12 neue Monde am Jupiter

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P_E_T_E_R

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A DOZEN NEW MOONS OF JUPITER

Die neuen Monde stehen weit draußen und benötigen bis zu 2 Jahre für einen Umlauf. Mit einem typischen Durchmesser von nur 1 km sind sie jenseits der Reichweite von Amateuroptiken. Sie wurden zunächst quasi als Beifang einer Suche nach dem hypothetischen Planeten 9 mit dem 4-Meter Victor M. Blanco Teleskop am Cerro Tololo in Chile entdeckt und dann von weiteren Großteleskopen bestätigt.

The initial discovery of most of the new moons were made on the Blanco 4-meter telescope at Cerro Tololo Inter-American in Chile and operated by the National Optical Astronomical Observatory of the United States. The telescope recently was upgraded with the Dark Energy Camera, making it a powerful tool for surveying the night sky for faint objects. Several telescopes were used to confirm the finds, including the 6.5-meter Magellan telescope at Carnegie’s Las Campanas Observatory in Chile; the 4-meter Discovery Channel Telescope at Lowell Observatory Arizona (thanks to Audrey Thirouin, Nick Moskovitz and Maxime Devogele); the 8-meter Subaru Telescope and the Univserity of Hawaii 2.2 meter telescope (thanks to Dave Tholen and Dora Fohring at the University of Hawaii); and 8-meter Gemini Telescope in Hawaii (thanks to Director’s Discretionary Time to recover Valetudo). Bob Jacobson and Marina Brozovic at NASA’s Jet Propulsion Laboratory confirmed the calculated orbit of the unusual oddball moon in 2017 in order to double check its location prediction during the 2018 recovery observations in order to make sure the new interesting moon was not lost.

Die Entstehung der Trabanten stellt man sich als Fragmente von eingefangenen Asteroiden vor. Neun davon gehören zu einer retrograden Gruppe, zwei weiter innen stehende, mit einer Umlaufperiode von etwas weniger als einem Jahr, haben einen gewöhnlichen prograden Orbit, sie folgen also dem Drehsinn von Jupiter.

Dazu kommt noch ein prograder Sonderling, für den der Name Valetudo vorgeschlagen wurde, welcher die Bahn der weiter außen stehenden retrograden Körper kreuzt, so dass es irgendwann mal zu einer katastrophalen Kollision kommen wird.

Credit: Carnegie Institution for Science, Roberto Molar Candanosa
 

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Das ist ja spannend - Danke Dir für die Info!
 
Wieso wurden die Monde nicht schon früher von einigen Jupitersonden entdeckt? Sind sie wegen ihrer Größe übersehen worden?
 
Zitat von lacrimosa:
Wieso wurden die Monde nicht schon früher von einigen Jupitersonden entdeckt? Sind sie wegen ihrer Größe übersehen worden?
Zum einen wegen ihrer geringen Größe, aber auch wegen ihres beträchtlichen Abstands von Jupiter. Der beträgt mehr als 23 Millionen Kilometer, das ist das Sechzigfache vom Abstand zwischen Erde und Mond. Von der Erde betrachtet kommen diese neuen Monde gerade mal auf eine Magnitude von 23:

Moons of Jupiter

Die Galileo Raumsonde, welche den Jupiter und seine galileischen Monde jahrelang erforschte, kam nur im größten Abstand ihres wechselnen Orbits hin und wieder so weit raus, aber anscheinend nie nah genug an diese Monde heran:

Galileo Trajectory around Jupiter

 
Zitat von Auriga_HH:
Das heißt, selbst vom Jupiter oder den Galileischen Monden aus gesehen, wären diese Zwerge schwächer als Pluto von der Erde aus. Ein Wunder, dass man sie überhaupt finden konnte.
Stimmt:

Δm ~ 2,5 log (r/R)² ~ - 7,2

mit

r ~ 23 x 10^6 km (Abstand Jupiter - neue Monde)

R ~ 630 x 10^6 km (Abstand Erde - Jupiter)

m ~ 23 - 7,2 ~ 15,8

Zu vergleichen mit der mittleren Magnitude von Pluto von 15,1 ...

 
Wow :eek:
Was genau hast du da jetzt gerechnet? Könntest du das bitte nochmal langsam machen? Verstehen würd ich's gern, aber... naja :blush: .

Kalle
 
Vielen Dank an den Diskussionsstarter und an meine Vorposter für das Teilen dieser Informationen! :) Aber ich schließe mich der Frage von Emmisionsnebel an... wie ist die Rechnung zustande gekommen?
 
Ich bin mal so frei und antworte an Stelle von Peter:

Zunächst mal muss man wissen, dass die Helligkeit eines Strahlers mit dem Quadrat des Abstands abnimmt. Ein Beobachter auf der Erde ist grob gesehen etwa 630Mio / 23Mio =ca. 27,4 Mal so weit von den Minimonden entfernt wie ein Beobachter "auf" Jupiter.

Damit erscheint die Helligkeit der Monde einem Beobachter auf Jupiter etwa 27,4 * 27,4 = ca. 750 mal so hell wie von der Erde aus betrachtet. Eine 10-fache Helligkeit entspricht 2,5 Magnituden. Eine 100 = 10^2-fache entspricht 2*2,5 = 5 Magnituden. Eine 1000 = 10^3-fache dementsprechend 3*2,5 = 7,5 Magnituden. usw. So ist das Magnitudensystem aufgebaut, ein logarithmisches System.

Die 750-fache Helligkeit entspricht also einem Unterschied zwischen 5 und 7,5 Magnituden. Berechnen tut man das mit dem 10-er Logarithmus - meistens mit log oder lg abgekürzt. Formel: Magnitudendifferenz = 2,5*log(750) = ca. 7,2.

Von Jupiter aus betrachtet sind also die Minimonde etwa 7,2 Magnituden heller als von der Erde.

Jetzt muss man nur noch wissen, dass hellere Objekte kleinere Magnituden haben als dunklere. D.h. man muss den Wert 7,2 von den 23 Magnituden für Erdbeobachter abziehen.

Dann kommt man auf das Ergebnis M =ca. 23-7,2 = 15,8 für Jupiter-basierte Beobachter.

Thomas
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich bin mal gespannt, dass wenn man die bereits bestehenden Aufnahmen genauer unter die Lupe nimmt, ob man den einen oder anderen Mond nicht schon aufgenommen hat.

Martin
 
Zitat von Martin_D1:
Ich bin mal gespannt, dass wenn man die bereits bestehenden Aufnahmen genauer unter die Lupe nimmt, ob man den einen oder anderen Mond nicht schon aufgenommen hat.
Das wäre ja nicht das erste Mal. So wurden auch Uranus und Neptun teilweise schon lange vor ihrer offiziellen Entdeckung kartografiert, aber für Fixsterne gehalten. Bei Neptun war es bekanntermaßen Galileo im Jahr 1612 ...

 
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