Alter spectrum Analyser

Sebastian_Schmidt

Aktives Mitglied
Hallo liebe Radiologen,
ab und zu lese ich hier interresiert mit und verstehe noch nicht so wirklich viel von der Materie aber ich habe letztens einen HP 855b Spectrum Analyser (0-1500mhz) incl. angebauten Oszi vor der Verschrottung gerettet. Ich wusste da noch nicht warum aber heute dachte ich mir das so ein Gerät doch bestimmt irgendwie nützlich ist wenn man mal Radioastronomisch beobachten will, oder?Ich habe Testweise mal ein paar Sender die ich so da habe geortet. 28mhz Rc Fernsteuerung, 742mhz Sennheiser Handmikrofon , ne Lichtsteuerung bei 441mhz. Und nebenbei noch ein paar Sender im UKW Band. Funktionieren tut das Teil also. Wäre halt die Frage ob ich mir das z.B. für Meteor lauschen über Brams etc. antun sollte oder doch lieber gleich die moderne Variante per USB Stick. Interessant wäre auch eine Einschätzung ob man mit den Horizontalen/Vertikalen Aux Ausgängen was anfangen kann. Die Modulation der UKW Sender war ja darüber auch hörbar.
Grüße in die Nacht
Sebastian
 
Hallo Sebastian.
Viel Spaß beim gemeinsamen Hobby. Offenbar bist du auch Modellbauer und Elektroniker.
Der Spektrum Analysator ist bestimmt ein nützliches Instrument. Für die Meteor-Beobachtung würde ich ihn nicht nehmen. Du musst ja noch die Spektren in den PC übertragen und einen Wasserfall daraus basteln, den du dann loggen kannst. Zu den Sticks gibt es schon eine Vielzahl von Programmen.
Ferner hat das Gerät bestimmt einen (lauten) Lüfter und eine hohe Stromaufnahme, so dass es für den 7/24 Betrieb nicht optimal ist.
Einen schönen Tag noch und
viele Grüße
Wilhelm (in anderen Foren wisi-testpilot)
 
855b oder 8558b? 100 kHz bis 1,5 GHz?

Zum Meteorscatterschauen eher nicht geeignet, Du kannst den Sweep bei dem auf 0 stellen und dann über den Pegelausgang (Y) und nen ADC die Feldstärke loggen, aber ich sags mal so: Es kost ordentlich Energie und das Sichtgerät sollte zur CRT-Schonung dabei aus sein. Machbar aber kaum sinnvoll.

Wohl aber eine unglaubliche Hilfe für Bastler, 8558b war jahrelang mein Traum:
Todeslehrreich des Todes of doom, es nimmt dir die elektromagnetischen Scheuklappen weg.
Nahezu unzerstörbar (Wenn ich mit meinem DSA815TG vergleiche).
Viel schneller und breitbandiger, wo durch den RTLSDR mal nur ~2 MHz, durch andere SDRs etwas mehr passt.
In Hinsicht von Frequenzstabilität dürftiger Meßsender, aber prima sweepbar, wenn Du ihn so einstellst das der LO (Range nördlich von 2 GHz) da rauskommt wo Du ihn haben willst.
Ideal um Pegel und in gewissem Maße auch Frequenzen zu vergleichen, Signal von Sendern zu bewerten, oder Störungen zu jagen wenn sich Geräte gegenseitig beeinflussen.
Insbesondere wenn Du dir ein paar Hilfsmittel selbst baust oder besorgst kannst Du mehr: Dämpfungsglieder, Antennen, Koppler, als Luxusgüter Rauschquelle und/oder Trackinggenerator (Er hat nur LO-Ausgang, Den kannst du mit einer fixen Frequenz nach unten auf die Empfangsfrequenz mischen) um Filter noch eingehender/besser zu bewerten, oder Mischer zur Bereichserweiterung...

