"New Horizons"

Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Aufnahmen vom Vorbeiflug, etwa 10 Minuten nach der größten Annäherung - also schon von hinten gegen die Sonne:

Link zur Grafik: https://dl.dropbox.com/s/tfpwhzbfunklvks/ultimathule.gif
Credit: NASA/Johns Hopkins Applied Physics Laboratory/Southwest Research Institute/National Optical Astronomy Observatory

Quelle: New Horizons: News Article?page=20190208
Und so könnte Ultima Thule aussehen:

Link zur Grafik: http://pluto.jhuapl.edu/Galleries/Featured-Images/pics800wide/DraftShapeModelGraphic_001-master.jpg
Credit: NASA/Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory/Southwest Research Institute

Sieht aus wie'n Propeller! o_O
Das sind noch nicht die letzten Aufnahmen! Die Aufnahmen von der größten Annäherung (mit mehr Licht von hinten) stehen noch aus.

Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
New Horizons’ Evocative Farewell Glance at Ultima Thule
New Horizons took this image of the Kuiper Belt object 2014 MU69 (nicknamed Ultima Thule) on Jan. 1, 2019, when the NASA spacecraft was 5,494 miles (8,862 kilometers) beyond it. The image to the left is an “average” of ten images taken by the Long Range Reconnaissance Imager (LORRI); the crescent is blurred in the raw frames because a relatively long exposure time was used during this rapid scan to boost the camera’s signal level. Mission scientists have been able to process the image, removing the motion blur to produce a sharper, brighter view of Ultima Thule’s thin crescent.

Link zur Grafik: https://www.nasa.gov/sites/default/files/thumbnails/image/ulitmathule_crescent_2-7-19.jpg
Credits: NASA/Johns Hopkins Applied Physics Laboratory/Southwest Research Institute/National Optical Astronomy Observatory

Und meine bescheidene unverpixelte Version:
ulitmathule_crescent_2-7-19-specht.jpg

Diese Silhouette könnte dereinst Symbolcharakter erreichen :cool:
 
Zuletzt bearbeitet:
Zunächst mal monate- (jahre-)lang Daten zurückfunken.
Das geht im Schneckentempo, die Entfernung ist gross.
Danach ganz vielleicht noch irgend ein Rendez-vous,
mit einem Objekt das noch entdeckt werden will.
 
Neue, höher aufgelöste Aufnahme vom 1. Januar aus etwa 6600 km Entfernung. Dabei wurden neun der besten Aufnahmen gestackt.

Link zur Grafik: http://pluto.jhuapl.edu/Galleries/Featured-Images/pics/ca06_linear_m2_to_22_rot270.png
Credit: NASA/Johns Hopkins Applied Physics Laboratory/Southwest Research Institute, National Optical Astronomy Observatory

Siehe: New Horizons: Image?gallery_id=2&image_id=596
New Horizons: News Article?page=20190222
Highest-resolution portrait of 2014 MU69

Aus den Einzelaufnahmen müsste man auch ein schönes dreidimensionales Bild generieren können - aber evtl. liegen die Aufnahmezeitpunkte zu nah bei einander.

Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
So dachte ich (eigentlich) auch. Im unmannedspaceflight-Forum scheint aber Einigkeit zu bestehen, dass keine höher aufgelösten Aufnahmen mehr kommen.

Die Aufnahmen am 8. Februar "gegen das Licht" scheinen gerade genau die Nahaufnahmen aus 3500km zu sein. Das Timing war dann halt ein bisschen Pech - Es musste ja alles im Voraus geplant werden und da war man ein paar Sekunden zu spät dran.

Hoffentl. gibt es noch eine Pressekonferenz um solche Spekulationen zu bestätigen bzw. zu entkräften. Immerhin soll die neue Aufnahme (bzw. die Kombination mehrerer Aufnahmen) eine Auflösung von 33m/pix haben - von einer höheren Auflösung war offiziell nie die Rede.

Thomas
 
Trotzdem ein tolles Bild. Timing bei der Entfernung und Geschwindigkeit ist halt nicht so einfach. Vielleicht kommt ja noch was.
 
Kann man sich irgendwie die Situation mit der Geschwindigkeit veranschaulichen?

Z. B. nach dem Motto: Mach ein Photo mit Smartphone, wenn du im Auto mit der Geschwindigkeit so und so an einem Objekt, das von Dir so und so viel weit ist.
Um Gefühl zu bekommen, wie viel Zeit hatte man und wie schnell so ein Vorbeiflug ging.

Viele Grüße
Alex
 
Hi Alex -
vielleicht bekommt man eine bessere Vorstellung von dem Vorbeiflug, wenn man ihn in einem anderen Maßstab betrachtet.

Stell dir einen Fischkutter vor, sagen wir ca. 30m lang, der auf dem Nordatlantik dümpelt. Verglichen mit Ultima Thule, Durchmesser ca. 30km, entspricht das einem Maßstab von 1:1000. Du näherst dich diesem Objekt (auf einem Patrouillenboot ;)) mit einer Geschwindigkeit von etwa 14 m/s = ca. 50 km/h = ca. 27 Knoten.

In ca. 6,6 km Entfernung machst du eine Fotoserie. Der Kutter hat dann nur einen scheinbaren Durchmesser, breitseitig, von ca. 0,27 Grad - nur halb so groß, wie der Vollmond am Himmel erscheint. An Bord hast du ein Ritchey-Chrétien-Teleskop, 20,8cm Öffnung, f/12.6, Bildfeld 0,29°. Durch dieses Teleskop, aus 6.6 km betrachtet, ist der Fischkutter daher ziemlich genau Format-füllend.

