70/420 Photoline visuell als Hauptteleskop nutzbar?

  • Ersteller des Themas Ehemaliger Benutzer [10953]
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Ehemaliger Benutzer [10953]

Hallo zusammen,

ich beobachte erst seit kurzer Zeit durch ein Lacerta Fernglas 10x56 und durch einen Skywatcher Evostar 102/1000. Ein Fraunhofer auf EQ3 mit Alustativ als Set gekauft. Meine Okularpalette reicht von einem 32er Swan über die beiliegenden 25 und 10mm zu hin zu einem 6er Omegon.
Was mich an diesem Refraktorset besonders nervt ist der Farbfehler und das Gewackel beim Fokusieren oder bei Wind. Den Farbfehler halte ich mit einem Semi-APO-Filter im Zaum und das Alustativ wird demnächst durch eine fixe Säule im Garten ersetzt.

Nun habe ich als Kaufinteressent leihweise einen gebrauchten TS 70/420 Photoline Triplet zur Verfügung gestellt bekommen. Was soll ich sagen? ICH BIN BEGEISTERT! Sowohl von der Haptik des Teleskops als auch von der Abbildung. Bisher konnte ich zwar nur am Mond und an der Venus testen aber die Abbildungsqualität überzeugt mich. Bei so einer Abbildungsqualität kommt bei mir Freude auf!

Nun meine Fragen und die Bedenken zu einem möglichen Kauf:
Kann die tolle Abbildungsqualität die kurze Brennweite dauerhaft (z.Bsp. am Planeten) aufwiegen? Es bleibt halt doch alles ziemlich klein. Bei 6mm Okular 70fach mit AP 1mm. Kann da eine 2-fach Barlow sinnvoll sein? Wie schaut es dann aber mit der Bildqualität aus?

Der APO sollte dann Hauptgerät auf erwähnter Säule bleiben und vielleicht irgendwann einmal mit einem Dobson Lichteimer ergänzt werden.

Ich bin reiner Genussspechtler und Fotografie ist für mich absolut KEIN Thema!

Der Apo soll mit Leuchtpunktsucher und Flattener für Canon (ich weiß, den brauch ich nicht) 520€ kosten.
Kaufen oder doch lieber nach etwas mit mehr Brennweite suchen? (max 600€ gebraucht)

Danke für eure Inputs

*entfernt*
 
Hallo *entfernt*,

Du hast das Gerät doch zum Testen da. Dann warte ab bis Neumond und schau, ob Du das was Du gern beobachten möchtest auch so sehen kannst wie Du es Dir - im Vergleich mit den anderen Geräten - vorstellst.

Wenn der 72er APO einen so viel besseren Eindruck bei Dir macht als der Evostar mit f/10, dann liegt das vermutlich auch an der geringeren Vergrößerung mit dem APO.

Ich persönlich würde so ein kleines Gerät nicht als Hauptgerät nehmen, es sei denn ich bin auf einer Alm in den Alpen oder in irgendeiner Gegend zuhause wo es keine Lichtverschmutzung gibt. Und auch nicht, denn mit der kleinen Öffnung ist man auch in der Auflösung begrenzt. Das darfst Du nicht vergessen.

Mein Tipp wäre: verkaufe den Evostar und das Stativ und kauf Dir einen schönen APO mit ca 100 mm Öffnung und dazu eine Montierung, die das Gerät dann auch sehr gut trägt. Dann hast Du ein Gerät, das ca 1 Bogensekunde auflösen kann und damit schonmal das was unter guten Bedingungen in etwa erreichbar ist. Bei der Montierung nicht an der Tragkraft der Hersteller orientieren, sondern auch visuell grob die Hälfte dazu rechnen.

Wenn Du nur 600 EUR zur Verfügung hast würde ich den Evostar behalten und eine gescheite gebrauchte Montierung kaufen und auf einen guten Apo sparen.

