Bresser- Fernglas 11X56GA

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GerdHuissel

Aktives Mitglied
Hallo Sternfreunde ,
hat jemand von Euch Erfahrungen mit einem Bresser Fernglas 11x56GA ?
Ist die Optik einigermassen in Ordnung oder "Finger weg?"
Freue mich auf Antworten.
Gruß, Gerd





 
Hallo,

ich besitze das Bresser Jagd 11x56 JD und bin recht zufrieden damit. Die Optik ist wirklich hervorragend. Die grüne Mehrschichtvergütung liefert klare helle Bilder mit hohem Kontrast, ohne störende Reflexe und Doppelbilder.
Der Sichtbereich mit 105 m auf 1000 m bei 11-facher Vergrößerung entspricht 66° scheinbarem Blickwinkel und das bei einer hervorragenden Randschärfe. Die Bildfeldwölbung ist sehr gering und praktisch nicht wahrnehmbar. Optisch ist das Fernglas, vor Jahren für 119,- DM bei Neckermann gekauft, ein absolutes Schnäppchen und besser als viele teuren Gläser.

Die Mechanik der Scharfeinstellung war aber bei meinem Gerät sehr schlecht. Die Okularbrücken konnten an der Mittelachse zueinander abgekippt werden, was ich durch dünne Unterlegscheiben beheben konnte. Das eine Okular hat sich nach zwei Jahren in der Befestigung leicht gelöst und musste festgeklebt werden. Die Fokussierung hat viel Spiel, man kann die Okulare sogar etwas herausziehen und wieder hereindrucken, wodurch sich die Schärfe beim Andrücken an das Auge verstellen kann.

Ich beobachte trotzdem sehr gerne mit diesem Glas, teilweise auch mit Stativ. Man kann durch die große Öffnung, hohe Vergrößerung und großen Blickwinkel schon vieles beobachten, auch der Mond sieht richtig gut darin aus.

Ich habe gesehen, das es das gleiche Fernglas mit rot vergüteten Linsen gibt, davon kann ich nur abraten!

Gruß Holger
 
Hallo Holgi,
vielen Dank für die Antwort.
Warum ist von Gläsern mit roter Vergütung abzuraten?
Welche Erfahrung hast Du damit gemacht?
Gruß, Gerd
 
Nach meinem Wissen werden die roten Vergütungen für eine bessere Sicht am Tage genommen, um UV und Dunst zu filtern und den Kontrast zu erhöhen. Dadurch werden natürlich gewisse Wellenlängen unterdrückt und die Farben verfälscht, was man meist auch beim Durchblicken sehen kann. Außerdem habe ich bei dieser Art der Vergütung bei sehr hellen Lichtquellen rote Geisterbilder gesehen (2 x Mond-Doppelbild in verschiedenen Rottönen). Ich habe teilweise die Vermutung das man die Linsen rot verspiegelt statt zu entspiegeln (wie verspiegelte Sonnenbrillen). Fast alle billigen Ferngläser die ich im Urlaub auf den Kanaren in jedem Touri-Laden gesehen habe waren rot vergütet, das sollte einem zu denken geben. Hochwertige Vergütungen schimmern mehrfarbig, vor allem auch grünlich (Minolta, Nikon, Steiner).

Hier habe ich noch gerade Informationen auf der Bresser-Seite gefunden:

"Ein hervorragendes Nachtglas ist das BRESSER JAGD."

"RUBY-VERGÜTUNG oder ROT-VERGÜTUNG
Bei diesen Ferngläsern ist eine 7-15 lagige rubinfarbene Mineralschicht auf die Objektiv-Linsen aufgedampft worden. Diese Vergütung erhöht bei Sonnenlicht den Kontrast des Fernglas-Bildes, da die Rot-Anteile des Lichtes weitgehend ausgefiltert werden. Es ist allerdings auch zu sagen, daß durch die Rot-Vergütung die Lichtstärke des Glases um ca. 7% heruntergesetzt wird. (z.B.: COBRA, ACTION)"

"Durch die Ruby-Vergütung wird eine Steigerung des Bildkontrastes erreicht, welcher bei starker Lichteinstrahlung von Vorteil ist."

Also rote Vergütungen nur was für tagsüber!

Gruß Holger
 
Re: "Rotvergütung"

Habe auch so ein Glas (das Lidl Tronic 10x50) und kann nur bestätigen, daß mit der"Rotvergütung" die Tagsicht
ziemlich verfälscht wird (blaugrünes Bild), bei Nacht fällt es nicht so auf. Ich denke, daß diese immerhin recht aufwendige
"Spielzeugvergütung" gemacht wird, um den Farbfehler zu verstecken (wirkt wie Minusviolettfilter), die offizielle
Begründung (bessere Dämmerungseigenschaften) kann ich nicht nachvollziehen. Wenn ich das Tronic 10x50
mit einem nicht rotvergüteten Billigjapanglas 12x50 vergleiche, fällt mir das farbige Doppelbild der Straßenlaterne
am Bildfeldrand bei dem rotvergüteten jedenfalls wesentlich weniger auf.
 
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