6" f8 Selbstbau Dobson

Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Das sieht doch sehr gut aus!
Wenn das hält, ist es prima.

Ich spinne nur rum, wahrscheinlich ist das überflüssig, aber man könnte noch 3 Holz-Leisten mit einem flachen U-Profil in den Tubus einkleben, Die Schrauben "laufen" dann in dem "U" und drücken gegen das Holz, nicht gegen die Tubuswand.
Aber wie gesagt nur Spinnerei.

Das wird bestimmt gut (y)(y)

Gruß Martin
 
Hallo Dominik,

Du hast ganz schön Zug drauf!:cool:

Die Federn zu kürzen um den Weg etwas geringer zu halten ist sicher eine Idee zur Stabilitätserhöhung. Könnte natürlich sehr gut sein, dass es dann etwas "overdressed" wird.:sneaky:

Das Montage-/Handlingproblem

......
Ich habe es auch mal im Reststück des Tubus richtig festgezogen und eine Tüte mit 1 kg Steinen daraufgelegt. Danach mal richtig gezogen. Da bewegte sich nichts. Zur Not könnte ich immer noch durch den Tubus Bohren und die Zelle von außen befestigen. Die Installation ist mit etwas Gelduld gut durchführbar. Man kann die Zelle mit einer Hand am Mittelloch halten und mit der anderen Hand die Schrauben fixieren......
Dominik

sehe ich auch.
Es liegt m.E. hauptsächlich daran, dass die Kopfseite der Spiegelzelle ja nur 12(?) mm hat und die Auflage/Führung am Tubus damit recht schmal und unpräzise ist.
einen oder zwei dickere Blöcke an die Unterseite der Zelle geklebt oder geschraubt, die quasi als Führungsschlitten dienen und gerade so viel Verkippung zulassen, dass man die Zelle eben beim Festschrauben exakt ausrichten kann.

Die Stabilität des Rohres wurde mal angesprochen.
Da kann ich für bis KG Rohr DN 200, also das was Du verwendest, absolut Entwarnung geben. Da laufen schon ein paar Röhrchen in meinem Umfeld absolut form- und justierstabil. Da kommt kein Walzblechtubus mit und deutlich günstiger als HP ist es allemal.

Gruß
*entfernt*
 
Hallo Dominik,

habe gerade in der Sache nichts beizutragen, wollte aber damit einen Daumen hoch für das Projekt unterfüttern!
Vielleicht soviel: Du hast ja vor, das Rohr zu lackieren und vermutlich damit das geht erstmal zu grundieren. Ich hab's bei meinem Klorohr beim orangen Design gelassen - kleine Gemeinheit, wenn eine gute Optik im Schnodderlook daher kommt...
Die Sache mit den offen liegenden Kanten sollte man in der kalten Jahreszeit auch nicht unterschätzen. Mein Bauchgefühl ist, dass man sich mit kalter, trockener Haut schneller mal was aufratscht, als in einer lauen Sommernacht. Also besser feilen und abdecken,.

Clear Skies
Sven
 
Hallo zusammen,

Ich spinne nur rum, wahrscheinlich ist das überflüssig, aber man könnte noch 3 Holz-Leisten mit einem flachen U-Profil in den Tubus einkleben, Die Schrauben "laufen" dann in dem "U" und drücken gegen das Holz, nicht gegen die Tubuswand.
Aber wie gesagt nur Spinnerei.

Schwierig, da der Platz eng wird. Ich kann die HS-Zelle auch nicht mehr kleiner im Radius machen. Müsste sie dann neu fräsen. Vom Gedanken her gefällt mir aber dein Vorschlag eine Führung zu haben.

Könnte natürlich sehr gut sein, dass es dann etwas "overdressed" wird.:sneaky:

Ich verstehe nicht ganz was du damit meinst.

Es liegt m.E. hauptsächlich daran, dass die Kopfseite der Spiegelzelle ja nur 12(?) mm hat und die Auflage/Führung am Tubus damit recht schmal und unpräzise ist.
einen oder zwei dickere Blöcke an die Unterseite der Zelle geklebt oder geschraubt, die quasi als Führungsschlitten dienen und gerade so viel Verkippung zulassen, dass man die Zelle eben beim Festschrauben exakt ausrichten kann.

Stimmt, das sehe ich auch so. Im Nachhinein würde ich die hintere Scheibe der Zelle nicht mehr aus so dünnem Holz fräsen (ja, 12 mm). Ich habe auch schon daran Gedacht die Zelle breiter zu machen. Du hast mich in dem Gedanken bestärkt und dann habe ich mich gestern morgen daran versucht.
Ich habe die Rundungen der Scheibe auf 18 mm Birke Multiplex übertragen und schmale Stücke mit der Stichsäge ausgeschnitten. Die Stücke habe ich geschliffen und mit der Zelle verleimt. Hier das Ergebnis:

IMG_20181211_104841825.jpg


Die Zelle sitzt nun absolut Kippstabil im Tubus. Sie lässt sich aber noch ein wenig neigen. Und hier noch ein Bild von dem ganzen Teil:

IMG_20181211_161733749.jpg


Ansonsten habe ich gestern und vorgestern die Rockerbox und Lagerung verschliffen. Erst mit 80er Papier die Kanten gebrochen und dann mit 120er->150er->240er fein geschliffen. Dann habe ich gestern das erste mal mit einem matten Klarlack auf Wasserbasis lackiert. Heute werde ich sie ein zweites Mal lackieren.


...habe gerade in der Sache nichts beizutragen, wollte aber damit einen Daumen hoch für das Projekt unterfüttern!

Danke, Sven.

Du hast ja vor, das Rohr zu lackieren und vermutlich damit das geht erstmal zu grundieren. Ich hab's bei meinem Klorohr beim orangen Design gelassen - kleine Gemeinheit, wenn eine gute Optik im Schnodderlook daher kommt...

