C11 Justierprobleme

Axel_Thomas

Aktives Mitglied
Hallo zusammen,
ich habe ein hartnäckiges Problem beim Justieren meines C11s.
Beginnt man von weit ausserhalb des Fokus kommend zu fokussieren, so sieht man zuerst die gleichmäßig ausgeleuchtete Scheibe des Hauptspiegels mit einem sauber zentrisch sitzenden Fangspiegelschatten. Die Grundjustierung ist also ok.
Wenn mit Annäherung an den Fokus die Hauptspiegelscheibe zu einem dünnen Ring mit noch deutlichem Fangspiegelschatten geschrumpft ist, taucht auf dem Ring sitzend ein kleiner, sehr sauber definierter Punkt auf, der im Fokus dann das Zentrum der Sternabbildung bildet.
Im Fokus selbst bleibt aber immer ein leichter einseitiger Flare - eine hundertprozentig symetrische Abbildung ist beim Justieren nie zu erreichen. Selbst bei den wenigen Nächten mit gutem Seeing und sehr hoher Vergrößerung sind keine Beugungsringe zu erkennen, da der Flare das verhindert.
Ich nehme an, dass ev. eine Deformation eines optischen Elements eine Rolle spielt. Da kommt ja in erster Linie nur der Fangspiegel in Frage. Ich versuche allerdings beim Fokussieren immer nur den minimal nötigsten Druck auf die Justierschrauben des Fangspiegel aufzubringen.
Vielleicht hat jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht oder hat eine Idee, wie man sich an die Quelle des Problems herantasten kann?

Danke im voraus und cs (hier nebelt's seit Tagen :confused:)
Axel
 
Hallo Axel,

war das C11 vielleicht mal zum Reinigen o.ä. auseinandergenommen worden. Da ist es wichtig, die Position der Schmidt-Platte zu markieren und diese wieder in gleicher Stellung einzubauen. Eine Verdrehung kann bei scheinbar zentrischer Justierung zu den von dir genannten Effekten führen.

CS Gerhard
 
Heißt das, die Schmidt-Platte ist nicht rotationssymmetrisch?
Wenn sie es wäre (wovon auszugehen ist), müsste das doch egal sein, sofern man das Teleskop richtig justiert.
 
Hallo Axel,

das wäre möglich, daß die Platte nur in einer Stellung zu den Spiegeln paßt. Also beim Zerlegen immer die Stellungen von Linsen, Spiegeln und Fangspiegelzelle am Rand mit Bleistift markieren. Das gilt auch beim Zerlegen von Refraktorobjektiven.

Gruß, Gerd
 
Heißt das, die Schmidt-Platte ist nicht rotationssymmetrisch?
Wenn sie es wäre (wovon auszugehen ist), müsste das doch egal sein, sofern man das Teleskop richtig justiert.
Das ist allgemein bekannt. Noch nie etwas darüber gelesen?
Das gilt auch beim Zerlegen von Refraktorobjektiven.
Ich habe während meiner Ausbildung, in der Optikkontrolle, mit den nötigen Messmitteln versuchen müssen, ein achromatisches Objektiv zu justieren (nach Anleitung). Na dann viel Spaß...
In der Fertigung wird das natürlich anders gemacht...
Im Fokus selbst bleibt aber immer ein leichter einseitiger Flare - eine hundertprozentig symetrische Abbildung ist beim Justieren nie zu erreichen. Selbst bei den wenigen Nächten mit gutem Seeing und sehr hoher Vergrößerung sind keine Beugungsringe zu erkennen, da der Flare das verhindert.
Im Kaufzustand sind die SC's meist nicht zu gebrauchen. Gerade die größeren SC habe ein thermisches Problem. Wenn man nicht gerade fast senkrecht nach oben beobachtet, zeigt eine Seite des SC zum Boden und die andere Seite zum Weltraum. Dadurch entsteht eine ungleichmäßige Erwärmung des Tubus. Dadurch erhält man keine symmetrische Abbildung.
Abhilfe: Den Tubus isolieren.
Leider können noch andere Ursachen zu einer unsymmetrischen Abbildung führen. Ich würde aber zuerst mit einer Isolierung anfangen.

