Auskühlzeit 8" EDGE HD

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synosontis

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Hallo Astrogemeinde,

ich habe eine Frage an Besitzer eines Celestron EDGE HD:

Von welcher Auskühlzeit bei sagen wir mal 20° Temperaturdifferenz ist bei diesen Teleskopen auszugehen? Durch die Korrekturlinsen ist ja der direkte Luftaustausch durch den Okularstutzen nicht mehr möglich, und die drei seitlichen Öffnungen mit Luftfilter scheinen mir recht dürftig für den Luftaustausch. Kühlt das klassische SC schneller aus?

Ich denke speziell an die Größe 8".

Danke für Eure Kommentare :)

Gruß und CS

Klaus
 
Falsche, aber interessante Antwort wäre auch: Du kannst den Tubus auch isolieren, manche machen das so, damit der keine großen Temperaturgradienten aufweist, was das Tubus-Seeing deutlich reduziert. Dann kühlt er zwar langsamer aus, aber mit weniger Schlieren.

Die "richtige" Antwort bekommst Du aber sicher noch von den Besitzern solch eines Gerätes. :)
Mir scheinen nämlich die kleinen Lüfter auch nicht sehr leistungsfähig, da interessiert mich die Antwort also auch!

lg
Niki
 
Hallo,

ich weiß nicht, ob ich Tubusseeing richtig verstanden habe, aber soviel ich weiß kommt das dadurch, daß sich kalte Luft von außen im Tubus "unten" etwas erwärmt und sich dann wieder auf den Weg "oben" im Tubus nach außen macht - solange bis die Temperaturen angeglichen sind. Es ist also die Luftbewegung, die zum Tubusseeing führt und nicht die Temperaturdifferenz an sich.
Das EdgeHD ist vorne und hinten geschlossen. D.h. die Luft darin kann sich nicht groß bewegen und dadurch kommt es nur zu minimalem Tubusseeing.
Etwas anderes ist die Fokusdrift durch Temperaturänderung - also Längenänderung bei Abkühlung. Bei 2 m Brennweite kann das schon etwas ausmachen. Andererseits ist F/10 nicht so empfindlich beim Fokusieren wie z.B. F/4. Ich denke da hilft nur Vorkühlen.
Ich würde hier nicht versuchen "Zwangszukühlen", sonst ziehe ich mir am Ende ja wieder Dreck rein. Das ist wie bei wasserdichten Uhren - einmal drin geht das Wasser garantiert nicht mehr raus.

Gruß

*entfernt*
 
Es ist also die Luftbewegung, die zum Tubusseeing führt und nicht die Temperaturdifferenz an sich.

Weltall oben: kalt, Erdboden unten: warm.
Auch wenn es Null Grad hat oder weniger.

Diese Differenz führt dazu, dass das Teleskop in Arbeitsstellung unten wärmer bleibt, aber oben und vorne kälter. Diese Differenz ("Gradient") bleibt also bestehen und deshalb gibt es im Tubus eine Zirkulation, die wärmere Luft steigt auf, die kalte geht nach unten und erwärmt sich ein wenig, etc.

Wenn man einen Tubus isoliert, dann verhindert man eine schnelle Abstrahlung noch oben, der Tubus kühlt also oben langsamer ab. Taukappe nicht vergessen, damit die Frontlinse (so vorhanden) nicht so schnell auskühlt... :)

lg
Niki
 
... und was ist mit einer Heizmanschette? :rolleyes:
 
Ihr seid "off topic"... es ging mir ja um die Abkühlung von Zimmertemperatur auf Außentemperatur.

Grüße Klaus
 
ich selbst besitze auch einen edge hd800. fotografisch habe ich damit bisher wenig gemacht. ich habe den tubus im keller gelagert, dann im auto transportiert (ca. 1 stunde) , danach setup der montierung (ca. 1 stunde). hatte interessanterweise wenig bis kein problem danach mit tubus-seeing gehabt. fotografisch wohl auch aufgrund der f/10 oder f/7 mit reducer. da ist mein f/4 newton erhelblich empfindlicher, obwohl carbon-tubus.
kurz: 1 stunde auskühlen solltest du ihm schon gönnen. heizung der platte ist anzuraten. wenn hier mal der tau zuschlägt, kannst du wieder einpacken.

lg
andreas
 
Ich gehe bereits nach 30 Minuten ran. Der Alu-Tubus kühlt schnell ab. Mein Classic C8 war auch nicht schneller.
 
Moin,

yep, das Heizband ist Tauschutz in Ergänzung einer Taukappe. Ich würde rund 1h ansetzen, wenn es direkt raus kommt.