Richtig, erst wird grundiert und dann lackiert. So ist bisher der Plan. Habe auch schon überlegt außen nochmal eine Folie anzukleben, finde aber die dabei auftretenden Überlappungen störend. Ich kann dich verstehen. Eigentlich fände ich es auch nicht schlimm das Ding orange zu lassen.

Die Sache mit den offen liegenden Kanten sollte man in der kalten Jahreszeit auch nicht unterschätzen. Mein Bauchgefühl ist, dass man sich mit kalter, trockener Haut schneller mal was aufratscht, als in einer lauen Sommernacht. Also besser feilen und abdecken,.

Das werde ich auf jeden Fall machen. Die passende Lösung muss ich mir noch ausdenken.

Die nächsten Schritte sind dann das Anbringen des HS auf der Zelle, das sollte etwa 2 Tage dauern. Und dann könnte ich das erste mal durch schauen. Ich bin schon ganz gespannt. Ein Okular liegt schon bereit. Danach werde ich noch einige Feinheiten ( plus kürzen und die lackieren) erledigen, bevor erste Modifizierungen in Angriff genommen werden können.
Ich möchte eine Kürzere Reduzierung fräsen und Halterungen für Okulare und Justagezubehör am Teleskop anbringen.

Viele Grüße
Dominik
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Dominik,

sieht echt prima aus und es ist schön, zu sehen wie da ein gutes Teleskop entsteht.:cool:(y)

Mit "overdressed" meinte ich im Falle, dass ich dazu neige, lieber zu stabil und massiv zu bauen. so ein kleiner Spiegel wiegt ja kaum was, sodass ich vermute, dass auch die Lösung mit den langen Schrauben und Federn durchaus justierstabil ausfallen kann.

Bei schweren Spiegeln und/oder zu labilen Konstruktionen sind unter anderem so lange Hebel dann oft dafür verantwortlich, dass sich der Hauptspiegel bei Schwenks, um mehrere Millimeter in der Zelle bewegt und dann ist eben die beste Grundjustage für die Füße.

Gruß
*entfernt*
 
Hallo miteinander,

Mit "overdressed" meinte ich im Falle, dass ich dazu neige, lieber zu stabil und massiv zu bauen. so ein kleiner Spiegel wiegt ja kaum was, sodass ich vermute, dass auch die Lösung mit den langen Schrauben und Federn durchaus justierstabil ausfallen kann.

Alles klar :cool:.

in den vergangenen zwei Tagen gab es wieder einige Fortschritte. Zunächst habe ich den HS mit Silikon an der Zelle angebracht. Als Abstandshalter habe ich 3 Eisstiele verwendet.

IMG_20181214_084853833.jpg

Ich denke, die unteren drei Auflagen sind etwas zu groß geraten. Bin mir aber nicht ganz sicher. Der Spiegel sitzt jedoch fest und zentriert. Die Flügelmuttern lassen sich problemlos verstellen.
Außerdem habe ich die Schrauben, welche in den Tubus hinein ragen, geschwärzt.

IMG_20181212_192315368.jpg


Ich bin mal gespannt wie der Lack darauf hält. Ich kann mir kaum vorstellen, dass er am Gewinde haften bleibt. Somit war gestern alles startklar, um den Spiegel ein erstes mal in den Tubus einzusetzen und die genaue Position der Zelle zu bestimmen. Leider blieb der Himmel bedeckt und ich hatte auch nicht die Möglichkeit dazu, ein ausreichend entferntes Ziel anzupeilen. (Welche Wettervorhersage nutzt ihr eigentlich?) Also hieß es warten.
Heute habe ich mich dann dazu entschieden es mal zu probieren. Von meinem Wohnzimmer aus gibt es (durch das geschlossene Fenster, einen Baum und zwischen Häusern hindurch) die Möglichkeit etwa 4 km entfernte Baumkronen auf dem nahe gelegenen Wald anzupeilen (siehe grüne Ellipse).

IMG_20181214_141434674_HDR.jpg


Ich habe das Rohr dann sicher platziert, grob justiert, ausgerichtet und die Zelle hinein geschoben.

IMG_20181214_130150016.jpg


IMG_20181214_130247852.jpg


Das 32 mm Plössel Okular habe ich eingesetzt und den OAZ etwa 5 mm rausgedreht. Dann habe ich versucht die Zelle so zu verschieben, bis ich im Okular ein scharfes Bild bekomme. Die Zelle hat ihre Position wunderbar gehalten, ohne die Inbusschrauben fest zu ziehen. Nach einiger Zeit ist es mir gelungen. Dann habe ich die Zelle bestmöglich gerade ausgerichtet und dort fixiert.
Anschließend habe ich versucht eine Justage nur mit Hilfe einer Filmdose durchzuführen, da mir das nötige Zubehör noch fehlt. Dabei bin ich in etwa so -> (Klick) <- vorgegangen. Hier mal ein Foto (mit meiner Handykamera aufgenommen) von dem Ergebnis.

IMG_20181214_141639092.jpg


Soweit vorerst.

Viele Grüße
Dominik
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hätte noch eine Anregung;
Die Schrauben / Federn vom HS scheinen mir deutlich zu lang.
Ich denke, die werden kippeln.
Würde deutlich kürzere und stärkere Federn nehmen ...

(y)
 
Hallo Martin,

dank' Dir für die Anregung. Der Gedanke die Federn zu kürzen stand zuvor schon im Raum. Ich habe die Federn noch etwas mehr (wie auf dem Bild) angezogen, bevor ich die Zelle eingesetzt habe. Bei Gelegenheit (z.B. beim Kürzen oder Lackieren des Tubus) kann ich das ja erledigen. Bis dahin beobachte ich mal wie stabil es ist.

Beste Grüße

Edit: Und noch ein Bild von dem ganzen Teleskop, so wie es derzeit aussieht:

IMG_20181214_185025809.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Dominik.

das war nur ein Bauchgefühl.
Vielleicht ist es auch stabil genug!

