0,6 Reducer

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Moin,

wenn man die aufgerufene Spezifikation liest wäre die Antwort "ja" - passt. Was mir nicht "schmeckt" ist die Adaption per Klemmhülse wegen potenzieller Verkippung. Für optisch wirksame Komponenten im Image-Train bevorzuge ich Schraubverbindungen.

CS
Jörg
 
Moin Jörg,
die Spezifikation hatte mich auch aufmerksam werden lassen. .... Aber .... wie das immer so ist. Werbung ist das eine ....
Nein, deshalb bin ich stets etwas vorsichtig. Wichtig wäre für mich (wie sicherlich für alle) eine gute fotografische Performance. Manche Korrektoren sind da ja doch entäuschend. Der Preis liegt ja hier nicht sonderlich hoch. Die Reduzierung ist kräftig und nicht bei den üblichen 0.75 - 0.8 . Wenn das Teil tatsächlich ein brauchbares Resultat liefert, dann hätte ich mit einem Teleskop 700, 560 und noch 420 mm Brennweite zur Verfügung. Das wäre naturlich erfreulich. Deshalb mal in die Runde gefragt ob den jemand (erfolgreich) einsetzt.

Beim Nachbarforum gab es 2015 eine Diskussion um diesen Reducer. Da kam der Kollege mit einem 80 F7 nicht in den Fokus.
Auch eine Diskussion bei CN aus 2018 bringt mich nicht so richtig weiter.
Hier im Forum gibt es noch was aus 2015, da war er in Verbindung mit einem 115/800 .
Ich bin etwas unschlüssig, erwarte aber auch kein spektuläres Ergebnis bis in die letzte Ecke.
Wenn der einen 4/3 Sensor im Griff hat würde mir das reichen.

CS
Tommy
 
Na ja,

manchmal hilft auch ein Gespräch mit dem Anbieter. Wenn der explizit sagt geht - und es geht nicht - geht auf jedenfall ein, das Paket zurück.
Die Krux mit einem solchen Produkt ist die enorme Diversität der Setups und Anwendungen, daher bin ich auch bei Anwendunsberichten immer ein wenig zurückhaltend, nicht weil ich den Berichten nicht traue, Gott bewahre, aber selbst identisch vertriebene Geräte unterscheiden sich, insofern traue ich meiner eigenen Erfahrung.

CS
Jörg
 
Hallo Tommy,

Ich habe so einen für meinen 125mm f/7,8 ED Doublett und kann den für mein Teleskop nicht wirklich empfehlen. Mehr als 12mm Bildfeld habe ich noch nie mit punktförmigen Sternen in den Ecken hinbekommen. Dann verschlechtert der Reducer auch die Sternabbildung an sich. Gut, das kann am Doublett liegen. Der ist im Roten nicht so gut korrigiert. Die FWHM Werte sind höher als mit 0,79x Reducer, was eigentlich umgekehrt sein sollte. Ich habe mir das genauer angeschaut. Der Reducer ist beim Arbeitsabstand extrem empfindlich. Es sieht für mich so aus, als ob Rot und Blau geringfügig andere Arbeitsabstände haben. Dadurch ist z.B. Blau und Grün Sichelförmig in den Ecken verzogen, während Rot längs verzogen ist. D.h. eine Farbe ist zu weit weg und die andere zu dicht dran. Das war zumindest mein Eindruck von den Testaufnahmen. Die starke Reduzierung verstärkt ja auch den Farbfehler. Wie das mit Triplett ist, kann ich nicht sagen. Damit habe ich es nicht probiert.

Noch ein Problem ist die Vignettierung. Bei APS-C ist das schon deutlich. Die Flats müssen gut passen. Da ist aber sowieso über mehr als die Hälfte der Diagonale die Sternabbildung mangelhaft.

Mit 16mm Chipdiagonale sind in den Ecken die Sterne noch verzogen, nur mit meinem 8mm Chip sind die Sterne in den Ecken scharft. Allerdings haben diese Kameras kleinere Pixel und kleinere Diagonalen, sodass man einen Detailverlust hat, obwohl das Sampling eigentlich gut passen sollte.

Fazit für mich ist, dass ich mit der selben Belichtungszeit und dem konservativen 0,79x Reducer immer bessere Bilder mache als mit dem 0,6x Reducer. Daher versauerrt das Teil in meiner Schublade.

