Welches Spektiv...ULTIMA 80 oder 100?

Vinterland

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Hallo liebe Astronomie - Gemeinde

Habe mich gerade hier neu angemeldet und möchte deshalb meinen ersten Beitrag auch kurz dazu nutzen, um mich vorzustellen.

Ganz kurz zu mir......
Ich heiße Alex, bin 51 und komme aus Köln.
Seit meinem 12ten Lebensjahr interessiere ich mich für die Astronomie und hab mit 13 mein erstes Teleskop bekommen.
Wie das Leben aber halt so spielt, nahm die Musik ein paar Jahre später dann doch den ersten Platz ein.

Nun bin ich allerdings an einem Punkt angekommen, wo das Astronomie Fieber mich wieder gepackt hat.
Die Musik ist und bleibt aber trotzdem die Nummer eins, zumal ich ja auch noch in zwei Bands spiele.
Aber egal ob ich Abends auf dem Balkon sitze oder unterwegs bin, der Blick geht immer nach oben.


Nun aber zu meinem Anliegen.......
Da mich wie schon erwähnt, das Astronomie Fieber wieder etwas gepackt hat, ich mich aber leider zur Zeit nicht soooo intensiv damit beschäftigen kann, suche ich ein relativ gutes Spektiv, welches ich Abends mal schnell zur Hand habe, wenn's mich überwältigt.

Nach längerer Recherche und Testberichte
lesen, bin ich bei zwei Spektiven hängen geblieben, da diese auch in meinem Budget liegen.
Eigentlich wollte ich mir bei ca. 400.-€ die Grenze setzen aber auf ein paar Euro kommt's dann jetzt doch nicht an.

Celestron ULTIMA 80

Celestron ULTIMA 100

Jetzt schwanke ich zwischen den beiden, da ich mir wirklich nicht sicher bin, welches der beiden für Mond- und/oder Planetenbeobachtung besser geeignet ist.

Kann mir von euch jemand einen Tip geben, welches ich nehmen kann/soll?.
Ich denke mal, nehmen bzw verwenden könnte ich beide aber größer muss ja nicht immer besser bedeuten.
Oder gäbe es von eurer Seite aus noch einen ganz anderen Tipp?.
Eventuell das Vanguard Endeavor HD 82A Spektiv?

Ich hoffe, jemand von euch kann mir einen Tipp geben.

Vielen Dank schonmal im voraus für eure Hilfe.
 
Hallo,

überleg dir das mit dem Spektiv noch mal gründlich. Die sind eigentlich eher für die Beobachtung von Objekten auf der Erde gedacht. Natürlich kannst du damit auch mal auf den Mond schauen, sehen dass der Saturn Ringe hat, einen breiten Streifen und die großen Monde bei Jupiter sehen usw.
Ich verwende meine Spektive durchweg für Naturbeobachtungen (Vögel an der Küste, Rehe und Wildschweine am Waldrand) wenn ich weiß, dass es vermutlich was zu sehen gibt. Im Bereich ihrer größten Vergrößerung lassen bezahlbare Spektive meist etwas nach. Der 45° Einblick ist nahe am Horizont angenehm. Bei hochstehenden Objekten macht das keinen Spaß. Für die von dir angestrebten Celestrons brauchst du für Astronomie einen soliden Unterbau wie die als Beispielzubehör gezeigte AZ3 Montierung. Die kostet extra. Alles wesentlich leichtere ist Frust!

Ich würde dir als Alternative ein kleines Linsenfernrohr empfehlen. Das muss, auch wenn dir andere gleich wieder etwas anderes erzählen, kein Apo sein. Eine von mir häufig benutzte Kombination ist ein Skywatcher 70/500 auf einem soliden Kurbelstativ mit einer einfachen aber soliden azimutalen Montierung. Das habe ich alles gebraucht gekauft. Wenn ich mal schnell im Kopf aufaddiere bin ich da noch unter €250,-.

Zum Sterne gucken ist das viel praktischer. Trotzdem kann ich es einfach vor die Türe tragen und loslegen. An Doppelsternen komme ich bis auf 100fache Vergrößerung (neulich Epsilon 1/2 in der Leier getrennt), zugleich sehe ich bei niedriger Vergrößerung große Felder.

CS Gerhard
 
Hallo Gerhard

Vielen Dank, für deinen ausführlichen Beitrag.