Bin gespannt auf deine Eindrücken wenn du mal zum Beobachten kommst!

Gruß Martin
 
Hallo zusammen,

heute bot sich eine Gelegenheit. Die Wolken haben sich, wenigstens teilweise, für eine Weile verzogen und ich konnte das Teleskop das erste mal am Himmel testen. Die Bedingungen waren also fürchterlich.
Zunächst habe ich den Mond angepeilt. Der Anblick war für mich erstaunlich. Ich konnte den Mond das erste mal auf diese Weise durch ein Teleskop beobachten. Ich habe mit dem Handy am Okular frei Hand einen Schnappschuss für euch gemacht. Das war vielleicht eine Fummelei und er gibt meinen Eindruck leider nicht ganz wieder.

Mond.png


Danach bin ich noch einige Zeit über den Himmel gestreift und habe angehalten wo es mir gefiel. Die Plejaden konnte ich einfach finden und der Haufen sah toll aus. Dann kamen die Wolken wieder. Das Bild war für meine erste frei Hand Justage ganz gut, fand ich. Die Sterne schienen Punktförmig im 32 mm Okular. Aber ich weiß natürlich, dass da viel Luft nach oben ist. In naher Zukunft sollte ich mich wohl um das nötige Zubehör zum Justieren kümmern. Als ich versucht habe das Bild während dem Beobachten durch nachjustieren zu verbessern, wusste ich nicht wirklich was ich da tue und konnte keine Verbesserung erzielen.
Bei dieser Vergrößerung ließ sich das Teleskop sanft nachführen. Der Unterbau hält das Rohr stabil. Mit einem höheren Stuhl konnte ich angenehm im sitzen beobachten.
Alles in allem bin ich äußerst zufrieden mit dem was ich heute gesehen habe. Ich möchte die Optik schnellstmöglich gut justieren und freue mich auf die nächste Gelegenheit zum Beobachten.

Außerdem stehen noch viele kleinere (und einige größere) Arbeiten an der Röhre an. Also seid gespannt.

Bis bald
Dominik
 
Hi Dominik,
Klasse gemacht. Freut mich, dass mein OAZ eine neue Aufgabe hat und der Tipp mit der Schallplatte erstmal eine guenstige Grundlage geschaffen hat. Optimieren geht immer. Zum justieren - insbesondere bei einer Grundjustage - wuerde ich Dir den Concenter in 2" an Herz legen. Das ist zwar erstmal etwas Kohle, aber was nuetzt ein dejustiertes Teleskop.
Viep Spass weiterhin und Danke fuer den Bericht.
Matthias
 
Hallo Dominik,

Dein Spiegel hat halt ein recht großes, brauchbares Feld, daher lässt sich das Gerät so nicht justieren. Wenn Du am Stern Koma erkennst (mit wenig Vergrößerung), dann kannst Du daran schonmal Grobjustage machen. Und... ich habe das eine ganze Weile nicht mehr gemacht... also ich meine man muss den Hauptspiegel so justieren, dass man den Stern im Okular in Richtung des Koma-Ausbruchs schiebt. Ja... logisch... man schiebt den Teil des Feldes mit Koma aus dem Okularauszug heraus. Dann holt man sich den Stern durch Schwenk wieder in die Mitte. Die Koma ist dann schon deutlich kleiner. Schließlich muss der Koma-Ausbruch bei einem Stern in der Bildmitte ganz weg sein. Bei Deinem Gerät ist das Koma freie Feld aber recht groß. Du könntest nun einen Bindfaden über die Öffnung spannen, der Dir zwei Beugungs-Spikes an den Stern macht. Die Schärfe dieser Spikes ist ein weiteres Indiz für den optimalen Teil des Felds, wenn man keine weiteren Hilfsmittel hat. Eigentlich sollte man dann aber zur Justage am Stern über die Ausleuchtung des ersten Beugungsrings übergehen und das bedeutet, dass man bei gut ausgekühltem Gerät auf höchste Vergrößerung, ja Übervergrößerung geht. Geht nur bei gutem Seeing...

Clear Skies
Sven
 
.... gut eignet sich der Polarstern, weil der selbst nicht aus dem Gesichtsfeld läuft. Es reicht schon wenn der Stern durch die Spiegelverstellung seine Position im GF verändert. Polaris ist auch nicht zu hell. Wäre ein Zusatztipp zu Svens Justage am Stern.
Matthias
 
Hallo miteinander,

Freut mich, dass mein OAZ eine neue Aufgabe hat und der Tipp mit der Schallplatte erstmal eine guenstige Grundlage geschaffen hat.

Stimmt, den OAZ habe ich in meinem Bericht ganz vergessen. Mit dem war ich an dem Abend auch sehr zufrieden. Er läuft gut und fühlt sich wertig an. Da hast du Recht, die Schallplatte gab's umsonst. Danke für den Tipp. Und ich muss sagen mit voll beladenem Tubus läuft die Platte auch gefühlt besser.
An dieser Stelle vielleicht noch ein kurzes Wort zu dem Gleitmittel auf den Höhenrädern. Als das bestellte Teflon da war, bin ich in den Baumarkt gefahren und habe das Zeug an verschiedenen Umleimern für Küchenarbeitsplatten gerieben um einen Eindruck zu bekommen. Ich habe mich dann für dieses Produkt entschieden. Kostenpunkt < 10 €.
IMG_20181217_181740700.jpg


Das sind aufgerollte Streifen mir rauer Oberfläche, die man laut Gebrauchsanweisung aufbügelt. Ich habe sie derzeit mit doppelseitigem Klebeband aufgeklebt. Das Material läuft sehr geschmeidig. Empfehlen kann ich sie jedoch nicht, denn die Verarbeitung zu knifflig. Es lässt es sich schwer trennen und ist spröde. Man muss tierisch aufpassen, dass man das Zeug beim Zuschneiden nicht zerbricht.