Für spezielle Fragen: Frag. :)

Gruß
Hendrik
 
Hi,
ja (Flug)Modellbau, Elektroniker... naja, löten geht gut und ein paar Grundsätzliche Dinge zum Thema Elektrik/Elektronik sind mir klar.
Durfte letztes Jahr mal den "kleinen E-Schein" machen, und die Kosmos Kästen haben meine Jugend auch begleitet aber so wirklich Ahnung würde ich das mal nicht nennen. Man liest sich halt an was man so braucht wobei das mit zunehmenden Alter auch nicht einfacher wird :) .

Aber zurück zum Patienten, es ist genau genommen ein 8558b im Rack mit einem 180TR Oszi. Foto anbei, ich musste eben erstmal eine neue Sicherungshalterung einbauen und die Anschlüsse an der KG Buchse neu machen, nach so vielen Jahren hatten die kalte Lötstellen, jetzt gehts auch ohne Brutzelgräusche an der Stelle.
Die Restlichen Komponenten sehen recht neu aus, der Erstbesitzer hat das Gerät wohl bis vor 10 Jahren noch mit Service versehen aber dann stand es nur unbenutzt herum. Einzig die Rastkugeln aller Drehschalter habe ich ausgebaut und gereinigt. Jetzt klakkt es wieder wie neu. War ein ganzer Sonntag, das Ding ist dermaßen Stabil verschraubt!

Zum Meteorscatter, ja sowas habe ich mir schon gedacht, das Teil hat 200watt und ich vergass das ich ja dann echt davor sitzen müsste um den Ausschlag zu sehen.
Gesetz dem Fall ich hab den Rest der Anlage auch richtig konfiguriert. Und so ein Wasserfall oder überhaupt das speichern der Scannsession macht es ja auch erst möglich was zu finden... hatte ich so nicht bedacht.
Nun denn, ich fand es schon interessant sich überhaupt mal mit dem Teil auseinander zu setzen. Wenn man es mal verstanden hat wie er zu Bedienen ist macht es schon Spass nach Frequenzen zu suchen.
Ein Problem hat er noch was aber hier sicher den Rahmen sprengt. Ich bekomme Ihn nicht kalibriert. Alle bekannten Testsender (s.o.) bzw. auch der Calibration Ausgang mit 280mhz sind auf dem Oszi immer 40 mhz zu weit links. Man kann die Anzeige zwar ein wenig verändern aber es bleiben 40 mhz. Ich hab eine Anleitung, allerdings von 1972 und mit deren Kalibrierungsprozedur komme ich an dem Punkt nicht weiter. Theoretisch benötige ich die ´77er Anleitung aber die ist nirgends zu finden.

@ hendi
Also zu Rausch und Trackinggenerator werde ich mich mal schlau machen. Als Antenne habe ich auf die schnelle eine Disconeantenne ausgemacht die dürfte ja dem Gerät gerecht werden oder? Also um draußen zu lauschen. Was könnte man denn noch so messen damit? Der Vorbesitzer hat das Ding in der Videotechnik stehen gehabt, es hat ja auch einen Knopf der mit Videofilter beschriftet ist, keine Ahnung ob das was damit zu tun hat.

Und noch eine Frage. Ganz unten in der Nähe von 0mhz ist ein riesen Ausschlag zu sehen,auch wenn keine Antenne angeschlossen ist, könnten das die 50Hz aus dem Stromnetz sein?

Und eins noch, was zur Hölle ist der 1stLO Ausgang, also was kommt da raus? Ich hab versucht dazu im Netz was zu lesen aber da habe ich nix aufhellendes gefunden

Grüße
Sebastian
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Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
1st LO steht für "First Local Oscillator". Das ist typischerweise ein durchstimmbarer Oszillator mit dem das Eingangssignal gemischt wird. Schau z.B. mal hier: Agilent Technologies - 8 Hints for Spectrum Analysis. Wenn der Ausgang nicht verwendet wird, dann sollte er immer mit 50 Ohm abgeschlossen sein (so wie es auch drauf steht). Eventuell liegt es daran, dass die Frequenz daneben liegt. Das ist allerdings etwass Spekulation meinerseits.
Das "Signal" bei der Frequenz 0 ist konstruktionsbedingt, das wirst Du bei jedem Spektrumanalysator finden.
Gruß
Wolfgang
 
Hi,
ja (Flug)Modellbau, Elektroniker... naja, löten geht gut und ein paar Grundsätzliche Dinge zum Thema Elektrik/Elektronik sind mir klar.
Durfte letztes Jahr mal den "kleinen E-Schein" machen, und die Kosmos Kästen haben meine Jugend auch begleitet aber so wirklich Ahnung würde ich das mal nicht nennen. Man liest sich halt an was man so braucht wobei das mit zunehmenden Alter auch nicht einfacher wird :) .

