Anfängerfrage zum Thema Filter

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_Sören

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Hallo zusammen,

Ich habe eine Anfängerfrage zum Thema Filter.
Vor 4 Monaten habe ich ein 10" GSO Dobson gekauft.
Da der Sommer dieses Jahr in meiner Gegend bisher leider so lala war habe ich es noch nicht so häufig benutzen können wie ich mir gewünscht hätte, aber auch bei den bisherigen Beobachtungsnächten sind mir ein paar Sachen aufgefallen.

1. Beobachtungen vom Mond:
Gerade wenn der Mond schon etwas voller ist, empfinde ich die Helligkeit als sehr unangenehm. Darum hätte ich gerne einen Mondfilter um das ein wenig zu entschärfen. Könnt ihr mir einen Filter empfehlen, oder kann man da nicht so viel falsch machen?

2. Da ich von meiner Dachterasse beobachte und die Umgebung nicht komplett dunkel ist, habe ich überlegt ob ein Filter gegen künstliches Licht Sinn macht. OIII Filter liest man häufig in diesem Zusammenhang. Wie ist eure Erfahrung dazu, wäre das eine Anschaffung die sich lohnt? Falls ja könnt ihr etwas empfehlen?

Nutzen würde ich die Filter mit 2" Okularen die sich noch in der Anschaffung befinden. Siehe Suche Thread :D

Vielen Dank für euer Feedback!

Gruß,
Sören
 
zu 1: einen doppelte Polarisationsfilter, also zwei hintereinander, einer drehbar. Mit dem kann man die Helligkeit stufenlos einstellen.

cs
Christian
 
Hallo Sören,
Zu 2: Gegen Lichtverschmutzung hilft nur dunkler Himmel. Die OIII oder auch UHC Filter verstärken den Kontrast an Emissionsnebeln und einigen Planetarischen Nebeln. Bei Galaxien sind die wirkungslos. Also raus in die Dunkelheit.
 
1. Beobachtungen vom Mond:
Gerade wenn der Mond schon etwas voller ist, empfinde ich die Helligkeit als sehr unangenehm. Darum hätte ich gerne einen Mondfilter um das ein wenig zu entschärfen. Könnt ihr mir einen Filter empfehlen, oder kann man da nicht so viel falsch machen?
siehe auch:



und viele mehr...

lg
Niki
 
Hallo Sören,

das wesentliche ist ja schon gesagt; ich möchte aber gerne ergänzen, das ich an meinem 10" Dobson bei Mondbeobachtungen einen Blaufilter (#80a) einsetze. Bei mittleren und höheren Vergrößerungen dämpft er ausreichend und ich persönlich finde auch, dass er sich günstig auf den Bildkontrast auswirkt.

Uwe
 
Hallo Sören,

da ich in der Astronomie selbst noch recht ahnungslos bin, kann ich Dir nur meine persönlichen Erfahrungen mitteilen, aber keine Expertenmeinung beisteuern.

Beim Mondfilter würde ich sagen, dass Du nicht viel falsch machen kannst, wenn Du nicht grad das allerwindigste Teil kaufst. Der von Christian erwähnte doppelte Polarisationsfilter, der eine stufenlose Einstellung der Helligkeit erlaubt, klingt interessant. Wusste gar nicht, dass es sowas gibt. Ist halt die Frage, wie oft man die Helligkeit dann wirklich verstellt. Den Mond erkunden kannst Du auch mit einem ganz normalen Mondfilter. Oder auch ohne, wenn die Mondsichel eher schmal ist und das Licht noch nicht so blendet.

Einen UHC-Filter schaffte ich mir im Frühjahr auch an, um damit eventuell die Lichtverschmutzung etwas kompensieren zu können. Denn ich beobachte oft von einer Kleinstadt aus. Das kannst vergessen. Wie oben schon erwähnt, hilft da nur raus aus der Helligkeit. Oder akzeptieren, was geht.
Oft hab ich diesen Filter deshalb noch nicht benutzt. Beim Orionnebel brachte er mir eine kleine Verbesserung - wenn ich genau hinschaute.