Wie gesagt, ob das mit dem Triplett die selben Probleme macht, kann ich nicht sagen. Das kann auch an der mangelhaften Korrektur meines Doubletts liegen. Ich habe auch schon einwandfreie Ergebnisse bei Astrobin gesehen mit APS-C Chip. Aber da weißt du ja nie, ob der überhaupt stimmt, was die da eintippen.

CS Joachim

PS: ich verschraube den Reducer mit dem M48 Filtergewinde direkt ans Teleskop
 
Hallo Joachim,

komisch daß bei Dir der 0,79x Reducer sogar noch besser ist. Der sollte eigentlich mit FPL53/Lanthan nicht so gut funktionieren. Ich hatte das Problem bei meinem TS-Optics Doublet SD-APO 72mm f/6. Womöglich ist f/7,8 da nicht so empfindlich wie F/6.
Vielleicht ist der 0,6x Reducer auch nicht für FPL53/Lanthan geeignet und würde am reinen FPL53 Triplet besser funktionieren?

Gruß

*entfernt*
 
Danke an alle,
genau das kann war zu befürchten. 9 Setups mit 11 Ergebnissen. Ist ja eigentlich auch normal. Die Hoffnung stirbt eben zuletzt. Bleibt nur mal ein Anfrage beim Shop was machbar ist. Die nächste Stufe wäre natürlich ein 80er oder 72er mit bewährten Reducer. Ach so.... Beta-Tester geht natürlich auch ......:). Ich bin gerade am durchwechseln meines gesamten Krempels. Neuen Laptop, alten Laptop nochmal aufgefrischt, neue Kamera, neuen 0.8 Reducer, neuer Komakorrektor, alles auf APT umgestellt usw. Ich dachte ich könnte mir wenigstens einen kleinen Apo sparen. Baustellen habe ich ja noch genug. Macht natürlich auch Spaß .......

LG
 
Hallo Heiko,

komisch daß bei Dir der 0,79x Reducer sogar noch besser ist. Der sollte eigentlich mit FPL53/Lanthan nicht so gut funktionieren. Ich hatte das Problem bei meinem TS-Optics Doublet SD-APO 72mm f/6.

es geht hier nicht pauschal um FPL53/Lanthan sondern um einen besonderen Kompromiss bei der Feldkorrektur der bei F6 nötig ist um die Sa höherer Ordnung zu mindern die sich bei dieser Öffnungszahl mit einem ganz bestimmten Lanthanglas als Partnerglas zum FPL53 ergibt.
Bei F7,8 ist das etwas völlig anderes und auch bei Verwendung eines anderen Lanthanglases lässt sich die Sa höherer Ordnung auch ohne Kompromisse gut korrigieren.
Du kannst also nicht pauschal sagen das alle Doublets mit FPL53/Lanthan keine aplanatische Feldkorrektur hätten nur weil das ganz speziell bei dem Exoten den du hast der Fall ist.
Der APM ED140 FPL53/Lanthan hat zb. eine aplanatische also komafreie Feldkorrektur und darum passen da auch die üblichen Reducer und Flattener wie der 0,79x von TS oder die von APM mit Riccardi Design die für diese allgemein übliche Feldkorrektur gerechnet sind.

Grüße Gerd
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Tommy,

der 0,6 Reducer von Long Perng hat ein einfaches 2 Linsiges Design das seine Grenzen hat.
Gute Reducer verwenden ein 3 Linsiges Design.
Prinzipiell kann man sagen je stärker die Brennweitenreduktion ausfällt umso anspruchsvoller wird das Ganze und da ist 0,6x eben auch schon sehr ambitioniert.
Für kleine Felder sollte ein 2 Linsiger 0,6 x Reducer aber dennoch brauchbar funktionieren.
Der Arbeitsabstand ist hier allerdings sehr kritisch und da wird man sich Mühe geben müssen das Optimum rauszufinden.
Wenn du etwas mehr Geld ausgeben kannst würde ich dir den 0,75x APM mit Riccardi Design empfehlen.
Hier am 107/700 Triplet.

