Antibeschlagmittel für Spiegel?

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ErwinL

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Hallo zusammen!
Nachdem der HS meines Newtons gerade hässliche Flecken durch zusammengelaufenes Kondenswasser hat, frage ich mich, ob ich bei der anstehenden Reinigung mal versuchen sollte, ein Antibeschlagmittel aufzubringen. Gibt es dazu praktische Erfahrungen?
CS, Erwin
 
Hallo Erwin,
was Dir bei Visier und Brille nützlich erscheint, könnte Dich beim Spiegel Deines Teleskops in den Wahnsinn treiben.
Wir treiben beinahe jeden Aufwand, alles vom Spiegel fernzuhalten was nicht drauf gehört, lassen und auf die abgefahrendsten Methoden ein, den Spiegel möglichst schonend zu reinigen........da passt eine solche Beschichtung irgendwie nicht ins Bild.

Ich würde das nicht machen.

CS

Dietmar
 
Hallo Erwin,

Offen gesprochen klingt das für mich widersprüchlich. Einerseits stören dich ein paar Wasserflecken (deren Einfluss unter der Wahrnehmungsgrenze liegt) andererseits klingt es, als wenn du bereit bist ein Antibeschlagmittel aufzubringen (was ja auch drauf bleiben muss, um zu wirken). Will dir hier keinesfalls auf den Schlips treten, aber das ist schon etwas gegensätzlich.

Allein schon wegen eventuellem unbekannten Einfluss solcher Mittel (die zwar unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen sind) würde ich den Spiegel, wenn überhaupt, mit nichts anderem als destilliertem Wasser, verdünntem Spüli, etc. und entsprechenden Optikreinigern behandeln.

Meine zwei Pfennige.

Grüße,
Alex
 
Hallo Dietmar und Alex,

ich teile eure Bedenken, was die Nebenwirkungen angeht.
Andererseits ist das Beschlagen manchmal schon heftig. Und wenn man auf einer Brille nichts Auffälliges sieht, sollte eigentlich auch ein Spiegel nicht darunter leiden.
Was mich zögern lässt, ist die Frage, wie ich das Zeug wieder runter kriege, falls es doch Probleme macht.
Vielleicht suche ich mir zum Testen erst mal einen alten Spiegel, mal sehen.

Gruß, Erwin
 
Halle Erwin,
ich denke das "Zeug" wird dir bei deinem Problem nicht helfen. Die Feuchtigkeit ist ja trotrzdem da, die Beschichtung soll ja lediglich die Bildung von Mikrotröpfchen verhindern...
Ich nehme an dein Teleskop ist ein Truss? Da würde eine Streulichtmantel sicher effektiver wirken.

Grüße Rainer
 
Das Antibeschlagmittel wäre auf dem HS wahrscheinlich unnütz.
Vergiss nicht, das eine Brille auch durch nahe Körperwärme unterstützt wird.

Diese milchige passte ist wie eine Politur.

Wenn du es an nem normalen Spiegel testest bringt das ein falsches Ergebnis.

Normale Spiegel haben die Spiegelfläche unter einem Glas.

Astro Spiegel sind Oberflächenspiegel.
Die haben die Spiegelfläche AUF dem Glas aufgedampft.

Gruß Markus
 
Hallo Markus,

ich hab's noch nicht überprüft, aber ich bin mal davon ausgegangen, dass auf die Metallschicht noch eine glasartige Schutzschicht aufgedampft ist, z.B. Alu-Oxid. Die Metallschicht selbst würde ich eher nicht anfassen.

die Beschichtung soll ja lediglich die Bildung von Mikrotröpfchen verhindern...
Hallo Rainer, gerade um die Mikrotröpfchen, die sich dann zu Makrotropfen zusammenballen und auch noch Schlieren ziehen, gehts mir. Meine Hoffnung ist, dass ich das verhindern kann. Ich habe eine ganz normale Röhre als Tubus, aber doch immer wieder Beschlag, wenn der zu steil nach oben schaut.

Gruß, Erwin
 
Da würde ich mir wohl eher eine Spiegelheizung bauen.
 
......noch eine glasartige Schutzschicht aufgedampft ist, z.B. Alu-Oxid. ......
Hallo Erwin,
zum Schutz der empfindlichen Rein-Aluminiumschicht wird in der Regel eine Schicht SiO2, Siliziumdioxid aufgebracht (Quarzglas). Diese Schicht ist zwar unempfindlicher gegen Umwelteinflüsse, aber noch empfindlich genug, dass man sie besser in Ruhe lässt.