CS.Oli
 
Hallo *entfernt*,
der 70mm Photoline APO ist gewiss eine feine Optik.
Der Name sagt aber bereits, welche Zielgruppe damit angesprochen werden soll.
Das soll nicht bedeuten, dass man damit nicht beobachten könnte.
Du hast ja selbst schon festgestellt, dass auch ein kleiner APO visuell ein Erlebnis sein kann.
Auf Dauer hätte ich da aber meine Zweifel. Schnell ist der Reiz der Schärfe und des Kontrastes bei Beobachtung großer Felder aufgebraucht. Gehst Du dann in Vergrößerung, setzt kurzbrennweitige Okulare und Barlows ein, wird Deiner 70mm-Optik schnell die Puste ausgehen.
Die Vergrößerung hat an der kleinen Öffnung nämlich einen hohen Preis: Helligkeit, Kontrast, wahrgenommene Schärfe - alles geht in die Knie. Dann fällt auch das geringe Auflösungsvermögen der relativ kleinen Öffnung ins Gewicht. Du kannst zwar theoretisch vergrößern, aber ein Gewinn an Details wird nicht zu bekommen sein.
Alles, was Du jetzt an der Optik so toll findest - es wäre nicht mehr da.

Als Hauptgerät zum Beobachten wäre das nix für mich. Als (Flug)Reise-APO vielleicht......

Der Preis, den Du da genannt hast ist - vor Allem mit Flattener und Adaption- .....ganz nett.

Würdest Du den nicht verwendeten Flattener und die Canon-Adaption wieder verkaufen, hättest Du für rund 400 Euronen ein tollen kleinen APO. Das wären immerhin noch ca. 70 % des einstigen Neupreises. Also ein normaler Gebrauchtpreis, relativ hoch angesetzt.
Als Zweit- ,Dritt- oder Viertgerät wäre das vielleicht noch eine Empfehlung.

Aber ich bin mir recht sicher, dass Du als Hauptgerät mit einem guten Doublet mit deutlich größerer Öffnung langfristig viel mehr Freude hättest. (Triplet natürlich auch.......)

CS

Dietmar
 
Hallo *entfernt*!

Ich habe mir vor kurzem einen 80/480er Apo von ES als tragbares Rucksackteleskop gekauft und bin auch sehr angetan von der Qualität. Leider habe ich keinen direkten Vergleich zum entsprechenden Photoline. Da der Photoline nochmal um einiges teuerer ist, gehe ich aber davon aus, dass sich das auch in den Qualität niederschlägt.

Ich finde 80 mm in gewisser Weise eine optimale Größe. (Natürlich nicht als Hauptgerät! Dafür habe ich noch einen Lichteimer.) Mehr Licht als ein 72er und immernoch leicht genug um ihn auch auf ein Fotostativ montieren zu können.

Kaufen oder doch lieber nach etwas mit mehr Brennweite suchen?
Warum mehr Brennweite? Klar mehr Öffnung heißt bei gleichem Öffnungsverhältnis auch automatisch mehr Brennweite. Ich finde gerade die Geräte mit f/6 toll. Du hast ein großes Feld und durch die Kürze des Gerätes auch weniger Gewackel. Ich finde jetzt die 520 Euro in Anbetracht der Tatsache, dass du den Flattener gar nicht brauchst, kein Schnäppchen. Da würde ich lieber auf ein Angebot für einen 80er warten. (Hab ich übrigens vergeblich versucht. Dann hatte ich die Faxen dick und hab doch neu gekauft.) Was du dann halt noch bräuchtest wäre ein Okular mit kürzerer Brennweite.

Gruß
Wolfgang
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi!

Klares Jein - bei mir ist das Hauptgerät ein ED80/600, der mir unheimlich viel Spaß macht, auch wenn ihm bei Galaxien und Kugelsternhaufen dann doch recht schnell die Puste ausgeht. Aber auf einer Vixen Porta auf Berlebach Uni ist er fast sofort einsatzbereit, und ich muss nur einen Koffer und die Stativtasche ins Auto bringen. Perfekt. Und die Qualität passt auch, da macht schon das Aufbauen Spaß.

Aber ich habe auch den großen Vorteil, dass ich die Geräte der nächsten Sternwarte nutzen kann, vom 6"-Refraktor bis zum C14. Zwar in der Stadt, aber es langt, um sich an den Objekten sattzusehen, die Auflösung brauchen. Und dann geht's mit dem ED80 just for fun auf dem Acker um offene Sternhaufen, Kometen oder Nebel zu jagen. Mond und Planeten sind bei 160x schön anzuschauen, bleiben aber kleine Kügelchen.

Fairerweise waren die kleinen langen Refraktoren mit 60-70mm Öffnung lange Zeit das Maß der Dinge; in unserer Sternwarte war nach dem Krieg bis in die 80er Jahre ein 60/680 bzw. 68/900 das Hauptgerät - unterschätze die kleinen Optiken nicht, wenn sie gut sind! Aber wir sind heute natürlich durch die tollen Hubble-Bilder verdorben.