Was das Thema Tubusseeing generell angeht - wenn man dem Teleskop erspart, aus dem warmen Wohnzimmer ins Kalte zu müssen tut man ihm und sich einen Gefallen. Ich hatte früher ein C8 (Urversion) und habe es in einem luftigen Karton, der außen foliert war, auf dem Balkon gelagert bzw. es zum Beobachten zeitig darin rausgestellt, so dass es mit der Umgebung abkühlen konnte. -> keine Probleme.

So halte ich es bis heute mit allen was von drinnen raus muss, egal ob Objektive, Kamera usw.. Neben dem thermischen Streß reduziert man den beschriebenen Konvektionseffekt und - was mir persönlich fast noch wichtiger ist, den Feuchtigkeitseintrag. In dem Karton stand ein Feuchtigkeitskiller aus dem Baumarkt, wenn das Telekop dann wieder rein kam dann rein und alles war trocken und gut.

CS
Jörg
 
Zuletzt bearbeitet:
Prima, dann kann ich mein EdgeHD ja in der Sauna lagern.
Und während ich meinen Sekundärspiegel im Dunkeln wieder einsetze (ohne ihn hoffentlich fallen zu lassen) und ihn rekollimiere kann das Teleskop ja noch weiter abkühlen .

Gruß

*entfernt*
 
Der SCT Cooler geht ja nicht - die Luft kann zwar vorne rein, aber hinten nicht raus - das sind die Korrekturlinsen in Weg. Wär mir aber auch zu umständlich.

CS Klaus
 
Wenn man schon mal am Rumschrauben ist, kann man das Teleskop ja auch ganz auseinander nehmen, auf der Wäscheleine zum Kühlen raushängen und dann wieder zusammensetzen.:oops:
Irgendwie erschließt sich mir der Vorteil so eines Kühlers auch nicht. Das Abkühlen ist wahrscheinlich nur marginal schneller (wenn überhaupt), man hat das Risiko beim Rumschrauben etwas zu beschädigen und dejustiert ist das System hinterher wahrscheinlich auch.

Gruß

*entfernt*
 
Na Heiko, Du weißt ja bescheid. Es ist immer schön, Tipps vom Experten zu lesen.

Ich fotografieren mit meinem C925EHD sowohl im Primärfokus (Hyperstar), wie auch im Sekundärfokus (f/10, f/6.3). Da bleibt es nicht aus, am System "herumzuschrauben". Das sollte man aber auch nur machen, wenn man keine Angst hat, was kaputt zu machen, klar.

Ich gehe mal davon aus, dass die Jungs von Starizona wissen, wass sie machen. Es gibt ein Video dazu. Mein C925EHD hat am unteren End, wo der Hauptspiegel sitzt, Lüfterlamellen, die für den Luftaustausch sorgen. Die EHDs sind also nicht hermetrisch abgeschlossen.
 
Hallo pem.bn,

hast Du diesen SCT cooler in Benutzung?

Die drei Lüfteröffnungen scheinen mir wenig effektiv, da sie mit den Edelstahlluftfiltern ja ziemlich abgedrosselt werden. Aber vielleicht täusche ich mich ja.

Grüße Klaus
 
Hallo Klaus,

ja, habe ich. Ich setze den aber nur selten ein. Meine Dachterrasse hat Süd-Ost-Ausrichtung. Da ist bescheint die Sonne in der Regel 1-3h vor Sonnenuntergang mein Teleskop nicht mehr. Das ist normalerweise viel Zeit zum auskühlen. Wenn ich aber später nach Hause komme und mich entscheide , doch noch den Astrokram aufzubauen, benutze ich das Teil. Das funktioniert dann auch so wie beworben.

Im Sommer ist das keine Option, weil die Außentemperaturen noch lange hoch sind und mit der Teleskoptemperatur fast gleich sind. Aber im Frühling oder Herbst ist das eine gute Sache. Man kann natürlich auch den Sekunderspiegel einfach abschrauben und das Teleskop ins Zenit stellen. Da läuft man aber gefahr, dass Staub, Blütenpollen usw ins Teleskopinnere gelangen. Das passiert mit dem Cooler nicht.

Ob ich den jetzt empfehlen kann weiß ich nicht. Umständlich und schwierig ist das ab- oder anschrauben natürlich nicht. Das ist schnell gemacht. Man muß nur, wie beim Hyperstar, vorsichtig arbeiten.
 
Vielen Dank für Eure Kommentare und Ratschläge.

Grüße und CS Klaus
 
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