Grüße Gerd
 
Hallo Joachim

Die starke Reduzierung verstärkt ja auch den Farbfehler.

das ist so nicht ganz richtig.
Genau wie eine Brennweitenverlängerung den Farbfehler nicht verringern kann kann eine Reduktion diesen auch nicht vergrößern.
Der Farbfehler absolut gesehen skaliert mit.
Eine Brennweitenreduktion um Faktor 0,6 verkleinert auch den Farbfehler absolut gesehen um Faktor 0,6.
Relativ gesehen ändert sich aber nichts denn es wird ja aber auch das Beugungsscheibchen um Faktor 0,6 verkleinert.
Die Relation Farbfehler zu Beugungsscheibchen bleibt also unverändert.
Es kann aber natürlich sein das ein weniger guter Reducer seinerseits einen zusätzlichen Farbfehler einführt.
Das liegt dann aber am Reducer und nicht an der Brennweitenreduktion an sich.

Gut, das kann am Doublett liegen. Der ist im Roten nicht so gut korrigiert.
Ja das Design der TS ED125 ist extrem auf Blau korrigiert wie im LSA Diagramm zu sehen ist.
Ich bin da kein Freund dieser extremen Korrektur auf Blau.
Visuell hat das in jedem Fall Nachteile.
Wie sieht es denn da fotografisch aus?
Der Designer verspricht sich mit dieser extremen Korrektur auf Blau ja hier offensichtlich Vorteile.
Ich sehe das eher nicht so da man zwar im Blauen gewinnt aber im Gegenzug im Roten verliert so das man unterm Strich nicht wirklich viel gekonnt hat.
Wie ist denn da deine Erfahrung in der Praxis?

Grüße Gerd
 
Hallo,

tja das ist dann die Frage des richtigen Reducers/Flatteners an welchem APO. Wenn man nicht so tief in der Materie steckt, ist das nicht so einfach zu entscheiden. Trotzdem danke für die Erklärungen Gerd.
Für Rückfragen ist dann so ein Forum auch da, denke ich.

Gruß

*entfernt*
 
Hallo Josef,

na ja die 1600mm Brennweite und F9 des verwendeten Meade ED178 sind aber schon ne ganz andere Hausnummer wie die 714mm Brennweite und F7 die Tommy verwenden möchte.
Die Bildfeldwölbung skaliert mit der Brennweite so das man sagen kann auch wenn das eine ein Triplet und das Andere ein Doublet ist gibt es da einen gravierenden Unterschied.
Und die F9 sind natürlich auch wesentlich entspannter als die F7.
Tommy hat also aufgrund der Eckdaten seiner Optik wesentlich höhere Ansprüche an den Reducer.

Grüße Gerd
 
Hallo zusammen,
@Gerd >> Der 0,75 Reducer ist natürlich schon sehr nah am 0,8. Ich hoffe das der 0.8, der laut Angabe für 102 F7 gerechnet oder optimiert ist, bei mir funktioniert. Den habe ich gerade gekauft, weil mein alter in der Vergütung schon Schäden hatte. Der Plan wäre ja, eine Brennweite mehr im Portfolio zu haben. Deshalb noch mal meine Frage, was meinst du mit kleinem Feld, im Bezug zur Brennweite von dann 420mm auf einem 4/3 Sensor (ca. 22mm) ?
Danke für die anderen Infos. Die Info mit der Verstärkung des Farbfehlers hätte ich auch nicht so erwartet. Ich wäre auch von einer Verstärkung des selbigen ausgegangen.

@Josef >> Danke für die Sucheinstellung in Astrobin. Ich werde mal schauen was zumindest etwas in meine Richtung geht.

LG
Tommy
 
... vergessen hatte ich noch, das ich den TSFLAT ohne Reduzierung auch besitze. Der funktioniert allerdings ganz gut. Daher meine Idee mit den verschiedenen Brennweiten.

LG
Tommy
 
Hallo Tommy,

ich mache nur mit f/7,8 und f/6,35 Aufnahmen und das geht wunderbar. Den galaktischen Cirrus rauszuarbeiten ist so halt müßig. Aber du bist mit 0,75x Reducer schon bei f/5,25. Damit kann man ohne Probleme auch tiefe Aufnahmen machen.

@Gerd_Duering Bei Deepsky merkt man zwar, dass Rot etwas zurück hängt beim Fokusieren. Die roten Sterne haben einen roten Saum. Nach dem Strecken fällt das aber wenig ins Gewicht, wenn man bei den Sternen etwas mit der Sättigung aufpasst.

Medienobjekt 42327 betrachten
Auf dem Bild sind ungefähr in der Mitte zwei rote Sterne. Da sieht man das ganz gut.