Eine von mir häufig benutzte Kombination ist ein Skywatcher 70/500 auf einem soliden Kurbelstativ mit einer einfachen aber soliden azimutalen Montierung. Das habe ich alles gebraucht gekauft. Wenn ich mal schnell im Kopf aufaddiere bin ich da noch unter €250,-.
Vom Preis her ist das natürlich verlockend aber in der Praxis für mich kaum anwendbar.
Allein der Tubus ist schon, so wie ich gesehen habe, über 100cm lang.
Da ich nur ein kleines Ein Zimmer Appartement habe, gäbe es für mich kaum eine Möglichkeit das Teleskop bei Nichtverwendung irgendwo zu verstauen.
Das heißt, es müsste immer in meinem Zimmer stehen.
Dafür ist der Platz einfach nicht vorhanden.


Zum Sterne gucken ist das viel praktischer. Trotzdem kann ich es einfach vor die Türe tragen und loslegen.
Das es zum Sterne gucken viel praktischer ist, kann ich mir vorstellen.
Aber auch das "einfach vor die Türe tragen und loslegen", ist in meiner Umgebung auch nicht gegeben.
Drumherum überall hohe Bäume und direkt nebenan Straße und Straßenbahn :(

Einen relativ kleinen aber guten Ausblick habe ich nur von meinem Balkon aus.
Aber selbst das ist nicht wirklich der Brüller.

Es spielen viele Faktoren eine Rolle, warum ich mich gerade für die Größenordnung eines Spektivs entschieden habe.
Der wichtigste Faktor ist halt, das es klein und gut transportabel ist.
Im Sommer oder auch an jedem schönen anderen Tag, bin ich nur mit dem Rad unterwegs.
Ich habe zwar ein Auto aber das lasse ich so oft wie möglich stehen.
Ich habe keine Lust, abends noch mit dem Auto irgendwo hin zu fahren.
Und gerade bei den aktuellen Spritpreisen, kommt das Auto nur notdürftig zum Einsatz.

Das Spektiv ist auch mit dem Rad zu transportieren.
Und genau auf diese Möglichkeiten kommt es mir an.
 
Hallo,

was du dir angesehen hast, weiß ich nicht. Mein 70/500 Refraktor ist samt Taukappe 52 cm lang. Der 100/500 bringt es auf einen cm mehr, ist aber natürlich deutlich schwerer.

Den 70er würde ich mir für unterwegs auch auf ein altes Video Stativ (da waren die Video Kameras noch größer und schwerer) schrauben. So ein Stativ gibt es immer mal günstig gebraucht (Flohmarkt, Gebrauchtwarenhof) und die Schwenkköpfe sind deutlich besser als die heutiger Stative im unteren Preissegment. Erst letzte Woche habe ich einem angehenden Sternfreund so ein Ding für sein Spektiv vermacht; mit e 15,- war er dabei und ist sehr zufrieden.

CS Gerhard
 
Ich finde die Seite jetzt auch nicht mehr.
Jedenfalls stand da was von Artikelmaßen.
Kann aber auch sein, das damit auch das längste Teil des Artikels gemeint ist....Das Stativ.

Wenn es wirklich nur um die 50cm sind, wäre es ja kaum größer als das Celestron ULTIMA 100.

Hast du denn eine genauere Bezeichnung oder einen Link von deinem Teleskop?.
Unter Skywatcher 70/500 findet man auch viele unterschiedliche Modelle.
 
Es geht um den Skywatcher Mercury 70/500, aber von dem rate ich dringend ab.
Ziemlich schlechte Bildqualität, Okularauszug aus Plastik, der schon beim wechsel der Fokussierrichtung um einige Grad verkippt oder aber sehr schwergängig ist, je nach dem wie fest man ihn anzieht, für die Eckdaten verhältnismäßig fieser Farbfehler der schon bei 40x ordentlich zu schlägt und durch schlechte Schwärzung und nicht geschwärzte Linsenränder schon bei halbem Gegenlicht ein sehr blasses Bild.

LG
Olli
 
Hi!

Wenn die 400€ geknackt werden dürfen: Nimm statt der Ultima (ich habe das 80er mit Hyperion Zoom) das 80er TrailSeeker. Das ist deutlich farbreiner. Mit dem Ultima 80 zeigt der Mond schon deutlich Farbsäume. Das TrailSeeker kannst du bei Bedarf auch irgendwann mit dem Hyperion Zoom upgraden, für mehr Bildfeld.