Viele Grüße und Freude mit Deinem Teleskop!
Sabine
 
Hallo Sören,

Nutzen würde ich die Filter mit 2" Okularen

Ich habe mir alle Filter auch nur in 2" Durchmesser gekauft. Wenn man 2" Okulare verwendet ist es klar. Aber fast jeder hat auch irgendwann noch 1,25" Okulare. In fast alle 2" Einsteck-Reduktionen für die 1,25" Okulare kann man auch die 2" Filter einschrauben und spart sich damit eine doppelte Anschaffung.

Ich verwende für den Mond nur Graufilter. Die habe ich mir mit 50%, 25% und 12,5% Durchlass besorgt, setze aber am Mond nur immer den "dunkelsten" Filter, also den mit 12,5% Durchlass ein. Ich habe übrigens auch ein 10" f/5 Dobson. Noch ein Tipp, die Filter kommen in so kleinen Schraubbehältern. Ich habe mir diese entsprechend beschriftet, sonst spielt man immer Filter-Bingo in der Nacht, wenn man erst das Schächteln öffnen und mühsam im Dunkeln den Filter identifizieren muss. Denn serienmäßig waren alle meine Filter-Schächteln unbeschriftet.

Ich suche folgende Okulare von Explore Scientific:

  • 100° 9mm 2"
  • 100° 14mm 2"
Gute Auswahl für Dein Teleskop. Das sind schöne Okulare!

Viel Freude noch mit Deinem schönen Teleskop! MünchenBeiNacht - Ewald
 
Hallo zusammen,

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten und Ratschläge. Die Community hier ist echt super.
Dann werde ich mich mal nach einem passenden Graufilter umschauen.
Den Tipp mit der Nutzung an der 2" Einsteck-Reduktion werde ich beherzigen, dann kann ich den Filter auch jetzt schon in 2" kaufen und meine 1.25" Okulare nutzen bis das Upgrade gefunden ist!

Gruß,
Sören
 
Hi zusammen,
Ergänzend eine etwas andere Sichtweise:
  • Bei Mond (wie auch bei Planeten) verwende ich ausschließlich 1,25" Filter wegen der höheren Vergrößerung. Die sind billiger.
  • Zusätzlich bringt mir ein Bino durch den beidäugigen Seheindruck besseres Erkennen von Details. Da Binos das Licht mit Prismen in zwei Strahlen teilen, ist die Verwendung von Pol-Filtern nach meiner Erfahrung damit nicht vereinbar.
  • Für den Mond bringen Langpassfilter (gelb, beige, orange, rot) eine Dämpfung des Seeing-Effects. Alle Fotografen verwenden aus diesem Grund den nahen IR-Bereich. Ich finde das Bild ist dadurch auch visuell ruhiger, aber die Einfärbung ist natürlich eine Geschmacksfrage.
CS Nik
 
Bei Filtern IMMER unbedingt darauf achten, dass sie Planoptisch poliert sind, hatte mal so einen drehgbaren Polfilter für damals 40€, der hat das Bild deutlich verschlechtert.
Entweder
2 einzelne Polfilter, 2" Pol in die Reduzierhülse und 1,25"Pol ins Okular (dann kann man die Helligkeit durch einfaches drehen des Okulars einstellen, aber aufpassen, dass man nicht mit dem am Okular sitzenden auf dem unteren Filter aufsetzt, sonst gibts Kratzer)
Oder
verschiedene ND Filter. Die von Baader sind Klasse. Das ist die Variante die ich mitlerweile ausschließlich nutze, man weiß irgendwann welchen ND Filter man bei welcher Vergrößerung braucht. Stufenlose Einstellbarkeit ist gar nicht so wichtig wie man glauben mag. Bringt die beste Bildqualität und ist mit Binos kompatibel, da die Strahlteiler in Binos auch Teilpolarisieren, bringen Polfilter da komische effekte mit sich.
 
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