Würde ich die Klasse 70/80mm heute für den Einstieg empfehlen? Eher nein - wer noch keine Beobachtungserfahrung hat, wird heute enttäuscht sein. Da rate ich zur größten Öffnung, die man noch bereit ist, regelmäßig zu transportieren. Aber wer weiß, was einen erwartet: Ja, nur zu. Aber gib dich nicht der Illusion hin, dass du nicht irgendwann doch mehr willst. Aber das kann dann immer noch ein kleiner Mak/SC für Planeten sein, der noch auf deine Montierung passt, oder ein Dobson für Deep-Sky, oder vielleicht doch die nächste Sternwarte, um sich gelegentlich mal "sattzusehen". Ich weiß, dass ich meinen ED80/600 nicht mehr hergebe und immer noch öfter nutze als die größeren, sperrigeren Geräte. Aber ich mag auch lieber große Felder als dass ich Planeten beobachte oder in Kugelsternhaufen eintauche (Gerade weil das auch mit den großen Sternwartenteleskopen in der Stadt geht).

Statt einer Barlow würde ich lieber zu einem guten Weitwinkelokular für die Höchstvergrößerung greifen. Das ist vielseitiger, auch wenn du dann immer noch den gesamten Mond auf einmal im Okular siehst. Ich komme mit drei Okularen aus - 36mm Hyperion für den Überblick, ein 9mm Morpheus für den mittleren Bereich und ein altes UWAN-Astrozoom für alles darüber (gibt's leider nicht mehr). So bleibt die Ablageplatte schön übersichtlich, was gerade auf dem Acker Gold wert ist.

Beste Grüße,
Alex
 
Hi *entfernt*,

diese Frage kannst am Ende nur Du beantworten, denn niemand wird Deine Sicht 1 zu 1 haben.
Ergo man kann das so machen, kann aber auch ganz andere Sachen kaufen.

Meine Gedanken dazu sind:
Grundsätzlich verstehe ich die Freude an kleinen Refraktoren mit weitgehend fehlerfreier Abbildung. Ich selbst habe trotz umfangreicher Bestandsreduzierung immer noch einen 72/432 und einen 80/555.
Beide sind sehr gut, vor allem der 80iger, aber benutzt werden sie nur dann wenn individuelle Anforderungen diese Größe wollen.
Als Schnellspechtler nehme ich am liebsten den 130/650 PDS auf einer Giro XXL Montierung. Da habe ich selten Seeingprobleme, kann fast immer das 3,5mm Okular nutzen, womit Planeten und Mond schon toll sind und ich kann wenn ich will damit auch Mondbilder Singleshot mit ner EOS machen. Deepsky geht damit auch schon einiges an Objekten, die hellen auch schon mit schönen Details - was den Minirefraktoren doch etwas abgeht. So gesehen, finde ich ihn in der Kombi dafür gut. Evtl vllt noch der 150/750 mit 2" OAZ. Beide sind mit einer passenden Montierung im Preisrahmen.

Darüber wäre dann ein 8" Reisedobson noch eine Idee, aber der ist im Preis nicht ganz drin und it nicht ganz so universell.

CS
 
Wenn ich du wäre, würde ich mir einen Mak127 holen auf einer AZ-Montierung mit Feinverstellung, z.B. Az5 Deluxe.
Da hast du Mond und Planeten in einer halben Stunde scharf und es geht auch "etwas" an Deep-Sky, wie Sterncluster oder Ringnebel. Die Hellen und kompakten Dinge halt.

Viele Grüße
Spunti
 
@Spunti
Das ist jetzt aber mal wirklich ein mächtiger Spagat...

CS.Oli
 
Ich beobachte seit gut zwei Jahren mit (2x) 71mm. Die Objekte sind mir noch nicht ausgegangen, allerdings komme ich auch nur etwa 1x im Monat zum Beobachten.

Auflösung hin oder her, für mich ist es spannender, überhaupt was zu sehen, als noch seltener rauszukommen und dann mehr zu erkennen. Was auch erstmal gelernt sein will.

Ich denke, so 80-90mm ist ein gewisses Optimum aus Kompaktheit, Gewicht und Leistung. Aber für mich ist das Entscheidende die Beidäugigkeit. Da macht man dann aber ein ganz anderes Faß auf...

