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defox42

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Liebe Forengemeinde,

Seit Monaten konnte ich die Tage endlich mal wieder mein Rohr (6‘‘ f8, Dobson) in den Himmel halten können.
Ich beobachte meistens aus der Stadt, deswegen möchte ich visuell bei Nebeln noch etwas rausholen.
Wie ist eure Meinung dazu?
- lohnt das in der Stadt überhaupt oder finde ich da nicht mehr Objekte, bei denen ich mehr sehe?
- ich denke an 2“ für den Filterdurchmesser. Da habe ich nur ein 31 mm Okular und kann mein 8 mm-Hyperion kürzen. Mit welchen anderen Brennweiten „möchte“ ich da überhaupt gucken? Lohnt dann noch ein 1,25“-Okularhalter mit 2“-Filtergewinde, um dann die anderen Okulare noch nutzen zu können?
- Welcher Filter? O III, UHC, beide, ein anderer?
- Von Breitband, Skyglow, etc lese ich eher nix gutes...

Ziel ist, wenn es geht, was zu verbessern und es zu lassen, wenn es nur theoretische Vorteile bringt.
Viele Grüße,

Dennis
 
Hallo Dennis,

ein UHC-Filter wird Dir da einiges bringen. Damit würde ich es erstmal versuchen.

Viele Grüße Michael
 
Hallo Dennis,

"Da geh' ich mit". UHC hat mir im städtischen Umfeld ebenfalls geholfen. Ein OIII-Filter wird bei 6" wahrscheinlich zuviel Licht schlucken, der macht m.E. erst ab 8" aufwärts Sinn. Ich habe auch eine CLS Filter, der Streulicht reduziern soll. Da aber viele LED-Illuminationen zur "Verschönerung" in ihre Gärten drangsalieren und die Kommunen ebenfalls auf LED umsteigen, wird das wohl immer weniger nützen. Wobei ich gar nicht genau sagen kann, wann er wirkt und wann nicht, da scheinen noch mehr Aspekte hineinzuspielen. Das wissen andere im Forum aber besser als ich. Fazit: Mal hilft er, mal nicht - muss man also eher nicht haben.

Uwe
 
Hi Dennis,

vor kurzem hatte jemand diese tolle Liste der Leistung von Filtern für einige Objekte angegeben:


Aber wie überhaupt bei DS ist auch eine grössere Öffnung wichtig.
Die stärkeren Filter schlucken halt viel Licht, dann siehst du gar nichts mehr bei kleinerer Öffnung (< 8 Zoll). Ist halt so.

Aber du wirst dem schlechten Himmel nicht wirklich entkommen.
Eine neuere Möglichkeit ist stattdessen mehr auf EAA zu setzen.

Gruß
Peter
 
Vielen Dank für eure Antworten,

Gestern kam ein UHC bei mir ab, erster Eindruck gut. Wetter war Gestern nicht perfekt, heute oder Morgen wird noch mal getestet.
Viele Grüße,
Dennis
 
Hallo Freunde
Die stärkeren Filter schlucken halt viel Licht, dann siehst du gar nichts mehr bei kleinerer Öffnung (< 8 Zoll). Ist halt so.
Ob man was sieht oder nicht das liegt nicht an der zu kleinen Öffnung sondern an der falschen, zu kleinen Einstellung der Austrittspupille. Wird bei großer Öffnung die Austrittspupille zu klein eingestellt dann siehst Du damit weniger als mit kleiner Öffnung und größerer oder besser gesagt angemessener Austrittspupille!
Alles nur Einstellungssache!
Das gleiche Missverständnis finden wir auch beim Öffnungsverhältnis. Manche glauben immer noch eine schnelle Optik bringt ein helleres Bild als eine langsame Optik.
Richtig ist: auch hier wird die Bildhelligkeit durch die Größe der Austrittspupille bestimmt. Selbst noch mit einer F 20- Optik läßt sich eine 5mm Austrittspupille realisieren in dem man ein entsprechendes Okular mit 100mm Brennweite verwenden kann!

Gruß Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Komisch.

Als ich meinen OIII Filter früher mit dem 8 Zöller benutzte, sah ich, egal welches Okular, fast keine Sterne mehr.
Wenn ich jetzt das Filter im 20 Zöller benutze, wieder egal welches Okular, sehe ich ganz viele Sterne.
Es wirkt fast so wie ohne Filter. (Mist, den Pferdekopfnebel sehe ich deswegen trotzdem nicht, mangels Kontrast)

Ein Filter schluckt eine bestimmte Menge Licht und diese Menge ist prozentual immer gleich, egal welche Austrittspupille.
Eine Öffnung sammelt eine Lichtmenge, die proportional zu ihrer Öffnungsfläche ist. Sie vergrössert sich also mit dem Quadrat der Öffnung.
Wieder völlig egal welche Austrittspupille.

Gruß
Peter
 
Hallo Peter (AstroPZ),

Peter (Arago) hat da die selben Erfahrungen gemacht wie ich: Den Baader OIII kann ich in der Stadt am C14 wie auch am darauf aufgesattelten ED80 bis zur identischen Austrittspupille (1 oder 2mm, weiß nicht mehr genau) benutzen, bevor die Sterne verschwinden - was halt ganz andere Vergrößerungen sind. Hat dein 20"er das selbe Öffnungsverhältnis wie dein 8"er, bzw. nutzt du am 20"er überhaupt so kleine Austrittspupillen/hohe Vergrößerungen wie am 8"er?

