Welche Okulare für meinen Mak?

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Pollux85

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Moin Moin zusammen!

Ich habe heute eine Frage zum Thema geeignete Okulare.

Ich nutze derzeit einen SW Skymax 150/1800 Mak. auf EQ5 Pro Synscan zur Planetenbeobachtung.

Bisher habe ich nur zwei Okulare. Das standart 28mm und ein 14mm Explore Scientific.

Nun bin ich am überlegen, was für mich Sinn machen würde.

A: das Baader Classic Ortho 3-er Set mit 8/10/18mm
B: das Baader Hyperion Zoom 8-24mm oder 3,6-24mm

Haben die Zoomokulare Nachteile?
Bei meiner Optik müsste ca bei 6mm die sinnvolle Grenze liegen, oder?

Gibts noch eine bessere Alternative zu meinen beiden Ideen?

Gruß
Tobias
 
Hallo Tobias,

das hängt natürlich davon ab, was du beobachten willst und was du aktuell vermisst. Mit meinem Mak (auch 150/1800 ) beobachte ich gerne und viel mit dem Baader Morpheus 12,5mm. Die Vergrößerung von 144 fach ist super. Das geht auch bei mäßigem Seeing noch, zeigt aber schon einige Details an Planeten und Mond (welcher komplett in das Gesichtsfeld passt).
Für die meisten Deepsky Objekte sind die Austrittspupille und das wahre Gesichtsfeld zu klein. Aber der Mak ist dafür ja eh nicht unbedingt ideal.
Meine kleinste Brennweite ist aktuell ein TMP Planetary 9mm (200x). Das geht meistens auch noch einigermaßen. Bei dem Seeing das ich normalerweise erlebe, ist mehr Vergrößerung nur selten möglich.
Zum Zoom kann ich nichts sagen, das hab ich ich nie ausprobiert.
Evtl. könnte noch ein 2" Übersichtsokular interessant sein.
Ist natürlich Geschmackssache, aber z.b. 8 und 10mm wäre mir zu ähnlich, als dass sich das lohnt.
Also zusammenfassend würde ich sagen, ein Okular mit weniger Brennweite, ca. 10mm und eins mit mehr, ca. 35-40mm würde dein Repertoire am besten erweitern. Aber wie gesagt, ist natürlich Geschmackssache und davon abhängig, was man beobachtet.

Grüße,

Sebastian
 
Noch vergessen: Die Classic Orthos haben ja einen ganz guten Ruf. Ich persönlich würde aber nichts mehr mehr mit unter 60, 70 Grad kaufen. Wenn man mit großem Gesichtsfeld mal angefixt wurde... :D

Grüße,

Sebastian
 
Hallo Sebastian! Danke für deine Antwort!
Das Maks nur bedingt für den DS geeignet sind, ist schon klar... Ich nutze ihn primär zur Planetenbeobachtung und für hellere DS Objekte wie Sternenhaufen etc...
Folglich würde ich meinen Focus auf die gute Darstellung von Planeten legen. Gepaart mit der maximal sinnvollen Vergrößerung.
Gruß
Tobias
 
Genau, dafür verwende ich ihn auch. Was ich vielleicht noch ergänzen könnte: Lieber weniger Okulare aber dafür hochwertige. Da hat man mehr davon, finde ich.

Grüße,

Sebastian
 
Hallo Tobias

Man geht in der Regel von einer Nützlichen Vergrößerung aus, welche für Planeten so bei 1-0.8mm Austrittspupille liegt.
Das wäre für deinen Maksutov 150-186fache Vergrößerung.
Diese würdest du mit einen 12-10mm Okular erreichen.
In diesem Bereich wirst du noch den Eindruck haben, dass das Bild noch schön und scharf erscheint.
Darüber hinaus wird quasi nur noch das Beugungsscheibchen vergrößert und der Schärfeeindruck geht mehr und mehr verloren.
Mit einem 6mm Okular, bei 300fach, mit 0.5mm AP. Hast du am Maksutov kein scharfes Bild mehr, da hier der Kontrast auf quasi 0% läuft.
Allenfalls eventuell mit 240fach noch am Mond mit seinem harten Kontrasten.
Dazu muss dann aber alles passen.
Ich würde erst einmal eine Zeit lang mit einem 10mm Okular beobachten damit machst du nichts falsch.
Für eine entspannte und ermüdungsfreie Beobachtung wäre ein Okular mit großem Augenabstand von 20mm zu empfehlen.
Ich persönlich würde auch nicht unter einem Gesichtsfeld von 60° gehen.
Auch würde ich mittelfristig über die Anschaffung eines Binokularansatzes nachdenken wenn Mond und Planeten zu deinen liebsten Beobachtungsobjekten gehören.

