Moin,
KEIN preiswertes Fotoobjektiv ist ansatzweise frei vom Farbfehler, was für die Tageslichtfotografie auch weitgehend bedeutungslos ist, es sei denn man konzentriert sich auf Architektur mit scharfen Kanten usw., wo der Fehler auch sichtbar zu Tage tritt. Klassische Festbrennweiten waren früher auch mit ca. bis 5, 6 Linsen vergleichsweise einfach, erst durch Features wie Innenfokussierung, Stabi usw. sind auch da die Linsenzahlen in die Höhe geschossen, ohne dass das was bedeutet. Zugleich hat die Fertigungstechnik Zooms mit Brennweitenbereichen möglich gemacht, die früher undenkbar waren. In der Technik "bezahlt" man für jedes Feature, entweder in Geld, wenn dem Mehr an Fähigkeiten eine gleichbleibende Qualität gegenüber stehen soll oder mit anderen Eigenschaften, die dafür kompensierend runtergefahren werden.
Low Budget Festbrennweiten kommen heute in erstaunlicher Qualität aus China, dazu gibt's ausreichend viele Beiträge im Web. Früher wunderte man sich über Samyang, heute über Peregear, 7 Artisans, Laowa und wie sie heißen. Zooms sieht man da vergleichsweise wenig. Dafür sind da Firmen wie Tamron und Sigma neben den Originalherstellern am Markt.
Wenn man sich dann mal anschaut was da im Low Budget Bereich rumgurkt sieht an "immer drauf Superzooms" die sich weil einfacher zu realisieren ums dreifache ausschieben beim Zoomen, dabei nach kurzer Zeit rumwackeln wie die Lämmerschwänze und allenfalls mäßige Bilder bei rel. geringen Lichtstärken liefern, dafür aber Stabi usw., damit auch der ungeübte Fotograf damit rumwerken kann.
Das liegt einfach daran, dass die Aufgabe, die dauerhafte Präzision solcher Objektive, die gerwünschte geringe Größe und das geringe Gewicht sämtlich einander diametral entgegengesetzt liegen, so dass die Anzahl der Kompromisse bei solchen Produkten gegen unendlich geht - das Grundproblem aller eierlegenden Wollmilchsäue.
Ganz am Anfang hatte der Threadstarter sich Grundsatzdebatten über Zoom/Nichtzoom verbeten, leider ist aber gerade im Low Budget Bereich der Konflikt besonders extrem - Man kann sich dabei durchaus helfen, nur ist dann NEU eben kein Thema mehr, wie ich erwähnte bekommt man Geräte die durchaus auf Profi-Niveau unterwegs sind durchaus für kleines Geld, man muss mit Geduld und Akribie suchen, dann geht da was.
Die Qualitäten der alten Festbrennweiten wie dem Sonnar, aber auch praktisch aller Qualitätshersteller wie Pentax, Nikon, Canon und wie sie alle hießen und heißen kann und muss man da nicht als Referenz heranziehen, da sie genau so ihre Grenzen haben. Mit der EBV sind CA's nicht mehr das Problem, wegreden kann man sie aber nicht. Nur dass eine Anfangsöffnung von 2,8 / 3,5 / 4 immer noch was anderes ist als die 5.6 - 6.... immer noch eine andere Sache ist und bei den Billigzooms schon die Grundqualität der Aufnahmen teilweise so übel ist am Himmel, ich sagte teilweise (!) weil es auch rel. pos. Ausreißer gibt, dass sich das suchen in diesem Segment nicht lohnt. Von der mech. Bauqualität und der Resilienz gegen Feuchte, Staub usw. nicht zu reden.
CS
Jörg