Aufbereitung Edmund Scientific Astroscan (Kugeldobson)

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Drainpipeviewer

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Hallo,
vor kurzem habe ich kurzentschlossen einen Astroscan gekauft, hauptsächlich aus nostalgischen Gründen, er wird ja seit ein paar Jahren nicht mehr hergestellt und irgendwie wollte ich den schon immer mal haben. Das Teleskop kam ziemlich verstaubt inklusive 28mm RKE Okular bei mir an und der Hauptspiegel sowie die Frontglasplatte (die den Fangspiegel trägt) waren ziemlich schmutzig, auf dem Hauptspiegel waren kleine filamentöse Punkte, vermutlich Pilz. Da ich den Astroscan gerne wieder auf Vordermann bringen wollte um ihn als "Grab and Go" Teleskop zu nutzen, hatte ich mich entschlossen die Optik zu reinigen. Aufgrund der Blumenvasenform kommt man nur von vorn in das Teleskop und muss sich Richtung Hauptspiegel vorarbeiten. Nachdem ich etwas auf Cloudynights gesucht habe, fand ich eine Anleitung zum Herausnehmen der Optik und eine für deren Kollimation. Also ging es am Wochenende ans Werk. Die Glasplatte und der Hauptspiegel werden jeweils durch Spannringe gesichert, die ich mit Mühe und Vorsicht entfernt habe. Der Haupspiegel wird mittels eines Schaumstoffkissens gegen den Spannring gedrückt. Das Material ließ sich nach den ca. 35 Jahren vor Morschheit mit den Fingern auseinanderpulen. Nach Reinigung des Hauptspiegels inkl. Mittenmarkierung (Fangspiegel war noch ok) neuem Schaumstoffpolster und der Frontplatte habe ich das Ding wieder zusammengesetzt und so gut es ging kollimiert durch Unterlegen kleiner Velourssteifen unter die Frontplatte (trial & error), was bei einem 4.25" f/4 Spiegel (so stand es in Bleistift auf der Spiegelrückseite) nicht so trivial ist. Jetzt steht er wieder nach äußerer und innerer Aufarbeitung da und ich konnte ihn gestern mal kurz testen. Gut, es ist sicher nur ein Richfieldteleskop und kein Planeten- oder Mondspezialist. Ich fand den ersten Eindruck aber positiv und das intuitive Beobachten mit der Kugel in der Dreibeinbasis ziemlich gut. Werde demnächst mal die Basis auf einem Stativ montieren und mal das Ding mit einem UHC Filter bestücken.

CS
Christian

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Zuletzt bearbeitet:
Hallo Christian,
Sehr schöner Erlebnisbericht und ich hoffe, dass Du uns weiter mit Berichten zu Deinem Astroscan Abenteuer unterhältst. Alleine das RKE 28mm Okular sollte schon eine kleine Belohnung für das Abenteuer sein... ich habe mir das vor nicht allzu langer Zeit neu bei Edmund Optics gekauft und bin total begeistert davon (Space Walk Effect), aber es ist kein Schnäppchen.
Wie ist Deine Meinung zu dem Okular?

Beste Grüße und klare Nächte
Frank
 
Hallo Frank,
von dem 28mm RKE hatte ich früher schon gehört und ich war/bin froh, dass der Astroscan mit diesem Okular bei mir ankam. Auch farblich passt es wegen seiner roten Umrandung zur Farbe des Teleskops.
Erstaunt bin ich vom großen Augenabstand des Okulars. Den Space walk effect kann ich durchaus nachvollziehen. Das Okular ist ein bisschen so wie das TAL König Plössl 25mm finde ich.
Aufgrund des f/4 Spiegels des Astroscan (4,25“=108mm und f/4 sind f=432mm) habe ich schon überlegt ob ein kurzbrennweitigeres Okular besser als das 28mm RKE wäre. Mit 28mm ist die Austrittspupille relativ groß, theoretisch 7mm. Außerdem hat das 28mm RKE ein rel. kleines scheinbares Sehfeld (45° habe ich bei Edmund gelesen). Vielleicht hat jemand von euch mal ein Alternativokular am Astroscan ausprobiert.

Klaren Himmel

Christian

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Hallo Christian,
Ja, das RKE 28mm gewinnt aufgrund des Augenabstands unglücklich mit zunehmender Dunkelheit der Umgebung. Bei uns im Garten ist die Wirkung aufgrund des vielen Streulichts auch nur begrenzt, aber in einer dunklen Umgebung finde ich das Okular großartig.

