AOK Schweiz Doppelteleskope

  • Ersteller des Themas Ehemaliges Mitglied 12481
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Ehemaliges Mitglied 12481

Hallo,

wer hat Erfahrungen mit den Doppelteleskopen (Borg) von AOK Schweiz. Es soll Probleme bei höheren Vergrösserungen geben!
Kann mir jemand aus eigener, praktischer Erfahrung darüber berichten?

Vielen Dank

tenler
 
Hallo "tenler",

ich denke, alle Binos haben ihre Tücken, was hohe Vergrößerungen anbelangt, weil schon leichte Verkippungen eines Okulars oder eine Exzentrizität ausreichen, um Doppelbilder zu bekommen. Deshalb werden sie auch so eingestellt, um bis 70-fach gut zu funktionieren, manche werden bis 180-fach "zertifiziert", aber das gilt dann m.E. nur für die dort verwendeten Okulare und den Tester, der das gemacht hat. Das muss dann mit eigenen Okularen und eigenen Augen nicht gleich funktionieren... ;)

Es kann eine Spielerei werden, das optimal auf sich einzustellen, auf seine Okulare, die Flucht der optischen Achsen und der Augen, insgesamt haben manche Beobachter offenbar wenig Probleme damit, andere hingegen schon. Ich gehöre eher zur zweiten Gruppe. Aber da ich gerne damit Wide-Field gucke, ist es ok für mich, das geht tadellos (APM 100ED).

lg
Niki
 
wer hat Erfahrungen mit den Doppelteleskopen (Borg) von AOK Schweiz. Es soll Probleme bei höheren Vergrösserungen geben!
Hallo Tenler, die Doppelrefraktoren von AOK-Swiss verwenden ja allesamt das EMS Bildaufrichtungssystem von Matsumoto, und da ich bei meinem selbstgebauten Doppelrefraktor aus 2x Takahashi FS-102 (siehe Bild unten) auch solch ein EMS-System von Matsumoto verwende und dessen Eigenschaften sehr gut kenne, kann ich ohne Umschweife sagen, dass solche Gerüchte jedenfalls für normalsichtige Benutzer ohne pathologische Fehlstellungen der Augen nicht zutreffen und wohl eher eine unterlassene Kollimierung anzeigen.

Natürlich ist es essentiell, dass die optischen Achsen der beiden Optiken hinreichend gut zueinander kollimiert sind, damit keine Doppelbilder entstehen. Im Unterschied zu kommerziellen Großferngläsern, bei denen die Optiken beim Hersteller auf der optischen Bank zueinander kollimiert werden und es dann nomalerweise für den Kunden keine Möglichkeit einer Justage vor Ort gibt, wird das bei großen Doppelrefraktoren in einfacher Weise so gelöst, dass man einen der Umlenkspiegel in zwei zueinander orthogonalen Richtungen justieren kann, und zwar nicht nur in komplizierter Weise auf der optischen Bank, sondern unter Feldbedingungen am Stern!

Dafür genügen zwei Stellschrauben mit einem Feingewinde am Gehäuse des Umlenkspiegels, mit denen dann eine geringfügige Missweisung der beiden Optiken oder auch eine individuelle leichte Schielstellung der Augen ausgeglichen wird. Eine ultrapräzise mechanische Ausrichtung der beiden Tuben zueinander wird damit überflüssig und würde auch nicht ausreichen, da es auch auf die individuelle Augenstellung des Beobachters ankommt. In der Praxis funktioniert das völlig unproblematisch und viel einfacher, als man sich das vielleicht vorstellt. Man stellt einen Stern ins Bildfeld, dreht kurz an den Stellschrauben des Umlenkspiegels, und schwubbs fallen die doppelten Bilder unterhalb einer bestimmten Winkeldistanz in der Wahrnehmung des Betrachters zusammen.

Aus den oben erklärten Gründen ist eine absolut starre und ultrapräzise Ausrichtung der beiden Tuben gar nicht erforderlich. Es reicht völlig aus, diese innerhalb des begrenzten Justierbereichs des Stellspiegels auszurichten.

Genau so funktioniert das EMS-System von Matsumoto, und zwar in vorbildlicher Weise. Und genau so sollten auch die AOK-Swiss Doppelrefraktoren mit dem EMS-System funktionieren. Wenn da von Problemen bei hohen Vergrößerungen berichtet wird, dann haben diese Leute wohl nicht verstanden, dass sie den Spiegel mit den Stellschrauben kollimieren müssen, um die Bilder in beiden Augen zur Deckung zu bringen.

Wenn jemand damit aber gar nicht klar kommt, dann hat er sicher auch schon Probleme mit gut kollimierten Ferngläsern bei niedriger Vergrößerung, und das liegt dann nicht an der Optik, sondern an seinen Augen.

Gruß, Peter

Doppelrefraktor.jpg
 
Hallo,

vielen Dank für die Antworten. Das dachte ich mir. Es gab auch vereinzelt gebaute "normale" Zenitspiegel welche sich regulieren lassen um bei Bino-selbstbauten dieses Problem zu lösen.

tenler
 
Hallo zusammen,

da ich die Matsumotos gut einstellen kann, reicht ja eine einfache Plattform mit Griff statt der beweglichen von z.B. von AOK Kohler in der Schweiz. Werde das 2 größte System bestellen, da bin ich auch flexibel bezüglich der Teleskopgröße bis 6 Zoll.

Viele Grüße

R
 
Hallo Peter,

eine Frage: Auf welcher Montierung betreibst Du Deinen Doppelrefraktor ? Hintergrund: Ich besitze den Pegasus-Doppelrefraktor von WO und bin in Sachen Montierung noch zu keiner vernünftigen Lösung gelangt...

Danke,
Viele Grüße,
Roland
 
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