CS *entfernt*
 
Hallo, Axel,

schau Dir mal diese Anleitung an:


Nachdem mein RASA 11" nach einem Transport (per Paketdienstleister) heftig dekollimiert war, habe ich es mit dieser Vorgehensweise geschafft, das Ding so gut einzustellen, daß die beim RASA eigentlich angeratene Methode mit Bahtinovmaske (Justieren mit Prüfen übers gesamte Feld) überflüssig wurde.
Wenn das nicht zum Erfolg führt, liegt vermutlich ein optischer/mechanischer Fehler vor.

Viele Grüße

Markus
 
Das ist allgemein bekannt. Noch nie etwas darüber gelesen?
Doch natürlich schon.
Aber eher in der Richtung, dass die werksseitige Ausrichtung sowieso nicht passt.
Siehe dazu die beiden Berichte von Tommy zu den beiden dort getesteten C11 EHD.

Einen sphärischen Fangspiegel zu einem sphärischen Hauptspiegel zu justieren sollte meiner Meinung nach kein großes Problem und auch keine Geheimwissenschaft sein.
Ist die Schmidt-Platte rotationssymmetrisch, dann sollte es damit erledigt sein.
Ist sie das nicht, muss man sich fragen "warum" und warum so etwas ausgeliefert wird.
 
Ist sie das nicht, muss man sich fragen "warum" und warum so etwas ausgeliefert wird.
Ich habe 2 von den Dingern... einer ist wirklich gut (den Umständen entsprechend) der Andere (war) spitze. Leider hatte der ein mächtiges Spinnengewebe drin und der Spiegel war matt. Wer lässt so ein Instrument in diesem Zustand? Also, alles markiert und vorsichtig die Schmidtplatte abgenommen. Unter der Schmidtplatte sind 3 Korkplättchen. Das war kein Problem, die klebten auch nach der Demontage noch an der Schmidtplatte. Was ich (leider) nicht bemerkt (und gewusst) hatte: Die Schmidtplatte wurde auch radial durch 3 Korkplättchen fixiert. Beim Abnehmen fielen diese leider in den Tubus und ich konnte eine genaue Position auch nicht mehr nachvollziehen. Nach dem Reinigen habe ich die Schmidtplatte wieder genau zu den Markierungen eingebaut. Nach der Justage war das C11 wieder gut.... aber niemals so spitzenmäßig wie vorher. Ich weiß jetzt nicht mehr, wie oft ich das wieder neu ausgerichtet und justiert habe... aber besser als "gut" ist es nie wieder geworden.

CS *entfernt*

C11.JPG
 
Das macht mich dann eher wieder skeptisch bezüglich des geplanten Unterfangens, ein größeres SC in einen anderen Tubus zu setzen ... Wenn das soo kritisch ist mit der Ausrichtung der Komponenten, bekomme ich wieder mehr Respekt vor der Sache ...

Aber das gehört nicht hier her, nur meine Gedanken ..
Ich hätte mir das einfacher vorgestellt :oops:
 
Hallo zusammen,
erst mal danke für die geballte Information. Prinzipiell habe ich durch meinen Schiefspiegler ausreichend Übung auch mit etwas komplizierteren Justierungen, aber das C11 bietet ja nur die simple Fangspiegeljustierung, die eigentlich kein Problem darstellen sollte.
Isoliert ist der Tubus übrigens und an den letzten Beobachtungstagen herrschte bei uns bei Nebel praktisch Isothermie - sowohl außen, wie in der Rolldachhütte wie im Tubus überall fast die gleiche Temperatur. Trotz Nebels waren die hellsten Sterne immerhin noch zum Justieren zu sehen und das bei entsprechend guter Luftruhe. Tubusströmungen würde ich nicht an die erste Stelle der möglichen Probleme setzen.
Das C11 ist gebraucht gekauft, also wäre ein 'Rumdoktern' des Vorbesitzers möglich. Allerdings war es fast neu (mit Restgarantie) und ich würde den Vorbesitzer nicht als Bastler einschätzen. Aber vielleicht hat er's ja nicht justieren können und hat es einem Dummen verkauft :oops:
Ich schaue mir erst mal Eure verlinkten Berichte/Anleitungen an - vielleicht gibt es ja einen Aha-Effekt bei den Beschreibungen. Ich melde mich auf jeden Fall und erstatte Bericht!

cs (hier immer noch bei Nebel...)
Axel
 
Hallo Axel,

hast du mal Gelegenheit das deformierte Sternbildchen aufzunehmen, kann mir das irgendwie schlecht vorstellen. Oder halt als kleine Bilderserie/Video beim durchfokussieren.

was mich bei Diskussionen über SC und deren Abbildungsleistung manchmal wundert, dass vom Hersteller, meiner Meinung, keine ganz klar kommunizierten Abstände bei den Nicht-HD Versionen gibt bzw. das in meiner Wahrnehmung zu kurz kommt.

