Jan_Fremerey
Mitglied
Nachdem vorgestern früh noch hochnebelartige Schleier die Durchsicht ein wenig trübten, bot sich gestern bei klarer Sicht eine gute Gelegenheit, ein paar „Mondproben“ - erstmalig mit der DMK Videokamera – an meinem offenen 6“-Faltrefraktor einzufangen.
Da das Aufnahmematerial monochrom ausgearbeitet werden sollte, habe ich im Hinblick auf eine optimale Abbildungsleistung das Grünfilter aus dem für Farbaufnahmen vorgesehenen RGB-Filtersatz von Astronomik in den Strahlengang geschwenkt. Spiegelanwender bevorzugen ja bisweilen eher eine Rotfilterung am Mond.
Von dem aufgenommenen Videomaterial habe ich zwei Clips mittels der neuen AviStack-Software (AS) von Michael Theusner bearbeitet. Die weitere Ausarbeitung und die Herstellung des Mosaiks wurden mit Hilfe von Fitswork (FW) durchgeführt.
Das Bildergebnis steht am Ende dieses Beitrags, damit es sich bei möglichst allen Browsern – so auch bei meinem SeaMonkey - in unmittelbarer Nähe zum horizontalen Scrollbalken befindet.
Bei der Bildbearbeitung habe ich insbesondere auf die nachfolgend aufgelisteten Punkte geachtet. Diese sind dem erfahrenen Videografen selbstverständlich geläufig, und ich fasse sie zum besseren Verständnis der Bildentstehung hier eher für die Neueinsteiger nochmal zusammen:
1. Eine möglichst gleichmäßig über das gesamte Bild verteilte Aufbesserung der Bildqualität durch den Stackprozess. Hierfür scheint mir das - im übrigen äußerst bedienungsfreundliche - AS (Freeware) aufgrund der vollautomatischen Segmentierung aller Rohbilder in jeweils mehrere hundert maschenförmig zusammenhängende Elemente und deren jeweils eng lokalisierte Qualitätsaufbereitung in besonderer Weise geeignet.
2. Im Hinblick auf eine möglichst feine Detailzeichnung habe ich jeweils nur 128 Bilder – bzw. etwa 10% der aufgenommenen Einzelbilder - zur Verarbeitung freigegeben. Wählt man eine geringere Anzahl von Bildern, so besteht die Gefahr, dass das Summenbild bei der Anwendung von Schärfungsalgorithmen eine „rauhe“ - d.h. verrauschte - Oberfläche zeigt. Wählt man dagegen zu viele Bilder, dann gewinnen auch die schlechteren zunehmend an Einfluss, so dass am Ende trotz weitergehender Schärfung kein weiterer Gewinn an Bildqualität erzielt wird.
3. Bei der Anwendung von Schärfungstools habe ich darauf geachtet, dass im Bereich der Feinzeichnung keine periodischen Strukturen in den Vordergrund treten, die als Artefakte infolge einer übertriebenen Bildbearbeitung weithin bekannt und verbreitet sind. Die Feinzeichnung sollte nach Möglichkeit auf die Erkennbarkeit von realitätsnahen Details beschränkt bleiben. Diese zeigen nur in seltenen Fällen über größeren Bildbereiche hinweg ein und dieselbe Periodizität.
4. Trotz der an der Schattengrenze vorherrschenden krassen Beleuchtungsunterschiede und der im Rahmen der 8-Bit-Datentechnik nur 255 darstellbaren Grautöne soll eine ausgewogene Wiedergabe der hellen und dunklen Bildpatien erzielt werden. Bei dem hier gezeigten, aus zwei Bildern zusammengesetzten Kleinpanorama sind die Beleuchtungen an den seitlichen Bildrändern so unterschiedlich, dass man die Schattenpartien – am rechten Bildrand - nur durch eine extreme Anhebung des Gammawerts erkennbar machen kann. Dies hat zur Folge, dass die helleren Bildpartien – am linken Bildrand – deutlich an Kontrast verlieren und auf einen relativ engen Bereich von Grauwerten beschränkt bleiben.
Dieser Engpass konnte nun mit Erfolg durch die in FW – sowie gewiss auch in anderen Bildbearbeitungsprogrammen - angebotene Möglichkeit einer automatischen Ebnung des Hintergrundgradienten sichtbar aufgeweitet werden.
In der gezeigten Animation des Alpenpanoramas mit Plato im Osten und den westlich gelegenen, großen Kratern Aristoteles – oben – und Eudoxus – unten - wird die ausgleichende Wirkung der Hintergrundebnung deutlich sichtbar. Die beiden sich abwechselnden Bilder wurden exakt den gleichen Schärfungsmaßnahmen unterzogen und unterscheiden lediglich im Helligkeitsausgleich.
Die durch den Helligkeitsausgleich ermöglichte Anhebung des lokalen Kontrasts führt zu einem deutlichen Gewinn an wahrgenommener Abbildungsschärfe.
Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/alpen_8a212008.gif
Kritik, Fragen und Anregungen sind jederzeit willkommen.
Gruß, Jan
Da das Aufnahmematerial monochrom ausgearbeitet werden sollte, habe ich im Hinblick auf eine optimale Abbildungsleistung das Grünfilter aus dem für Farbaufnahmen vorgesehenen RGB-Filtersatz von Astronomik in den Strahlengang geschwenkt. Spiegelanwender bevorzugen ja bisweilen eher eine Rotfilterung am Mond.
Von dem aufgenommenen Videomaterial habe ich zwei Clips mittels der neuen AviStack-Software (AS) von Michael Theusner bearbeitet. Die weitere Ausarbeitung und die Herstellung des Mosaiks wurden mit Hilfe von Fitswork (FW) durchgeführt.
Das Bildergebnis steht am Ende dieses Beitrags, damit es sich bei möglichst allen Browsern – so auch bei meinem SeaMonkey - in unmittelbarer Nähe zum horizontalen Scrollbalken befindet.
Bei der Bildbearbeitung habe ich insbesondere auf die nachfolgend aufgelisteten Punkte geachtet. Diese sind dem erfahrenen Videografen selbstverständlich geläufig, und ich fasse sie zum besseren Verständnis der Bildentstehung hier eher für die Neueinsteiger nochmal zusammen:
1. Eine möglichst gleichmäßig über das gesamte Bild verteilte Aufbesserung der Bildqualität durch den Stackprozess. Hierfür scheint mir das - im übrigen äußerst bedienungsfreundliche - AS (Freeware) aufgrund der vollautomatischen Segmentierung aller Rohbilder in jeweils mehrere hundert maschenförmig zusammenhängende Elemente und deren jeweils eng lokalisierte Qualitätsaufbereitung in besonderer Weise geeignet.
2. Im Hinblick auf eine möglichst feine Detailzeichnung habe ich jeweils nur 128 Bilder – bzw. etwa 10% der aufgenommenen Einzelbilder - zur Verarbeitung freigegeben. Wählt man eine geringere Anzahl von Bildern, so besteht die Gefahr, dass das Summenbild bei der Anwendung von Schärfungsalgorithmen eine „rauhe“ - d.h. verrauschte - Oberfläche zeigt. Wählt man dagegen zu viele Bilder, dann gewinnen auch die schlechteren zunehmend an Einfluss, so dass am Ende trotz weitergehender Schärfung kein weiterer Gewinn an Bildqualität erzielt wird.
3. Bei der Anwendung von Schärfungstools habe ich darauf geachtet, dass im Bereich der Feinzeichnung keine periodischen Strukturen in den Vordergrund treten, die als Artefakte infolge einer übertriebenen Bildbearbeitung weithin bekannt und verbreitet sind. Die Feinzeichnung sollte nach Möglichkeit auf die Erkennbarkeit von realitätsnahen Details beschränkt bleiben. Diese zeigen nur in seltenen Fällen über größeren Bildbereiche hinweg ein und dieselbe Periodizität.
4. Trotz der an der Schattengrenze vorherrschenden krassen Beleuchtungsunterschiede und der im Rahmen der 8-Bit-Datentechnik nur 255 darstellbaren Grautöne soll eine ausgewogene Wiedergabe der hellen und dunklen Bildpatien erzielt werden. Bei dem hier gezeigten, aus zwei Bildern zusammengesetzten Kleinpanorama sind die Beleuchtungen an den seitlichen Bildrändern so unterschiedlich, dass man die Schattenpartien – am rechten Bildrand - nur durch eine extreme Anhebung des Gammawerts erkennbar machen kann. Dies hat zur Folge, dass die helleren Bildpartien – am linken Bildrand – deutlich an Kontrast verlieren und auf einen relativ engen Bereich von Grauwerten beschränkt bleiben.
Dieser Engpass konnte nun mit Erfolg durch die in FW – sowie gewiss auch in anderen Bildbearbeitungsprogrammen - angebotene Möglichkeit einer automatischen Ebnung des Hintergrundgradienten sichtbar aufgeweitet werden.
In der gezeigten Animation des Alpenpanoramas mit Plato im Osten und den westlich gelegenen, großen Kratern Aristoteles – oben – und Eudoxus – unten - wird die ausgleichende Wirkung der Hintergrundebnung deutlich sichtbar. Die beiden sich abwechselnden Bilder wurden exakt den gleichen Schärfungsmaßnahmen unterzogen und unterscheiden lediglich im Helligkeitsausgleich.
Die durch den Helligkeitsausgleich ermöglichte Anhebung des lokalen Kontrasts führt zu einem deutlichen Gewinn an wahrgenommener Abbildungsschärfe.
Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/alpen_8a212008.gif
Kritik, Fragen und Anregungen sind jederzeit willkommen.
Gruß, Jan
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: