal, ob ich das will. In dem Zug kam der Vorschlag mit einer Säule (ist noch schwerer, aber könnte man draußen lassen) und ich habe festgestellt, dass die einarmigen Gotos auch leicher wären eben durch das eingesparte Gegengewicht. Ich frage mich auch, ob ich das Scope, das ich in Einzelteilen durch die Wohnung tragen muss wegen des Gewichts seltener genutzt wird als eines, das im am Stück bis auf den Balkon schleppen kann. Vernünftig wäre wohl die leichtere Version, aber wir sind ja hier beim Hobby.
 
Ich frage mich auch, ob ich das Scope, das ich in Einzelteilen durch die Wohnung tragen muss wegen des Gewichts seltener genutzt wird als eines, das im am Stück bis auf den Balkon schleppen kann.

Der Versuch, alles vorab in einer Kopfsimulation durchzuspielen und nach der Wahrscheinlichkeit zu fragen, ob das Ergebnis dann auch so stimmt, ist zwar eine gute Idee, aber nicht immer stichhaltig. Wenn Deine Wohnung nicht über 800 Quadratmeter groß ist und sehr schmal und der Beobachtungsplatz nicht am anderen Ende des Aufbewahrungsplatzes liegt, ist es wohl nicht so schlimm, zweimal zu gehen, um Dein Scope in zwei Teilen hinzutragen. :)

Ich würde nicht das Hirn, sondern den Bauch entscheiden lassen (gut, das schreibe ich immer, aber ich bin ja auch immer derselben Meinung). Weil wenn man Freude hat, etwas Bestimmtes zu kaufen, dann nutzt man es lieber. Entscheidet das Hirn, kauft man womöglich irgendwas "Vernünftiges", das einem nur halb so gut gefällt.

In jedem Fall kauft man immer etwas Richtiges und Falsches zugleich. Habe ich jedenfalls festgestellt. Weil alles Vor- und Nachteile hat. Also sollte man sich nicht ärgern, dass nach dem Kauf nicht alles so ist, wie man es wollte, und man sollte sich freuen, dass manches so oder besser ist, als erwartet. Insoferne kann man nie etwas ganz richtig machen. Aber auch nicht ganz falsch. :coffee:

lg
Niki
 
Niki bringt es auf den Punkt. Irgendwas ist immer, davon sollte man sich aber einfach nicht verrückt machen lassen.

Ob 1x oder 2x Laufen in der Wohnung, das spielt in der Tat nicht so eine Rolle. Und dann eh noch ein 3. Mal für die Okulare. Und ein 4. Mal, weil man doch nochmal in die Sternkarte gucken möchte.

Ein paar sinnvolle Teleskop-Ideen sind ja schon zusammengekommen, da würde ich jetzt auch den Bauch entscheiden lassen ...

LG
Thomas
 
Ich frage mich auch, ob ich das Scope, das ich in Einzelteilen durch die Wohnung tragen muss wegen des Gewichts seltener genutzt wird als eines, das im am Stück bis auf den Balkon schleppen kann. Vernünftig wäre wohl die leichtere Version, aber wir sind ja hier beim Hobby.
Damit hast du eine extrem wichtige Frage aufgeworfen.

Mittlerweile besitze ich mehr Fernrohre, als ich mit einer Hand abzählen kann, musste aber mit der Zeit feststellen, dass nur die, welche ich "auf einmal" transportieren kann und mit denen ich mich nicht abschleppen muss, am häufigsten zum Einsatz kommen.
Wenn es ums Mondbeobachten geht, trage ich seit den letzten Monaten regelmäßig einen 4" Maksutov (nochmals erheblich leichter als ein 5") und ein gutes Videostativ mit Fluid-Videokopf aufs Dach und habe Freude beim Spechteln. Der Mak inkl. Zubehör in einer und das Stativ in einer anderen Tragetasche zum Umhängen.
Oftmals lässt das Seeing keine höheren Vergrößerungen als 150x zu, wodurch der kleine Mak seine Stärken ausspielen kann.
Auch das Nachführen im "AZ-Modus" geht, durch einen Hebel am Montierungskopf, fast wie von Geisterhand.