Das ganze Ensemble ist, durch die gewollt eingebrachte Aberration der SC-Platte, ja nur optimal korrigiert, bei einem klar definierten Abstand zw. SC-Platte und Hauptspiegel. Durch die HS Fokussierung bedingt dieser optimale Abstand zw. SC-Platte und HS ja einen gewissen „Arbeitsabstand“ vom Tubus zum Okular od. Kamera, damit entsprechend in der Umkehr der Abstand SC-Platte>HS passt. Meiner Kenntnis/Recherchen nach sind der optimale Abstand 5 Zoll.

Wer da tiefer einsteigen möchte, man sich das übrigens selbst in OSLO EDU mit z.b. den Daten SC Daten von Telescope Optics oder halt aus dem Buch Telescopes, Eyepieces and Astrographs sehr beeindruckend selbst veranschaulichen, wie schnell da die Abbildungsleistung sinkt.

Also vllt auch mal eine Kontrolle wert.

Grüße,
Alex
 
Hallo Axel,

ohne Bilder oder wenigstens eine Zeichnung ist eine verlässliche Ferndiagnose nur schwer möglich. Deiner Beschreibung nach könnte es sich um Koma handeln. Sieht das Sternbild in etwa so aus?:

Koma

Ist der Fangspiegel in der Schmidtplatte nicht exakt zentrisch und du zentrierst seinen Schatten bei der Justage mittig im defokussierten Stern, ist das Teleskop dejustiert und du hast im Bildzentrum Koma.
 
Hallo zusammen,
Markus' Verweis auf Thierry Legault's Justierbeschreibung passt ganz gut zu den mir bekannten Vorgehensweisen, die auch sonst publiziert sind. Thierry's Hinweis, dass am Ende nur ganz noch winzige Änderungen an der Justierschraube (so um 1/10 Umdrehung oder weniger) verwendet werden dürfen kann ich nur bestätigen. Bernd's und Martin's Berichte zum Astigmatismus bzw. der Empfindlichkeit der radialen Lage der Schmidtplatte haben mich allerdings ziemlich erstaunt (erschreckt) - so hatte ich das nicht erwartet. Astigmatismus hatte ich bei meinem Gerät eigentlich ausgeschlossen. Anders als bei meinem Schiefspiegler, wo sich die Lage des elliptischen Sternscheibchens beim Übergang von intra- zu extrafokal (oder andersrum) um 90° ändert, verschiebt sich der Flare beim Fokusdurchgang eher um 180°, dh. auf die 'andere Seite' des Sternscheibchens.
Das mit dem optimalen Abstand zwischen Tubus und Okular (Danke Alex für den Hinweis) ist auch so eine Sache. Ich benutze gerne die Möglichkeit des SCs, durch eifriges Kurbeln an der Hauptspiegelfokussierung eigentlich jedes Zubehör (z.B. Binokular) in den Fokus zu bringen. Wer weiss, wo ich den Hauptspiegel hingedreht habe. Ich werde bei nächster Gelegenheit ein Blick auf das Sternbild mit den erwähnten 5" Abstand machen. Das Gleiche gilt für Bilder/Videos - sollte das Wetter mal wieder gnädig gestimmt sein werde ich Aufnahmen versuchen. Bis dahin erst mal wieder vielen Dank für Eure Beiträge ('you'll never walk alone' sozusagen).

cs Axel
 
Hallo Axel,

...Anders als bei meinem Schiefspiegler, wo sich die Lage des elliptischen Sternscheibchens beim Übergang von intra- zu extrafokal (oder andersrum) um 90° ändert, verschiebt sich der Flare beim Fokusdurchgang eher um 180°, dh. auf die 'andere Seite' des Sternscheibchens...

das liest sich so, als wenn irgend ein mechanisches Teil verkippt ist.