Du richtest jetzt das Teleskop in Richtung Fischkutter aus und lässt ihn, ohne Nachführung, durchs Bildfeld wandern und machst dabei eine Serienaufnahme. Wie lange der Durchgang durchs Blickfeld dauert hängt entscheidend davon ab, ob du eher senkrecht zur Fahrtrichtung oder in Fahrtrichtung peilst. Im ungünstigsten Fall (senkrecht zur Fahrtrichtung), würde es etwa 2 Sekunden dauern. Da du dich aber noch auf den Fischkutter zu bewegst, dauert der Durchgang länger, ca. 8 Sekunden (siehe dazu die Zeitangaben auf New Horizons: ).

Du erkennst nichts Verdächtiges auf den Aufnahmen ;)und passierst den Kutter in etwa 3,5km Entfernung. Zu diesem Zeitpunkt hätte der Fischkutter einen scheinbaren Durchmesser von ca. 0,5° ("Vollmondgröße") und würde nicht mehr ins Bildfeld des Teleskops passen. Ohne Nachführung würde der Fischkutter auch in etwas mehr als 1 Sekunde durchs Bild huschen.

Ich hoffe, meine Schilderung macht den Vorgang etwas anschaulicher! Bisher gibt es nur zwei Bildreihen vom Vorbeiflug. Eine (die höchstauflösende und Formatfüllende) in 6600km, die andere (im Gegenlicht) aus knapp 8900km Entfernung. Aus der Schilderung oben kann man, denke ich, auch erkennen dass eine Aufnahmeserie aus 3500km Entfernung nicht Erfolg versprechend gewesen wäre.

Thomas
 
Der offizielle Name für das Objekt MU69 mit dem provisorischen Namen "Ultima Thule" lautet nun: Arrokoth. Der Name bedeutet "Himmel" und stammt aus dem sog. Powhatan-Reich im heutigen Maryland, USA.

Quelle: Henry Throop on Twitter

Edit: Hier jetzt auch die Verlautbarung durch NASA:


Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
Aha, und warum? :unsure: Es gibt bei der Namensgebung von Himmelskörpern Regeln, Namenskonventionen. Siehe: Nomenklatur (Astronomie) – Wikipedia
Früher wurden Gottheiten und Helden aus der europäischen Sagenwelt verwendet und jetzt verwendet man auch Namen aus anderen Kulturkreisen.

Thomas
 
Also ist der Name einfach nur Name einer Ebene in Virginia in einer Powhatan-Sprache.
Keine Gottheiten bzw. sonstige mythologische oder Saga-Namen.

Viele Grüße
Alex
 
Ebene? Es ist nur ein Name ("Himmel") aus einem anderen Kulturkreis, wie ich schon schrieb. Dieses Volk (die Powhatan) lebte im Bundesstaat Maryland, wo auch die John Hopkins University mit dem Applied Physics Laboratory (APL) liegt, welches wiederum die Leitung des New Horizons Projekts hatte. Zur Begründung schreibt Alan Stern (Chief Investigator):

"Der Name "Arrokoth" spiegelt die Inspiration wider, in den Himmel zu schauen und sich über die Sterne und Welten zu wundern, die jenseits unserer eigenen liegen".

Der Vorschlag kam vom gleichen Team, das auch den provisorischen Namen "Ultima Thule" erfand. Da gibt's manchmal die komischsten provisorischen Namen. Z.B. "Xena" aus der Fernsehseria "Xena, Die Kriegerprinzessin". Später wurde das Objekt, ein Zwergplanet, dann in Eris umbenannt nach der griechischen Göttin der Zwietracht.

Thomas
 

Hi Thomas,

laut Wikipedia schon.

Es gibt eine Atlantische Küstenebene
https://de.wikipedia.org/wiki/Atlantische_Küstenebene

Ein Teil davon liegt in Virginia und heißt Tidewater:
https://en.wikipedia.org/wiki/Tidewater_(region)

In der Sprache von Powhatan heißt dieser Tidewater-Region Arrokoth. Das Wort bedeutet auch Himmel.

Die Powhatan-Menschen liefen da rum und bezeichneten diese Tidewater-Ebene als Arrokoth.

Ist vergleichbar, mit diesem fiktiven Beispiel:
Westsibirisches Tiefland in Russland hat mehrere Regionen, eins davon trägt den Namen auf der Sprache von Jakuten Bumba-Jumba, was auch auf dieser Sprache Himmel bedeutet. Und jetzt wird dieser Körper im Weltalt (ehem. Ultima Thule) Bumba-Jumba genannt.

Also um das Ganze zusammenzufassen:
Es wurde nach einer geografischen Region benannt in der indigenen Sprache. Das Wort hat aber eine weitere Bedeutung Himmel.

Viele Grüße
Alex
 
Dazu ein Artikel auf Spiegel Online:


Nazi-Kontroverse. Hmm.
Ich fand Ultima Thule auch besser. Das klang so schön nach ganz weit draußen und richtig kalt.
Arrokoth klingt eher wie eine Gestalt aus einem Lovecraft Roman. Vielleicht heißen demnächst zwei Kuiperbelt Objekte Nyarlathotep und Cthulhu. :LOL:

Bis dann:
Marcus
 
Hallo,

ich fand den Namen Ultima-Thule auch passend. Und ich stimme auch der ursprünglichen Einstellung Alan Sterns, daß man Begriffe nicht "bösen Menschen" überlassen darf, zu. Man darf Ascheimerleute nicht die Deutungshoheit über die Geschichte an sich reißen lassen. Gerade deshalb hätte man auf Ultima-Thule bestehen sollen.

Gruß

*entfernt*
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Oben