... also ich meine man muss den Hauptspiegel so justieren, dass man den Stern im Okular in Richtung des Koma-Ausbruchs schiebt. Ja... logisch... man schiebt den Teil des Feldes mit Koma aus dem Okularauszug heraus. Dann holt man sich den Stern durch Schwenk wieder in die Mitte....

Interessante und für mich lehrreiche Gedanken. So wie auch auf deiner klasse Website(y). Ich werde sehen was sich machen lässt wenn es der Himmel zulässt bevor Zubehör und kurzbrennweitiges Okular vorhanden sind.

Gestern habe ich den Tubus dann noch gekürzt. Dabei habe ich ihn ein gutes Stück überstehen lassen. Gerade so, dass ich die Brennebene kurz über an den Tubus bekomme, wenn ich das möchte. Jetzt wartet er auf sein neues Gewand.

Viele Grüße
Dominik
 
Hi Dominik,

es wird, es wird!(y):cool:

Das selbstklebende Resopal kann man mit einem heißen Lötkolben in die Rundung "aufbügeln".
Die richtige Temperatur ist je nach Kolben etwas Tricky, man kann das Zeug auch verschmoren.:oops:
Ist das erst mal gut verklebt, kann man Überstände mit einem scharfen Teppichmesser mühelos abschneiden oder auch ohne Bruch mit einer Holzraspel wegraspeln. Kanten mit Feinem Schleifpapier versäubern. Hat sich mal was gelöst gelingen Reparatuen mit Holzleim.

Zwecks Justierung geht bei mir für die Grundjustage nichts über das bereits genannte Concenter und auf dem Feld prüfe ich immer mal kurz am Stern. Polaris in Höchstvergrößerung und auf Beugungsring im Fokus ist sicher nicht immer möglich, aber im Fall der Fälle optimal.
Ich denke dazu, so gut wie möglich ist immer ausreichend, denn das Seeing bestimmt ja in dem Moment nicht nur die Justage, sondern auch das, was man aus dem Teleskop rausholen kann. Ist gute Justierung möglich, sind auch gute Beobachtungen im Hochvergrößerungsbereich drin.
Das Drama entwickelt sich ja immer im Dialog. :unsure:
In dem Fall halt zwischen Optik und Objekt und dazwischen gibts nun mal
Seeing

Gruß
*entfernt*
 
Hallo zusammen,

danke für die Empfehlungen! Ich habe mir das das Concenter mal bestellt. Bis die Wolken das nächste mal aufbrechen habe ich ja genug Zeit das Justieren mit dem Teil zu üben;).
Außerdem habe ich den Tubus vorgestern schwarz lackiert. Vor dem Lackieren habe ich zunächst eine Grundierung aufgetragen. Ich habe versucht, gleichmäßig, mehrere dünne Schichten Lack im Abstand von etwa 2 Minuten aufzutragen. Das habe ich 2 Mal im Abstand von 1,5 h gemacht.

IMG_20181218_152916694.jpg


Gestern musste ich dann nochmal dran um einige Stelle nachzubessern. Es lässt sich wohl drüber streiten ob die Farbe klug gewählt ist. Von 1 m Entfernung sieht es gut aus:LOL:. Doch zufrieden bin ich nicht wirklich mit dem Arbeitsgang. Ich habe an einigen Stellen versehentlich zu viel Lack aufgetragen oder Dreck mit verarbeitet.

IMG_20181220_090241051.jpg


Nun ja, so ist's eben. Neben dem Lackieren habe ich am Dienstag die Rohrschellen innen mit übrig gebliebenem Velours ausgekleidet, sodass der Lack keine Kratzer bekommt und die Schellen fein sitzen. Die Schellen würde ich wohl nicht nochmal so schmal fräsen. Die sehen so dünn aus am Rohr:eek:. Ich habe schon darüber nachgedacht, sie nochmal etwas dicker zu fräsen. Aber das hat Zeit, stabil und sicher scheint es bisher.

IMG_20181218_162628098.jpg


Heute habe ich das Teleskop dann wieder zusammengebaut.

IMG_20181220_162152005.jpg
IMG_20181220_161533550.jpg


Ich habe die Position des HS noch ein wenig angepasst (der Fokus lag zuvor zu weit innen) und dann eine erste Justage mit dem Concenter vorgenommen. Das war ganz schön knifflig zunächst den FS auszurichten. Dann, langsam, habe ich etwas besser verstanden was zu tun ist. Mein Problem war anfangs, dass sich die Position des FS beim Festziehen der Schrauben immer wieder veränderte. Später dann gelang es mir die jeweiligen Teile dabei festzuhalten. Und ich denke, zu Beginn habe ich stets an zu vielen Stellen gleichzeitig verstellt. Schließlich habe ich es, glaube ich, ganz okay hinbekommen. Bin jetzt mal gespannt wie stabil das ist. Werde es gleich nochmal betrachten. Dazu bald noch mehr. Für heute reicht's.

Also bis bald Leute!

Viele Grüße
Dominik
 
Hallo Dominik,

ich glaub die Schellen sind gut! Schaut toll aus! Bis auf die Mörder-Duschhauben. Aber das kann als Markenzeichen durchgehen...

Clear Skies
Sven
 
Hallo Dominik,
(y):cool:
ich bin begeistert, wenn ich auch als "Sonnenanbeter" weiße Tuben wegen der deutlich geringeren Aufheizproblematik bevorzuge.
Nun bin ich sehr gespannt auf Berichte von ersten ernsthaften Beobachtungen und wie sich das bei dir bezüglich "Suchen und Finden" und der weiteren Okulare weiter entwickelt.

Viel Spass
*entfernt*
 
Guten Morgen allerseits,


:ROFLMAO:

Nun bin ich sehr gespannt auf Berichte von ersten ernsthaften Beobachtungen und wie sich das bei dir bezüglich "Suchen und Finden" und der weiteren Okulare weiter entwickelt.