In Frage käme auch ein Warmluftkeil an der Tubusoberseite. Der erzeugt im Beugungsbild ähnliche Effekte. War das C11 vor der Beobachtung mindestens zwei, besser drei Stunden ausgekühlt?

Wie bereits gesagt, Ferndiagnosen ohne Bildmaterial sind schwierig bis unmöglich. Kannst du, sofern du keine Möglichkeit zur Anfertigung von Fotos oder Videos hast, versuchen, eine möglichst genaue Zeichnung des Effekts fokal, intra- und extrafokal, anzufertigen?
 
Hallo Alex,
wie schon geschrieben schließe ich Tubusströmungen eher aus, weil an den letzten Beobachtungsmöglichkeiten im Nebel kaum ein Temperaturtagesgang war und das Fernrohr meist seit Sonnenuntergang bei offenem Schiebedach vor sich hin kühlt. Ich habe seit Neuestem auch einen Temperatursensor im Okularauszug stecken, den ich mit der Sternwarteninnentemperatur abgleichen kann.
Mit mechanischen Einflüssen kann ich mich eher anfreunden und da kommt ja erst ein Mal der Fangspiegel in Frage. Die Halterung habe ich schon mal ausgebaut gehabt, allerdings die Halterung selbst nicht zerlegt. Gibt es irgendetwas zu beachten, falls man die Fangspiegelhalterung komplett zerlegen möchte? Ich kenne keine Explosionszeichnungen oder Photos eines zerlegten Fangspiegels und möchte keine unliebsamen Überraschungen erleben (ich erinnere mich an auf Nimmerwiedersehen davonspringende Federchen, als ich vor vielen Jahren zum ersten Mal einen Vergaser zerlegte).
Was Zeichnungen betrifft geht es genauso wie mit Photos/Videos - ohne klaren Himmel nix zu machen. Ich sitze jetzt seit 2 Wochen unter Wolken und sobald es mal klar wird gehe ich ans Werk. Vermutlich ist die Luftruhe dann so grauslich, dass man nichts gescheites sieht...

cs Axel
 
Hallo zusammen,
weil ja die Astronomie nicht der Broterwerb ist und das C11 wegen einer Umrüstung der Montierung erst einmal nicht im Vordergrund stand, habe ich mich um das C11 erst jetzt wieder kümmern können. Ich habe vorgestern bei mäßigem Seeing ein Video von einer 'Fahrt' wenige Millimeter vor dem Fokus bis knapp dahinter gemacht, das das am Okular Gesehene recht gut wiedergibt. Das Bild im eigentlichen Fokus kommt dagegen natürlich nicht rüber. Ich würde mich freuen, wenn ihr mal einen Blick drauf werfen und Eure Meinung sagen würdet:
http://geoatwork.de/downloads/astro/
Der Link geht etwas umständlich zu einem weiteren Link auf meiner Webseite, mit dem man das avi starten kann.

Danke schon mal im voraus und cs
Axel
 
Hallo zusammen,
ein Jahr später und immer noch nicht weiter (was allerdings an 'nicht-astronomischen' Problemen liegt). Ich habe zwischenzeitlich ein kleines Video des Fokalbilds aufgenommen, in dem ich von extrafokal über den Fokus zu intrafokal fahre. Dabei sind die im äußeren Ring hin- und hertanzenden Lichtpunkte gut zu sehen, die beim Fokusdurchgang auf die andere Seite des Fokalbilds wechseln. Der Fokus ist leider etwas überbelichtet.
Das Video liegt auf meiner Webseite unter:
http://geoatwork.de/downloads/astro/C11_Justierung.avi
Vielleicht kann mir ja jemand anhand dieser Bilder einen Tip geben.

cs Axel
 
Hallo,

ich bin ja zu neugierig wie diese Abbildung wie in deinem verlinkten Video zustande kommen kann. Ich hoffe, dass da ein Profi hierzu Auskunft geben kann.

Ich habe damals bei meinem C11 EdgeHD mal ein Video gemacht, nur kann ich nicht mehr sagen, ob das Intrafokal oder Extrafokal war. Aber beides sollte irgendwie so aussehen, wie im gleich folgenden Video. Eine runde Scheibe, und darin die schwarze Scheibe vom Fangspiegel. Und so habe ich damals mein C11 dann am Stern justiert, was recht gut funktioniert hat.