Visuell ist der Apo top, vor allem am Mond. Das einzige Objekt, wo ich wirklich das Gefühl habe, dass die Kontraste nicht 100%ig da sind, ist der Mars. Fotografisch habe ich am Mars auch bisher nicht die Ergebnisse erzielt wie am Mond oder den anderen Planeten. Das kann aber auch daran liegen, dass ich am Mars noch nie besonders gute Bedingungen hatte. Ich habe mal gelesen, dass Glasweg den Rotfehler mitigriert. Deshalb verwende ich sowohl visuell als auch fotografisch ein Zenitprisma.

CS Joachim
 
Hallo Tommy,

mit dem Wunsch eine 2. Brennweite zur Verfügung zu haben die sich dann auch deutlich von der mit Flattener unterscheidet bist du sicherlich nicht allein.
Dennoch haben die meisten Reducer für Refraktoren keine allzu großen Reduktionsfaktoren, die 0,6 des Long Perng sind da ja eher die Ausnahme und das hat eben auch seinen Grund.
Die Schwierigkeiten steigen je größer die Reduktion sein soll.
Die Situation bei Refraktoren ist da auch eine Andere wie zb. bei großen SCTs oder anderen Cassegrain Systemen mit hoher Brennweite und hoher Öffnungszahl.
Bei gegebener Sensorgröße ergeben sich bei großen Brennweiten natürlich viel kleinere Feldwinkel was die Sache hier viel einfacher macht.
Daher sind für SCTs größere Brennweitenreduktionen ohne nennenswerte Probleme möglich und damit auch üblich.
Bei den Eckdaten üblicher Refraktoren ist die Sache deutlich anspruchsvoller und daher vermeidet man hier lieber eine allzu heftige Brennweitenreduktion.
Zumindest wenn auch etwas größere Sensoren verwendet werden sollen.

Bis zu welcher Sensorgröße der 0,6x Long Perng an deinen F7 mit 714mm Brennweite brauchbar abbildet kann ich auch nur vermuten da ich dessen Design ja nicht genau kenne.
Ich denke mal das die 22mm mit denen du arbeiten möchtest schon grenzwertig sein dürften.

Grüße Gerd
 
Hallo Joachim,

Ich habe mal gelesen, dass Glasweg den Rotfehler mitigriert. Deshalb verwende ich sowohl visuell als auch fotografisch ein Zenitprisma.

ja ein Glasweg verändert die Lage der Schnittweiten der einzelnen Farben zueinander. Er verlängert Blau und verkürzt Rot.
Und genau das braucht man hier wenn man von der extremen Blau Korrektur wegkommen will.
Rot fällt hier nämlich sehr weit und macht daher Probleme.
Ein Glasweg holt hier Rot näher an Grün ran
Wenn du mit einem Zenitprisma arbeitest hast du also nicht mehr die ursprüngliche extreme Blau Korrektur aber genau deren Auswirkung für Foto hätte mich interessiert.

Visuell ist der Apo top, vor allem am Mond.
Na ja es dürfte H-LAK7 als Partnerglas Verwendung finden was dann zusammen mit dem FPL53 ein sekundäres Spektrum der Glaspaarung von rund f/13000 ergibt.
Dieser geringe Wert ergibt bei den Eckdaten in jedem Fall eine gute Farbkorrektur selbst wenn die Schnittweiten fürs visuelle nicht optimal liegen.

Grüße Gerd
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Gerd,
ich habe mir mit den Astronomy Tools noch einmal die Bildfelder angeschaut und verglichen. Tatsächlich ist der Gewinn an Bildfeld nicht so spektakulär, wie ich ihn mir gewünscht habe. Ich bin ein Galaxiefreund und mag es besonders diese in ihrem Umfeld zu fotografieren. Viele schöne kleine Gx im Umfeld zeigen sich dann, wenn man genug Bildfeld hat. Dann bekommt so eine Gx eine gewisse Erhabenheit. Ich habe mir mal die kleinen Apos angeschaut und bin dann zunächst einmal bei dem 76 f4,5 mit verschraubten Korrektor hängen geblieben. Ich nehme mal an das die Korrektur hier auch über das gesamte Bildfeld passt. Der Bildfeldgewinn bei 342mm Brennweite ist dann doch schon eine ganz andere Hausnummer. Allerdigs sind 1200.- auch nicht von Pappe, aber ich denke als Ziel wird sich das lohnen. Zumindest spare ich durch die fruchtbare Diskussion schon einmal 200.-.

LG
Tommy
 
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