Re: Einäugige Blinde ...
moin zusammen,
das mit den kleinsten mondkratern in plato kann ich bestätigen.
sind im bino sichtbar, während ich monokular nichts sehe.
ich denke aber, die sache ist nicht ganz so einfach und wohl
ziehmlich komplex. kein wunder, es sind ja viele faktoren die
letztendlich zum bild im gehirn führen.
ob ein bino mehr zeigt oder monokular mehr erkannt wird muß man
wohl immer wieder aufs neue probieren.
bei unruhiger luft kann man mit bino das wabern recht gut
ausgleichen, weil das gehirn einfach dann besser damit umgehen und es
ganz gut rausfiltern kann. bei bester luft und mit eher kleineren
geräten ist dann monokular besser, weil man mehr licht hat und
das seeing keine rolle spielt. dazu kommt dann noch die individuelle
eignung des beobachters. der eine tut sich mit monokular leichter,
der andere mit binokular. ein wichtiger faktor ist sicherlich auch
das training und die gewöhnung. wenn ich monokular gewöhnt bin, dauert
es sicherlich wochen oder auch länger bis ich auch mit dem bino
alles sehe was es zeigt. umgekehrt ist es genauso. ich bin selbst
so sehr an binokular gewöhnt, daß ich mit monokular definitiv weniger
sehe.
von den optischen bauteilen her sehe ich aber nicht ein, warum das
binokular einen physikalischen schärfeverlust bringen sollte.
ein multivergütetes zeiss-prisma mit zwei glas/luftflächen und
aus wirklich sehr hochwertigem glas bringt auch nicht mehr verlust
als eine einzellinse in einem okular. wenn ich also bei den okus
eines mit wenigen linsen wähle (zb. RKE mit nur 3 linsen) habe ich
dieses eine prozent verlust schon locker wieder drin.
man kann ja einfach vergleichen indem man sich jupiter einäugig im
bino und dann mit zenitspiegel anschaut. ich habe den maxbright und
das 60°bino, alles was sich dabei verändert ist die helligkeit,
aber die schärfe ist die gleiche. warum sollte es auch anders sein,
daß ein hochwertiges prisma so gut ist wie ein hochwertiger spiegel
ist doch eine binsenweisheit. man muß als refraktorianer nur auf die
einbringung von farbe beim prisma achten. das ist alles.
darin liegt bei dir, frank, auch das problem. du verlierst am refraktor
einfach an definition, weil dir das prisma durch einbringung eines
geringen farbfehlers etwas kontrast wegnimmt. am newton hast du
das problem nicht, frag mal kurt schreckling, der wird dir das
bestätigen und bei mir am MN ist es auch so.
c.s. tom
BINOVIEWER
(Member of Albireo)