CS
 
Vielen Dank für die tolle Erklärung!
Sehr laienverständlich!
Gut dann ist das 6,3er Zoom raus... Das mit 8-24 ist günstiger und macht mehr Sinn...
Kannst du noch etwas zur Frage “Nachteile von Zoomokularen” sagen?

Gruß


Hallo Tobias

Man geht in der Regel von einer Nützlichen Vergrößerung aus, welche für Planeten so bei 1-0.8mm Austrittspupille liegt.
Das wäre für deinen Maksutov 150-186fache Vergrößerung.
Diese würdest du mit einen 12-10mm Okular erreichen.
In diesem Bereich wirst du noch den Eindruck haben, dass das Bild noch schön und scharf erscheint.
Darüber hinaus wird quasi nur noch das Beugungsscheibchen vergrößert und der Schärfeeindruck geht mehr und mehr verloren.
Mit einem 6mm Okular, bei 300fach, mit 0.5mm AP. Hast du am Maksutov kein scharfes Bild mehr, da hier der Kontrast auf quasi 0% läuft.
Allenfalls eventuell mit 240fach noch am Mond mit seinem harten Kontrasten.
Dazu muss dann aber alles passen.
Ich würde erst einmal eine Zeit lang mit einem 10mm Okular beobachten damit machst du nichts falsch.
Für eine entspannte und ermüdungsfreie Beobachtung wäre ein Okular mit großem Augenabstand von 20mm zu empfehlen.
Ich persönlich würde auch nicht unter einem Gesichtsfeld von 60° gehen.
Auch würde ich mittelfristig über die Anschaffung eines Binokularansatzes nachdenken wenn Mond und Planeten zu deinen liebsten Beobachtungsobjekten gehören.

CS
 
Hallo,

Ich selbst habe zwar keinen Maksutov aber einen Cassegrain mit gleichen Öffnungsverhältnis.
Bei der Beobachtung der Planeten gehe ich nicht unter eine AP von 0,7mm. Eine noch kleinere AP die eine höhere Vergrößerung resultiert bringt meiner Erfahrung keinen Gewinn mehr in der Erkennbarkeit kleiner Strukturen. Vergrößere ich noch höher sehe ich keine kleineren Details mehr im Okular sondern laufe nur noch dem Seeing und der Schärfe vom Bild im Okular hinterher.
Ähnliches gilt für den Mond, auch wenn bei diesem durch die härteren Übergänge bei guten Bedingungen höhere Vergrößerungen sinnvoll einsetzbar sind.

Ich selbst setze am Cassegrain neben der Explore Scientific 82° und 68° Serie die Baader Hyperion ein.
Die Explore Scientific 82° Okulare haben eine deutliche Bildfeldwölbung die sich am Mond sehr bemerkbar macht. Die Baader Okulare haben das nicht.

Viele Grüße
Gerd
 
Zu Zoom-Okularen kann ich leider nicht viel sagen, ich hatte mal eines vor vielen Jahren ausprobiert.
Das sich verändernde Scheinbare Gesichtsfeld hat mir dabei nicht gefallen.
Ich bevorzuge Festbrennweiten und was ich auch sehr schätze ist die Seitenlichtblende bzw. die Gummiaugenmuschel von Baader-Planetarium.
Diese gibt es in verschiedenen Durchmessern.