Irgendwelche Tinkturen auf den Spiegel aufrubbeln würde ich nicht tun.
Egal ob Rein-Aluminium, oder Quarz.

CS

Dietmar
 
Hallo Erwin,
ohne dir Vorschriften machen zu wollen (siehe meine Signatur), kann ich der Skepsis der Kollegen etwas abgewinnen. Bewirken die Mittel nicht ein Verfließen der Kondensat-Tröpfchen? Da sammelt sich ja dennoch Flüssigkeit an und kann beim Trocknen auch Flecken machen. Ob man mit gleichmäßig feuchtem Spiegel beobachten kann, weiß ich nicht, interessante Idee. Wie auch immer, wenn dann würde ich das zuerst an einem Spiegel ausprobieren, um den nicht schade ist...

Mit einer entsprechenden Abschirmung gegen die IR-Abstrahlung in den Himmel gibt es zumindest deutlich weniger Tauprobleme. Und das ist auch gut für die thermische Ausgeglichenheit der Optik, Stichwort Tubusseeing. Ich bin dazu übergegangen, Teleskoptuben außen mit reflektierenden Hüllen abzuschirmen. Sehr gut eignen sich (ausgediente) Abdeckfolien für Autoscheiben.

Bei einem Gitterrohr-Dobson etc. schützt eine Streulichtsocke vor Tau und ist auch gut für den Kontrast.

Den Fangspiegel schützt, abgesehen von einer Taukappe oder wenn diese nicht möglich ist, eine Richtung Himmel verspiegelte, Richtung Teleskop schwarze, kreisförmige Papier- oder Folienscheibe, die etwas kleiner als die Obstruktion ist.
Hoffe, die Kommentare sind hilfreich.
CS Nik
 
zum Schutz der empfindlichen Rein-Aluminiumschicht wird in der Regel eine Schicht SiO2, Siliziumdioxid aufgebracht
Hallo Dietmar, danke für die Info!
Ja, rubbeln würde ich meinen Spiegel auch nicht wollen. Ich dachte eher daran, mit einer mit Isopropanol o.Ä. verdünnten Antibeschlaglösung zu spülen.
Da würde ich mir wohl eher eine Spiegelheizung bauen.
Das wäre auch noch eine Option. Ist aber bestimmt nicht einfach hinzukriegen, ohne Tubus-Seeing zu produzieren.
Ich bin dazu übergegangen, Teleskoptuben außen mit reflektierenden Hüllen abzuschirmen.
Interessanter Ansatz. Mein Tubus ist allerdings schon weiß. Ob da eine Alufolie noch was bringt? Mhhh, ich hätte da noch eine alte Rettungsfolie...
Das mit dem FS probier ich gleich mal, auf dem hatte ich nämlich auch schon Tropfenspuren.
Ich denke, eine dünne (glatte) Flüssigkeitsschicht auf dem Spiegel macht nix aus. Das ist quasi eine leichte Verdickung der SiO2 Schutzschicht.

Danke für eure Ideen und Gedanken!
Erwin
 
Mein Tubus ist allerdings schon weiß. Ob da eine Alufolie noch was bringt? Mhhh, ich hätte da noch eine alte Rettungsfolie...

Eine Alukaschierung reflektiert bis zu 95 %Wärmestrahlung inklusive infrarot.
Weiß reflektiert deutlich weniger.

Besser wäre aber wahrscheinlich eine Heizkörpertapete mit dem bissel Styropor drann an der Folie.

Denn man muss unter Kontaktwärme (Konvektion) und Wärmestrahlung unterscheiden.
Nur die dünne Rettungsdecke leitet die Kontaktwärme glatt durch.


Gibt's aber ellenlange Threads zu zum Thema Tubusseeing.
 
Hallo Zusammen,

ideal ist überhaupt kein Kondensat auf den Spiegel zu bekommen! jegliche Beschichtung/Kondensat wird die optischen Eigenschaften des Spiegels beeinflussen, zudem würde z.B. eine Nanobeschichtung (Lotusblüteneffekt) das Wasser wenn das Teleskop Senkrecht nach oben steht in der Mitte (Newton) sammeln bzw. es würde in die Spiegelzelle laufen. Meiner Meinung nach hilft nur eine Hauptspiegelbelüftung und eine Fangspiegelheizung, d.h. moderater konstanter Luftstrom durch den Tubus hinter dem Hauptspiegel abgezogen, ein Fön verursacht Tubusseeing. Die Fangspiegelheizung sollte den Fangspiegel knapp über den Taupunkt heizen etwa 4°C +/-, meinen TS RC 6" habe ich entsprechend umgebaut und somit keinerlei derartigen Probleme mehr, keine Wasserflecken, kein Tau! Konnte in den letzten drei Wochen ausgiebig testen, hohe Luftfeuchte bei niedriger Temperatur, keine derartigen Probleme bis jetzt.