Eine Alternative zum RKE 28mm für den Astroscan wäre dann ja wohl auf jeden Fall was mit großem Gesichtfeld, wobei ich meine mal was zum Thema Coma beim Astroscan gelesen zu haben, unter der er ordentlich leiden soll (f/4 halt)... mangels praktischer Erfahrung kann ich Dir hier leider nicht weiterhelfen, aber teste Dich doch einfach mal durch Deinen Okularfuhrpark und berichte von Deinen Erfahrungen. Würde mich freuen. Bei Bedarf kann ich Dir gerne auch mal das eine oder andere Okular zu Testzwecken bereitstellen, solange es keine TeleVue oder andere Handgranaten sein müssen... die habe ich nicht und ich bin mir auch nicht sicher, ob damit der Astroscan noch stabil wäre:unsure:

Beste Grüße und klare Nächte
Frank
 
Hallo Frank,
ich teste mal ein paar Okulare durch. Zu schwer dürfen sie sicher nicht sein, um den Astroscan nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Ich muss nochmal etwas am Okularauszug des Kleinen optimieren. Das Okularauszugsrohr läuft auf drei kleinen Kunststoffschienen im 120° Abstand. Gegenüber einer der Schienen drückt die Fokussierachse über einen kleinen, mittlerweile etwas maroden Gummischlauch auf das Auszugsrohr. Ein Crayford für Arme ;). Durch den Druck hat sich der Gummischlauch etwas eingedrückt und manchmal dreht man die Fokussierräder aber es bewegt sich nichts. Ich klebe mal Isolierband drüber und hoffe das dadurch zu beheben.
Hast du evtl. auch das 15mm RKE Okular von Edmund? Würde mich mal interessieren, wie sie das im Vergleich zum 28mm schlägt.

Viele Grüße
Christian
 
Hallo Christian,
Leider nein, das 15mm RKE hab ich nicht, aber folgendes könnte ich alternativ für Tests bereitstellen:
- 25mm Celestron (altes Vulcano Top)
- 25mm no name kellner wide angle
- 25mm Ortho (altes Celestron japan)
- 18mm Fujiyama Ortho
- 18mm Baader classic Ortho
- 12mm RKE
- 8mm RKE
Hab auch mal Bilder beigefügt, sind alle sehr kompakt und leicht, also aus meiner Sicht kein Problem für das Astroscan.

Beste Grüße
Frank
 

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@ Frank:
Danke für das Angebot des Okulartests und die Bilder. Ich teste mal ein paar eigene Okulare und komme ggf auf dein Angebot zurück.

@wolf: danke, finde ich auch. Leider muss mangels guten Wetters und der Mondphase ein ausführlicher Test des Astroscan noch warten.

In der Hoffnung auf klaren dunklen Himmel,
Christian
 
Hallo,
passend zur Wahl gab ich mir eben den Nordamerikanebel mit dem Astroscan angesehen. Ich habe die Basis auf ein Stativ montiert. Im 28mm RKE mit UHC war er sehr schön auszumachen. Für solche großflächigen Objekte scheint die kleine rote Bowlingkugel gut zu funktionieren. Bin auch mit dem simplen Kimme und Korn Visier des Astroscan bisher gut zurecht gekommen.
Ich suche immernoch ein besseres Übersichtsokular für den Astroscan. Ich hatte das 25mm TAL König Plössl ausprobiert, das scheint aber mit dem schnellen Spiegel nicht zu harmonieren.
Clear skies
Christian
 
Hallo Roland,
cooler Umbau zum Astroscan-Klon. Der Vorteil ist, dass du beide Spiegel noch kollimieren kannst. Der OAZ sieht auch stabiler aus als beim Astroscan. Hatte erst gedacht da wäre ein Crayford dran, aber das ist ein Laserpointer hinter dem Standard OAZ, oder?
VG
Christian
 
Originalausstattung war mit Rotpunktvisier. Wenn ich alleine beobachte, verwende ich einen grünen Laser zum Aufsuchen.
Ich wollte das Teil zuerst als Supersucher für mein 8" Celobson verwenden, aber das wäre überdimensioniert.
So aber macht es auch Freude, das ist kein Spielzeug und hat auch seinen Himmel.
CS Roland
 
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