Cirrus-Nebel / veil nebula
markusbodensee

Cirrus-Nebel / veil nebula

Hallo Sternenfreunde,

anbei eine Übersicht des Cirrus-Nebels, [url=https://www.astrobin.com/351461/0/]HIER[/url] die bessere Auflösung. Der Erkennbarkeit wegen wurde kräftig an der Farbsättigung hantiert. Ich hoffe, niemand wird farbenblind :)

CS

Markus
Hi Markus,

hast Du dazu ein paar ‘technische Daten’ für uns...?

Danke,
Gruß
Ernie
 
Hallo Ernie,

wie bereits auf Astrobin geschildert wurden 57 Subs à 180 Sekunden bei ISO 800 verwendet, davon jedoch 13 Subs bereits in der Nacht letzten So->Mo, weitere 44 Subs in der Nacht Fr->Sa. Dazu 18 Darks So->Mo und 20 Darks Fr->Sa. Jeweils 40 Flats und Bias So->Mo und jeweils 50 Flats und Bias Fr->Sa.

Verwendet wurde ein Canon EF 200 mm 1:2.8 L II-Objektiv @ f/3,5 an einer Canon EOS 1000Da auf ungeguideter NEQ 3. Gegen Taubeschlag sicherheitshalber ein USB-Heizband.
Die Nacht von So->Mo war durchschnittlich, die Nacht Fr->Sa bemerkenswert gut.

Gestackt mit DSS 4.1.1. Mit Fitswork 4.47 geebnet, Störpixel entfernt, Histogramm bearbeitet und Ränder gecroppt. Und etwas massiver farbgesättigt.

Über die EBV lässt sich sicher noch mehr rausholen, entzieht sich aber meinen aktuellen Kenntnissen. Die kommen mit der Zeit und Erfahrung.

CS

Markus
 
Hallo Markus,

also durch geschicktes Strecken lässt sich in der EBV mit Sicherheit noch was machen, aber irgendetwas scheint mit der Kamera-Objektiv-Kombination nicht zu passen.

Du hast von links violette nach rechts grüne CAs, was auf eine Verkippung hindeutet. Violette Farbränder entstehen VOR der Fokusebene an Kontrastkanten, während die Grünen HINTER der Fokusebene entstehen.

Gruß

Markus

www.13parsec.de
 
Hallo Markus,

Irgendetwas Heteorogenes fiel mir bereits auf, Du hast es argumentativ zusammengefasst. Bin mir beim weiteren Vorgehen noch nicht sicher, bewusst minimalst defokussieren? Verkippung angehen?? Weiter abblenden auf f/4.0??? Ignorieren????

Der NGC7000 vom 10.06. sieht gemäss meinen noch angehenden Kenntnissen besser aus, das Problem ist demnach jung oder tritt sporadisch auf. Ist jedenfalls zu überdenken...

Wenngleich er natürlich nachdenklich stimmt, vielen Dank für Deinen Kommentar!

CS

Markus
 
Hallo Markus,

ich weiß ja nicht, ob es dich eher beruhigt, oder nicht, aber dein NGC7000 weist im Prinzip den gleichen Bildfehler auf. Ich habe das Bild mal ordentlich gestreckt und die Sättigung erhöht, dann kommen die grünen CAs fast auf dem ganzen Bild zum Vorschein, lediglich der ganz linke Rand wird ein wenig lila... Bei ganz genauer Betrachtung würde ich vermuten, dass du den Fokus bei NGC 7000 nicht 100%ig getroffen hast, denn die Sterne wirken ein wenig "aufgebläht".

Eine Lösung finden wird allerdings schwierig...

Canon selbst hat einen, meiner Erfahrung nach, sehr guten Service was das zentrieren und justieren von Objektiven betrifft. Dummerweise ist das nur die eine Fehlerquelle in deinem Fall, denn durch den Umbau der EOS kann auch der Sensor leicht verkippt sein. Mit umgebauten Kameras hat der Service aber (dem Höhren nach) so seine Probleme, obwohl es eigentlich für dich die perfekte Lösung wäre Kamera UND Objektiv zum Service zu schicken, so lange du das Objektiv nicht bei der Tageslichtfotografie an einer anderen EOS verwenden willst!
Abblenden ist natürlich auch eine Option, wobei gerade das 200/2.8 L II schon bei Offenblende glänzen kann, wenn alles passt... Vielleicht einfach mal den Canon-Service in Willich oder eine CPS-Vertragswerkstatt/Händler kontaktieren.

Minimal defokusieren macht es im Übrigen eher schlimmer als besser!

Du könntest natürlich mit z.B. Lightroom auch die CAs "reduzieren" und das ganze per Deconvolution schärfen allerdings leiden die Sternfarben darunter und es wirkt immer ein wenig "gequält".
 
Hallo Markus,

nach etwas Überlegung tendiere ich Richtung stoischem Verhalten, schliesslich müssen meine Astrofotos nicht zu gut erscheinen, kein ASA- oder TAK-Niveau.

Das Objektiv liefert tagsüber bemerkenswerte Aufnahmen, da kann man mit einem Fehler nachts nonchalant leben.

Dem Mitlesenden sei vor Augen geführt, dass es sich um ein gebrauchtes, seriös erworbenes Objektiv unter 500€ handelt, nicht um ein fabrikneues Objektiv!

Für meine modesten Ansprüche ist der Cirrus-Nebel gut genug hervorgehoben. Die Farbsättigung ist zu überdenken, Abblenden bis f/5.0 kein Problem wegen f/10-Ersterfahrung mit Astrofotos. Möglicherweise auch mal Belichtungen mit unserer konventionellen EOS 100D, der Verkippungsproblematik wegen...

Abschliessend natürlich vielen, hervorzuhebenden Dank für Deine ehrlichen Ausführungen!

CS

Markus
 
Moin nochmal...

ich hatte das 200/2.8 L II selbst einige Zeit im Einsatz und das, was es tagsüber liefert kann dieses Objektiv auch nachts, was leider bei vielen Objektiven nicht der Fall ist!

Aus diesem Grund würde es mich schon interessieren, wie sich das 200 L nachts an der 100D verhält.

Man kann natürlich versuchen, das ganze Thema stoisch auszusitzen, aber aus eigener Erfahrung weiss ich, dass die Ansprüche mit der Zeit und Routine (vor allem auch in Sachen EBV und Belichtungszeit) dummerweise steigen...
 

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