Das 80er passt noch gut in einen größeren Rucksack; das 100er stellt schon deutlich höhere Ansprüche an Packmaß und Stativ.

Mit 60-70x geht an Mond und Planeten natürlich nicht allzuviel, aber es ist schon ganz nett. Und Achromat ist Achromat. Ein billiges, kurzes Teleskop lässt dich zwar höhere Vergrößerungen nutzen, aber das Bild ist nicht viel besser, da ebenfalls bunt.

Ultima und TrailSeeker haben beide keinen Standard 1,25"-Anschluss. Manche Okulare kann man für mehr Vergrößerung adaptieren, das habe ich hier mal gemacht:
War aber mehr eine Machbarkeitsstudie.

Beste Grüße,
Alex
 
Hallo Alex
Ja, ich denke mittlerweile schon :D
Je mehr ich mich in die Materie "Spektiv" hinein lese, umso skeptischer werde ich zu meinen ersten Entscheidungen.

Habe mich heute Abend einige Stunden wieder damit auseinander gesetzt und bin dabei auf folgendes Spektiv gestoßen........

BRESSER Pirsch 25-75x100 Spektiv Gen. II mit DeLuxe 10:1 Fokus

Das Celestron TrailSeeker schaue ich mir gleich mal an.

Vielen Dank schonmal
 
Hallo Vinterland,

Es ist wie immer im Leben - die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht und wenn doch kann sie nichts gut.

Wenn Mobilität und Robustheit im Vordergrund stehen sind Spektive nicht die schlechteste Wahl, finde ich.
Wenn möglich versuche eines zu bekommen bei dem Du Standardokulare 1,25" verwenden kannst (gibt’s leider nicht so häufig).
Das bringt deutlich bessere Ergebnisse und ist flexibler, vor allem wenn Du dann doch ein "richtiges" Teleskop beschaffst.
Genau aus diesen Gründen habe ich mir das Celestron Hummingbird (zusätzlich) zugelegt,
56mm Öffnung, 45° Einblick, das Celestron Zoomokular 9x bis 27x (das nicht schlecht ist), Kosten neu vor einen Jahr ~320€, fast schon Hosentaschenfähig.
Mit einen guten 5mm Astrookular hat man 40x Vergrößerung mit besserem Bild.
Manche kaufen 2 Stück und machen daraus einen 45°-Bino.
Einen stabilen Unterbau brauchst Du am Himmel immer, bei 20mm Weitwinkelokular hast Du 10x Vergrößerung, da tut es dann schon ein Einbeinstativ.

Für Planetenbeobachtung sind die Dinger nichts, aber da kannst Du Dir einen kleinen MAK (zB. SkyWatcher MC 102/130, neu 280€) dazu kaufen,
da geht dann schon was.

Aber nochmal: das (Astro-)Leben ist ein Kommpromis, kompromisslose Leistung bedeut: hoher Preis und nicht leicht.

VG - Frank
 
Hallo FStone

Auf einer Seite bin ich ja etwas erleichtert, das jemand mal das Hummingbird hier ins Rennen wirft.

In das kleine Teil hatte ich mich nämlich auch direkt zu Anfang schon verliebt.
Gerade weil es so klein ist und im Prinzip null Aufwand erfordert, wenn ich's mal
irgendwo mit hinnehmen möchte.

Ich habe wirklich keine großen Ansprüche
aber was ich immer gerne als Anhaltspunkt nehme, ist der Saturn.
Hier würde ich schon wenigstens ansatzweise die Ringe erkennen können.

Ob das mit dem Hummingbird gegeben ist,
kann ich jetzt so leider nicht einschätzen.
Falls ja, dann wäre das Hummingbird auf jeden Fall eine Wahl für mich.
Kannst du dazu vielleicht was näheres zu sagen??.

Vielen Dank
Alex
 
Hallo Alex,

meist schätze ich Ollis Meinung sehr. Zu seinem gestrigen Beitrag muss ich ihm aber doch widersprechen.

Vielleicht ist mein Skywatcher 70/500 schon etwas älter und die Qualität hat inzwischen nachgelassen. Auf jeden Fall ist ja auch die Streuung in der Qualität im unteren Preissegment enorm; man kann Glück und Pech haben.