Aber zurück zum Patienten, es ist genau genommen ein 8558b im Rack mit einem 180TR Oszi.
Da lag ich doch richtig. :)
Foto anbei, ich musste eben erstmal eine neue Sicherungshalterung einbauen und die Anschlüsse an der KG Buchse neu machen, nach so vielen Jahren hatten die kalte Lötstellen, jetzt gehts auch ohne Brutzelgräusche an der Stelle.
Die Restlichen Komponenten sehen recht neu aus, der Erstbesitzer hat das Gerät wohl bis vor 10 Jahren noch mit Service versehen aber dann stand es nur unbenutzt herum. Einzig die Rastkugeln aller Drehschalter habe ich ausgebaut und gereinigt. Jetzt klakkt es wieder wie neu. War ein ganzer Sonntag, das Ding ist dermaßen Stabil verschraubt!
Gut gemacht, das hatter verdient.
Zum Meteorscatter, ja sowas habe ich mir schon gedacht, das Teil hat 200watt und ich vergass das ich ja dann echt davor sitzen müsste um den Ausschlag zu sehen.
Gesetz dem Fall ich hab den Rest der Anlage auch richtig konfiguriert. Und so ein Wasserfall oder überhaupt das speichern der Scannsession macht es ja auch erst möglich was zu finden... hatte ich so nicht bedacht.
Nun denn, ich fand es schon interessant sich überhaupt mal mit dem Teil auseinander zu setzen. Wenn man es mal verstanden hat wie er zu Bedienen ist macht es schon Spass nach Frequenzen zu suchen.
Ein Problem hat er noch was aber hier sicher den Rahmen sprengt. Ich bekomme Ihn nicht kalibriert. Alle bekannten Testsender (s.o.) bzw. auch der Calibration Ausgang mit 280mhz sind auf dem Oszi immer 40 mhz zu weit links. Man kann die Anzeige zwar ein wenig verändern aber es bleiben 40 mhz. Ich hab eine Anleitung, allerdings von 1972 und mit deren Kalibrierungsprozedur komme ich an dem Punkt nicht weiter. Theoretisch benötige ich die ´77er Anleitung aber die ist nirgends zu finden.
Schau doch mal bei den üblichen verdächtigen, Boat anchor manual archive, KO4BB, frag in HP-Foren oder bei eevblog nach.
@ hendi
Also zu Rausch und Trackinggenerator werde ich mich mal schlau machen.
Eins nach dem anderen, drängelt echt nicht.
Als Antenne habe ich auf die schnelle eine Disconeantenne ausgemacht die dürfte ja dem Gerät gerecht werden oder? Also um draußen zu lauschen.
Kein Fehler, aber bitte nur wenn kein anderer starker Sender in der Nähe ist.
Was könnte man denn noch so messen damit?
Sendeleistungen, Empfangspegel, schauen ob Sendesignale aussehen wie sie sollen und Nebenaussendungen (die tauchen gerne vor allem bei ungeraden Vielfachen der Sollfrequenz auf.) Er erlaubt Dir erste Betrachtungen der Wellenausbreitung, z.B. welche (Amateurfunk)Bänder zu welcher Zeit gefüllt sind.