Viele Grüße
Sebastian
 
Vielleicht noch mal, warum ich den Mak127 erwähnte: *entfernt* ist ein Linsenfreund. Er mag Haptik und Optik vom Apo, aber hat nu 600 Euro bzw. 72mm Öffnung. Farbfehler und Wackelei mag er nicht.
Ich weiß, wir haben hier viele Dobson-Freunde an Board und gerade an lichtschwachen Dobson kriegt man auch ein scharfes Bild, aber für mich klingen die Anforderungen eher nach Mak. Bei 127 gibt's auch noch keine zu lange Wartezeit und man kriegt mit 2" visuell noch ca. 1,5° rein.

Ich liebe es
Spunti
 
Hallo *entfernt*,

ich habe für mich festgestellt, dass mein 80mm Photoline als Schnellspechtel/Reiseteleskop sehr schön ist, jedoch für längere Beobachtungen und vor allem als Hauptgerät ich nicht unter 130mm gehen wollen würde. Mit 80mm geht viel, mehr als so mancher denkt, aber viele Objekte kommen erst mit 130mm zur Geltung (selbst der Schritt von 115 auf 130 is merklich). Einen Refraktor als Hauptgerät sehe ich persönlich ab ca 115 mm, jedoch nicht unter 100mm. Aber wie schon öfters erwähnt, gehört einfach viel persönliche Vorliebe/Geschmack dazu. Ich finde, dass es auch damit zusammenhängt, wie oft man beobachtet. 72mm reichen für eine Beobachtung lange, aber wenn man dann eher Richtung 1 x die Woche beobachtet, dann fehlt einem möglicherweise schneller die Öffnung.

CS

Matthias
 
Hallo *entfernt*,

die Eingangsfrage ob man das als Hauptteleskop benutzen kann würde ich mit nein beantworten. Einer Optik, die mir keinen einzigen Kugelsternhaufen gut auflöst und in dem die Planeten kleine Murmeln bleiben, fehlt es dafür an Allroundtalent.

Trotzdem können die feinen und farbreinen Sternabbildungen, sowie das ultraweite Feld besonders mit Nebelfiltern natürlich viel Spaß machen. Aber als Hauptteleskop? Würde ich nicht machen.

VG Klaus
 
[...]ein 2 x 71mm Bino dürfte mit einem 70mm Solo-APO nicht vergleichbar sein, oder?
[...]

Hallo Dietmar,

schwer zu sagen. Die Auflösung ist gleich. Die Kontrastwahrnehmung etwas besser und die Vergrößerung ein wenig höher.

Saturn mit seinen Ringen ist klein aber sehr eindrucksvoll. Jupiter zeigt Bänder (jeweils bei ca. 120x). Das Loch im Ringnebel M 57 ist gut zu erkennen (60x). Die äußere Form vom Galaxienpaar M 81 und M 82 ist eindeutig (30 - 60x).

Ich denke, auch Solo kann man mit einem 70er viel sehen. Es kommt auch auf die Interessen an: Ich kenne jemanden, der mit 62 mm Doppelsterne jagt.

Viele Grüße
Sebastian
 
Hallo alle zusammen!

Zuerst einmal vielen Dank für die vielen Anregungen, Gedanken und Erfahrungsberichte. Ich bin fast überwältigt von den zahlreichen konstruktiven Antworten in so kurzer Zeit. Daher möchte ich meine Fragen und die Ausgangssituation ein wenig präzisieren.
Ich genieße den Luxus hinterm Haus und unter relativ dunklem Landhimmel beobachten zu dürfen. Transport ist daher kein Thema. Aber trotzdem Säule und relativ kompakt - das möchte ich so.
Das vorhandene Equipment soll vorerst weiter benutzt werden. Eventuell einmal auf eine EQ-5 aufrüsten, mehr aber nicht.

Die 600€ sind eine willkürliche und freiwillig gewählte Selbstbeschränkung. Denn egal wie viel Geld man für ein Teleskop ausgibt, es wird IMMER etwas Besseres geben. Außerdem denke ich, dass der limitierende Faktor für visuelles Beobachten unsere Augen selbst sind.
Einfache DSO und ein paar Details an Planeten wären aber schon nett. Einfach zum Genießen, aber dafür in knackiger Qualität. Ob der vorgeschlagene 127er Mak das so knackig schafft, kann ich mangels eigener Erfahrung nicht beurteilen.
Genau so wenig wie den Unterschied zwischen einem Doublet und einem Triplet.

Könntet ihr euch in meiner Situation das 70/420 vorstellen, bzw was wäre ein für beide Seiten fairer Preis, den ich dafür möglichst risikolos bezahlen könnte.

Alternativ ein 80/600 zu suchen. Größeres würde wohl den Preisrahmen sprengen.

Liebe Grüße

*entfernt*
 
Hi *entfernt*!
Die 600€ sind eine willkürliche und freiwillig gewählte Selbstbeschränkung. Denn egal wie viel Geld man für ein Teleskop ausgibt, es wird IMMER etwas Besseres geben.
Das sehe ich anders, obwohl es streng genommen natürlich stimmt, dass es IMMMER etwas besseres gibt. Trotzdem gibt es in der jeweiligen Situation ein gewisses Optimum an Größe. Ich wollte z.B. einen farbreinen Refraktor, den ich noch gut in meinem Rucksack tragen kann. In diesem Fall haben das Stativ, der Rucksack und meine Tragkraft die optimale Größe des Teleskops bestimmt. Für mich kamen daher 72 mm oder 80 mm in Frage. Ich habe mich schließlich für 80 mm entschieden und habe es nie bereut. Mit mehr Durchmesser könnte ich zwar mehr sehen, "besser" wäre es aber nicht, weil in der Praxis einfach nicht mehr sinnvoll im Rucksack transportierbar. Mit mehr Geld hätte ich mir also für die gegebene Anwendung nichts besseres kaufen können.

Nach meinem Geschmack passt aber ein 72er in deinem Fall nicht. Ich würde mir nie extra eine Säule in den Garten stellen, um dann nur so ein kleines Gerät aus Hauptinstrument darauf zu setzen. Ein 72er und 80er sind Schnellspechtelgeräte. Willst du erst immer die Montierung nach draußen tragen und auf die Säule setzen und dann das Teleskop? Dann doch lieber ständig montiert auf deinem vorhandenen Alustativ und schnell komplett rausgestellt. Oder wenn doch Säule und nicht schnellspechteln: Größeres Teleskop.

Gruß
Wolfgang
 
Könntet ihr euch in meiner Situation das 70/420 vorstellen, bzw was wäre ein für beide Seiten fairer Preis, den ich dafür möglichst risikolos bezahlen könnte.
Hallo *entfernt*,
natürlich kann ich mir in Deiner Situation das 70/420 vorstellen.
Du hast schließlich selbst bereits beschrieben , wie Dich das Teil begeistert.
Ich kann mir lediglich nicht vorstellen, dass Deine Begeisterung lange anhält.

Ohne Deine Situation zu berücksichtigen, ist der Preis sicher nicht unfair.
Die kleinen APOs sind - zumindest unter Astrofotografen - recht beliebt, und die Nachfrage nach den Optiken ist gesund. Werden sie angeboten, sind sie ruckzuck verkauft. Vor Allem, wenn Flattener und Kameraadaption bereits dabei sind. Viel Verhandlungsspielraum hast Du da nicht.

Doch selbst wenn Du den Preis noch um einen Hunderter runterhandeln könntest, wäre es in meinen Augen immernoch kein Schnäppchen für Dich, denn es wird sehr warscheinlich den ihm zugedachten Zweck nicht lange erfüllen können.

Aber ich kenne ja Deine Vorzüge beim Sternegucken nicht.
Möglicherweise ist das, was Dir diese Öffnung und diese Brennweite bietet, Deine Erfüllung.
Kann ja sein.

Du hast das Teleskop doch schon in der Hand, oder?
Nur Du selbst kannst feststellen, ob Du damit langfristig glücklich werden kannst.

Eine kleine Entscheidungshilfe könnte das Spielen mit diesem Field of View Calculator sein.

Da kannst Du ungefähr simulieren, wie Du die Objekte mit dem 70er in Verbindung mit
verschiedenen Okularen zu sehen erwarten kannst.
Achte dabei auf die Angabe der Austrittspupille. Und bedenke, dass eine 1 mm AP bei 70mm Apertur bezüglich der Helligkeit und des Kontrastes keinesfalls mit 1mm AP bei 100mm oder größer vergleichbar ist.

Keine Ahnung, ob ich bei der Einschätzung Deines Anspruches an das Gesamtpaket nicht ganz einfach falsch liege. Sicher kann ich deshalb nur sagen, wie ich die Sache für mich sehen würde.
Und da brauche ich nicht lange nachdenken: 70mm als Hauptoptik - Nicht ohne Not.

