Gezeitenschweif NGC3628
Chrisl

Gezeitenschweif NGC3628

Leo-Triplet mit prominentem Gezeitenschweif von NGC3628
Beobachtungsort
Waldzell, OÖ.
Aufnahmedatum
8. März 2021
Belichtungszeit
50x 10 Minuten bei ISO1600
Aufnahme Details
Sky-Watcher Esprit 100/550 mit Nikon 1,7x Telekonverter (935mm Brennweite)
Nikon D750 DSLR, EQ6-R, MGEN-3
Weitere technische Details
2 Nächte Anfang März 2021.
In groß wie immer auf Flickr:

 
Tolles Bild! Da ist ja nahezu kein Rauschen im Hintergrund :D
 
Beeindruckend, was du da abgeliefert hast!
Ich habe mich auch schon mal an dem Schweif versucht, bei mir geht er aber beinahe komplett im rauschen unter....

Nur eine neidische Frage noch: Wie DUNKEL muss dein Himmel sein, damit du 10 Minuten bei ISO 1600 belichten kannst?

CS Gerrit
 
Hallo und Danke für das Lob, das freut mich natürlich sehr!

Mein Himmel hier hat eine Helligkeit von ca. 21,6 mag. Im Süden habe ich Oberösterreichs größtes zusammenhängendes Waldgebiet (ca. 22x14km groß), also eine dunkle Insel im Meer aus Lichtverschmutzung.
Bei 10 Minuten Belichtung ist jedoch der Histogrammberg noch nicht mal bei einem Viertel - die Kombination mit dem Telekonverter hat ja ein Öffnungsverhältnis von f/9,35....

Dennoch sind 10 Minuten Einzelbelichtung der Hammer, da kommt mächtig Signal zusammen, sodaß ich die Galaxien nicht sonderlich strecken mußte. Bei Galaxien ist weniger ohnedies oft mehr...!

Der Himmelshintergrund ist deshalb quasi rauschfrei, weil ich Galaxien und Sterne/Hintergrund getrennt bearbeitet habe und nur die Galaxien mit Maske durchscheinen hab lassen.

LG
Christian
 
Hallo Christian,

Mir fehlt bei diesem Bild leider komplett das Gewusel der vielen kleinen Hintergrundgalaxien in dieser Gegend. Der Hintergrund ist ja völlig leer. Das wundert mich dann doch schon sehr, angesichts des überdeutlichen Schweifs, den ich so auch in viel länger belichteten Aufnahmen noch nicht gesehen habe.

Grüße,
Steffen
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Steffen,

vielen Dank für Deine kritische Anmerkung - ich werde mich heute Abend nochmal meinen Daten widmen.

Ich hab mir auf Astrobin mal vergleichbare Bilder angesehen - diese Hintergrundgalaxien sind schon recht klein und nicht sehr auffällig. Grundsätzlich sehe ich mir vor der eigenen Bearbeitung nie andere Bilder an, um nicht in irgend eine Weise beeinflußt zu werden.

Dass die Hintergrundgalaxien untergegangen sind, ist klar, da ich ja ein Hybridbild erstellt habe und nur die drei Galaxien gestreckt habe. Der gesamte Hintergrund ist bis auf die Sternfarben ungestreckt, um die Sterne möglichst klein zu halten. Vorhanden sind diese Hintergrundgalaxien jedenfalls, das zeigt schon ein Strecken des 8-bit JPG-Bildes.

LG
Christian
 
Hallo Christain,
hast Du denn für den Gezeitenschweif extra was gemacht. Der ist ja real sehr schwach. Wenn Du also die Hintergrundgalaxien wegen der getrennten Bearbeitung aufgegeben hast, wie konntest Du dann den Gezeitenschweif erhalten?
Es gibt derzeit im Deep Sky Forum eine langbelichtete und sehr tiefe Aufnahme mit sehr vielen kleinen Galaxien, wo
von dem Gezeitenschweif nichts zu sehen ist ?????
Viele Grüße Michael
 
Hallo Christian,

ich muss mich korrigieren: Auf der anderen Aufnahme ist doch in der großen Version auf Astrobin ewas von dem Gezeitenschweif zu sehen, aber viel weniger, als auf Deiner Aufnahme mit dem reduzierten Hintergrund.
Die Art Deiner Berabeitung würde mich dennoch sehr interessieren.

Viele Grüße Michael
 
Jetzt ist noch eine gepostet worden von Daniel, wo er auch schön zu sehen ist.
Ich meinte oben die von petexl.
Deine ist natürlich auch toll. Aber vielleicht kannst Du ja mal erklären, wie Du das so selektiv hinbekommen hast.

Viele Grüße Michael
 
Hallo,

ich habe nunmehr die vielen kleinen Hintergrundgalaxien "durchgepaust" und die 3 Hauptdarsteller etwas heller gemacht (ohne das Zentrum auszubrennen). Ich glaube, diese Version ist nun stimmiger...

Leider kann ich hier kein follow-up-Foto posten, daher bleibt mit nur der Link auf Flickr:
Überarbeitung auf Flickr

Zur getrennten Bearbeitung:
1.) Ich stacke mit APP, strecke jedoch die lineare fits-Datei nicht in APP sondern in Fitswork (APP bläht die Sterne furchtbar auf). Damit kann man 2 Versionen generieren: Eine de facto ungestreckte für die Sterne und eine moderat/stark gestreckte Version für das DS-Objekt.
2.) Bei der stark gestreckten Version werden mittels Starnet++ die Sterne entfernt und dann das sternenlose Bild in Photoshop final bearbeitet. Dazu trenne ich nochmal über die LAB-Farbe in Luminanzkanal (Graustufendatei) und Farbdaten (RGB-Datei) auf und bearbeite diese getrennt. Das hat den Vorteil, dass beim starken Strecken der Luminanz die Farbe nicht beeinflußt wird und umgekehrt.
3.) Luminanz und Farbe füge ich danach wieder zu einem kombinierten Bild zusammen (Luminanz über Farbdatei legen, Überblendmodus "Luminanz")
4.) Die separat bearbeitete Sterndatei wird über das fertige sternenlose Bild gelegt, Überblendmodus "aufhellen" (funktioniert nur mit Refraktor, da Fangspiegel-Sternspikes nicht sauber durchkopiert werden können).
5.) Mittels Ebenenmaske werden nur die Galaxien durchgelassen, nicht der verrauschte Hintergrund aus dem sternenlosen Bild.

LG
Christian

PS: Der Vergleich zu anderen Setups "hinkt" etwas - sowohl hinsichtlich der verwendeten Öffnung des Teleskops (4" vs 10") als auch bei den Kameras (6 Jahre alte DSLR vs modernste CMOS-Astrokamera dzt. am Markt). Wenn man das bedenkt, ist der Unterschied zwischen den Fotos gar nicht mehr so eklatant....
 
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Medieninformationen

Kategorie
Galaxie
Hinzugefügt von
Chrisl
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Bild-Metadaten

Dateiname
Triplet in Leo_k.jpg
Dateigröße
180,4 KB
Aufnahmedatum
Mi, 10 März 2021 7:56 PM
Abmessungen
3236px x 2160px

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