Anette_Aslan
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Liebes Sterndelvolk,
Dank unserem lieben Helmut-Auriga, der mich auf Leute im Internet aufmerksam gemacht hat, die vom Balkon aus beobachten, hab ich da mal reingeschnuppert und war doch von den Socken, dass es wahrhaft hartgesottene Astrofreaks gibt, die es schaffen in Mitten einer Plattenbausiedlung von einem engen Minibalkon mittlerer Etage, ansehnliche Astrofotos zu schießen und sogar Deep Sky Objekte zu beobachten.
Das hat mich so neugierig gemacht, denn so einen kleinen Minibalkon zur Nordostseite habe ich ja auch! Weil aber leider strassenseitig gelegen und von diversen Lichtern umstrahlt habe ich es nur einmal mit einem kleinen Vierzoll Mac auf Az-3 versucht, aber alsbald meine Überzeugung verloren, vor allem wenn man einen Garten zur Verfügung hat, wo man noch von Abschattungen profitieren kann.
Mein kleiner 102/500 Richfielder war mir seit Erwerb eines 120/900 ed´s etwas abgehalftert. Und für meinen alten eq-5 Clon von Celestron hatte ich Dank einer besseren Montierung auch keine Verwendung mehr, außer bei Führungen für Schulklassen, die ich alle Jahre mal einlade und einen Astroabend mache.
Da lag es nahe, sich Gedanken zu machen, dieses Equiptment doch mal auf dem Minibalkon zu installieren und zwar dauerhaft! Denn die Nordostseite kann ich im Garten nicht erreichen, erst weit nach Mitternacht zeigen sich Objekte dieser Himmelsrichtung über dem Hausdach und diversen Fichten und Bäumen.
Zunächst versuchte ich das Teleskop und die alte Montierung auf einem Tripod aufzustellen, aber die Spreizung war so weit, dass es einfach keinen Platz dafür gab. Auch die Säule wollte mit drei Bodenspreizer nicht auf den schmalen Balkon passen, also montierte ich den zum Balkongitter ab, stützte den losen Teil auf die Balustrade die zufällig eine ausgleichende Höhe ergab und die beiden anderen Spreizstützen bekamen einen Holzkeil drunter, das ganze dann mit der Wasserwaage ausgewogen, durch den Polsucher nachts an Polaris ein-genordet, am Balkongitter mit diversen Bändern befestigt und das Teleskop drauf.
Wenn ich nun die Goto einschalte findet das Teleskop in der übelsten Lichtersuppe doch tatsächlich alle von mir begehrten Objekte!!!
Zwischen Balkontüre und Teleskop gibt es keinen Platz zum Sitzen, also muss ich das Okular seitlich drehen und dann aber ist der Anblick diverser Objekte erstaunlich akzeptabel und vor allem bequem.
Neulich habe ich in einer sehr trockenen und transparenten Neumondnacht ganz wunderbar die M31 hineinbekommen, den Eulenhaufen, Ha und Chi im Perseus, den M34, alle Messiers im Fuhrmann, der noch tief im Nordosten lag und man bedenke (!) - unter mir die Strassenlampen, eine nach der anderen! Dann die furchtbare Lichtglocke von Wien im Norden!
Ich denke, dass ich mit entsprechenden Filtern noch einiges mehr rauskitzeln kann, ein schwarzes Tuch über den OAZ und Kopf beim Beobachten ist ratsam, das erhöht nochmal den Kontrast.
Manchmal fahre ich durch Wien und suche in den Strassenschluchten nach Wohnungen mit Balkönchen. Ich stelle mir dann vor, ich müsste so nun leben als Sterndelsüchtige. Und viele Jahre lebte ich in Mitten einer Stadt an einer Strassenkreuzung ohne Balkon! Das wäre damals schon ein kleines Glück für mich gewesen. Also ich glaube, ich hätte unter solchen Umständen auch nicht anders gekonnt, als es zu versuchen.