CS
 
Hi,

ich setzt am Planeten und Mond auf Delite und Radian von TeleVue. Die Radians gibt es aber nur noch gebraucht. Was es den Beobchtungskomfort, sowie den Kontrast betrifft sind das für mich die Okulare schlechthin. Die 62° Eigengesichtsfeld eines Delite sind nur dann ein Problem, wenn man sich an das weite Feld sehr großer und teurer Okulare gewöhnt hat und das nicht mehr missen möchte. Du möchtest die Edmunds wieder haben, also sind 62° EGF vermutlich kein Problem. Klar ist ein Delite teuer, aber wenn du sie viel einsetzt, werden sie sich vermutlich auszahlen. Ich persönlich schätze Zoomokulare übrigens nicht - zu viele Linsen (das zu wissen stört mich schon) und der Kontrast ist bei denen, die ich bisher gesehen habe, etwas mau gegenüber den TV Festbrennweiten.
 
Hallo Tobias,
ich habe zwei Maks (Intes MK63 und STF Mirage7) und habe sehr gute Erfahrungen mit den Baader Eudiaskopischen Okularen gemacht. Diese nutze ich sowohl einzeln als auch im Großfeldbino.
In den Foren findet man ab und an noch welche zu angemessenem Preis.
LG Thomas
 
Hallo Tobias,

meine Frau hat das Baader Ortho Set. Sie nutzt es am 125/1250 SC und ich kann nur bestätigen, was die anderen schon schreiben. 18mm und 10mm sind sehr schön und zeigen Details. Das 6mm zeigt nur bei absolut idealen Bedingungen ein annehmbares Bild.
Für den Preis der Orthos, würde ich jetzt rückblickend nochmal rechnen und nur das 18mm und 10mm kaufen, außer das 3er Set ist günstiger.
Wirklich sehr schön war die Abbildung eines Pentax 14mm SMC XW. Das ist aber auch elendig teuer und schwer. So schwer, dass man bei Okularwechsel den Tubus verschieben muss, damit die Nachführung (ohne Motor) wieder ohne Sprung funktioniert.

Viele Grüße
Christian
 
Ist zwar schon ein bisschen her und vllt. hast du ja schon Gekauft, aber als Entscheidunshilfe noch meine Erfahrung.
Kurz gesagt Orthos gleich weniger Linsen gleich besseres Bild.
Langfassung:
Zur Vergrößerung wurde ja schon alles gesagt. Ich nutze am 150/180er Intes und 110er Schiefspiegler die alten Baader Orthos. Nur auf dem Gebrauchtmarkt zu bekommen aber das ist eigentlich egal denn es gibt ja div. 4Linser Orthos am Markt. U.a. die aktuellen Baader Orthos. Im Vergleich verlieren meine Nagler gleicher Brennweite immer. Zoomokulare, selbst ein modernes, sind noch schlimmer.Ich würde bei dem Thema Okulare ja sonst immer sagen das da die Subjektive Komponente überwiegt aber hier plädiere ich eindeutig zu den "engen" Othos. Weniger Linsen geht nicht und der Sprung zu jedem anderem Desing ist eindeutig. Ich hatte es hier schonmal irgendwo geschrieben, selbst meine eher nur sporadisch Beobachtende Freundin hat ohne das ich was gesagt habe sofort das schärfere Bild bemerkt, zwischen uns liegen 20 Jahre Beobachtungserfahrung.
Klar ist das mir den Weitwinkeln toll beim Mond. Aber man könnte auch sagen das man mit dem engen Gesichtsfeld wesentlich fokussierter über die Oberfläche geht. Einzig der Augenabstand ist so ne Sache das sollte man wollen/können (Brille?), ich trage keine da geht's. Aber nah und eng sind sie schon die Orthos. Spezialisten eben wobei früher war das Standard, nur mal so nebenbei.
Als Start würde ich ein um die 12mm und ein schwächeres um die 18mm empfehlen. Noch ein 9er für super Bedingungen und ein 6er um zu merken das man es doch nicht braucht aber das Spiel "geht noch was?" spielt man ja dann zu gerne :) Die alten Baader hab so 42grad da passt Jupiter locker 5 mal rein. Also keine Scheu davor, gibt ja auch noch so Objekte wie helle PN's da machen sie auch ne gut Figur.
Grüße Sebastian
 
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