Ja, ich bin auch gespannt. Was das Suchen und Finden (sehr interessanter Artikel übrigens, danke) angeht, wollte ich mal abwarten und den Gebrauchtmarkt beobachten. Wenn ein Sucher, dann wohl ein Winkelsucher. Der, wie du ihn nennst, "Genickbrecher" muss nicht unbedingt sein. Wobei dann ja streng genommen auch der Rotpunktsucher ausscheidet.
Auch was die Anschaffung weiterer Okulare angeht bin ich gerade dabei mich einzulesen. Ist ja gar nicht so leicht da vernünftige Entscheidungen zu treffen wenn man keine Erfahrung hat. Am besten wäre es, ich könnte zuvor das ein oder andere Okular ausprobieren. Welche Okulare mich bisher am ehesten ansprechen, und da wären wir bei Svens Artikel, sind die Zoom Okulare (ich bin Brillenträger mit schwacher Hornhautkrümmung, besonders Hyperion). Man bedenke, ich bin noch Student. Das heißt in den kommenden 2-3 Jahren wird mein Budget eher schmal ausfallen.

Heute morgen habe ich ein neues Bauteil für mein Teleskop angefertigt. Da man Werkzeug benötigt um Teile am Gerät zu demontieren oder das Teleskop zu justieren, dachte ich mir, es sei geschickt das erforderliche Werkzeug stets griffbereit am Gerät zu lagern. Also habe ich mir aus den Holz-Reststücken (Kreissegment in dem die Höhenräder laufen) eine kleine Ablage gefertigt. Darauf hat es Platz für alle notwendigen Werkzeuge. Wie gewohnt, hier einige Eindrücke für euch:

IMG_20181221_101949704.jpg

IMG_20181221_102020594.jpg


Bisher ist das Ding nur mit Klebeband geklebt. Ich wollte testen, welche Position am geschicktesten ist. Vermutlich Werkzeug vorn, Okulare (dazu soll es bei Zeiten auch noch eine Ablage geben) auf Beobachterseite.

Das war's vorerst. Ein schönes vorweihnachtliches Wochenende wünsche ich euch allen!

Viele Grüße
Dominik
 
Sieht schick aus!
Nur aus Interesse: Hast du eine CNC für die Frästeile, oder Oberfräse + Zirkel / Schablone?

Und: Wie heißt die Katze?

Gruß Martin
 
Hallo Dominik,

hm... ist natürlich blöde, erst jetzt damit anzukommen, aber man ist in der Praxis immer glücklich, mit einem Imbus und einem Torx auszukommen. Oder möglichst viel Rändel, die auch nicht zu scharf geschnittene Köpfe haben sollen, sonst geht das Peeling schnell aufs Blut. Klar, bei Muttern hilft das wenig... Ich denke mir dabei auch, dass der Werkzeug-Kram da nur störend herumbaumelt, wenn man die Rockerbox zum Beobachtungsplatz hievt. Ansonsten sieht's im Halbrund wieder hübsch aus. Was ich einwerfen möchte: Ich filtere viel und bin daher immer froh über eine Ablage mit Schlingerleisten, wo man das Okular mal grad ablegen kann, wenn man den Filter aus der Dose holt, etc...

Clear Skies
Sven
 
Hallo alle,

Nur aus Interesse: Hast du eine CNC für die Frästeile, oder Oberfräse + Zirkel / Schablone?

Ich habe die Schellen, Höhenräder und Spiegelzelle mit einer CNC gefräst. Die gehört der Pädagogischen Hochschule an der ich studiere. Ich hatte das Teleskop zunächst in einem Programm namens FreeCAD konstruiert. Siehe da (der Screenshot ist nicht vom letzten Entwurf):

Screenshot_freeCAD.png


Dann konnte ich das nötige dxf-Dateiformat direkt aus FreeCAD exportieren und damit die Fräse füttern. Hier ist die Maschine:

IMG_20181126_145835495.jpg

Und: Die Katze heißt Myszka. Das bedeutet Maus oder Mäuschen auf polnisch :p.

hm... ist natürlich blöde, erst jetzt damit anzukommen, aber man ist in der Praxis immer glücklich, mit einem Imbus und einem Torx auszukommen. Oder möglichst viel Rändel, die auch nicht zu scharf geschnittene Köpfe haben sollen, sonst geht das Peeling schnell aufs Blut. Klar, bei Muttern hilft das wenig... Ich denke mir dabei auch, dass der Werkzeug-Kram da nur störend herumbaumelt, wenn man die Rockerbox zum Beobachtungsplatz hievt. Ansonsten sieht's im Halbrund wieder hübsch aus. Was ich einwerfen möchte: Ich filtere viel und bin daher immer froh über eine Ablage mit Schlingerleisten, wo man das Okular mal grad ablegen kann, wenn man den Filter aus der Dose holt, etc...

Verstehe. Dass das Zeug da störend baumelt habe ich auch schon befürchtet. Die Ablage ist ja noch nicht dauerhaft befestigt. Erstmal nur zum Testen mit doppelseitigem Klebeband geklebt. Ich schau einfach mal ob es mir taugt. Falls du recht hast, kommt's eben wieder ab. Ich hatte überlegt, Vertiefungen für Okulare und das Concenter in eine zweite Ablage zu bohren. Doch will ich die dann wirklich dort, außerhalb ihrer Schachtel/Dose, lagern? Zum Beobachte ist das vermutlich ok. Dauerhaft würde ich das nicht wollen. Eine schlichte Ablage mit Schlingerleisten klingt doch auch nützlich. Vielleicht wäre das ja was...