Es geht!!!! Es kann wirklich Spaß machen, man kann was sehen (frau auch) und allen Astroverrückten die nur solche Möglichkeiten haben möchte ich Mut machen. Wer keine Goto installieren kann (ich habe das Glück Polaris gerade noch neben der Dachschräge zu sehen), kann es mit Kompass, Telrad und Sternkarte versuchen.
kosmische Grüsse von Anette
Dank unserem lieben Helmut-Auriga, der mich auf Leute im Internet aufmerksam gemacht hat, die vom Balkon aus beobachten, hab ich da mal reingeschnuppert und war doch von den Socken, dass es wahrhaft hartgesottene Astrofreaks gibt, die es schaffen in Mitten einer Plattenbausiedlung von einem engen Minibalkon mittlerer Etage, ansehnliche Astrofotos zu schießen und sogar Deep Sky Objekte zu beobachten.
Das hat mich so neugierig gemacht, denn so einen kleinen Minibalkon zur Nordostseite habe ich ja auch! Weil aber leider strassenseitig gelegen und von diversen Lichtern umstrahlt habe ich es nur einmal mit einem kleinen Vierzoll Mac auf Az-3 versucht, aber alsbald meine Überzeugung verloren, vor allem wenn man einen Garten zur Verfügung hat, wo man noch von Abschattungen profitieren kann.
Mein kleiner 102/500 Richfielder war mir seit Erwerb eines 120/900 ed´s etwas abgehalftert. Und für meinen alten eq-5 Clon von Celestron hatte ich Dank einer besseren Montierung auch keine Verwendung mehr, außer bei Führungen für Schulklassen, die ich alle Jahre mal einlade und einen Astroabend mache.
Da lag es nahe, sich Gedanken zu machen, dieses Equiptment doch mal auf dem Minibalkon zu installieren und zwar dauerhaft! Denn die Nordostseite kann ich im Garten nicht erreichen, erst weit nach Mitternacht zeigen sich Objekte dieser Himmelsrichtung über dem Hausdach und diversen Fichten und Bäumen.
Zunächst versuchte ich das Teleskop und die alte Montierung auf einem Tripod aufzustellen, aber die Spreizung war so weit, dass es einfach keinen Platz dafür gab. Auch die Säule wollte mit drei Bodenspreizer nicht auf den schmalen Balkon passen, also montierte ich den zum Balkongitter ab, stützte den losen Teil auf die Balustrade die zufällig eine ausgleichende Höhe ergab und die beiden anderen Spreizstützen bekamen einen Holzkeil drunter, das ganze dann mit der Wasserwaage ausgewogen, durch den Polsucher nachts an Polaris ein-genordet, am Balkongitter mit diversen Bändern befestigt und das Teleskop drauf.
Wenn ich nun die Goto einschalte findet das Teleskop in der übelsten Lichtersuppe doch tatsächlich alle von mir begehrten Objekte!!!
Zwischen Balkontüre und Teleskop gibt es keinen Platz zum Sitzen, also muss ich das Okular seitlich drehen und dann aber ist der Anblick diverser Objekte erstaunlich akzeptabel und vor allem bequem.
Neulich habe ich in einer sehr trockenen und transparenten Neumondnacht ganz wunderbar die M31 hineinbekommen, den Eulenhaufen, Ha und Chi im Perseus, den M34, alle Messiers im Fuhrmann, der noch tief im Nordosten lag und man bedenke (!) - unter mir die Strassenlampen, eine nach der anderen! Dann die furchtbare Lichtglocke von Wien im Norden!
Ich denke, dass ich mit entsprechenden Filtern noch einiges mehr rauskitzeln kann, ein schwarzes Tuch über den OAZ und Kopf beim Beobachten ist ratsam, das erhöht nochmal den Kontrast.
Manchmal fahre ich durch Wien und suche in den Strassenschluchten nach Wohnungen mit Balkönchen. Ich stelle mir dann vor, ich müsste so nun leben als Sterndelsüchtige. Und viele Jahre lebte ich in Mitten einer Stadt an einer Strassenkreuzung ohne Balkon! Das wäre damals schon ein kleines Glück für mich gewesen. Also ich glaube, ich hätte unter solchen Umständen auch nicht anders gekonnt, als es zu versuchen.
Es geht!!!! Es kann wirklich Spaß machen, man kann was sehen (frau auch) und allen Astroverrückten die nur solche Möglichkeiten haben möchte ich Mut machen. Wer keine Goto installieren kann (ich habe das Glück Polaris gerade noch neben der Dachschräge zu sehen), kann es mit Kompass, Telrad und Sternkarte versuchen.
kosmische Grüsse von Anette