CS
Alex
 

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Also ich hab keinen Tau und bin auch noch stolz drauf ...;)

Es hängt natürlich von den Wetterbedingungen ab, sprich Luftfeuchte und Wind; klaren Himmel haben wir ja meist beim Beobachten;), aber wenn die hohen Atmosphärenschichten sehr wenig Wasserdampf (Treibhausgas) enthalten, ist die IR-Abstrahlung stärker, oder am Berg, wo die Luft kühler und daher selbst schon näher beim Taupunkt ist und der Himmel klarer. Neben Gebäuden oder Wald ist die Abstrahlung hingegen geringer.
CS Nik
 
Hallo Nik,

es geht um den Taupunkt! Also Themodynamik! Das hat nichts mit Wasserdampf und schon gar nichts mit Treibhausgasen zu tun in höheren Athmosphärenschichten, diese beeinflussen das Seeing! Der Taupunkt beschreibt die Temperatur bei der Wasser bei gegebener Temperatur, Luftdruck und Luftfeuchte sich an Objekten niederschlägt und unter dem Gefrierpunkt friert d.h. Eiskristalle ausbildet. Auch hat der Taupunkt nichts mit Wäldern und Gebäuden zu tun und schon gar nicht hat der Taupunkt was mit IR-Strahlung zu tun, mit Wind schon mal gar nicht!

Hier bitte mal nachlesen: Taupunkt – Wikipedia

Das beschreibt es auf den Punkt!

CS
Alex
 
Hallo Alex,
ja, ich hab da einige Gedanken gleichzeitig eingebracht, das wird schnell missverständlich.

Aber wir sind uns einig darüber, dass alle dem klaren Himmel ausgesetzten Oberflächen gemäß Planck'schem Strahlungsgesetz in diesen Raumwinkel IR abstrahlen und das ist bei üblichen irdischen Temperaturen ein massiv hoher Wärmeverlust, der die entsprechenden Teile runterkühlt, bis sie den Taupunkt unterschreiten und in der Umgebungsluft vorhandenes H2O darauf kondensiert. Ob man beheizt oder die Abstrahlung durch eine reflektierende Oberflächen vermindert sind zwei verschiedene Ansätze mit dem selben Ziel die Temperatur zu halten.

CS Nik
 
... und meine Wortmeldung war überhaupt nicht als Kritik an der Heizmethode zu verstehen, ging mir eher um's Wortspiel "Ich hab keinen Tau" ...
 
Hallo Nik,

jetzt will ich nicht soweit theoretisieren aber Du weißt schon das bei unseren irdischen Temperaturen die Strahlungsverluste vernachlässigbar sind!

P=Sigma X A X T^4

wobei Sigma = (ungefähr) 5,67 X 10^-8 W/m^2 X K^4 (Stephan Bolzmann Konstante) d.h. je tiefer die Temperatur desto geringer die Strahlungsverluste! Das ist vernachlässigbar, hätte mein Thermodynamik Prof. gesagt, ist jetzt auch schon bald 25 Jahre her.

Bei mir hat das Teleskop ob jetzt RC oder Apo (nach dem Temperaturangleich) ungefähr Umgebungstemperatur +/- gemessen am Spiegel / Fangspiegel oder Taukappe beim APO. Der Temperaturangleich geschieht im Wesentlichen durch Konvektion und Wärmeübertragung im sehr, sehr geringen Umfang über Strahlung.

Nochmal das hängt alleine am Taupunkt, liegt die Teleskoptemperatur am Taupunkt beschlägt die Optik oder gefriert, nicht etwa das sich das Teleskop auf wundersame Weise unter die Umgebungstemperatur abkühlt.

Abhilfe schaffen wie bereits erwähnt Heizungen am Fangspiegel oder Linse und eine moderate Entlüftung, die Funktionsweise der Spiegelbelüftung ist hier im Forum hinreichend beschrieben.