Beste Grüße
Dominik
 
Hallo Dominik,

wirklich ein klasse Projekt! Kompliment!
CS
Gerrit
 
Hallo Dominik,

zu Deinen Fragen:
Ja, man kann mit Zoomokularen recht gut klar kommen, aber gerade das angesprochene Zoom hat ja auch schon einen stolzen Preis.
Dein Newton hat f/8 und ist damit nochmal deutlich unkritischer bezüglich der Okularwahl als z.B. der von Sven im Artikel vorangestellte f/6 Newton. Das da passt passt also bei Dir erst recht, nur die Brennweiten muss man etwas anpassen.
So ist z.B. für Dich ein 40/42 mm Erfle in 2" schon unter mittelprächtigem Himmel das Aufsuchokular schlechthin, also das Arbeitstier mit größtmöglicher Feldblende und 5 mm Austrittspupille .
Darunter stuft sich das dann ab, immer etwa Schritte im Zweidritteltakt, also 42, 24, 16, 10, 7 mm und da machen bei deinem Fernrohr schon einfache aber gute Plössls, Orthos und co einen guten Job, auch simple WAs mit etwas größerem Feld kann man im mittleren Bereich durchaus versuchen.
Ich an Deiner Stelle würde also, wenn wir mal bei Baader bleiben, eher die Classic Orthos im Mittleren und hohen Vergrößerungsbereich anpeilen als das Zoom, aber das ist nicht nur Geschmackssache sondern auch von anderen persönlichen Ansprüchen abhängig. Das kann für Dich also durchaus zum Zoom führen.

Beim Sucher würde ich immer die Kombi aus Peiler (oder auch Rigel) und einem guten Winkelsucher empfehlen.
Der Peiler ist mit und wegen dem je nach Position unangenehmen Einblick nur dazu da, die Region, den Ausgangsstern für das Starhopping mit einem kurzen Bblick so einzustellen, dass man den Anblick im Winkelsucher (mit Fadenkreuzokular, günstigstenfalls einstellbar beleuchtet) hat. Dann geht es genüsslich und zielorientiert damit weiter.
Außerdem hat so ein guter 50 mm Sucher mit Winkeleinblick und Wechselokularen an einem Teleskop mit immerhin 1200 mm Brennweite den Vorteil, ein gut brauchbares Weitfeldteleskop für Übersicht und großflächige Objekte zu sein.

Gruß
*entfernt*
 
Hallo Dominik,

"Okularhalterung oder nicht?" haben wir innerhalb der Fraktion mal bei der Konzeption dieser Montierung diskutiert:
Link zur Grafik: http://www.svenwienstein.de/Pics/MC90_1250.jpg
Wie Du siehst, habe ich meine Ablage nicht bekommen, weil es eben doch einige gibt, die zumindest in den Nächten ohne kritische Taugefahr ihre Okulare so in Bereitschaft halten. Ich muss auch sagen, dass in dem Fall eine ausreichend große Ablageplatte die ganze Sache verunstaltet hätte.
Das kleine Ding steht gerade zwei Meter hinter mir. Links steckt das Seben Zoom, dessen stramm sitzende Kappen es darin sicher festsetzen. Rechts war bis vor drei Tagen ein 20mm Silberplössl eben so verkappt, aber das Loch ist nun leer, weil ich dem Gerät das 24mm Panoptic zugewiesen habe, was mir dann doch zu teuer ist, um es nur mit Kappen drauf offen zu lagern. Das steckt in seinem Drehpack und steht unter dem Teleskop. Im 2" Loch steckt kein 2" Okular, weil der kleine Mak keines verkraftet. Stattdessen ist da ein altes 40mm Plössl in einem Drehpack hinein gestellt. Das Drehpack steht unten auf der Platte, passt aber mit seinem sechseckigen Fuß nicht nach oben durch das Loch. Somit kann das Okular auch nicht herum fliegen. Um das Teleskop als "Schnellangriffseinrichtung" zu nutzen, muss also nur ein Okular im Drehpack in die Tasche gestopft werden und dann kann ich das Gerät an der Aussparung in den Seitenwangen greifen und nach draußen tragen. Derweil hat es einen Leuchpunktsucher, der im Bild noch fehlt.
Kann also gut sein, dass Dir so eine Okularablage auch hilft.
Wenn ich beim Beobachten Filter wechsle, dann nutze ich den Platz zwischen den Seitenwangen. Das geht bei einem Tisch-Teleskop natürlich ganz bequem.

Ein spontaner Gedanke wäre einfach ein Schlitz so breit wie die Brettstärke ist, z.B. in der Seitenwange, wo dann je nach Bedarf verschiedene Ablagen eingesteckt werden können. Zum Transport nimmt man die Ablage ab, hat man Gewicht drauf, setzt die sich von selbst im Schlitz fest - das Konzept kennt man ja von Astrostühlen.

Clear Skies
Sven
 
Hallo Dominik,

schön zu sehen, wie dein Teleskop Gestalt annimmt. Ein paar Anregungen hätte ich noch.
Dein Werkzeugsammelsurium würde ich versuchen zu reduzieren. Zum Beispiel kannst du alle Muttern durch Sterngriffe mit passendem Innengewinde ersetzen. Sieht nicht nur besser aus,man braucht kein Werkzeug mehr an dieser Stelle und hat für den Transport ein paar Extragriffe.

Beispiel:
Link zur Grafik: https://farm8.staticflickr.com/7860/46382626952_321e269d8d_z.jpgDSCN6306 by Thomas Eckardt, auf Flickr


Ich habe mir für die Okulare ein klappbares Brett gebaut, was hochgeklappt durch zwei eingelassene Magnete gehalten wird.
Sieht bei mir so aus.
Link zur Grafik: https://farm8.staticflickr.com/7898/46382625882_2994f5fee0_z.jpgDSCN6308 by Thomas Eckardt, auf Flickr

Das Holz behandele ich mit Osmo Hartwachsöl in matt. Das Zeug ist nicht billig aber nach 2 Anstrichen ist das Holz bestens gegen Feuchtigkeit und Schmutz geschützt. Vorher das Holz anschleifen und die Kanten nach Geschmack verrunden. Du musst es ja nicht so rundlutschen wie ich, aber die scharfen Kanten machen eben oft Schmerzen bei Nacht ;-).