Ich will hier einfach mal meine persönlichen Erfahrungen weitergeben. Der 70/500 wurde mir von einem netten Sternfreund hier im Forum angeboten. Für den unschlagbaren Preis dachte ich daran ihn für einen Einsteiger oder eine Einsteigerin auf Halde zu legen. Wie alle Röhren, die hier eintreffen, wurde er erst mal gründlich ausprobiert. Dabei überzeugte er mich so, dass er jetzt mein Standard Grab and Go Teleskop geworden ist. Bei wechselhaftem Wetter, die Sonne zeigt sich mal in den Wolkenlücken, und bei Zeitmangel (zwischen Arbeit und Training oder danach mal schnell gucken) ist er ruckzuck vor die Türe gestellt und sofort einsatzbereit. Wenn Objekte tief stehen, trage ich das Ding auch problemlos um die Ecken und beobachte dann irgendwo mit Horizontblick auf dem Gehweg.

Natürlich ist ein Achromat mit f7 mit sekundärem Spektrum belastet. Das sind auch Spektive mit achromatischen Objektiven. Das hält sich aber in meinen Augen durchaus in Grenzen. So beobachte ich damit regelmäßig den Mond, Jupiter und Saturn. An Mond und Jupiter bleibt das Bild bei 66x noch sehr ansehnlich. Saturn vertrug kürzlich 80x und an dem selben Abend (ich war zu faul ein größeres Rohr anzuwerfen) trennte ich Epsilon 1/2 in der Leier bei 100x einwandfrei. Großflächige Objekte (Coathänger, M31, H und Chi) sah ich mir bei 15 oder 20 facher Vergrößerung an. Dank des Stativs mit Kurbelsäule kann ich immer entspannt auf einem Hocker sitzen. Das war ein richtig schöner Beobachtungsabend mit minimalem Aufwand - genau das richtige für so einen alten Zausel.

Sicher hätte ich an Mond und Planeten mit meinem Lichtenknecker Refraktor mehr gesehen, der verträgt bei ruhiger Luft über 130fache Vergrößerung. Der Dobson hätte mit doppelter Öffnung genau wie mein 120/600 Refraktor natürlich mehr Licht gesammelt. Das ist aber alles schwieriger hinzustellen, muss z.T. auskühlen und macht einfach mehr Aufwand.

Natürlich will ich dir keinen Skywatcher 70/500 aufschwätzen. Die gleiche Optik gibt es auch mit anderen Markennamen. Ein kleines Spektiv, solche Dinger habe ich auch mehrere, zeigt dir auch, dass die Saturnringe vorhanden sind (so ab 30fach), der Jupiter Monde hat und etliche Doppelsterne. Mein erstes eigenes Fernröhrchen (gebraucht vom Taschengeld DM 10,-) war ein 10-30x30. Das konnte ich auch mit Bus oder Fahrrad überall mit hinnehmen. Natürlich war später mein 60/900 eine ganz andere Welt, trotzdem kam das kleine Ding weiter oft zum Einsatz. Es war halt einfach leicht und klein, das andere Ding war für damals groß und sperrig.

Wie sagt der Schweizer: "Man kann nicht den Fünfer und das Weckli haben!"

CS Gerhard
 
meist schätze ich Ollis Meinung sehr. Zu seinem gestrigen Beitrag muss ich ihm aber doch widersprechen.
Immer gerne, mehr Erfahrungen als nur die eigene zu kennen ist immer wichtig und aufschlussreich.

Vielleicht ist mein Skywatcher 70/500 schon etwas älter und die Qualität hat inzwischen nachgelassen.
Jedenfalls eine Möglichkeit, meiner ist glaube 7 oder 8 Jahre alt, aber die Dinger gibts ja gefühlt seit Äonen.

Auf jeden Fall ist ja auch die Streuung in der Qualität im unteren Preissegment enorm; man kann Glück und Pech haben.
Den Verdacht dass ich optisch eine wahrhaftige Gurke erwischt habe hatte ich selber auch schon, aber da muss man auch einsehen, dieses Risiko kauft man eben auch mit.
Der OAZ ist aber wirklich murks _affeaugen:

Ich will hier einfach mal meine persönlichen Erfahrungen weitergeben.
jo, so mach ichs ja auch, deswegen sind mehr Erfahrungen besser als eine. Da sieht man auch mal wie hart die Serienstreuung doch zuschlagen kann.
Evtl ists ja heute nicht mehr so das Problem, bei vielen dingen hat die Serienstreuung spürbar abgenommen in den letzten 10 Jahren.