CS
Alex
 
Hallo Balkonspechtler,

genau, da die Heizkörper über Konvektion heizen. Hatte ich oben angeführt das auch bei Raumtemperatur die Wärmestrahlung vernachlässigbar klein ist!

Das ist der Grund warum die Sonne mit etwa 6000 Kelvin Oberflächentemperatur strahlt, der Mond mit etwa 150 Kelvin nicht, bzw. vernachlässigbar wenig!

Noch eine kleine Anmerkung zu metalisch glänzenden Oberflächen, diese können sehr wohl strahlen wenn die Eigentemperatur über der Umgebungstemperatur liegt, erwärmt durch Strahlung können sie hingegen von außen nicht da sie die Strahlung ja reflektieren! Dies ist auch der Grund weshalb man kontaktlos keine Temperatur (IR-Thermometer / Thermokamera) spiegelnden reflektierenden Oberflächen messen kann!

Noch ein kleiner Grundsatz der gerne vergessen wird, Temperatur wandert "immer" vom höheren zum tieferen Niveau!

CS
Alex
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Alex.

Dass die meiste Wärme bei Heizkörpern über Konvektion abgegeben wird, stimmt schon. Jedoch ist der abgestrahlte Anteil nicht zu vernachlässigen. Und ja, auch Metall kann strahlen (siehe Stahlwerk). Wenn wir uns das aber unter dem Aspekt der Schwarzkörperstrahlung anschauen, so wird man zwischen einer lackierten und einer metallischen Oberfläche einen sehr großen Unterschied in der abgestrahlten Leistung sehen.

Gruß,
Eugen.
 
P=Sigma X A X T^4

wobei Sigma = (ungefähr) 5,67 X 10^-8 W/m^2 X K^4 (Stephan Bolzmann Konstante) d.h. je tiefer die Temperatur desto geringer die Strahlungsverluste! Das ist vernachlässigbar, hätte mein Thermodynamik Prof. gesagt, ist jetzt auch schon bald 25 Jahre her.
Eben, bei 0°C sind das satte 300W pro Quadratmeter!
Der Temperaturangleich geschieht im Wesentlichen durch Konvektion und Wärmeübertragung im sehr, sehr geringen Umfang über Strahlung.
Das trifft nur für den Temperaturausgleich mit der irdischen Umgebung zu: weil die Temperaturunterschiede gering sind, kommen fast die ganzen abgestrahlten 300W wieder zurück. Ich meine aber die Abstrahlung gegen den wolkenlosen Himmel, und von dort kommt in der Nacht drastisch weniger zurück, ohne Atmosphäre gar nichts. Daher kühlen die dem klaren Himmel ausgesetzten Flächen massiv ab und können natürlich auch die Umgebungstemperatur unterschreiten. So frieren Autoscheiben ein, obwohl die Luft noch ein paar Plusgrade hat.

Dieses Auskühlen kann man durch reflektierende Oberflächen verhindern, sprich metallisierte Folien oder blanke Metalle. Damit decken wir im Winter die Autoscheiben ab. Die Physik sagt nämlich, dass das Emissionsvermögen 100% minus das Reflexionsvermögen ist. Wenn eine Folie z.B. 90% des einfallenden Lichts bzw. Infrarot reflektiert, so emittiert sie nur 10% soviel wie ein Schwarzer Körper, der die volle Leistung nach der Planck-Formel abstrahlt. So funktionieren auch die metallisierten Rettungsdecken in der Autoapotheke, damit der schockierte Notfallpatient nicht so stark unterkühlt.
Noch eine kleine Anmerkung zu metalisch glänzenden Oberflächen, diese können sehr wohl strahlen wenn die Eigentemperatur über der Umgebungstemperatur liegt, erwärmt durch Strahlung können sie hingegen von außen nicht da sie die Strahlung ja reflektieren!
Gratuliere, wenn dem so wäre, hätten wir ein Perpetuum Mobile erfunden, mit dem alle Energieprobleme auf einen Schlag gelöst wären... Ist definitiv nicht so. Emissionsvermögen und Reflexionsvermögen sind immer gekoppelt und geben in Summe 1 bzw. 100% je nach Schreibweise. Die von dir beschriebenen Oberflächen würden sich durch Abstrahlung abkühlen, ohne jedoch Einstrahlung aufzunehmen und sich so auf den absoluten Nullpunkt zubewegen, ohne dass Energie zugeführt wird. Die Wärme würde vom kälteren zum wärmeren fließen, was definitiv unmöglich ist:
Noch ein kleiner Grundsatz der gerne vergessen wird, Temperatur wandert "immer" vom höheren zum tieferen Niveau!
Dass Heizkörper keine spürbare Wärmeabstrahlung entwickeln ist nicht richtig, man spürt die Strahlungswärme. Es ist nur dann so, wenn sie unpraktischer Weise hinter eine Verkleidung eingebaut sind, dann erzeugen sie wirklich nur heiße Luft :giggle: ...