Ansonsten wünsche ich dir weiter gutes Gelingen!

Gruß und CS
Thomas
 
Hallo zusammen,

das hat diesmal Etwas länger gedauert. Ich hatte über mehrere Tage einen Entwurf verfasst (und gespeichert), der dann plötzlich verschwunden war:mad:. Nun gut, man lebt und lernt. Word ist offen.


Danke, Gerrit.

So ist z.B. für Dich ein 40/42 mm Erfle in 2" schon unter mittelprächtigem Himmel das Aufsuchokular schlechthin, also das Arbeitstier mit größtmöglicher Feldblende und 5 mm Austrittspupille .

Danke für deine Anregungen. Auch wenn ich jetzt nicht all zu viel dazu sage, lese ich eifrig nach. Punkte, bei denen ich mir nicht sicher bin:
Die 2/3 Abstufung wählt man, weil sich das in der Praxis als nützlich erweist? Oder um eine 2x Barlow gewinnbringend einsetzen zu können?
Dann noch ein Punkt, der lange Okular Brennweiten betrifft. Da gab es auch diese Stelle in @Sven_Wienstein s Artikel:

Brennweiten über 35mm kommen nur unter dunklem Himmel weit außerhalb einer Stadt und in Nächten ohne Mondschein in Frage. Wer aus der Stadt heraus oder in Stadtnähe beobachtet, sollte seine Wahl im Bereich unter 35mm treffen.

Warum genau ist die Güte des Himmels besonders beim langbrennweitigen 2" Übersichtsokular entscheidend?

Beim Sucher würde ich immer die Kombi aus Peiler (oder auch Rigel) und einem guten Winkelsucher empfehlen.

Das soll es wohl werden. Deine Argumente sind absolut überzeugend. Ich schau mich mal nach passenden Modellen um.
Apropo Sucher: Am vergangenen Dienstag sollte der Himmel ein zweites mal seit das Gerät einsatzbereit ist aufziehen. Ich habe mir daher vorgenommen ein wenig zu beobachten bevor der Mond aufgeht. Mittags habe ich mir einige gut sichtbare Objekte im Karkoschka (den hab ich mal vor 1.5 Jahren erstanden) herausgesucht, um diese später, von meiner Terasse in der Kleinstadt heraus, zu beobachten. Ich wollte zunächst M31 und den Doppelsternhaufen h und chi, später M42 finden. Die Lichtverschmutzung ist laut dieser Seite ~15 * 10^(-9) [W / cm^2 * sr]. Also recht ordentlich. Eine Bewertung des Himmles nach der Bortle Skala/ Bestimmung der Grenzgröße habe ich noch nicht vorgenommen. Natürlich soll es schnellstmöglich zu einem dunkleren Beobachtungsplatz gehen. Zurück zum Sucher. Mittags habe ich überlegt, wie ich für das Finden der Objekte wenigstens vorübergehend eine kleine Hilfe schaffen könnte. Ich habe dann das hier gebaut:

IMG_20181226_082027093.jpg


Ein Stück Rundholz, an einer Seite abgeflacht, mit Bohrung in der Mitte. Ich habe die Einblickdistanz berechnet, die, einen geradlinigen Einblick vorausgesetzt, das wahre Gesichtsfeld meines einen Okulars ergibt. Geht man näher ran, vergrößert sich das Gesichtsfeld im "Sucher". Das Teil habe ich mit Klebeband im richtigen Winkel befestigt und bestmöglich justiert. Es war definitiv eine Hilfe, wenngleich der so entscheidende geradlinige Einblick die größte Herausforderung ist. Mit etwas Übung gelang es jedoch häufig bei einem der ersten Versuche einen Zielstern beim Anpeilen im Bild zu haben. Wenn nicht half dann häufig ein kurzes "umsehen". Und hier der Blick von hinten.

IMG_20181226_082009898.jpg


Mir ist es erfreulicherweise gelungen, alle drei Objekte zu finden. Allerdings konnte ich mich beim Einblick ins Okular nicht wirklich am Himmel orientieren. Deshalb habe ich, nach dem ungefähren Einstellen der Zielregion mit dem gebastelten Sucher, quasi eine systematische Suche in der Zielregion durchgeführt. Etwa so: Stück runter, ein Gesichtsfeld nach rechts, wieder ein Stück hoch, ein Gesichtsfeld nach rechts, wieder ein Stück runter und so fort. Wenn ich das Gefühl hatte ich sei ab vom Schuss, habe ich neu gepeilt. Effizient war meine Technik keineswegs, doch ich hatte es nicht eilig und konnte auch die Spaziergänge beim Auffinden genießen. Dann plötzlich war sie im Blick: M31, deutlich, als matt scheinende Ellipse. Ich schätze sie hat etwa 1/6 des Durchmessers meines Gesichtsfeldes eingenommen. Zur Mitte hin heller, etwa so hell, wie die hellsten Sterne im GF. Strukturen waren für mich nicht erkennbar. Ich war trotzdem begeistert, habe einige Zeit verweilt und die Umgebung betrachtet. Und, auch was die anderen Objekte angeht, umso mehr gespannt wie die sich unter halbwegs gutem Himmel präsentieren. Wenn ich der Ansicht aus Stellarium (mit meinem Fernrohr, Okularbrennweite und GF eingestellt) glauben schenken darf, handelt es sich bei dem von mir beobachteten Teil nur um die innere Zentralregion.
Dann weiter auf die Suche nach dem Sternhaufen. Zunächst habe ich zu nah am Sternbild Kassiopeia gesucht. Die dortige Umgebung hat mir aber besonders gut gefallen. Dann später fand ich den Haufen. Schon bei diesem Himmel waren beeindruckend viele Sterne erkennbar. Und mein Gesichtsfeld hat einfach klasse gepasst. Der Rand um die beiden Haufen war gerade so, dass sie sich schön von der Umgebung absetzen, aber beide im Bild waren.
M42 war dann recht einfach zu finden, die Zielregion war deutlich im "Sucher" erkennbar. Der Nebel zeigte einige Strukturen und eine dunkle Zentralregion. Leider fällt mir eine genauere und zuverlässige Beschreibung gerade schon schwer, darum bleibt's dabei.
Alles in allem wieder eine tolle Erfahrung.

