Ich überlegte mir, was Zeichungen interessant macht. Erstens mal, dass es natürlich Zeichnungen sind - aber mit dem Bleistift damals im Bild war es "mehr". Irgendwie wie die Zeichnung eines Fotos, auf dem der "Arbeitsplatz" des Zeichners abgebildet ist. Fand ich spannend und war viel mehr als nur der Mond an sich.
Man kann natürlich solche Gimmicks auch überstrapazieren, sie sind ja etwas extravagant und sollen kein Zwang sein. Aber ich dachte mir auch, auf dem Blatt Papier bist Du der Regisseur. Man könnte in einer Ecke auch eine kurze Übersichtskugel (oder auch nur einen Ausschnitt davon) andeuten mit einer Markierung, wo der Bereich der Zeichnung etwa liegt.
Ich liebe nämlich solche Ansichten, die etwa die Arbeitsplätze oder Notizbücher von Polarforschern, Schriftstellern, Malern, Musiker und Wissenschaftlern zeigen... so können manche Mondbilder auch mehr als nur den Mond zeigen, einen kurzen Einblick geben in das Zeichnen an sich, in die Recherche, in das Festhalten von "Entdeckungen", in das Notieren von Beobachtungen... und da können auch so kleine "Add-ons" den Kratern zu einem Ambiente verhelfen, das auch Gedanken dazu und Hintergründe zeigt, oder einfach zu einem kleinen "Kunstwerk" werden lassen kann, bei dem die Krater zwar Hauptinhalt bleiben, aber neben anderen Gedanken stehen, die dazugehören.
Ich denke an alte Stiche wie etwa
Melencolia I – Wikipedia - solche Darstellungen sind natürlich überfüllt von Dingen, die man erkunden und deuten kann und muss, der Mensch inmitten der Hinweise aus all den verschiedenen Gebieten des Lebens sitzt da und möchte das Ganze zusammenfügen...
Deshalb hat mich Deine Zeichnung mit dem Bleistift ein wenig daran erinnert. Es ist mehr als nur der Mond. Und hier konnte man es sehen. Vielleicht macht es auch Spaß, solche Einblicke zu geben... was ist der Mond gegen all die Betrachtungen und Kartierungen, Zeichnungen und Fotografien, gegen die Vermessungen und Berechnungen... nur die Grundlage für soviel mehr, was der Mensch dem zuordnet.
lg
Niki