trage ich das Ding auch problemlos um die Ecken
Das sind auf jeden Fall große Pluspunkte, deshalb hatte ich ihn damals auch gekauft.
Mit etwas eigeninitiative ist das Gerät auch gut nutzbar.
Das Kontrastproblem habe ich mit Antireflexfarbe und schwarzem Edding am Linsenrand selber ganz gut korrigiert, kein Vergleich mehr zum Originalzustand. Beim OAZ hab ich den Zahnstangentrieb vom China-Klebe-Fett befreit, ordentlich gefettet, und die Lagerung des Auszugsrohres mit Teflonstreifen geboostet, dadurch kann man ihn jetzt so stramm stellen dass er nicht mehr verkippt und trotzdem nicht zu schwer geht. Bis auf den Farblängsfehler ist er so jetzt ganz ordentlich, der lässt sich aber mit nem GWK und nem engen UV/IR Cut spürbar eingrenzen, aber über 50x mag ich ihn trotzdem nicht betreiben.

Natürlich ist ein Achromat mit f7 mit sekundärem Spektrum belastet.
Theoretisch sollte er einen RC von 5 haben, aber ein 102/1000 mit rechnerisch RC 5,3 war deutlich farbreiner bei selber AP, deshalb hatte ich es angesprochen, das spricht wohl für ein Montagsexemplar, wie gesagt, das Risiko kauft man wohl mit.

trennte ich Epsilon 1/2 in der Leier bei 100x einwandfrei.
Ja, das macht er auf jeden Fall brav entsprechend der theoretischen Auflösung.
Übrigens, Sonne im H alpha mit dem Quark kann er ziemlich gut, wenn man seinen OAZ erstmal zur Achstreue erzogen hat.

LG
Olli
 
Falls ja, dann wäre das Hummingbird auf jeden Fall eine Wahl für mich.
Kannst du dazu vielleicht was näheres zu sagen??.
Hallo Alex,

Vielleicht für Dich zur Einschätzung meiner Meinung:

Ich betreibe das als Hobby ohne höhere Ambitionen und besondere akademische Vorbildung, es macht Spaß, das Beobachten ist „chillig“ (wie das Jungvolk sagt) und da ich ohnehin viel fotografiere nutze ich eben auch diese Motive sehr gern (dann mit anderem Equipment) .
Meine Augen haben zusammen schon über 120 Jahre auf der Hornhaut, die Flexibilität der Pupillenöffnung ist auch nicht wie bei einem 20jährigen.
Ich beobachte ohne Brille. (wie siehts hier bei Dir aus?)
Aber ganz schlimm - ich trinke Rotwein beim Beobachten, ein noGo für den ambitionierten Beobachter! o_O
Meine Wohnsituation ist wohl wie Deine: Wohnung mit gutem Balkon in der Stadt.
Was ich erfahren musste ist - das Beobachten muss erlernt und trainiert werden.
Vieles was die Leute hier im Forum sehen (?) kann ich bestenfalls erahnen, aber es wird besser …

Also noch mal zu deiner Frage:
das Hummingbird ist sehr klein, leicht, stabil und hat im Rahmen der Öffnung 56mm eine gute optische Qualität,
dh. grab-and-go im besten Sinne, das ist seine Stärke!
Das enthaltene Prismensystem schluckt wieder etwas Licht und Qualität, erzeugt aber seitenrichtige Bilder.
Da ist es also auch sehr gut geeignet zur Erdbeobachtung. Ein Freund (Vogelkundig) ist immer „ach und oh“ wenn er es nutzen kann.

56mm Öffnung und 200mm Brennweite sind für Astrobeobachtungen wenig; aber f 3,6 gelten als schnelles System (nimmt man eher für größerflächige Objekte).

Mit dem mitgelieferten Zoom sehe ich mit dem 56er:
- den Mond als ganze Scheibe mit reicher Kraterstruktur, viele Lichteffekte wie zB. den golden Henkel, Krater am Terminator sehr schön plastisch.
Das Ganze hat zwar etwas Farbe (chromatische Abberation) für mich absolut tolerabel.
- alle Planeten bis Saturn werden als Scheibchen gesehen, Jupiter mit den 4 galileischen Monden und die Streifen erahnt man, Saturn mit Ring deutlich,
aber schon die Lücke zwischen Saturn und Ringsystem sieht man nicht wirklich. Die Cassini-Teilung ist weit außer Reichweite.
- Doppelsterntrennung (bei mir) bis ~12“ machbar
- Die üblichen DSS-Objekte (M42, M31 kommen gut, M45 Pleijaden sind wirklich schön), das geht aber mit einem guten "normalen" Doppelfernglas auch.
Ich hab ein APM Bino 70 x 20, leider geradsichtig. Das ist zwar besser aber nicht mehr wirklich Wander-Rucksacktauglich,
zum Kraniche gucken nehme ich den Hummingbird.