Die Austrittspupille gibt ja letztlich an, auf wie eine wie große Fläche auch auf der Netzhaut sich das gesammelte Licht verteilt. Wenn die Austrittspupille egal wäre, wäre das Bild im selben Teleskop im Okular immer gleich hell, egal wie hoch du vergrößerst.

Meine Filter-Kombi für die Stadt ist mittlerweile der ziemlich breite Baader UHC-S und der harte Baader O-III, die ergänzen sich ganz gut.

Beste Grüße,
Alex
 
Hallo Peter (AstroPZ),

Peter (Arago) hat da die selben Erfahrungen gemacht wie ich: Den Baader OIII kann ich in der Stadt am C14 wie auch am darauf aufgesattelten ED80 bis zur identischen Austrittspupille (1 oder 2mm, weiß nicht mehr genau) benutzen, bevor die Sterne verschwinden - was halt ganz andere Vergrößerungen sind. Hat dein 20"er das selbe Öffnungsverhältnis wie dein 8"er, bzw. nutzt du am 20"er überhaupt so kleine Austrittspupillen/hohe Vergrößerungen wie am 8"er?

Die Austrittspupille gibt ja letztlich an, auf wie eine wie große Fläche auch auf der Netzhaut sich das gesammelte Licht verteilt. Wenn die Austrittspupille egal wäre, wäre das Bild im selben Teleskop im Okular immer gleich hell, egal wie hoch du vergrößerst.

Meine Filter-Kombi für die Stadt ist mittlerweile der ziemlich breite Baader UHC-S und der harte Baader O-III, die ergänzen sich ganz gut.

Beste Grüße,
Alex
Hi Alex,

ich muss das endlich mal systematisch testen. Mit und ohne Filter.
Ich habe jetzt ja einige Teleskope, von 6", 8", 12" und 20".

Aus der praktischen Erinnerung heraus kann ich nur sagen, dass es am C8 f/10 ziemlich dunkel mit dem Astronomik OIII wird, am 20" f/4.3 nicht.

Eins ist klar, das Lichtsammelvermögen eines Teleskops nimmt mit dem Quadrat der Öffnung zu. Während sich die Austrittspupille nur linear verändert.

Gruß
Peter
 
Hi!

Ja, das lohnt sich. Ich war auch überrascht. Aber deine Erfahrung passt auch: Mit dem 20" f/4,3 hast du bei rund 250x immer noch 2mm Austrittspupille, wo auch der harte Baader noch gut funktioniert. Wesentlich höher als 300x ist ja schon vom Seeing selten nutzbar; ich vermute, dass du in dem Bereich auch eher selten unterwegs bist.

Im C8 bist du schon mit etwa 20mm bzw. 100x bei 2mm, da ist schon ein kleinerer Vergrößerungsbereich nutzbar - gerade mit 1,25"-Okularen. Sobald die Vergrößerung für einen kleinen planetarischen Nebel interessant wird, sind die Sterne weg. Am ED80 ist dann schon irgendwo zwischen 40x und 70x Schluss, da machen die kleinen Nebel noch weniger Spaß – aber die Austrittspupille ist identisch.

Wenn ich das richtig verstanden habe, muss man beim Vergleich ohnehin zwischen punktförmigen Lichtquellen und Flächen unterscheiden, weshalb der Himmelshintergrund bei kleiner AP dunkler wird, während du keine Sterne verlierst. Größere Öffnung bringt dir mehr Auflösung und zeigt deshalb schwächere Sterne. Wenn du jetzt einen Nebelfilter verwendest und höher verwendest, bleibt die Lichtintensität vom ungefilterten Nebellicht unbeeinflusst, während die Sterne genau wie der Himmelshintergrund gedämpft werden. Vielleicht meldet sich der Sven Wienstein, der hat sich da tiefer eingearbeitet.

Beste Grüße,
Alex
 
Wenn ich das richtig verstanden habe, muss man beim Vergleich ohnehin zwischen punktförmigen Lichtquellen und Flächen unterscheiden, weshalb der Himmelshintergrund bei kleiner AP dunkler wird, während du keine Sterne verlierst. Größere Öffnung bringt dir mehr Auflösung und zeigt deshalb schwächere Sterne. Wenn du jetzt einen Nebelfilter verwendest und höher verwendest, bleibt die Lichtintensität vom ungefilterten Nebellicht unbeeinflusst, während die Sterne genau wie der Himmelshintergrund gedämpft werden. Vielleicht meldet sich der Sven Wienstein, der hat sich da tiefer eingearbeitet.
Hi Alex,

ja danke, so ist wohl der Zusammenhang.

Wobei ich gestehen muss, dass ich nicht wirklich verstanden habe, warum eigentlich flächige Objekte anders als punktförmige behandelt werden müssen. Weil die Punktförmigen werden schlussendlich auch als wenn auch sehr kleine Fläche (Beugungsscheibchen) abgebildet.
Aber ich glaube es liegt an der unterschiedlichen Erfassung durch das Auge.

Die Theorie dahinter muss ich wirklich mal verstehen. Auch die oft gehörte Aussage, dass die AP wichtiger wie die Lichtsammelfläche (Öffnung) ist.
Was allein durch Grenzüberlegungen (ganz, ganz kleine zu ganz ganz, ganz grosse Öffnung mit gleicher AP) so nicht richtig sein kann.
Aber mich nicht falsch verstehen, die AP ist selbstverständlich sehr wichtig bezüglich der Adaption des optischen Systems zum Auge.

Gruß
Peter
 
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