CS Nik
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Eugen,

versteht irgendwer die Gleichung? Die abgestrahlte Wärme ist gegenüber der Konvektion vernachlässigbar klein! Die Temperatur geht mit einer vierer Potenz ins Rennen!

Wenn wir es wissentschaftlich betrachten, finden wir irgendwann einen causalen Zusammenhang zwischen zwischen Taubeschlag und Plankschen Strahlungsgesetz! Bitte hierbei den Stephan Bolzmann nicht vergessen!

Was leider das Problem beschlagener Spiegel und Linsen nicht jetzt lösen wird!

Wenn ich mal Zeit finde, rechne ich es für meine Teleskope nach und liefere entsprechende Wärmebildaufnahmen!

Ich bleibe nach wie vor bei meinen Vorschlägen, funktioniert! Vermutlich scheint sich hier die Theorie mit der Praxis zu vereinbaren!

CS
Alex
 
Hallo Nik,

ich habe Fußbodenheizung, da spüre ich keine Strahlung vielleicht weist Du mehr?

Du verrennst Dich!

Bringe bitte mal praktische Argumente ins Spiel! Warum sollte ein erhitzter polierter Stahlkörper, keine Wärmeabstrahlung abgeben? Tut jeder aufgeschmolzener Stahl!

Um aufs Thema zurück zu kommen! Es ging mal um Spiegelbeschlag bzw. beschlagene Optiken!

Nach meiner Meinung gibt es kein Antibeschlagsmittel, es helfen nach meiner Meinung nur die von mir beschrieben Massnahmen!

CS
Alex
 
Zwischen weiß und schwarz gibt es nur sehr wenig Unterschied. Deshalb können ja auch Heizkörper zu Hause weiß angestrichen werden

Es ist zwar schon länger her, aber ich habe in der Schule beigebracht bekommen, dass dunkle Flächen im Vergleich mit hellen Flächen Wärmestrahlung besser aufnehmen, und diese auch besser wieder abstrahlen können. Verstärkt wird das auch noch, wenn die Flächen nicht nur dunkel, sondern dazu auch noch matt sind. Und das ist wohl auch bei irdischen Temperaturen bedeutsam.

Nicht ohne Grund sind die Rippen von Kühlkörpern überwiegend mattschwarz.
Zusätzlich zur Wärmeabgabe an die vorbeistreifendem Luft wird die Wärmeabgabe durch Abstrahlung erheblich verstärkt.

Heizkörper waren nebenbei erwähnt nicht schon immer weiß. Die heutigen, leichten Konvektoren nutzen mit großen Flächen und senkrechten Zügen die durch Schwerkraft erzeugte Konvektion, um Wärme schnell abgeben zu können. Farbe fast egal.
Früher waren die Heizkörper schwere Radiatoren, die zwar auch eine gewisse (unvermeidbare) Konvektion erzeugten, aber einen bedeutenden Teil der Wärme durch Abstrahlen in den Raum abgegeben haben. Ein bis heute aus verschiedenen Gründen sehr geschätzter Effekt. Und weil es eben besser funktionierte, hat man auf die Ästhetik gepfiffen, und die Heizkörper schwarz gemacht.



..........aber Du weißt schon das bei unseren irdischen Temperaturen die Strahlungsverluste vernachlässigbar sind!

P=Sigma X A X T^4

wobei Sigma = (ungefähr) 5,67 X 10^-8 W/m^2 X K^4 (Stephan Bolzmann Konstante) d.h. je tiefer die Temperatur desto geringer die Strahlungsverluste! Das ist vernachlässigbar, hätte mein Thermodynamik Prof. gesagt,.........
Hallo Alex,

Du leitest aus dem Stephan-Boltzmann-Gesetz ab, dass unter irdischen Temperaturbedingungen die Strahlungsverluste so gering sind, dass sie für uns vernachlässigter sind.
Ich lese da mehr oder weniger das Gegenteil heraus: Auch wenn wir hier über relativ geringe Temperaturen sprechen, Wärmestrahlung findet statt. Und nach dem Stephan-Boltzmann-Gesetz versechzehnfacht sich die Energieabstrahlung bei Verdoppelung der Temperatur. Und weil wir uns auf niedrigem Temperaturniveau bewegen, kann die Wärmeabstrahlung entscheident sein, ob der Taupunkt am Teleskop unterschritten wird, oder gerade so nicht.
Da geht es dann um Tau oder nicht Tau. Und wenn das in dem Moment entscheidende Kriterium die Wärmestrahlung ist, dann kann man das auf keinen Fall vernachlässigen.