Jetzt zu den weiteren Beiträgen.

Ein spontaner Gedanke wäre einfach ein Schlitz so breit wie die Brettstärke ist, z.B. in der Seitenwange, wo dann je nach Bedarf verschiedene Ablagen eingesteckt werden können. Zum Transport nimmt man die Ablage ab, hat man Gewicht drauf, setzt die sich von selbst im Schlitz fest - das Konzept kennt man ja von Astrostühlen.

So ein kleines Gerät hat auch ja was, schöne Beschreibung! Die hier zitierte Idee finde ich prima. Sie passt gut zum Grundgedanken, das Teleskop modularisiert zu bauen. Ich werde mir dazu weiter Gedanken machen.
Ach ja und: du (und @eckehardt70) hattest Rech. Das mit dem vielen Werkzeug nervte und ist wieder ab.

Zum Beispiel kannst du alle Muttern durch Sterngriffe mit passendem Innengewinde ersetzen.

Jap, scheint hilfreich, danke (auch für die weiteren Anregungen)!
Deine Box (samt Brett) schaut echt super aus. Ich finde die Schichten von dem Multiplex kommen mit der Rundung schön zur Geltung. Ich habe mich nun entschieden die Kanten nicht stark abzurunden. Die habe ich nur mit 80er Papier gebrochen und dann fein verschliffen. Fühlt sich ganz gut an, finde ich. Den Unterbau habe ich mit einem matten Klarlack lackiert. Vorerst bleibt's so kantig. Vielleicht ja ein Projekt für die Zukunft.

Soweit für heute. Sicher gibt's bald Neues!

Viele Grüße
Dominik
 
Hallo Dominik,

also beim Selbstbau-Peiler wäre es darauf angekommen, einen wesentlich größeren Himmelsausschnitt als den im Okular zu haben, Innerhalb dieses Ausschnitts kommt es darauf an, den gewünschten Bereich etwa mittig hinein zu bringen, dann wird dieser Bereich auch im Okular sein. Mir würde bei derartigen Lösungen wirklich reichen, zwei Spitzen zum Peilen zu haben. Meine "Notpeilung" ist ein Sucher-Schraubenpaar (wenn der Sucher 2x3 Schrauben in 3er-Anordnung hat). (Wobei das in meiner Orion UK Sucherhalterung seine Grenzen findet, denn da sind die Bohrungen für die Schrauben "egal" hineingemacht worden, so dass nur ein paar Schrauben halbwegs in Tubusrichtung parallel steht... Erwähnung, um diese Schande für Orion UK und die herstellenden Chinesen in Erinnerung zu halten.)

Was das Aufsuchokular und 5mm AP angeht: Das Problem beim Suchen im Suchokular ist, dass man einen großen Himmelsausschnitt will, was zu einer geringen Vergrößerung und somit einem hellen Bild führt. Durch die Sehphysiologie saufen aber schwache Objekte vor eine hellen Hintergrund ab. Man müsste dann stärker Vergrößern. Eine zufällig passende Vorgehensweise ist, die AP nicht größer zu wählen, als die freiäugig maximal sichtbare Sterngröße. Und selbst dabei wird man bei Grenzgröße 5mag und 5mm AP über eine schwache Galaxie, die mit 2mm AP gut sichtbar wäre, einfach hinweg schwenken. Bei Emissionsnebeln hilft es dann, einen passenden Filter ins Aufsuchokular zu setzen. Bei Galaxien gibt es eigentlich keinen passenden Filter. Aber ein CLS bringt immerhin einen überschaubar kleinen Gewinn gegenüber einem Graufilter (der die Bildhelligkeit einer höheren Vergrößerung simuliert). Der Gewinn des Filters beruht dabei auf der Tatsache, dass unsere Störlicht-Spektren nicht ganz gleichmäßig sind, so dass man Farbbereiche mit viel Störlicht ausfiltert.
Wenn man einen Objekt-Ort am Himmel sicher ansteuern kann, und das Objekt im Suchokular trotzdem einfach nicht sieht, muss man also Filtern und / oder mit der Vergrößerung hoch.

M31 ist immer eine Enttäuschung wert, unter schlechtem Himmel. Höher Vergrößern kann etwas bringen, aber wirklich schön ist M31 ab 6m Grenzgröße, wenn sich beide Staubbänder vor dem Kern zeigen und die 3D-Struktur erfassbar wird. Unter schlechterem Himmel ist M82 wohl ein Ziel, dass dann bei hoher Vergrößerung einiges an irregulärer Struktur enthüllt.

M42 ist ohne Filter je nach Stadtlicht nur eine Ahnung von der Pracht, die er in UHC oder OIII liefern kann.
Spannend am Abendhimmel wäre dank Höhe M76 im Perseus. Außerdem ist Sternhaufen-Zeit: H & Chi, M35, Praesepe, M45, die Fuhrmann-Haufen M36-M37-M38, M52 und vielleicht noch als Asterismen der Weihnachtsbaum-Haufen (Einhorn) und das Muskelmännchen (Cassiopeia). Wenn die Zwillinge aufsteigen, kannst Du mal den Eskimo-Nebel versuchen. Kann gut sein, dass Du den bei Aufsuch-Vergrößerung für einen Stern hältst. Ab 70x müsste er aber als flächig erscheinen.

Clear Skies
Sven
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Oben