Hallo nochmal,
am eigenen Teleskop fünf Kandidaten testen zu können und sich dann das am besten passende Okular rauszusuchen, den Rest zurück schicken, das ist immer der Idealfall, allerdings nur für den der das macht, nicht für den Händler und nicht für den der die zurückgeschickten Okulare als "neu" kauft.
Ein Händler der das jedes mal mit macht und die Rückläufer verbilligt als gebraucht oder Vorführware verkauft, geht irgendwann pleite.
Oder aber dieses Kundenverhalten wird schlicht eingepreist und dann beschwert der sich über die Wucherpreise gegenüber dem Direktimport, wo er natürlich gerne und unbesehen die Katze im Sack kauft.
Ähnliche Spielchen laufen mit den handselektierten Geräten.........mein Händler hat mir das Beste von zehn herausgesucht.........häufig als Köder im Biete Board ausgelegt. Der nächste kriegt dann "best of nine" und irgendeiner bekommt, das ist unausweichlich, das Neunte......oder es läuft eben doch so, dass die Kiste von Hand aus dem Regal gezogen, also ausgewählt wurde........egal wie.........."shit happens".
Fakt ist, wenn ein UWA Okular am 8 Zoll f/4 Newton gut ausschaut, dann tut es das auch am 12 Zoll f/5,3 oder am 18 Zoll f/4,5 und wenn es Unterschiede zwischen zwei Okularen gibt, zeigen die sich auch überall.
Die Frage ist eher der grundsätzliche Anspruch.
Okay, Mittelklasse, Okulare........auch im Kundenanspruch........, das ist ja Thema.
Dieses kurze Schlaglicht aus Post #35 auf Lunt/Ethos sagt nicht alles, das steht da
und da ist es eben so, dass diese minimale Überlegenheit des Ethos, dieses kleine Plus an Brillanz, nicht nur bei schwächsten Sternen in der Feldmitte sichtbar war, das war rundum zu bemerken, aber eben nicht so eklatant wie es der Preisunterschied eventuell suggerieren könnte.
Solche sehr ausführlichen Erfahrungsberichte können für jemanden der auf Okulkarsuche ist schon eine Hilfestellung sein, die eine Selektion der Kandidaten ermöglicht und zumindest die Zahl der Auswahlbestellungen deutlich reduziert.
Diese Berichte kann man auch für eine Vielzahl anderer (Marken)Okulare finden und sich daraus unter Berücksichtigung der eigenen Ansprüche ein Bild machen.
Ich würde hier sagen, Spitzenklasse gegen Oberklasse und das mache ich auch durchaus am Vergleich meines 20er Lunt mit meinem alten 20er WideScan fest. Diese japanische Okularserie war zu ihrer Zeit mindestens Oberklasse in jeder Beziehung. Mein 20er nimmt es heute noch, trotz heute modernerer Vergütungs- und Fertigungsverfahren, in allen Belangen mit der aktuellen 80-150 Euro Klasse auf. Wenn ich da eine komakorrigierende Barlow vorsetze, dann kann man auch am f/5 Newton kugelrunde, feine Sternpünktchen über das komplette 80 Grad Feld bewundern und Gesichtsfeldrand verschwinden sehen.
Solo kommt es aber dann eben in allen Belangen nicht an das 20er Lunt heran, der Abstand ist deutlich größer und markanter sichtbar als bei Lunt/Ethos, da nenne ich nur mal beispielhaft, dass am f/5 Newton die Sternabbildung des WideScan einfach nochmal weniger brillant ist, die Grenzgröße wieder ein weing sinkt und die Randunschärfen beim WideScan bereits beim Blick auf die Gesichtsfeldmitte leicht störend mein Blickfeld rücken, während ich sie beim Lunt so nicht wahrnehmen kann, sodern in Richtung Rand blickend (auf)suchen muss.
Denkt man sich beim WideScan mal die äußeren 10-20° Feld, also den ganz üblen Bereich weg, dann ist es sehr akzeptable "Erfle-Klasse" von heute und die ist eben für mich mit solider Mittelklasse gut gekennzeichnet, denn man kann von hier zu den wirklich billigen Okularen durchaus nochmal deutliche Unterschiede im Vergleich feststellen.
Gruß
*entfernt*