Um nochmal auf die Farbe zurück zu kommen:.
Das Stephan-Boltzmann-Gesetz beschreibt die thermisch abgestrahlte Leisung des idealen schwarzen Körpers.

Auch die Farbe ist ganz offenbar nicht zu vernachlässigen.

Weit weg vom Taupunkt mag das alles egal sein. Aber wir sprechen hier schließlich von dem Punkt, an dem es eben passiert.
Da werden auch kleine Faktoren plötzlich bedeutsam.


Nach meiner Meinung gibt es kein Antibeschlagsmittel,

Mein Sohn ist von seinen Antibeschlagstüchern begeistert. Er wollte es wissen, und hat es an seiner Brille probiert.
Das eine Brillenglas behandelt, das andere Glas nicht. Das unbehandelte Glas beschlägt, wenn er vom Kalten ins Warme kommt, das behandelte Glas nicht. Erklär ihm mal, dass es Antibeschlagmittel nicht gibt............

CS

Dietmar
 
Hallo Dietmar, hallo Meister Dee,

bin auch Brillenträger und kenne die Antibeschlagstücher, leider ist es so das sich diese nicht dauerhaft aufbringen lassen, hin und wieder muss man die Brille neu behandeln. Wie soll das jetzt pratisch an den Spiegeln eines Newtons oder RC's funktionieren, jedesmal zerlegen? Vielleicht hätte ich nicht schreiben sollen es gibt kein Antibeschlagsmittel, sondern kein praktikables im Bezug zu Spiegelteleskopen!

Hier wurde mal gefragt wie man das Beschlagen der Optik praktisch verhindern kann und da bleibe ich definitiv bei meinen Aussagen!

Noch mal kurz zur Thermodynamik, hier werden meine Aussagen aus dem Kontext gerissen, ich habe nie gesagt das es keine Strahlungsverluste gibt, ich habe gesagt das die Strahlungsverluste bei Raumtemperatur und darunter ggü. den anderen Formen der Wärmeübertragung (Konvektion und Wärmeleitung) vernachlässigbar sind!

CS
Alex
 
Vielleicht hätte ich nicht schreiben sollen es gibt kein Antibeschlagsmittel, sondern kein praktikables im Bezug zu Spiegelteleskopen!
Hallo Alex,
das unterschreibe ich sofort.

ich habe gesagt das die Strahlungsverluste bei Raumtemperatur und darunter ggü. den anderen Formen der Wärmeübertragung (Konvektion und Wärmeleitung) vernachlässigbar sind!

auch das ist sicher nicht ganz falsch. Aber bezüglich der Gewichtung vielleicht auch nicht ganz richtig.
Wärmeleitung haben wir an frei stehenden Teleskopen so gut wie nicht. Abgesehen von Wärmeleitung an Luft.
Ob Konvektion ein echter Faktor am Teleskop ist, glaube ich auch nicht, jede noch so kleine Querbewegung der Umgebungsluft hat sicher eine stärkere Wirkung bei der Wärmeabgabe der Teleskopflächen.
Unterm Strich geht es ja darum, ob die Taupunkttemperatur unterschritten wird, oder nicht. Obs feucht wird, oder nicht.

Und in dem Zusammenhang stört mich eben der Begriff "Vernachlässigbar".
Wenn die Wärmestrahlung, so gering sie auch sein mag, das sprichwörtliche Tröpfchen ist, das das Fass zum Überlaufen bringt, dann ist sie als Beitrag zum Ganzen absolut gesehen immer noch gering, aber als letztendlicher Auslöser doch relativ groß. Also nicht vernachlässigbar.

Der Temperaturbereich, über den wir hier reden ist in der Regel sehr klein.
Daher reichen ja auch die relativ geringen Leistungen unserer Tauschutzheizungen aus, Beschlag zu verhindern.

CS

Dietmar
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
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