Für mich persönlich ist es wichtig, nicht viel schleppen zu müssen und dass der Aufbau schnell und unkompliziert von statten geht. So toll die meisten GOTO-Montierungen auch sind (besitze selbst zwei), meist beobachte ich nur für 30-60 Minuten und da nervt das Aufbauen/Verkabeln und Einrichten einer GOTO Montierung immens und steht zeitlich überhaupt nicht in Relation.

Hoffentlich hilft dir das bei deiner Entscheidungsfindung...

Liebe Grüße
Daniel
 
Der Versuch, alles vorab in einer Kopfsimulation durchzuspielen und nach der Wahrscheinlichkeit zu fragen, ob das Ergebnis dann auch so stimmt, ist zwar eine gute Idee, aber nicht immer stichhaltig. Wenn Deine Wohnung nicht über 800 Quadratmeter groß ist und sehr schmal und der Beobachtungsplatz nicht am anderen Ende des Aufbewahrungsplatzes liegt, ist es wohl nicht so schlimm, zweimal zu gehen, um Dein Scope in zwei Teilen hinzutragen. :)
Hier bin ich nicht unbedingt deiner Meinung. Wenn das einmal passiert - ja, dann macht es nichts. Wenn man aber weiß, dass man JEDES Mal vor dem Beobachten zwei, drei oder viermal gehen muss, dann verliert man unter Umständen die Lust daran, vor allem wenn man nur kurz einen Blick auf den Himmel werfen möchte.

Liebe Grüße
Daniel
 
Meine Überlegung hatte mit 3 Dingen zu tun:

1. Ich habe kein Dach, auf das ich schnell (oder viermal) gehen könnte.
Ich kann nur beim Fenster aus der Wohnung rausgucken oder mit allem auf ein Feld fahren. :rolleyes:

2. Ich habe auch keinen Balkon, also müsste ich, wie unter 1.) beschrieben das Geraffel zum Auto schleppen und dann ins Feld fahren und dort aufstellen und um 3h früh alles wieder in umgekehrter Reihenfolge. :sick:

3. Wenn ich einen Balkon hätte, den ich in wahrscheinlich 23 Sekunden erreichen kann, dann wäre es mir höchstwahrscheinlich egal, ob ich dreimal gehe. :p Bei einem Balkon sehe ich fast den halben Himmel, da nutze ich die Zeit dann schon gut mit Beobachtungen...

4. Ich gebe zu, vor meinem Fenster steht ein Berlebach mit einer Losmandy GM-8 und einem 150er Mak (meistens) und ich muss nur den Strom einschalten. Ich gehe also überhaupt nicht irgendwohin, außer ins nächste Zimmer. Aus dem Fenster sieht man zwar nur einen kleinen Teil des Himmels, aber M42 geht schnell mal zwischendurch.

Insofern hast Du recht, Daniel, ich schleppe gar nix und somit predige ich Wasser und trinke Wein. :giggle:
Aber eigentlich denke ich, bei einem Balkon würde ich eher eine Säule hintun und dann nur mehr ein kleineres Scope draufsetzen. ;)

lg
Niki
 
Gibt’s nicht auch eine Ayo mit Encodern?

Aber mal was anderes: Warum findet Ihr die Orientierung bei aufgehelltem Himmel so schwierig? Ich beobachte auch meistens aus der Stadt und mit jedem kleinen Fernglas sehe ich durch die Vergrößerung so viel mehr Sterne, dass Orientierung mein kleinstes Problem ist.

Gut, ich bin immer beidäugig unterwegs und gehe meistens mit geringen Vergrößerung (bis max. 32x) auf die Suche, aber das sollte eigentlich mit vielen Teleskopen auch gehen.

Allzu lichtschwache Objekte sieht man halt nicht wegen der Lichtverschmutzung, aber über zu wenig Sterne kann ich nicht klagen. Letztes habe ich M101 gesucht und partout nicht gesehen, obwohl alle Orientierungssterne drumherum da waren. Ein paar Wochen später unter gutem Landhimmel war die Galaxie dann relativ einfach zu sehen und ich konnte damit bestätigen, dass ich an der richtigen Stelle gesucht hatte.

Ich habe dann eher das Problem bei gutem Himmel meine (in der Stadt sehr deutlichen) Sternbilder wiederzufinden. Kassiopeia z.B. versinkt geradezu in der Milchstraße.

Also aus meiner Sicht braucht’s in der Stadt nicht zwingend GoTo, jedenfalls nicht für die Orientierung.

Viele Grüße,
Sebastian
 
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