Mittlerweile mache ich es über eine Tri-Bahtinovmaske -> Tri-Bahtinovmaske am Schmidt-Cassegrain
 
Thierry's Hinweis, dass am Ende nur ganz noch winzige Änderungen an der Justierschraube (so um 1/10 Umdrehung oder weniger) verwendet werden dürfen kann ich nur bestätigen. Bernd's und Martin's Berichte zum Astigmatismus bzw. der Empfindlichkeit der radialen Lage der Schmidtplatte haben mich allerdings ziemlich erstaunt (erschreckt) - so hatte ich das nicht erwartet.
Die Schmidtplatte muss in etwa zwischen 15º und 30º genau eingebaut werden. Irgendein Spezi hat bei uns auf der Sternwarte in Graz einmal gemeint, er müsste das Meade 16" "justieren" und hat die Schmidtplatte verdreht. Wir haben dann Alois Ortner einfliegen lassen und der hat einen Tag gebraucht, um die richtige Position wieder zu finden.

CS

Jörg
 
Wenn mit Annäherung an den Fokus die Hauptspiegelscheibe zu einem dünnen Ring mit noch deutlichem Fangspiegelschatten geschrumpft ist, taucht auf dem Ring sitzend ein kleiner, sehr sauber definierter Punkt auf, der im Fokus dann das Zentrum der Sternabbildung bildet.
Im Fokus selbst bleibt aber immer ein leichter einseitiger Flare - eine hundertprozentig symetrische Abbildung ist beim Justieren nie zu erreichen. Selbst bei den wenigen Nächten mit gutem Seeing und sehr hoher Vergrößerung sind keine Beugungsringe zu erkennen, da der Flare das verhindert.
Ich nehme an, dass ev. eine Deformation eines optischen Elements eine Rolle spielt. Da kommt ja in erster Linie nur der Fangspiegel in Frage. Ich versuche allerdings beim Fokussieren immer nur den minimal nötigsten Druck auf die Justierschrauben des Fangspiegel aufzubringen.
Vielleicht hat jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht oder hat eine Idee, wie man sich an die Quelle des Problems herantasten kann?

Danke im voraus und cs (hier nebelt's seit Tagen :confused:)
Axel
Der einseitige Flare kommt vom Tubusseeing. Meist zieht vom Sekundarspiegel eine Wärmefahne nach oben, die verursacht einen Spike. Es kann auch sein dass der Sekundärspiegel einfach verklemmt ist.

Habe auch ein C11, und das benötigt Stunden zum Auskühlen. Ich überlege schon, einen Carbontubus nachzurüsten.

CS

Jörg
 
Es handelt sich schlicht und ergreifend um einen Warmluftkeil! Besser auskühlen, bei stark sinkenden Temperaturen in der Nacht wird's allerdings schwierig. Geht aber allen so! Das tröstet oder? Justage ist top! Nix machen!

Goethe würde sagen :...." mein Sohn es ist ein Nebelstreif"


Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? Es ist der Vater mit seinem Kind; Er hat den Knaben wohl in dem Arm, Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm. Dem Vater grauset's; er reitet geschwind, Er hält in Armen das ächzende Kind, Erreicht den Hof mit Mühe und Not; In seinen Armen das Kind war tot!
VG Frank
 
Zuletzt bearbeitet:
Goethe ist immer gut! ;) Es tendieren die Meinungen wohl mehrheitlich zum Tubusseeing, was ja beruhigend wäre. Aber diese seltsame Häufung an Punkten im äußeren Ring, die beim Übergang von intra- zu extrafokal die Seite wechseln? Kann man das mit Tubusseeing erklären?
@Jörg: Ein Carbontubus hilft doch aber nur gegen temperaturbedingte Fokusänderungen - oder strahlt der Carbontubus Wärme soviel effektiver ab als ein Metalltubus?
 