Der Vorbesitzer hat das Ding in der Videotechnik stehen gehabt, es hat ja auch einen Knopf der mit Videofilter beschriftet ist, keine Ahnung ob das was damit zu tun hat.
Der sollte die Videobandbreite sein - das ist eine Aufhübschung der Anzeige des Spektrum, und interagiert mit Sweepgeschwindigkeit, Bandbreite und wie schmal oder breit Spektrallinien dargestellt werden,
Und noch eine Frage. Ganz unten in der Nähe von 0mhz ist ein riesen Ausschlag zu sehen,auch wenn keine Antenne angeschlossen ist, könnten das die 50Hz aus dem Stromnetz sein?
Nein, das machen die eben so. :)
Und eins noch, was zur Hölle ist der 1stLO Ausgang, also was kommt da raus? Ich hab versucht dazu im Netz was zu lesen aber da habe ich nix aufhellendes gefunden
Der Empfänger verwendet das Superhetprinzip, dieser LO dient der Abstimmung. Er addiert oder subtrahiert (frequenzmäßig) die Empfangssignale mit einer veränderbaren intern erzeugten, anderen Frequenz und kann dann, egal welche Frequenz ausgewählt ist, diese auf einer oder mehreren festen Zwischenfrequenzen verarbeiten, die der Differenz der Empfangsfrequenz zur Veränderbaren entspricht. Diese veränderbare Frequenz kommt vom 1. LokalOszillator.
Viel Spaß damit!
 
Hallo Wolfgang,
1th LO :y:, Signal bei 0 :y:.

Ein 50 Ohm Widerstand war dabei allerdings zuckt das Cal. Signal nur wenn man Ihn aufsetzt.
Oben im Gerät sind diverse Potis wohl zu Einstellungszwecken. Aber da dran rumzuschrauben macht es ohne Ahnung nicht besser würde ich vermuten. Leider ist das ´77er Manual nicht aufzutreiben aber auch im ´85 Manual sind einige Test und Adjustment Anweisungen für so ziemlich alles. Aber da ich nicht weiß was was ist lasse ich es mal so wie es ist.
Am einfachste wäre es ja einfach die Anzeige zu manipulieren. Geht ja auch über den Zeroknopf aber der ist wie gesagt am Ende seines Regelbereiches.
Hab jetzt so einige Webseiten gefunden wo diverse Fehler behoben wurden, hauptsächlich die Knöpfe aber dieser konkrete ist nicht dabei.
Hatte wohl doch die Berechtigung im Schrott zu landen, was er jetzt nicht tut aber er kommt erstmal zurück ins Regal. Es stehen noch diverse andere Sachen an.
Falls aber noch jemand einen Tipp hat für vllt. ein Forum wo solche Dinge einen breiteren nutzerkreis Findet wäre ich sehr dankbar.
Was mir noch aufgefallen ist das die Sweep LED die immer Leuchten sollte tot ist. Die würde ich nochmal tauschen auch wenn das sicher nichts mit dem verrutschten Anzeigebereich zu tun hat. Die Einstellung Line und Int am Trigger sind scheinbar auch ohne Funktion, jedenfalls erscheint mal so gar nichts auf dem Bildschirm wenn ich da drauf gehe. Evtl. auch verloren gegangene Schleifkontakte. Das guck ich mir auch nochmal an.
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Grüße
Sebastian
 
Hallo Hendi,
das mit dem LO muss ich noch ein paar mal um meinen Kopf wickeln bis es drin ist aber danke dafür.
Was meinst Du mit "starker Sender in der Nähe" ? Also hier in Kassel stehen Rundrum UKW/DVBT und sonstiges. Oder meinst Du den Amateurfunker um die Ecke?
Grüße
Sebastian

PS: man kommt sich vor als würde man in einem alten Porsche sitzen und nicht wissen das der Schlüssel links ins Lenkrad muss _affeaugen:
 
Aaalso: Du willst deine Spektrallinien nicht unnötig breit, wenn Dein interessierender Sender auf X MHz ist möchtest Du je nach den restlichen Einstellungen eine Linie bei X MHz +- das was die Modulation macht, aber es soll sich nicht unnötig breit verschmieren. Deshalb filtert man, so das Signalpegel auf anderen Frequenzen nicht zur Höhe des X MHz Peak beitragen, sondern nur die Mittenfrequenz X, unmittelbar benachbarte Frequenzen und nichts von weiter weg. Die Breite des durchgelassenen Bereichs ist die Bandbreite, je geringer die ist desto höher ist deine Frequenzauflösung.