Ich bin gespannt, wie Du Dich entscheiden wirst , und hoffe, dass Du uns dann an Deinen Eindrücken teilhaben lässt.

CS

Dietmar
 
Hallo *entfernt*

Du bist ja schon länger Mitglied hier; weisst ja grundsätzlich worum es geht. Kauf das Teil, weil Du es willst! Koste es aus und hab‘ Spass damit! Aber eben: Teleskope sind Herdentiere. Da wird es nie bei einem bleiben..

CS Martin
 
Hallo *entfernt*,

ich habe das Gefühl, dass Du das Ding unbedingt kaufen willst und eigentlich nur Fürsprecher suchst. Du legst Dir alles so zurecht, dass die Antwort eigentlich klar ist. Unsere Argumente kennst Du jetzt. Du hast das Gerät und kannst es ausprobieren. Nutze die Chance und teste es oder gib Deiner Kauflust einfach nach und wenn Du möglicherweise merkst, dass es nicht das ultimative Gerät für Dich ist, kannst Du es ja wieder verkaufen.

CS.Oli
 
ich habe das Gefühl, dass Du das Ding unbedingt kaufen willst und eigentlich nur Fürsprecher suchst. Du legst Dir alles so zurecht, dass die Antwort eigentlich klar ist. Unsere Argumente kennst Du jetzt. Du hast das Gerät und kannst es ausprobieren. Nutze die Chance und teste es oder gib Deiner Kauflust einfach nach und wenn Du möglicherweise merkst, dass es nicht das ultimative Gerät für Dich ist, kannst Du es ja wieder verkaufen.

CS.Oli

Hi Oli,
ist ein bisschen Strategie. Trotz meiner positiven Stimmung die kritischen Stimmen zu erkennen. Bitte nicht übel nehmen ;-)

Werden sie angeboten, sind sie ruckzuck verkauft. Vor Allem, wenn Flattener und Kameraadaption bereits dabei sind. Viel Verhandlungsspielraum hast Du da nicht.

Doch selbst wenn Du den Preis noch um einen Hunderter runterhandeln könntest, wäre es in meinen Augen immernoch kein Schnäppchen für Dich, denn es wird sehr warscheinlich den ihm zugedachten Zweck nicht lange erfüllen können.

Eine kleine Entscheidungshilfe könnte das Spielen mit diesem Field of View Calculator sein.

Da kannst Du ungefähr simulieren, wie Du die Objekte mit dem 70er in Verbindung mit
verschiedenen Okularen zu sehen erwarten kannst.
Achte dabei auf die Angabe der Austrittspupille. Und bedenke, dass eine 1 mm AP bei 70mm Apertur bezüglich der Helligkeit und des Kontrastes keinesfalls mit 1mm AP bei 100mm oder größer vergleichbar ist.

CS

Dietmar
Danke Dietmar für den Link. Nach einigem Herumprobieren mit den Variablen stehen die Argumente momentan gegen die Kaufentscheidung. Auch mit deiner Preiseinschätzung hast du mir einen sehr nützlichen Input gegeben.

Ich werde noch einmal in mich gehen und in den nächsten Tagen zwecks Praxistest auf klaren Himmel hoffen.
Ich gebe euch bescheid sobald die Entscheidung getroffen ist.

LG *entfernt*
 
Hallo *entfernt*,

Ich nehm das nicht übel. Ich hätte vielleicht dazu schteiben sollen wie ich drauf komme: ich kenne sowas nämlich von mir selbst. Wenn sich eine Idee erstmal festgesetzt hat, dann kann ich mich schwer wieder lösen ;)

Schönen Sonntag

CS.Oli
 
Hallo zusammen,

die Entscheidung ist gefallen. Der kleine APO geht zurück.

In bereits fortgeschrittener Morgendämmerung konnte ich heute ein Wolkenfenster nutzen um meinen EVOStar und den geliehenen Fotoapo direkt an Jupiter und Saturn visuell zu vergleichen. Ich wählte dazu die größte mir zur Verfügung stehende Vergrößerung mit meinem 6mm Okular. Ergibt am Evostar 166fach und am Apo 70fach.