Aber was ich oben schrieb: mit einen guten (~ 100€) Wechselokular um die 7mm (30x) wird’s wirklich noch mal besser!
Die Grenze ist ein 5mm (40x), das dann immer vom Stativ!!
Mit Sonnenfilterfolien (!) und 5mm Okular sind Sonneflecken schon ein Genuss!

Für die Planeten und Details am Mond war und ist bei Deinen Vorgaben meine Empfehlung ein 100er MAK, die werden im Netz seeehr preiswert angeboten.
Was ich gern mal ausprobieren würde unter diesen Randbedingungen ist der Vixen VMC 110 L - Flatfield Maksutov - 110/1035mm,
leider wird der nicht mehr produziert.

Fazit: Ich finde das Teil im Rahmen seiner Möglichkeiten klasse und möchte es nicht wieder hergeben.

Sternfreundliche Grüße - Frank
 
Die Pentax-Spektive sind schon lange Astrookular-tauglich, und haben auch die 1,25"-Aufnahme. Falls das ganze justagestabil im Rucksack bleiben soll, sehe ich auch eher bei guten Spektiven die Alternative, auch wenn MC und Co. mehr am Himmel zeigen können. Allerdings ist auch hier der Unterbau (Neiger, Stativ) nicht zu unterschätzen, und wird nochmal zu Buche schlagen. Ich hab z.B. das 85er DiaScope auf dem 3er-Gitzo, das ist mit Astrookus (4mm, 5mm Radian) auch keine Freude mehr beim Nachführen. Einen Peilsucher würde ich auch anbringen, sonst sucht man sich gerade bei 45°-Spektiven dusselig. Man kann z.B. auch ne Sucherhalterung aus dem Astrobereich an die Sonnenblende kleben, die trägt nicht dick auf.

csm
 
Aber die Cassini Teilung wirst Du nicht sehen, selbst mit einem größeren Spektiv nicht.
Das kann ich mir vorstellen.
Da wird wohl kaum ein Spektiv dran kommen.

Aber nun, nach längerem hin und her Überlegen
und eine Nacht drüber schlafen, bin ich wohl zum Entschluss gekommen, das es das Bresser Pirsch wird.
Testen muss ich ja irgendwann Mal eins

Bei einer Sache bin ich mir allerdings noch unsicher.
Vielleicht kann jemand von euch sagen, ob dies jetzt wirklich einen Vorteil bringt oder nicht und ob es den Aufpreis von gut 80.-€ wert ist.

Und zwar wird das Bresser Pirsch in zwei Versionen angeboten.

Einmal das "Normale" bzw das Vorgängermodell

BRESSER Pirsch 25-75x100 45° Spektiv


Und einmal mit der Bezeichnung
" Gen 2"

BRESSER Pirsch 25-75x100 Spektiv Gen. II mit DeLuxe 10:1 Fokus

Der Unterschied, liegt wohl in der Fokussierung.

Zitat aus der Artikelbeschreibung:
"10:1 DeLuxe Fokussierung
Ein wichtiger Faktor bei optischen Geräten ist die optimale Fokussierung. Hier haben wir von BRESSER großen Wert auf eine schnelle und einfache Fokussierung sowie auf eine sehr genaue Fokussierung geachtet. So lässt sich bei dem Pirsch Spektiv die Fokussierung sowohl schnell als auch bis in den letzten cm einstellen. Dafür sorgt die 10:1 Übersetzung des Fokus."

Meine Frage dazu wäre, macht das wirklich einen so großen Unterschied und ist es diesen Aufpreis wert oder
reicht da auch das andere Modell?.


Kann dazu vielleicht noch jemand was zu sagen?.
Eventuell sogar aus eigener Erfahrung.

Vielen Dank an alle
Alex
 
lohnt sich, ich würde es nehmen und die (Ehe-)Frau (mach ich jetzt mal nicht geschlechtsneutral)
einmal weniger zum Essen ausführen!