Dieses filtern ist auf Festfrequenzen viel einfacher als auf variablen Frequenzen. Da kommt das Superhet-Prinzip zum tragen: Du stimmst z.B. deinen Empfänger auf 88 MHz ab, das Gerät stellt dafür den 1. LO auf 98,7 MHz ein. Ein Mischer (in der Zeit ein Multiplizierer, in der Frequenz gleichzeitig ein Subtrahierer und Addierer) erzeugt aus diesen beiden u.a eine feste Zwischenfrequenz von sagen wir 10,7 MHz, und für diese Frequenz gibts dann supertolle Filter.

Möchtest Du den 100 MHz Sender sehen, wird der 1. LO einfach auf 110,7 MHz gestellt - und wieder ist die Differenz 10,7 MHz und die Superfilter kümmern sich drum ohne das sie sich verändern müssten. Bei deinem HP ist die 1. LO-Frequenz wesentlich höher, 10.7 MHz findet man eher bei Radio- und Sprechfunkempfängern. Aber das Prinzip ist das gleiche, der größte Teil ist für eine Festfrequenz gebaut und fast nur der Mischer und der 1. LO müssen sich mit wechselnden Frequenzen beschäftigen.

Dieser 1. LO wird über eine Steuerspannung auf die "Wunschfrequenz plus Zwischenfrequenz" eingestellt - dein Offset entsteht am ehesten dort in der Ecke, wo diese Steuerspannung erzeugt und verarbeitet wird.

Line trig sind klassische Oszilloskopfunktionen das der Strahl z.B. Netzsynchron links startet, die spielen da keine so große Rolle da Du dein X von der Steuerspannung ausgelenkt bekommen willst, die die Frequenz bestimmt. Ganz exakt kenne ich dein Gerät nicht, aber an besagten Stellen könntest Du Cacks finden. Oder bei den netten Funkamateuren in der Gegend fragen - vielleicht kennen die nen HP Experten. :)

Gruß
HD
 
Aha, ja ich hatte mir schon sowas gedacht, also nicht das ich jetzt plötzlich Ahung habe aber bei dem ganzen hin und her mit Addieren Subtrahieren usw. hatte ich mir auch schon ausgemalt das da vielleicht einfach aufgrund des Alters der Bauteile eine Nachjustierung erforderlich sein könnte. Bei soviel Potis :)
Ich schau mal was der Funkclub um die Ecke so sagt, mit Corona ist ja alles sachwierig im moment.
Trotzdem Danke bis hierhin :y:
Grüße
Sebastian
 
So,
ganz ohne Funkclub nochmal durchs Manual gewühlt und besser verstanden was da vor sich geht. Das hat ganze 500 Seiten aber dafür ist auch an alles gedacht. Leicht umständlich weil das PDF nicht indiziert ist aber man kann sich ja mit Notizen ein paar Behelfslesezeichen setzen.
Also erstes mal die Knöpfe wieder in die richtige Position gebracht. Durch die Schwergängigkeit waren die Teilweise auf den Wellen verrutscht.
Dann gibt es ja diverse Regler, auf dem Frequenzboard. Da der Fehler ja immer gleichmäßig auftrat muss also eine Grundlegende Funktion daneben hängen.
Aber bevor ich da dran rumgedreht habe mussten noch die Messpunkte für das Anzeigefeld kontrolliert werden. Die Info wird nämlich aus dem Signal gezogen.
Aus 0-10 Volt werden dann am Korrekturknopf nur noch maximal 1,5V. Da passt alle Werte nicht! Da war ich schonmal glücklich die Punkte gefunden zu haben und auch was korrigieren zu können.
Dann ans Frequenzboard. Aus Ermangelung eines Comb Generators (original HP für 2k Steine auf eibä) habe ich dann einfach alle Bereiche mit unterschiedlichen Sender (s.o.) geeicht. Sind nur in dem Fall drei Regler (von 4)aber die machen es aus! Jetzt kann man auch die Eichung auf die Röhre so machen wie in der Anleitung. Zumindest sieht man jetzt genau das was an Bildchen in der Anleitung steht.
Ergeniss: Fast ok. Fast weil das Ding doch wohl zu alt ist. Hebe ich das Gerät rechts an wandert das Signal nach links und umgekehrt.Vielleicht war das schon immer so das der LO Kristall sich so verhält aber sonderlich stabil ist die Anzeige auch nicht. Selbst nach betätigen der Anti-Hysterese kommt das Signal selten genau da raus wo es soll aber immerhin immer innerhalb eins 2mhz Bereiches.
Und das auf gut 720mhz Entfernung. Also die RC Fernbedienung (27 mhz) und die Sennheiser Mic Strecke (741) lassen sich Tunen und sehr eindeutig finden und hängen nicht erstmal 40mhz daneben. Und es ist auch immer unterschiedlich wohin das Signal abgewandert ist woraus ich schliesen das das schon die richtige Richtung mit den Einstellungen ist. Mit einem Comb Generator könnte man das sicher viel genauer wenn es das Gerät noch umsetzen kann. Aber fürs erste reicht mir das.
Also Schlusskontrolle habe ich ein UKW Radio genommen und geschaut/gehört ob die Sender die der Analyser so sieht auch mit denen im Radio übereinstimmen und das passt auch bis auf die kleinen Abweichungen.
Wenn jemand eine Idee hat wo ich so einen Comb Generator (mit Taktgeber oder extern) herbekomme der nicht gleich Hunderte Euro kostet dann her damit.
Der Taktgeber sollte 1 und 100 mhz können, so fordert es zumindest die Anleitung.