Ich konnte in beiden Geräten klar und deutlich Jupiters Wolkenbänder erkennen. Aufgrund seiner Helligkeit hatte Jupiter im Achromaten einen (mich) leicht störenden Farbsaum, den ich aber weg filtern konnte. Bei Saturn konnte ich keinerlei Farbsaum feststellen.
Für mich als Anfänger hatte daher bei der Abbildung am Planeten das einfachere aber größer vergrößernde Gerät die Nase vorne.

Die Haptik des kurzen APOs und die Wertigkeit seines Okularauszuges mit Microfokus finde ich schon geil. Im Gegensatz zum FH auch keinerlei Gewackel beim APO. Das wird aber an der schwächlichen EQ3 auf dem Alustativ liegen.

Vielseitiger bleibt der EVOStar auch. In Summe gehen mir daher die Pro-Kaufargumente aus. Vielleicht einmal als Drittgerät.

Nochmals Danke an Alle fürs „Einflüstern“

*entfernt*
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Du hättest aber auch ein 3mm Okular am APO verwenden sollen, sonst bleibt durch die höhere Vergrößerung des FH ein ungleicher Eindruck.
 
Stefan,
hätte *entfernt* ein 3mm Okular, dann hätte er es sicher damit probiert.....

CS

Dietmar
 
Das ist mir schon klar, aber allein dieser Satz "Für mich als Anfänger hatte daher bei der Abbildung am Planeten das einfachere aber größer vergrößernde Gerät die Nase vorne. " sagt doch schon, dass die Vergrößerung den Ausschlag gegeben hat und nicht die Qualität der Teleskope. Der APO mit 3mm Okular könnte eben doch die bessere Option sein (wie gesagt könnte, da ich weder das eine noch das andere Gerät kenne). Da der Photoline geliehen ist, hätte man vielleicht auch das passende Okular leihen können um bei vergleichbarer Vergrößerung zu vergleichen?
 
Hallo Stefan,
das sind alles Überlegungen, die man in solcher Situation anstellen kann. (und muss)
Bei einem Vergleich solch ungleicher Teleskope zählt aber nun einmal der subjektive Eindruck.
Und der hat *entfernt* zu seiner Entscheidung gebracht.
Ich bin mir recht sicher, dass seine Entscheidung auch nicht anders ausgefallen wäre, hätte er tatsächlich ein 3mm Okular zur Verfügung gehabt. 3mm hätten ihm am APO eine Austrittspupille von 0,5mm gebracht; das 6mm am Evostar beschert ihm dagegen eine um gut 20% größere Austrittpupille. Dazu kommt das höhere Auflösungsvermögen aufgrund der größeren Apertur und die Vergrößerung. Da hat es selbst ein guter APO einfach schwer.....

CS

Dietmar
 
Das ist mir schon klar, aber allein dieser Satz "Für mich als Anfänger hatte daher bei der Abbildung am Planeten das einfachere aber größer vergrößernde Gerät die Nase vorne. " sagt doch schon, dass die Vergrößerung den Ausschlag gegeben hat und nicht die Qualität der Teleskope. Der APO mit 3mm Okular könnte eben doch die bessere Option sein (wie gesagt könnte, da ich weder das eine noch das andere Gerät kenne). Da der Photoline geliehen ist, hätte man vielleicht auch das passende Okular leihen können um bei vergleichbarer Vergrößerung zu vergleichen?
Hallo Stefan,
das war vielleicht ein wenig unglücklich formuliert.
Subjektiv konnte ich heute bei beiden Teleskopen in etwa die gleichen Details wahrnehmen, obwohl der APO wesentlich kleiner abgebildet hat. Das spricht ja grundsätzlich für den APO, oder?
Zum jetzigen Zeitpunkt (bei meiner momentanen Ausstattung) ist er aber keine optimale Ergänzung wie ich finde. Und das habe ich -dank der Ratschläge hier aus dem Forum- berücksichtigt.
Der Eigentümer des APO´s, den ich auch privat kenne, hat auch definitiv keine Okulare für das Gerät.

Ich werde erst noch weitere Erfahrungen mit meiner Ausrüstung sammeln und dann schauen wohin mich die Reise führt.
VG
*entfernt*
 
Hallo zusammen,

das lief ja eh fast optimal:

1. Es gibt eine Idee
2. Man macht sich schlau
3. Man fragt im Forum nach
4. man macht nen weiteren Test und entscheidet dann.

Wüsste nicht, wie man, ausser durch noch mehr Versuche und Probiererei zu einem für sich passenden Ergebnis kommt. :)
CS

Matthias
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
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