;) :whistle:
 
Feinfokussierung unbedingt am Sternenhimmel - einen minimen Fehlfokus bei Tagbeobachtungen gleicht das Auge noch aus, aber bei Sternen eben nicht. Gerade offene Haufen stehen und fallen mit der Schärfe.
Aber auf was das 100er stehen soll, würde mich mal interessieren, gerade bei Rucksacktouren.
 
Aber auf was das 100er stehen soll, würde mich mal interessieren
genau, wichtige Frage!
Meine Erfahrung (am Sternenhimmel) grob
Freihändig bis 8x , max. 10x
Einbeinstativ ab 10x bis max 20x (mit gutem willen)
leichtes Stativ schon ab 15x
Kugelkopf je nach Qualität (und damit Gewicht und Preis) bis max 40x,
dann braucht's einen preislich und gewichtsmäßig passenden geeigneten AZ-Montierungskopf
Von einem wackelfrei Bild gewinnen Ästhetik und Beobachtbarkeit enorm.

Wenn Du eh am häufigsten vom Balkon beobachtest ("spechteln" trifft es eher) schau mal ob Du eine entsprechnde Klemme zB. für das Balkongeländer anschaffst,
die sitzt bombenfest und kann da bleiben.

und - gut wäre, wenn noch die Möglichkeit bestünde,
einen red dot Sucher anzuflanschen, schon ab 15x ist es gar nicht so einfach das gesuchte Objekt zu finden!

Versucht macht kluch - erstmal anfangen!

VG & CS - Frank
 
Hallo Alex,

gerade habe ich mir die Produktbeschreibungen angesehen. Die feine Fokussierung ist sicher ein Vorteil. Ist dir aber auch aufgefallen, dass diese teurere Version bei den technischen Daten ein deutlich größeres Gesichtsfeld angegeben hat. Das wäre sowohl zum Auffinden von Objekten als auch bei offenen Sternhaufen ein echter Vorteil.

Ich mache hier aber auch kein Geheimnis daraus, dass mein Vertrauen zur Bresser Qualität in den letzten Jahren stark gelitten hat. Mit dieser Meinung bin ich, glaube ich, nicht alleine.

CS Gerhard
 
Das Feld beim 1000m wäre dann bei 32m, das ist Tunnel, wären etwa 36° - das hat mein kleines Opticron 60 auch, das macht wenig Freude. Daher wäre ja die Option zu Astrookularen so schön. Aber irgendwas ist ja immer.
Das mit der Klammer am Balkongeländer halte ich für keine gute Idee - der mal feucht und rutschig und auch mal bisschen gefroren; am Geländer hat man nur eine Verortung, und dann muss man bei so kurzen Dingern schon mal mit dem Körperschwerpunkt beim Rechtsguck an's Geländer. Never.
 
Mach ich dann auch. An den 80.-€ soll's jetzt nicht scheitern.

Aber auf was das 100er stehen soll, würde mich mal interessieren, gerade bei Rucksacktouren.
Ich habe schon seit einiger Zeit ein Fotostativ mit Angabe: max 3kg.
Obwohl ich dazu sagen muss, das diese Belastbarkeitsangaben totale Bauernfängerei sind.
Spaßeshalber, habe ich mal mit einem Kumpel zusammen oben auf die Platte eine etwas größere Sperrholzplatte gelegt und dann darauf einen mittelgroßen Gitarrenverstärker gestellt.
Das Stativ hat den Verstärker ohne Probleme getragen und der Verstärker wog 13,8kg.

Meiner Meinung nach, sind das Angaben, die den Käufer nur dazu verleiten sollen mehr Geld als notwendig auszugeben.

und - gut wäre, wenn noch die Möglichkeit bestünde,
einen red dot Sucher anzuflanschen, schon ab 15x ist es gar nicht so einfach das gesuchte Objekt zu finden!
Hab ich auch schon drüber nachgedacht.
Eventuell einen, den ich vielleicht mit dem Stativ kombinieren kann.
 
Obwohl ich dazu sagen muss, das diese Belastbarkeitsangaben totale Bauernfängerei sind.
stimmt, aber in die ganz andere Richtung(!!),
zumindes für Teleobjektive und Teleskope und dafür sind die Dinger ja eigentlich da.
Wenn 3kg drauf steht brechen sie bei 10kg nicht zusammen ok, aber hier kommt es auf Schwingungsfreiheit an.
Es ist eher so - wenn 3kg draufstehen gehen max. 1.5 kg (je nach Belastung, Gewicht, Zielbrennweite, Wind und deiner Balkonkonstruktion)
Leider gilt auch hier wieder - Stabilität bedeutet Masse und die ist bei Rucksacktouren hinderlich. :cry:
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Zitat Manne: "Klammer am Balkongeländer halte ich für keine gute Idee" - das sehe ich ganz und gar nicht so, hängt aber vom Balkon,
dessen Ausrichtung und Geländer ab. Ich halte das sogar für eine prima Sache!

Frank
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass ein mit 3kg beworbenes Stativ bei 13kg nicht zusammenbricht, ist klar. Da geht es aber um ganz andere Problemzonen wie Schwingungsanfälligkeit. Ein 100er mit 2kg auf eim mit 3kg beworbenes Stativ zu packen, Astrobeobachtungen im Zenit zu planen, und noch ohne Plan für einen Neiger halte ich für planlos.
 
Ein 100er mit 2kg auf eim mit 3kg beworbenes Stativ zu packen, Astrobeobachtungen im Zenit zu planen, und noch ohne Plan für einen Neiger halte ich für planlos.
Ich hatte das ja auch erstmal hier nur erwähnt, das ich noch ein Stativ besitze.
Wenn ich das Spektiv habe, denke ich mal schon, das ich abwägen kann, ob das mit dem vorhandenen Stativ funktioniert.

Ich bin mit solchen Geräten sowieso übertrieben vorsichtig und sollte ich nur den geringsten Zweifel haben, kommt ein neues, passendes ins Haus.
hängt aber vom Balkon,
dessen Ausrichtung und Geländer ab.
Das ist der Punkt......
Mein Balkon hat kein "normales" Geländer sondern ist gemauert.
Da ist nichts dran zu befestigen.
 
Ich hatte das ja auch erstmal hier nur erwähnt, das ich noch ein Stativ besitze.
Wenn ich das Spektiv habe, denke ich mal schon, das ich abwägen kann, ob das mit dem vorhandenen Stativ funktioniert.

Ich bin mit solchen Geräten sowieso übertrieben vorsichtig und sollte ich nur den geringsten Zweifel haben, kommt ein neues, passendes ins Haus.

Das ist der Punkt......
Mein Balkon hat kein "normales" Geländer sondern ist gemauert.
Da ist nichts dran zu befestigen.
Nein, die Stativsache wurde ja bewertet, und zwar so dass die Angaben per se schöngerchnet seien (der Verstärker lässt grüßen), und zwar nach oben. Das wird jeder ernsthafte Vogelgucker oder Telefotograf sofort kopfschüttelnd abstreiten, weil die ggf. schon Erfahrungen gemacht haben - auch Stativ-Nachkauf. Aber bitte, gerne ein 100mm Spektiv mit geschätzten 500mm Brennweite auf ein 3kg-Dreibein. Der Neiger (oder was sitzt dazwischen) muss ja auch noch zum recht großen Gerät passen - ich hoffe, dass da kein Kugelkopf vorhanden ist.
Und die Sache mit dem Balkon hatte ich ja beschrieben: das Gerät ist kurz, also hält man sich stets im unmittelbaren Bereich der Brüstung auf. Lenkt man das Gerät zur Seite um 45° und gar noch nach oben (was eh schon beim Winkeleinblick eine ggf. verquere Haltung bedeutet), ist das im Stockdunkeln nochmal gefährlicher. Zudem ist man ggf. durchgekühlt und übermüdet, voilà. Aber bitte gerne, soll jeder Erwachsene direkt am Balkongeländer nachts in unüblicher Haltung herum turnen. Jeder Orni hat schon mal am Tage bei überfliegenden Greifvögeln das Straucheln bekommen, nur passiert da außer Fleckungen nix.
 
Der Neiger (oder was sitzt dazwischen) muss ja auch noch zum recht großen Gerät passen - ich hoffe, dass da kein Kugelkopf vorhanden ist.
Nein, ist kein Kugelkopf.
Das hier habe ich.......
CULLMANN 51381 Primax 380


Aber bitte gerne, soll jeder Erwachsene direkt am Balkongeländer nachts in unüblicher Haltung herum turnen.
:giggle:...Ich denke mal, das das bei mir kein großes Problem darstellen wird....
Ich wohne Parterre. Kann also nicht tief fallen :ROFLMAO:
 
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