Grüße in die Nacht
Sebastian
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Hey, erstmal Glückwunsch zu den ersten Erfolgen! Die alten HP Handbücher sind toll, man lernt da einiges draus. Deine Schilderungen sind schon recht vielversprechend, nicht schlecht für das alte Möbel! Wie ist die X und Y Skalierung auf dem Bild? Erkenne Einstellungen nicht auf Anhieb, aber man sieht Modulation und Phasenrauschen.

Der Oszillator muss in dieser Technologie leider ein ziemlicher Dr. Kimble sein. Im Gegensatz zu einem Festfrequenzquarz, den man nicht so schnell aus der Ruhe bringt (immer noch leicht genug) und der einen PLL-Synthesizer stabil halten kann muss der YIG-Knödel in dem Gerät ja abstimmbar sein. Und der spürt dadurch bedingt die Flühe husten: Die Abstimmung wird tatsächlich durch ein DC-Magnetfeld erreicht, für das dein Tuningknopf und die Zusatzpotis eine Steuerspannung steuern. Aber was sind schon 2 MHz Abweichung bei 1500 MHz Abstimmbereich, 0,15%? Sei froh und halt die Umgebungstemperatur stabil, sonst läuft er weiter. :)

Ein Kammgenerator erzeugt eine fixe Frequenz und formt kurz dauernde Nadelimpulse mit steilen Flanken, woraufhin uns der Fourier ein Kammspektrum mit Linienabständen entspr. der Grundfrequenz beschert. Er besteht neben der Stromversorgung aus 3 Teilen: Grundwellenoszillator (z.B. sowas (Kaufmich)), einem breitbandigen Verstärker (z.B. was MMIC-basierendes wie die Radioastronomie-Freaks hier im Forum benutzen, ~10€ auf ebay), tendenziell schon bewusst übersteuert, und einem Begrenzer wie ein paar antiparallel geschalteter Schottkydioden kleiner Bauform am Ausgang.
Oder der Grundfrequenzoszillator gefolgt von einem Bündel schneller Logikgatter. Und dann will man vielleicht einen Generator mit umschaltbarer Grundfrequenz, so das man im Betrieb erst mal auf die nächstgelegene 100 MHz Linie geht, dann auf 10 MHz Abstand umschaltet und Frequenzen durch Linien zählen ermittelt?
Aber wie es so ist: Man baut was, womit man prüfen will und müsste dann erst mal seine Prüfquelle prüfen? Da ist Unterstützung ratsam, um den Generator erstmal auszumessen. Kann hervorragend funktionieren, kann untauglich sein. Ausmessen (also den Pegel der Linien an meinem SA) könnte ich dir den an sich.

Gruß,
Hendrik
 
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