Goethe ist immer gut! ;) Es tendieren die Meinungen wohl mehrheitlich zum Tubusseeing, was ja beruhigend wäre. Aber diese seltsame Häufung an Punkten im äußeren Ring, die beim Übergang von intra- zu extrafokal die Seite wechseln? Kann man das mit Tubusseeing erklären?
@Jörg: Ein Carbontubus hilft doch aber nur gegen temperaturbedingte Fokusänderungen - oder strahlt der Carbontubus Wärme soviel effektiver ab als ein Metalltubus?
Zur Kontrolle kannst du deine warme Hand vor das C11 halten und du siehst die Wärmefahne aufsteigen bzw. intrafokal absinken.
Carbontuben sagt man auch eine schnellere Temperaturanpassung nach, aber die Meinungen gehen da auseinander. Aber zugegeben: ein Carbontubus ist einfach hübsch.

CS,

Jörg
 
Im Grunde sagt man Carbon genau das Gegenteil nach, wegen seiner isolierenden Wirkung braucht das Teleskop sogar länger um sich an die Umgebung anzupassen, dafür wird der Fokuspunkt besser gehalten.
Ich habe selbst in der Sternwarte ein Carbon C11 im Hyperstar Einsatz und den Tubus mittlerweile isoliert, damit hat das Nachrennen bei fallenden Temperaturen ein Ende gefunden.

CS
Dave
 
Bei einem Hyperstar wundert es mich nicht, wenn Fokusstabilität an erster Stelle steht. Trotz Carbontubus hast Du den Tubus isoliert? Ich dachte bei einem Carbontubus sind alle Temperaturprobleme gelöst?
 
Was Temperaturdrift angeht ja, der Fokus wird bei Änderungen sehr gut gehalten. Aber SCs haben immer das Problem mit der Temperaturanpassung, daher die Isolierung, dann spielt das kaum noch eine Rolle. Auch in Bezug auf Tubusseeing.
 
Hallo an alle,

Ich denke, dass man die Ursache nur durch systematisches Testen herausfinden kann:
Position der Deformation z.B intrafokal in Bezug auf den Tubus herausfinden und merken. Z.B. indem man Finger oder Hand vor die Öffnung hält, den Winkel identifiziert und an die Stelle einen Aufkleber an den Tubus klebt.
Dann die Schmidtplatte/ Fangspiegel um z.B. 30° nach rechts drehen, wieder einbauen, hinreichend gut justieren (muss nicht perfekt sein) und schauen, ob die Deformation mitgedreht hat.

Dünne Carbontuben und dünne lackierte Blechtuben haben so ziemlich das gleiche Abstrahlverhalten in den klaren Nachthimmel (hoher Emissionsgrad von ca. 0,9 bis 0,97 --> Schwarzer Strahler). Nur dicke Sandwich Carbontuben oder Silberfolie kaschierte Isotuben strahlen weniger ab.

Einen Warmluftkeil kann man durch schnelles schwenken in eine andere Himmelrichtung identifizieren. Nur möglich auf parallakticher Montierung oder Tubusdrehung in Rohrschellen. Ändert die Deformation langsam verzögert die Richtung, ist es ein thermischer Effekt. Geht die Delle mit der Tubusdrehung sofort mit, ist es die Optik selbst oder Verspannung der Optik. Testweise mit einem Föhn die Tubuswand lokal erwärmen und schauen, wie sich das auswirkt.

Am Ende ist vielleicht nur der Fangspiegel oder die Schmidtplatte verspannt eingebaut, was man einfach beheben könnte, wenn man sich mal rantraut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Stathis,
danke, das sind ein ganze Reihe Informationen und Tips. Den Tip, mit dem Schwenken des Tubus mechanische von thermischen Effekten zu unterscheiden, werde ich als Erstes ausprobieren - wenn es denn mal wieder klaren Himmel hat...
Den Fangspiegel habe ich schon mehrfach aus- und eingebaut. Da der Fangspiegel auf seinem Träger verklebt ist, kann man wenig tun, um dort eine mögliche Verspannung zu beheben. Ich habe den Fangspiegel aber schon jeweils um ein Drittel verdreht wieder eingebaut, ohne dass sich die Orientierung des 'Fehlers' geändert hätte. Das ließe die Korrektionsplatte übrig. Auch wenn der Hauptspiegel wohl werksseitig ziemlich fest eingebaut ist, wäre doch dessen Lagerung prinzipiell aber auch eine mögliche Fehlerquelle ?

cs Axel
 
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